Re: Jungpferde - Ausbildung

[blondie]

@Nedserd
richtig

aber überfordert sind sie genauso schnell wie unterfordert... das ist ein Balanceakt auf einen Seil

Ich möchte ebenfalls einen Partner und keine Maschine

[Nedserd]

aber überfordert sind sie genauso schnell wie unterfordert... das ist ein Balanceakt auf einen Seil

Und darum macht man sich als Jungpferdebesitzer immer Gedanken

[Jumper]

petiteNoblesse@ Das sehe ich auch so... junge Pferde sind wie kleine Kinder... manchmal reizen sie auch -einfach mal so- gewisse Sachen aus, weil ihnen langweilig ist/sie mal etwas Neues ausprobieren möchten. Das ist von ihnen nicht böse gemeint und deshalb würde ich auch nie böse reagieren, sondern nur konsequent mit einem Lächeln auf den Lippen.
Meine Stute wird 7 Jahre alt und ich kann bestätigen, was Du mit Deinem Pferdi gerade mitmachst... gerade jetzt arbeitet meine Stute ganz besonders gut mit.

JonNa@ Gute Frage... Tinker schon reiten, oder nicht? Die Bauern haben damals die Jungpferde erst mit 4 angefangen auszubilden. Bis dahin standen sie einfach nur -mehr oder weniger- rum. Damals wollten sie noch lange was von ihren Pferden haben. Heutzutage sollen viele Pferde im Leistungssport nur 8 Jahre lang funktionieren ....
Viel habe ich damals auch noch nicht mit meiner 4-jährigen gemacht, also reittechnisch. Vom Boden aus lief mehr. Ich finde die Basis am Boden einfach mit am Wichtigsten!

[Jumper]

Außerdem haben wir heute einen wunderschönen Ausritt gemacht. Unser Jährling mußte auf der Weide warten, was er auch ohne Probleme macht. Als die beiden Ponys aus dem Anhänger ausgestiegen sind und auf die Weide trollten, stand der Jährling Jumper noch am Zaun und geierte nach dem Anhänger (er weiß ja, dass da was leckeres drin sein könnte). Und zack, unser Sohn hat ihn dann verladen. Nur ausladen klappt noch nicht so ganz, das muß ich dann erledigen. Ich lasse den Kleinen so viel wie möglich an Allem teilhaben...
Ich ganz stolz auf unseren Sohn und Jumper bin..

[JonNa]

Ja Jumper, das ist leider viel zu oft so! Die meisten Pferde werden immer noch im Alter von 3 Jahren angefangen auszubilden, doch meiner Meinung nach sind die wenigsten pferde dazu in der Lage die physischen und psychischen Anforderungen zu erfüllen ohne selbst "Schaden" dabei zu nehmen. Ich rede hier nicht von mal drauf sitzen und ein paar Schritte mitnehmen lassen, aber die meisten werden in der Ausbildung 2, 3 oder mehrmals wöchentlich geritten und das finde ich einfach zu viel.

Johnny steht ja nicht nur auf der Koppel, wir gehen viel spazieren und ich reite ihn auch ab und an mal, haben jetzt auch angefangen zu traben aber eben nur maximal 10 Minuten und auch nur draußen im Gelände. Er nimmt die Hilfen so super an, dass ich fast nur denken brauch und schon ist es übertragen und er reagiert sofort. Wir gehen aber viel spazieren, und gerne auch Bodenarbeit zuhause. Oder wir fahren mal mit dem Hänger in den Wald und gehen dort spazieren. Also ich denke er hat viel Abwechslung und ich kann mir nichts schöneres Vorstellen als ein Pferd, das freiwillig angelaufen kommt damit ich aufsteigen kann. Das würden die meisten 3 oder 4 jährigen nicht tun, die regelmäßig geritten werden, da sie das mit Druck verbinden, welchen ich nicht aufbauen möchte.
Und was bieten, hat ja nicht immer nur was mit Reiten zu tun, es gibt so viele andere schöne Dinge die man mit Pferden machen kann.

[Joy]

Das würden die meisten 3 oder 4 jährigen nicht tun, die regelmäßig geritten werden, da sie das mit Druck verbinden, welchen ich nicht aufbauen möchte.

Man kann doch an der Häufigkeit des Reitens nicht festmachen, ob Druck aufgebaut wird oder nicht

[JonNa]

Da hast du recht Joy, das kann man nicht. Wenn ich davon ausgehe, dass das nur ein bisschen drauf sitzen ist und mal ein paar Schritte gehen, von mir aus auf dem Platz oder draußen im Gelände mit anfänglichen Hilfe vielleicht auch mal ein bisschen traben dann okay. Aber wenn ich davon ausgehe, dass ein 3,5 jähriges Pferd alle Grundgangarten beherrscht, draußen im Gelände alleine sowie in der Gruppe gut geritten ist und sogar am Zügel läuft, dann kann da was nicht richig gewesen sein!

Das sind jetzt vielleicht zwei komplett unterschiedliche Arten aber wichtig ist immer sich die Pferde anzusehen und sie nicht zu überfordern.

[blondie]

Unterforderung bringt in der Ausbildung aber ebenfalls Gefahren mit sich.

Ich habe auch mit mir gehaddert ob es richtig ist meinen mit 3,2 Jahren "einzureiten" ... jetzt muss ich sagen bin ich echt froh drum das ich es gemacht habe, in seinem jetztigen Zustand (Muskulär sowie vom Kopf her) wäre das eine "Kanone".
Wobei der Begriff "einreiten" sehr weitläufig ist... wir sind damals nur ins Gelände 10 min draufsitzen und als HP mitgenommen und das ganze dann gesteigert bis zu ner guten Stunde über die Wintermonate (da sind wir nur Wochenends raus).
"richtig" angefangen haben wir auch erst dieses Jahr im April/Mai da war er dann fast 4.
Von vornherein zu sagen ein Pferd sollte erst mit 4 oder 5 eingeritten werden finde ich etwas vage, denn man muss sich das Gesamtpacket anschauen (wie weit ist das Pferd vom Kopf und von der Statur her).
Ich kenne einen gleichaltrigen Shagya-Araber... mei da würd ich mich auch noch nicht draufsetzen wollen ... der ist noch ein richtiges "Kind".

[gipsyking]

Mein Mann stellt ja Jungpferde für einen Bekannten vor.

Fohlen bei Fohlenschauen,
Stuten bei Stutenschauen und Stutenleistungsprüfungen.

Stutenleistungsprüfungen sind immer für 3- und 4-jährige.

Er ist mittlerweile völlig davon ab, 3-jährige dort vorzustellen.
Die nächsten gehen 4-jährig.

[blondie]

Was müssen 3jährige denn dort können?

[JonNa]

Ja du sagst es Blondie, es kommt auf das Pferd an. Und es kommt noch viel mehr auf den Menschen an, der es "ausbildet"! Es gibt unwahrscheinlich viele verschiedene Ausbildungsmethoden.

Ihr habt es doch nett gelöst mit nur mal drauf sitzen und als Handpferd mit, das ist doch toll fürs Pferd. Aber wie du schon sagst, andere Pferde wiederum brauchen noch mehr Zeit und da muss man dann halt länger warten - doch tun das viele trotzdem nicht und das finde ich fatal!

Mit drei Jahren sind die meisten einfach noch voll Kind und gar nicht in der Lage sich lange zu konzentrieren. Darauf wird aber all zu oft keine Rücksicht genommen.

Ich habe letztes Jahr Dezember das erste mal auf Johnny gesessen aber nur gesessen und dann wieder abgestiegen, da war er 3, 5 Jahre. Dann lange Zeit gar nicht mehr und dann im Gelände einfach mal wieder drauf gesetzt und so weiter. Aber immer mit Pausen zwischendurch. Jetzt sind wir vor ca. 3 Wochen das erste mal ein Stück getrabt und nun hat er wieder Zeit. Diese Pausen merke ich immer wieder bei ihm, tun ihm gut.

Auf diesen Leistungsprüfungen müssen die dreijährigen meiner Meinung nach viel zu viel. Denn mit 3 Jahren in allen drei Grundgangarten am Zügel zu laufen - da steckt schon arbeit dahinter und das mit drei ist schon hart für die Pferde! Aber das ist meine Meinung

[gipsyking]

Was müssen 3jährige denn dort können?

Sich ordentlich vorreiten bzw. vorfahren lassen.

Etwa einer Eignungsprüfung für Reitpferde/Fahrpferde entsprechend.

Mein Mann stellt Kaltblutstuten vor dem Wagen vor.

Er ist kein Reiter, jedenfalls dafür nicht gut genug.

[blondie]

puh das ist schon viel verlangt für 3 jährige... find ich gut das ihr da nur noch 4 jährige hinschickt

[Gast]

puh das ist schon viel verlangt für 3 jährige... find ich gut das ihr da nur noch 4 jährige hinschickt

Richtig gruslig finde ich die sog. "Eliteauktionen", wo Dreijährige schon strampeln wie die Weltmeister. Da braucht man nicht zu überlegen, ab wann die gearbeitet wurden.

[D Jay]

Also das Problem mit dem Scharren hatte ich auch, ich habe ohm aber immer ignoriert, da er immer, wenn ich ihn bestraft habe, noch energischer auf den Boden getreten hat. Jetzt hat er damit aufgehört.

[Pergamemnon]

Scharren war bei uns auch lange ein Thema.
Ist auch noch nicht ganz ausgestanden, aber wesentlich besser geworden.

Es ist ein typisches Zeichen, dass ihm etwas nicht passt.
In den ersten Tagen des Anbindens wurde natürlich gern gegen die Wand getreten, auf dem Boden gescharrt, den Fuß demonstrativ auf einer Latte abgelegt, so das Frauchen kommen MUSS um ihn zu befreien... der kleine Drecksack

Aber das wurde jetzt schon weniger, einfach auch durchs ignorieren. Wenn er das beim Hufegeben gemacht hat, musste er solange einen Schritt zurück gehen und trotzdem die Hufe geben, bis er es brav gemacht hat.
Er wird bald 4... langsam wirds.
Da hilft nur Ruhe und Geduld.

[blondie]

Stimmt @Perga

Meiner ist jetzt 4 und das Thema ist eigentlich so gut wie gegessen... ab und an bei der HO meint er, er muss nicht still halten dann wird er aber 2-3 mal im Kreis geschickt und gut ist.

[Jojo]

Wir hatten das Problem auch, wir haben es ignoriert, wenn es unerwünscht war und wenn wir es vormachen, darf er auch, als "Gehirnjoging" sozusagen.

[Napolde]

Ich hab das auch zurzeit... Ist irgendwie komisch mit den jungen oder? Er hat eigentlich nie gescharrt, und auf einmal - zack - war's da! Als hätte er gedacht "heyyy das is ja cool". Meiner macht das wenn ich ihm die Beine putze. Wobei es nicht ein richtiges scharren ist, mehr ein häufiges aufstampfen. Ich ignoriere das in der Regel und verbiege mich damit die Bürste am Bein bleibt und er nicht lernt dass er mich dadurch los wird einmal hab ich ihm aber auch schon eine gepfeffert, da hat er das mit den Hinterbeinen gemacht und mich fast getroffen, da war mir ignorieren zu gefährlich. Wenn er mich durch so ein Verhalten in (eigentlich vermeidbare) Gefahr bringt hagelt's halt auch mal eine, dann ist aber auch sofort wieder gut.

[blondie]

@Napolde
das stampfen macht meiner manchmal auch noch... kann aber u.a. damit zusammenhängen das der Kötenbehang juckt bzw. die Fesselbeuge

[Napolde]

Ja, an der Fesselbeuge ist er eh kitzlig aber er macht das ja am ganzen Bein...

[Pergamemnon]

Genau, sobald es gefährlich wird gibt's mal eine auf den Deckel, damit er merkt, dass nicht alles lustig und erlaubt ist.

Was ich so gar nicht leiden mochte war, wenn er gegen die Wand getreten hat, aber das hat er bald von allein wieder gelassen (ich nehm mal an, es tat weh...).
Keilt er mal wegen einer Unleidlichkeit nach mir beim Putzen aus, gibt es auch eine auf den Poppes, dann ist auch meistens wieder Ruhe.

Letztens stand er vor mir (am Strick) und wollte nicht warten.
Da hat er seinen Rüssel bei mir in den Bauch gegraben und mich "geschnickt". Ich bin gegen die Tür von der Box geflogen und kaum konnte ich mich von der Boxentür abstoßen hatte er auch schon die Antwort auf sein Verhalten.
Seitdem hab ich ein sehr nettes und geduldiges Pferd am Strick und nen dicken blauen Fleck am Rücken (weil ich an der Boxentür nen Hacken für die Halfter hab...).

Aber das sind so typische Youngster-Manieren. Die gehen mit der Zeit und dem täglichen Umgang weg.
Beim Hufe auskratzen hat er sich eine Zeitlang auf mich draufgesetzt. Das macht er nun auch nicht mehr, allein schon, weil seine Balance sich mit dem Wachstum sehr verbessert hat.

[Napolde]

Ohhh das Thema Hufe geben, hör mir bloß damit auf ich bin da schon mit Muskelkater und blauen Flecken raus. Mein Mantra: "du musst immer mehr Zeit haben als dein Pferd." Und es wird von mal zu mal besser. "Jeden Tag ein Zentimeter ist auch irgendwann ein Meter"

[Gast]

Napolde: Das ist die richtige Einstellung!!!

[Pergamemnon]

Oh, dass ist aber ein tolles Mantra! Und so passen :D

Nein, rückblickend ist es wirklich so, da viele Dinge sich einfach von allein geben (wie z.B. das elende Gezappel am Putzplatz xDDD)

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