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Gefahr im Gelände - absteigen oder sitzen bleiben?

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Beitrag von fribi Fr Okt 29 2010, 20:33

Nach meinen Erlebnissen beim gestrigen Ausritt (kann man hier nachlesen) hatte ich heute am Stall eine Diskussion mit der Bereiterin des Hofs. Ich erzählte ihr, was mir gestern passiert war und dass ich abgestiegen bin, weil ich dachte, die Situation da besser unter Kontrolle zu haben. Aber offensichtlich ist Nicks Vertrauen in mich als Führungsperson doch nicht so groß, wie ich das immer angenommen hatte. Immerhin schien er froh zu sein, als ich nach seinem Durchgehen wieder bei ihm war und ihm auf dem weiteren Nachhauseweg "Geleitschutz" geben konnte Schulterzuck

Die Bereiterin ist jedoch vom Gegenteil überzeugt. Sie würde in einer solchen Situation immer sitzen bleiben, weil man da mehr Einwirkung auf das Pferd hätte......

Wie seht ihr das? Wie verhaltet ihr euch, wenn ihr im Gelände ein Problem erkannt habt?
Bis gestern war ich mir sicher, dass ein Vorbeiführen an gefährlichen Passagen der bessere Weg für uns sei.....


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Beitrag von Gast Fr Okt 29 2010, 21:16

Es ist eigentlich so das wenn Du Dich z.B. beim reiten leicht verspannst ,Du schon unbewußt dem Pferd signalisierst das Du unsicher bist.In Schrecksituationen wie von Dir beschrieben kann es dann u.U. passieren wenn Du nicht absteigst das Dein Pferd z.B. mit Dir durchgeht ,Du Dich noch mehr verkrampfst und es für Euch beide echt übel ausgeht.
Normalerweise ist es besser abzusteigen weil man sich meist selbst dann etwas sicherer fühlt und nicht durch Körperspannung sofort dem Pferd vermittelt das man selbst ängstlich/angespannt ist.

Vieleicht gibt es auch Reiter die in solchen Situationen auf dem Pferd gelassener sind als am Boden,aber generell ist es so das ,wenn ein Pferd Bodenarbeit/Führ/Schrecktraining kennt ,es gelassener reagiert wenn der Reiter absteigt.Ich würde immer absteigen bei sowas,dazu mal eine Geschichte...

Einer ehemaligen Einstellerin ist folgendes passiert:
Sie ist gegen Abend mit ihrem Pferd ausgeritten .Da kamen zwei Quadfahrer auf sie zu gerasst, ca. 2km vor ihr eine stark befahrene Landstraße.Sie ist trotz eigener Nervosität und der des Pferdes nicht abgestiegen. Pferd erschreckt sich,sie verkrampft sich,er will los ,sie hält fest und er steigt.Sie ist runtergefallen und hat sich ein Bein gebrochen und ne Gehirnerschütterung zugezogen.Pferd ist voll auf die Straße gerannt in Panik und vom Auto angefahren worden. Es wurde noch am Abend eingeschläfert.Das Auto hatte nen Totalschaden und sie hat Glück das die Versicherung das wenigstens bezahlt hat,den nicht absteigen gilt als Fahrlässigkeit bei vielen Versicherungen.

Ich werde bestimmt in solchen Situationen absteigen.Man hat seine Knochen nur einmal.
Falscher Mut sollte einen nicht ins Krankenhaus bringen No

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Beitrag von fribi Fr Okt 29 2010, 21:35

Anouca, genauso dachte ich seither auch immer. Eben weil mein Pferd am Boden relativ gut ausgebildet ist, Führtraining etc. sind kein Problem. Ich würde ohne zu zögern mit meinem Pferd (nur am Stallhalfter) kilometerlange Spaziergänge machen. Ich kann Nick ja sogar ohne festzuhalten mitlaufen lassen. Dies mache ich jedoch nur dort, wo keine Gefahren drohen, z.B. im Wald (und wo keine Straße in Richtung Stall ist....... Rolling Eyes ).

Und eben deshalb wollte ich uns keiner Gefahr aussetzen und bin abgestiegen. Trotzdem kam es halt zu einer gefährlichen Situation. Aber ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob ich in diesem Fall auch wirklich oben geblieben wäre. Denn Nick hat bei seiner Panikattacke eine Hinterhandwendung mit anschließendem Galopp hingelegt, da wäre jedes Westernpferd vor Neid erblasst Zwinker

Allerdings legt die Bereiterin an unserem Stall auf Bodenarbeit wenig Wert ("wir sind ein Reitverein, kein Führverein......."). Möglicherweise hat sie auch deshalb eine andere Sichtweise. Aber mal sehen, wie die anderen hier so denken Wink
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Beitrag von rakete Fr Okt 29 2010, 21:37

Ich persöhnlich bin der Meinung das ich mich "oben" sicherer fühle und auch die Sitution besser kontrollieren kann!
Ein davonstürmendes Pferd würde ich nicht halten und wenn es dann noch steigen und bocken würde Gefahr im Gelände - absteigen oder sitzen bleiben? 511665 ,da bleib ich lieber oben drauf!

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Beitrag von fribi Fr Okt 29 2010, 21:43

Rakete, machst Du mit Deinem Pferd viel Bodenarbeit? Ich überlege nämlich gerade, ob es einen Unterschied zwischen "Reitern" und "Bodenarbeitern" gibt............
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Beitrag von rakete Fr Okt 29 2010, 21:52

Hm,viel?Nö,eigentlich nicht!
Wobei ich ja dieses Jahr mit dem Knotenhalfter und dem Bodenarbeitsseil doch etwas mehr gemacht habe!
Ich fühle mich oben drauf halt sicherer und da ich meinen Wildfang (denke ich) gut einschätzen kann steige ich lieber nicht ab!

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Beitrag von Ostfriesenmädel Fr Okt 29 2010, 21:58

Vor fünfzehn Jahren wäre ich wohl in bald jeder Situation auch auf dem Pferd geblieben, da ich mich immer sehr sicher fühlte.

Mittlerweile hat sich meine Ansicht geändert, vorallem, da ich ja auch berufliche/familiäre Verpflichtungen habe und auch nicht mehr so "taff" bin, wie damals und mir selbst zu viele negative Gedanken mache.

Bei meinem jungen Stütchen bin ich auch schon zwei mal vorsätzl. abgestiegen, als sie sich einmal dermaßen wegen einer herannahenden Kuhherde aufgespielt hat und einmal, als wir an einem sehr belebten Pferdehof vorbeigeritten sind. In dem Moment war es für mich die richtige Entscheidung und ich konnte den Ritt anschließend auch problemlos fortsetzen.

Wenn Du Dich in dem Moment des herannahenden Baufahrzeuges unsicher gefühlt hast, war es meiner Meinung nach richtig abzusteigen. Dass Dein Pferd sich dann an der Hand so sehr erschreckte, konntest Du nicht ahnen und wer weiss, ob Du dabei oben geblieben wärst . . .

Fazit: Meiner Meinung nach darf der Reiter in unsicheren Situationen immer absteigen, solange er nicht bei jeder Kleinigkeit vom Pferd hüpft und es so einschüchtert Gefahr im Gelände - absteigen oder sitzen bleiben? 52240
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Beitrag von Fellnase Fr Okt 29 2010, 22:02

Das Thema hatte ich gerade vor ein paar Tagen mit meiner Bekannte (angehende Monty Roberts-Trainerin) und ich habe mir überlegt, dass ich vom Boden aus fast alles bewältigen könnte. Im Sattel würde ich mich nicht so sicher fühlen.
Mein eigenes Pferd habe ich sehr gut vom Boden aus unter Kontrolle und ich würde behaupten, dass es auch so ähnlich bei fremden Pferden ist, weil ich vom Boden aus keine Angst so wie im Sattel hätte, habe.

edit. Deswegen steige ich immer ab, wenn mich die Situation unsicher macht.
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Beitrag von fribi Fr Okt 29 2010, 22:08

Ich glaube, es gibt doch einen Unterschied zwischen solchen Pferdemenschen, die viel am Boden machen und solchen, die fast nur reiten. Ich habe bei Nick inzwischen weder vom Boden aus noch im Sattel Angst. Ich kann ihn auch sehr gut einschätzen. Und grundsätzlich denke ich, dass ich ihn vom Boden aus eher beruhigen und ihm Sicherheit geben kann.

Ich werde deshalb weiterhin in brenzligen Situationen absteigen (heute kam uns im Wald ein Traktor entgegen, ich konnte ein Stück auf einen Nebenweg ausweichen und bin sitzen geblieben......) und dann eben auch auf eine so heftige Reaktion gefasst sein. Es war ein Fehler von mir, damit nicht zu rechnen (ich glaubte, er würde höchstens ein bisschen herumtänzeln.....).

Aber wenn Reiter nur wenig am Boden machen ist es vielleicht sinnvoller, sitzen zu bleiben. Es gibt vermutlich nicht nur ein richtig oder falsch.
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Beitrag von Fellnase Fr Okt 29 2010, 22:11

Meine Meinung ist, dass wenn man sein Pferd vom Boden aus nicht 100 % im Griff hat, hat man auch im Gelände auf dem Pferd nichts zu suchen.
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Beitrag von Dievonda Fr Okt 29 2010, 22:50

Meiner Meinung nach kann man ein Pferd nie zu 100% kontrollieren! Es gibt immer ein Restrisiko und es ist und bleibt ein Tier und wenn der Fluchtinstinkt greift, hilft auch kein Muschibubu weiter. Weder vom Boden, noch vom Sattel aus.
Jeder sollte die Situation für sich selbst einschätzen können und wer sich eben im Sattel wohler fühlt, gibt die innere Gelassenheit auch an sein Pferd weiter. Ich würde jedenfalls niemanden vorverurteilen für absitzen oder sitzenbleiben.
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Beitrag von Fellnase Fr Okt 29 2010, 22:55

"im Griff zu haben" und "kontrollieren" haben einen großen Unterschied.
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Beitrag von Dievonda Fr Okt 29 2010, 23:04

Könntest Du garantieren, wenn Du mit Deinem Pferd an der Hand irgendwo im Gelände unterwegs bist, dass Du Dein Pferd bei jeder brenzligen Situation im Griff hättest?

Ein Beispiel...eine Wildschweingruppe rennt vor Deinem Pferd über den Weg..! Oder ein Autofahrer spielt neben Dir mit dem Gaspedal, um Dich zu ärgern. Oder Dir kommt plötzlich ein Mountainbiker/ Traktor/ Quadfahrer entgegen gerast. (Alles selbst erlebt und glücklich, dass ich AUF dem Pferd saß! Um über eine Brücke zu gehen, vor der mein Pferd etwas Bammel hat, würde ich vermutich eher absteigen, um nicht übers Brückengeländer zu stürzen...das meinte ich mit abschätzen)
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Beitrag von Gast Fr Okt 29 2010, 23:14

Da liegt ja leider das Problem das sich manchmal Leute einfach überschätzen oder ihre Pferde . Wenn man mit einem Pferd zusammen ist ob nun beim reiten oder am Boden (oder ganz besonders beim reiten im Gelände) muß ich jede Situation zu 100% kontrollieren können.Kann man das nicht ,übernimmt das Pferd die Führung.Was bei einem Fluchttier natürlich Flucht bedeutet.Gefährlich wird das gerade in Angstsituationen wenn man nicht absteigt und sein Pferd und sich falsch einschätzt.
Wenn man dann nämlich stürzt und allein draußen ist kann man am Ende selbst bewußtlos/verletzt da liegen und was dann???

Ein Pferd kann 110 nicht anrufen No
Sind wir außer Gefecht sieht es fürs Pferd und einen selbst in richtigen Unfallsituationen übel aus. Auch wenn es 1000 Mal nicht passiert-einmal reicht fürs ganze Leben.
Es kann auch am Boden schief gehen,aber da kann ich wenigstens noch was in Sachen Hilfe holen ausrichten.Stürze ich und bin verletzt oder gar unmächtig ist alles aus.

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Beitrag von Trapper Fr Okt 29 2010, 23:54

Hi

Eigentlich sollte man über das Thema gar nicht diskutieren müssen.
Mit Helden werden die Friedhöfe gepflastert und wer sich unbedingt den Hals brechen möchte...bitte sehr.

Ich bin zwar selber noch nie abgestiegen aber keins meiner Pferde ist jemals mehr als 10m geflüchtet.
Würde die Situation es aber verlangen...zack wäre ich Unten.....allerdings könnte ich Molly nicht halten, da sich die Hack sofort über die Ohren entfernen würde.
Dann hätte ich nur noch das Gezupel in der Hand.

Das ein Pferd sich sicherer fühlt, wenn man neben ihm steht..stimmt.
Das gleiche Vertrauen sollte es aber auch unterm Sattel haben.
Gefährlich wird es, wenn man absteigt und das Pferd sich nicht in der Griff bekommt, denn halten kann man es nicht.

Eine Patentlösung für diesen Fall habe ich nicht, nur die eigene Einstellung und eigene Methoden.
Grundfalsch wäre ein Kampf mit dem Pferd, ein übertriebener Einsatz der Zügel, der Einsatz von Sporen oder Gerte.
Schmerzen bestärken das Pferd nur in seiner Angst.

Etwas zu machen, was das Pferd nicht kennt macht es ebenfalls Gaga.
Bekanntes hingegen wird es beruhigen.
Deswegen nicht mit Neuem in so einem Moment anfangen, sondern etwas Bekanntes verlangen.
Diese gute alte Volte ist was Feines.....aber es muss geübt sein.

Zu der Bereiterin...
Wer täglich 10 Pferde reitet, hat viel Routine.
Wer sich einmal Überschlägt und Glück hat...landet nicht im Rollstuhl..... hat man aber Pech....so wie einen Freundin von mir....

LG
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Beitrag von rakete Sa Okt 30 2010, 07:10

fribi schrieb:Ich glaube, es gibt doch einen Unterschied zwischen solchen Pferdemenschen, die viel am Boden machen und solchen, die fast nur reiten. Ich habe bei Nick inzwischen weder vom Boden aus noch im Sattel Angst. Ich kann ihn auch sehr gut einschätzen. Und grundsätzlich denke ich, dass ich ihn vom Boden aus eher beruhigen und ihm Sicherheit geben kann.

Aber wenn Reiter nur wenig am Boden machen ist es vielleicht sinnvoller, sitzen zu bleiben. Es gibt vermutlich nicht nur ein richtig oder falsch.

Da hab ich deine Frage wohl nicht richtig verstanden!
Du sprichtst von Angst!Angst hatte ich mit meinem Pferd noch nie,ein ungutes Gefühl-ja ,aber nie Angst!

Dazu kommt das ich nicht viel im Busch unterwegs bin und schon gar nicht alleine!
Denke sowas reduziert auch das Risiko von Unfällen!

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Beitrag von sisi Sa Okt 30 2010, 08:50

Hatte auch bei Marissa mal eine Situation, in der ich abgestiegen bin. Wir waren auf einem Sandweg, vor uns ein riesiges gelbes Baufahrzeug, daneben stand ein Transporter und die beiden Fahrer haben sich unterhalten. Wir waren zu dritt und wollten versuchen, da durchzureiten. Als ich dann gesehen habe, dass von hinten ein Traktor kommt, bin ich abgestiegen. Ich kannte Marissa gut genug um zu wissen, dass sie bei dem Baufahrzeug eine Wendung auf der HH hinlegen kann und wenn sie dann den Traktor gesehen haette, der von hinten kam.... Sie hatte frueher die Tendenz zum Steigen und ich wollte nicht durch so eine Situation wieder dieses Verhalten provozieren. Das Vorbeifuehren hat gut geklappt.

Unsere Stallbesi war auch der Meinung, ich haette oben bleiben sollen, aber ich denke, dass wenn man eh ein etwas aengstlicher Reiter ist, man auf seine innere Stimme hoeren sollte.

Bei Lucy bin ich einmal abgestiegen, als auf einem Hof, wo wir vorbeireiten mussten, Paletten mit Ziegenfellen lagen. Der Geruch hat selbst die ruhigsten unserer Ponys verunsichert. Bei Lucy bin ich ansonsten aber eher drauf geblieben, da sie zwar ein sehr schreckhaftes Pony war, aber nie zu extremen Reaktionen geneigt hat.

Ich denke, man muss in jeder Situation und bei jedem Pferd abwaegen und es ist sicher keine Schande abzusteigen, wenn man sich dann sicherer fuehlt. Denn fuer mich ist wichtig, meinem Pferd Sicherheit zu vermitteln und das kann ich nicht, wenn ich mich im Sattel in dem Moment unsicher fuehle
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Beitrag von Teami Sa Okt 30 2010, 09:06

Ich denke, wie in so vielen Sachen, sollte man sich auch da auf sein Bauchgefühl verlassen. Es ist m.M. nach von Pferd und Reiter abhängig und richtig oder falsch gibt es da nicht. Eine Freundin von mir steigt schneller ab als ich, sie ist allerdings auch Angstreiter. Ich steige ab, wenn ich keine Ausweichmöglichkeit habe. Bevor ich unter einem steigenden Pferd lande oder mich überschlage, fühle ich mich dort sicherer. Ich kann im Extremfall besser mein Pferd loslassen als wenn es kopflos mit mir durchgeht (ist mir allerdings noch nie passiert).

Meist gibt einem das Bauchgefühl die richtigen Impulse. Ich glaube auch nicht, dass man durch Absteigen das Vertrauen und den Respekt seines Pferdes verliert. Hauptsache, man ist in der Lage, sein Pferd durch gefährliche Situationen hindurch zu manövrieren.
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Beitrag von fribi Sa Okt 30 2010, 09:21

Teami schrieb:
Meist gibt einem das Bauchgefühl die richtigen Impulse. Ich glaube auch nicht, dass man durch Absteigen das Vertrauen und den Respekt seines Pferdes verliert. Hauptsache, man ist in der Lage, sein Pferd durch gefährliche Situationen hindurch zu manövrieren.
So sehe ich das auch. Vor allem bei "stehenden" Gefahren, also Gegenständen, die am Reitweg stehen, steigen ich dann ab, wenn ich merke, dass mein Pferd zu große Angst hat, als dass er daran vorbei geritten werden kann. Wenn ich dann führe, ist es meist kein allzu großes Problem, an der Gefahr vorbei zu kommen.

@ Trapper
Die Idee mit der Volte ist gut, muss ich vielleicht noch zusätzlich einbauen (also üben, dass das in solchen Situationen auch wirkt).

Das Gute an Nick ist, dass er nicht absolut kopflos wird. Ich war erstaunt, dass er so weit (also ca. 200 m) davon gerannt ist, bis er anhielt und sich umschaute, was mit der Gefahr los ist. Und er war offensichtlich froh, dass ich zu ihm kam. Deshalb vertraue ich ihm nach wie vor - auch im Gelände. Ich muss halt um seine Ängstlichkeit wissen und versuchen, ihm durch Signale zu zeigen, dass ihm nichts passieren wird.
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Beitrag von Gast Sa Okt 30 2010, 09:48

Ich denke auch, dass es in diesem Fall kein richtig oder falsch gibt. Das muss jeder in der betreffenden Situation für sich selbst entscheiden.

Ich zB bin jemand, der sich in einer brenzligen Situation AUF dem Pferd wohler fühlt. Mag vielleicht daran liegen, dass ich in meiner Kindheit die Pferde fast nur "von Hals aufwärts" kennen gelernt habe. Bodenarbeit war damals - wenn überhaupt - nur "Mittel zum Zweck" für das Reiten und oftmals war es so, dass ich vor meiner Reitstunde einfach das gesattelte Pferd aus der Stunde davor in die Hand gedrückt bekommen habe.

Das ist mir irgendwie bis heute im Unterbewusstsein geblieben und wenn es im Gelände mal kritisch wird, dann denke ich insgeheim wohl auch immer: "Naja, wenn das Pferd jetzt durchgeht, dann sitze ich wenigstens noch obendrauf und weiß wo es hin läuft!" Zwinker Unten kann ich das Pferd zwar loslassen, aber ich glaube es wäre schlimmer für mich ihm beim davon rennen hinterher zu schauen, als von ihm dabei "mitgenommen zu werden".

Bei meinem eigenen Pferd allerdings fühle ich mich oben und unten wohl. Aber ihn kenne ich eben auch in und auswendig und weiß was ich wann wie tun muss.


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Beitrag von lillyfee Mo Nov 01 2010, 12:35

Das viel diskutierteThema....

Also, wenn ich als Reiter im Gelände eine Situation so einschätze, dass es für mindestens einen von uns beiden gesünder ist, abzusteigen, dann steige ich logischerweise ab. Ein panisch durchgehendes Pferd kontrolliere ich nicht von oben und auch nicht von unten, das ist das Restrisiko, dass wir alle eingehen, da kommt es auf das Gelände an, ob es vielleicht sinnvoller ist mich vom Pferd zu trennen, sprich im Katastrophenfall würde ich lieber das Pferd alleine ins Unglück rennen lassen, habe ich dagegen platz und Raum, habe ich auch Zeit, die Kontolle wieder zu erlangen, wenn ich noch oben bin. Aber Gott sei Dank geht es in der Regel ja weniger dramatisch zu.

Ich meine aber jeder, der mit dem Pferd draussen unterwegs ist, sollte die Option haben vom Boden zu führen, sprich Pferd und Reiter sollten das im Normalfall sicher können und sich dabei auch beide sicher fühlen. Es gibt immer mal Situationen, wo Absteigen notwendig, weil gesünder ist. (z.B. sowas Undramatisches wie ein verlorenes Hufeisen) Ich bin auch schon abgestiegen, weil ich mal meine Muskeln etwas lockern musste und dann lieber mal ein bisschen gehe, für Momo ist das ganz normal...

Und am Anfang, als da draussen alles ganz gruselig war, bin ich abgestiegen, wenn er Angst hatte, z.B. an Schafen vorbeizugehen. An der Hand ist er mit mir an Allem vorbei gegangen und das schien mir sinnvoller als von oben zu viel Druck zumachen. Er sollte ja lernen, mir zu vertrauen und nicht aus Angst vor Druck weiterzugehen. (Heute haben wir mit den Schafen gar kein Problem mehr).

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Beitrag von lillyfee Mo Nov 01 2010, 12:42

Noch ein Nachtrag:

Den Tipp, mit der Volte oder anderen Lektionen halte ich auch für sehr gut. Ich setze sowas ein, wenn ich merke, dass ich seine Aufmerksamkeit nicht mehr habe, er nach irgenwas ganz aufgeregt schaut. Dann hol ich ihn mir mit Zupfen am Zügel wieder und dann machen wir z.B. eine Vorhandwendung auf dem Reitweg im Wald , richten ein paar Schrittchen rückwärts, etc. und dann ist das "Ungeheuer" vergessen. Das heißt aber auch, ich übe diese Lektionen immer mal wieder beim Ausreiten, er kennt das halt und deshalb funktioniert es (manchmal Zwinker ganz gut.

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Beitrag von dinancy Fr Nov 05 2010, 11:04

das mit der Volte oder anderen Übungen ist schön, wenn man nicht einen Araber unter sich hat, der meint von Monstern gefressen zu werden. Da ist alles was man tut gegenteilig, wenn er gucken kann ist es meinem immer recht, da beruhigt er sich schneller, als wenn ich anfange von ihm was zu verlangen, dann wird er hektisch, macht eine Volte z.B. mit einer Vor oder Hinterhandwendung - glaubt gar nicht, wie schnell er das dann kann - hauptsache er kommt schnell wieder zu dem Ausgangspunkt wo er gucken kann. Bei uns ist es so - Ruhe bewahren, ihm die Sache erklären, und ihn davon überzeugen, dass er nicht gefressen wird - so fahre ich am Besten mit ihm.

Hatte jetzt leider eine unschöne Situation, in der ich freiwillig abgestiegen bin, Araberchen war irgendwie auf 180 - aber schon den ganzen Tag so aufgedreht. Es ging heim, über eine Wiese, diese ging richtig bergab, war nass und rutschig, er fängt das wiehern und tänzeln an, dann hielt ich ihn fest, er wurde nervöser, ging rückwärts, wieder vorwärts, halb schräg die nasse Wiese runter, dann wieder zurück und immer pieksten ihn die Nadelbäume, die an der Wiese angrenzten, wenn er rückwärts ging - ich hab zu tun gehabt ihn zum Stehen zu bringen, dass ich runter konnte, ich bin normal nicht der Mensch der schnell absteigt, aber da gingen mir echt die Motten... der Tag war aber allgemein komisch und die Pferde fürchterlich aufgedreht..
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Beitrag von blondie Fr Nov 05 2010, 11:22

Javellin schrieb:Ich zB bin jemand, der sich in einer brenzligen Situation AUF dem Pferd wohler fühlt.

Mir geht es auch so...

@dinancy
japp meiner war damals bzw. ist jetzt auch noch so... sobald ich anfangen würde hier Volten zu drehen würde der noch hektischer werden...

Stehen bleiben anschauen iwann beruhigt sichs wieder Rolling Eyes

Klar ist das von Pferd zu Pferd unterschieden.

Aber mir ist es gleich ob jemand oben bleibt oder absteigt.

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Beitrag von Gast Fr Nov 05 2010, 13:03

Kann das ehrlich gesagt auch unterschreiben. Ich hab ja auch ein Araberchen.Der ist zwar zu 90% super cool,aber wenn ich allein im Gelände bin und noch in Straßen Nähe steig ich wenn er sich mal richtig aufregt oder vor etwas Angst hat ab und laß ihn in Ruhe schauen. Merkt er das alles okay ist geh ich meistens noch einige male an dem gefürchteten Objekt vorbei.Erst aus weiterer Entfernung dann immer etwas näher ran bis er völlig ruhig daran vorbei geht.

Bei Volten spult er sich leider erst richtig auf. Ist aber wie schon erwähnt von Pferd zu Pferd unterschiedlich.Ein Patentrezept gibt es da vermutlich nicht No

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