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Artikel des Monats März 2012 - Pferd zur Verfügung

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Beitrag von Ósk Do März 01 2012, 06:22

Pferd auf Zeit – Es muss nicht immer ein Eigenes ein


Will man reiten oder sonst etwas mit Pferden machen braucht es dazu ein Pferd. Die meisten beginnen in Schulställen der unzähligen Reitschulen des Landes, danach folgt entweder sofort ein eigenes Pferd oder eine Reitbeteiligung. Dazwischen ist oft nichts. Ein Pferd zu haben bedeutet eine grosse Verantwortung zu tragen, Termine zu koordinieren, Gefahren abschätzen. Dazu ist viel Erfahrung nötig. Bei Reitbeteiligungen reicht oftmals die Zeit nicht um einen Grossteil der Erfahrungen zu machen. Selbstständig an Zielen zu arbeiten – durch die doch oft begrenzte Zeit bei Reitbeteiligungen oft nicht möglich. Also ein eigenes. Sicher, das wäre schön. Aber was, wenn man schon weiss, dass man in 2 Jahren vermutlich schon keine Zeit mehr haben wird? Ist es verantwortungsvoll dem Pferd gegenüber?
Eine andere Lösung ist das Modell „Pferd zur Verfügung“. Will man mehr als eine Reitbeteiligung aber weniger als ein eigenes Pferd ist ein Pferd auf Zeit eine Lösung, die auf einer Symbiose zwischen allen Beteiligten beruht.
So ist die verfügbare Zeit überbrückt und hinterher geht das Pferd an seinen Menschen zurück, eine enorme Gewissenserleichterung.
Im Turniersport sind zur Verfügung gestellte Pferde üblicher als im Freizeitbereich, als Möglichkeit für Züchter ihre jungen Pferde vorzustellen oder im auch Ponysport. Im Freizeitbereich ist es seltener.
In meinem Fall war es so, dass ich mich nach „was eigenem“ sehnte. Meine Reitbeteiligungen endeten immer schon nach recht kurzer Zeit, was aber weder an mir, noch an den Besitzern lag, sondern einfach an äusseren Umständen.
Schön ist trotzdem etwas anderes. Da ich noch minderjährig bin und Vollzeit zur Schule gehe bin ich auf die Unterstützung durch meine Eltern angewiesen, die sich aber auch zu einem eigenen Pferd bereit erklärten. Im Weg stand aber die Zukunftsplanung. Was passiert nach dem Abi mit dem Pferd? Mitnehmen sagt sich so leicht, aber wie sieht es dann finanziell aus?
Ist es verantwortungsbewusst, ein Pferd dann aus Egoismus wieder „abzuschieben“?

Auf meiner Suche nach einer Lösung stiess ich auf einer Vermittlungsplattform für Pferde zur Verfügung auf eine Anzeige, die mir sehr gefiel. Pony, Stute, Zeitraum genau passend und auch in unserer Nähe.
Nach unzähligen Mails und Rücksprache mit meinen Eltern und der Besi meiner RB fuhren mein Vater und ich zum ersten Anguck-Termin. Die Stute war noch hübscher als auf den Fotos, allerdings sehr hibbelig und aufgeregt.Das erste Probereiten war den äusseren Umständen entsprechend (Pferd lang nicht geritten, Platz mehr als suboptimal) gut, ein zweiter Termin wurde vereinbart. Dann ein Stallbesichtigungstermin. Zwei Wochen nach diesem holten wir „mein Pferdchen“ ab. Es war schon ein besonderes Gefühl, als sie da war. Seitdem stehe ich mit der Eigentümerin in regem Kontakt, sie war uns auch schon besuchen. Für mich ist es gut, diese Aufgabe haben, dieses Pferd zu arbeiten und mit ihm zu lernen, die Eigentümerin hat ihren Kopf frei und das Pferd wird weiterhin trainiert. Für alle eine lohnenswerte Situation. Klar ist, dass ich das Pferd wieder abgeben muss, doch ich weiss, wo es hin kommt und, dass es dort weiterhin gut versorgt sein wird.

Bei der Abwicklung ist der wichtigste Aspekt der Vertrag. Ohne ihn sollte man nichts tun. Er regelt, was man mit dem Pferd machen darf, was nicht, was im Schadens- oder Todessfall haftet, wer welche Kosten zahlt. Kurzum, einfach alles, was man rund ums Pferd besprechen muss. In meinem Fall ist es so geregelt, dass alle Laufenden Kosten trage, lediglich bei grösseren TA Rechnungen die nicht „durch mich verursacht wurden“ werden wir teilen. So will die Eigentümerin in meinem Fall einen Teil der Zahnarztrechnung übernehmen, weil die Zähne längst überfällig waren.
Die persönliche Kommunikation ist auch wichtig. Der Eigentümer muss wissen, wie es dem Pferd geht. Grade in einer solchen Situation ist eine gute Kommunikation immens wichtig.

Es gibt auch immer wieder schwarze Schafe, Leute, die so „billig an ein Pferd kommen“ und es verkaufen, die es verheizen und zahllose Dinge mehr. Daher muss man sich genau ansehen, WEM man sein Pferd anvertraut, dann kann es für alle Seiten eine lohnenswerte Situation sein. Yes
Ósk
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