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Artikel des Monats September 2011: Wanderreiten - Naturgenuss zu Pferde

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Beitrag von Gast Do Sep 01 2011, 09:21

Wanderreiten – in Ruhe und Einklang mit seinem Pferd offen für die Natur sein.

Es gibt nichts schöneres als mit seinem Pferd durch die Landschaft zu streifen, die Ruhe des Waldes zu spüren und nachts mit den Kaugeräuschen seines Pferdes einzuschlafen. Ein Hauch von Abenteuer und Freiheit schwingt jeder Minute unwillkürlich mit und öffnet das Reiterherz für all die kleinen Dinge in der Natur die wir durch unsere hektische Lebensart im Alltag nicht wahrzunehmen in der Lage sind.
Der Wunsch eines jeden Reiters ist es, in Einklang und Harmonie mit seinem Pferd zu sein.
Auf einem Wanderritt spielt dies eine große Rolle und die vielen Stunden die man mit seinem Pferd verbringt festigen die Freundschaft und Beziehung ungemein.

Nun findet man immer häufiger Angebote über geführte Wanderritte die gebucht werden können. Man bekommt meist ein erfahrenes Pferd gestellt, das Gepäck wird von einem Tross von Station zu Station gefahren, der Rittführer kennt den Weg und die Stationen sind vorgeplant.
Für unerfahrene (Wander) -Reiter oder Reiter dessen Pferde nicht so Gelände- und Straßensicher sind, ist das sicherlich eine gute Alternative.
Ich persönlich finde es spannender mit dem eigenen Pferd und nach eigener Planung einen Wanderritt zu machen.

Ein Wanderritt stellt eine nicht zu kleine Herausforderung an Pferd und Reiter da und sollte deshalb gut vorbereitet werden. Der Reiter muss sein Pferd kennen und es in allen Gangarten kontrollieren können, sowie ausreichende Erfahrungen im Geländereiten mitbringen. Der Reiter muss erkennen können ob sein Pferd erschöpft oder hungrig ist, wann Pausen notwendig sind und ob sein Pferd überfordert ist. Des weiteren muss er selbst eine gewisse Kondition mitbringen und mehrere Stunden im Sattel verbringen können ohne „wundgeritten“ zu sein.
Auf einem Wanderritt muss das Pferd Ausdauer zeigen. Es muss täglich ca. 5-8 Stunden große Strecken in wechselndem Gelände zurrücklegen. Dies kann nur ein gesundes und gut trainiertes Pferd leisten.
Es muss robust sein „innen wie außen“. Es muss an Wind und Wetter gewöhnt sein, großen und kleinen Fahrzeugen, anderen Tieren, ungewohnten Geräuschen usw. mit Gelassenheit begegnen. Es sollte sich überall füttern und tränken lassen. Und dem Reiter in allen Situationen vertrauen können gehorsam folgen. Beim Schmied und Tierarzt sollte es ebenfalls ruhig sein.
Wenn man diese Anforderungen und Bedingungen betrachtet, wird deutlich dass das Beste Pferd für einen Wanderritt immernoch das eigene ist.

Hat man sich erst einmal entschlossen, mit seinem Pferd einige Tage auf Reisen zu gehen, können die Vorbereitungen beginnen.
Zuerst muss das Ziel und die Strecke festgelegt werden. Dazu dienen gute Wanderkarten (Topographische Karte 1: 25 000 oder 1: 50 000) Vorbereitend bitte mal in bekanntem Gelände nach Karte reiten. In manchen Gegenden in denen es viele Reitwege gibt findet man bestimmt auch spezielle Wanderreitkarten. Die Strecke sollte so gelegt werden dass Gefahrenquellen und größere Straßen umritten werden. Hier steht die Sicherheit von Reiter und Pferd im Vordergrund. Die erste Tagesetappe sollte kurz ausfallen und die Marschleistung sollte
40-50km täglich nicht überschreiten. Je nach Schritttempo beträgt die tägliche Reitzeit 5-8 Stunden. Regelmäßige Pausen sind dabei sehr wichtig damit die Pferde Fressen und Trinken können.
Quartiere sollen im Idealfall schon früh festgelegt sein, damit die Pferde sicher und gut verpflegt die Nacht verbringen können. Ich persönlich finde die Variante zu zelten sehr gut, da man meist direkt bei den Pferden übernachten kann.

Was braucht man und was braucht man nicht auf einem mehrtägigen Ritt? Meist nimmt man immer zu viel mit.
Für das Pferd benötigt man die normale passende Ausrüstung mit der man sowieso immer reitet. Einen sehr gut passenden Sattel samt gut sitzender Unterlage, Trense, ein gut sitzendes Halfter mit Strick, Bürste, Hufkratzer, Ersatzkarabiner. Ob man sein Pferd beschlagen lässt für die Strecke oder zu Hufschuhen greift ist jedem selbst überlassen. Je nachdem wie die Wege ausfallen kann man auch ohne Hufschutz reiten. Oft ist es auch möglich auf Grasstreifen am Rand auszuweichen um die Hufe zu schonen.
Der Reiter benötigt eine gut sitzende Reithose in der nichts scheuern kann, gute Schuhe mit denen er auch gut zu Fuß ist, Reitkappe, Regenmantel oder Poncho, Pullover, T-Shirts, Waschsachen, gut sitzende Unterwäsche, Socken, Taschenmesser, Taschenlampe, Streichhölzer/Feuerzeug, Verbandspäckchen, Kompass, Wanderkarten, Kochgeschirr fals gezeltet wird, Bindfaden, Zelt, Schlafsack und Iso-Matte. Diese Dinge werden in Sattelpacktaschen und Bananenpacktasche verstaut.
Ich persönlich finde Bauchtaschen noch sehr nützlich um Kamera, Karte, Papier und Stift, Handy, usw. zu verstauen. Beim Reiten stört diese Tasche nicht.
Wird das Pferd bepackt, sollte man darauf achten, dass alles so nah wie möglich am Pferd befestigt ist.

Meist wird man mit mehreren Reiter Pferd Paaren aufbrechen, wobei es am Idealsten wäre wenn sich die Pferde kennen. So wird das Risiko dass sich Pferde beim Vorbeireiten anzicken schonmal gemindert. Zudem wissen die Reiter wie die Pferde untereinander reagieren.

Wenn alle Pferde bepackt sind, und auch die Reiter fertig zum Abritt sind, kann aufgesessen werden.

„Wir sind auf einem Wanderritt und nicht auf der Flucht!“
Man sollte sein Pferd in seinem natürlichen Schrittrythmus gehen lassen um frühzeitige Ermüdung und Überforderung zu vermeiden. Je nach Zusammensetzung der Gruppe können somit größere oder weniger größere Abstände entstehen, was auf Wald und Wanderwegen durchaus legitim ist. Werden allerdings Straßen gekreuzt oder direkt auf Straßen geritten, sollte dies nur komplett als Gruppe passieren.
Im Straßenverkehr sollten die Pferde auch geübt und ruhig sein. Klare Handzeichen zum Abbiegen usw. sind unerlässlich für die Sicherheit von Reitern sowie Autofahrern.
In schwierigem Gelände sollte abgestiegen werden, damit sich das Pferd den Weg ohne die Behinderung des Reitergewichts suchen kann.

Ansich kann man noch so viel über dieses Thema schreiben, aber ich denke das Wichtigste habe ich hier zusammengefasst um mal einen kleinen Einblick zu gewähren welche Ansprüche das Wanderreiten an Reiter und Pferd stellt und welche Grundregeln man im Kopf behalten sollte auf einem solchen Ritt.

Gast
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