Re: Quatscht ihr euren Pferden ein Ohr ab?

[Pergamemnon]

Ich bin recht ruhig beim Pferd.
War nie jemand, die sie zugequatscht hat.
Für mich ist der Umgang mit ihnen eher mediativ und entspannend.
Reden empfinde ich oftmals als anstrengend, kann an meinem Beruf liegen.

Natürlich begrüße ich Monte wenn ich in den Stall komme, mit einer ganz normalen Stimmlage.
Wenn er auf der Weide steht pfeife ich ihm zu, er kommt auch fast immer zu mir gedackelt (ohne das ich ihm was füttere...).

Wenn ich ihm Komandos beim longieren gebe, ist das für Schritt ein Schnalzen, fürs Traben das nächste Schnalzen, fürs Galoppieren das "kissing noise".
Durchpariert wird mit einem lang gesprochenen, tiefen "Eaaasy" und auch ein "pfeifton",den ich hier so nicht wiedergeben kann . Angehalten wird mit einem langen, ruhigen "Whoa" (Wooooo).

Gelobt wird mit einem tiefen "Good", "Good boy" und Stirn kraulen.

Fürs Back up: "Back" und schnalzen. Geht er dann noch nicht, wird mit dem Finger in die Richtung gezeigt, reagiert er dann immer noch nicht, pieke ich ihn in die Brust. Aber meistens geht er brav beim schnalzen rückwärts.

Wenn er etwas nicht darf (er z.B. mit dem Rüssel in der Putzbox hängt oder scharrt), folgt ein scharfes, kurzes "Ah".
Kommt er in meinem Bereich (ebenfalls eine Armlänge), schicke ich ihn weg. Will er sich nicht schicken lassen werde ich deutlicher indem ich auf die Jacke oder in die Hände klopfe.

Ich knuddel aber auch lange mit ihm (wenn ich mich selbst einlade), nehme seinen Hals in den Arm, lass es auch mal zu, dass er seinen Kopf darin mal ablegt (was aber sauschwer ist), streiche seine Ohren aus und das oft minutenlang. Einfach nur dastehen und knuddeln.

Dabei brauch man nicht viel Worte, habe aber mal überlegt in Zukunft ein bisschen Musik laufen zu lassen... weiß aber nicht ob mich das nicht vielleicht in meiner Meditation nerven würde

[Napolde]

@Perga, Dauerbeschallung von Musik ist ein enormer Stressfaktor für das Pferd. Nur so als Hinweis wenn du "demnächst" mal Musik laufen lassen möchtest

[Baracuda]

Das mit der Musik scheint umstritten...
Es gibt Berichte das Pferde sehr positiv auf bestimmte arten von Musik reagieren (was ja dann nicht für Stress spricht)

Im ersten Stall haben wir in der Silvesternacht immer Musik laufen lassen, dies hatte eine eher beruhigende Wirkung

Ich selber rede recht viel mit meinem Pferd da ich sie sehr sehr viel lobe.

[fribi]

Pergamemnon, Du scheinst sehr konsequent zu sein! Kompliment! Ich bin da leider nicht so strikt.

Wobei ich auch eher ruhig bin, aber ich muss meinem Pferdi ganz oft sagen, wie toll er ist...... Scheint ihm aber zu gefallen. Und die langen Knuddeleinheiten liebt er auch!

[Napolde]

@Bara, wenn man Musik gezielt einsetzt, wie ihr an Silvester zB kann ich mir vorstellen, dass es eine positive Wirkung hat. Die Rede war auch eher von Dauerbeschallung, wie man es ja in vielen Reithallen sieht. Da läuft ununterbrochen Radio-Musik, wo sich Techno & Gequatsche abwechseln, dazu noch der Truble in der Reithalle und das Durcheinander-Quatschen. Wie immer kommt es wohl auf das "wie" an

[Pergamemnon]

@fribi: Ich geb mir Mühe, da dies ne kleine Baustelle bei mir ist , aber Monte kann einfach besser mit klaren Linien umgehen, er ist dadurch auch viel ruhiger und mental entspannt.

Wenn das mit der Musik so umstritten ist, dann überleg ich mir, ob ich bei Bedarf einfach mal mein MP3-Player nutze, aber ich habs einfach gerne ruhig und Musik kann ich ja auch auf der Autofahrt nach hause hören ^^

[Serinka]

Ich rede viel mit meinem Pferd. Früher, als sie noch schwieriger war, hat ihr das sehr geholfen. Ich bequatsche sie nicht und versuche auch, Kommandos für verschiedene Lektionen nicht zu verwenden, aber ich rede trotzdem - ruhig und leise

[Nevitana]

Wenn ich mein Pferd von der Weide/ aus der Box hole, ihn putze und fertig für das Training mache, rede ich schon mit ihm. Meistens aber eher leise, so dass nur er es hört. Ich sage ihm immer wie hübsch er doch ist und wie klug, gelassen, brav usw. Ich glaube er mag es, obwohl er höchstwahrscheinlich keinen blassen Schimmer davon hat, was ich so sage. Aber ich rede nicht ununterbrochen auf ihn ein. Ein klares und scharfes "Nein!" oder "Wehe!" genügt und er weiß dass er das was er gerade vorhat/ tut (wie z.B. nicht stillstehen) sofort unterbinden soll. Um ehrlich zu sein, ist mein "Lobwort" ziemlich ähnlich wie mein "Verbotwort". Nähmlich "Fein". Aber ich denke er hört nicht direkt auf das Kommando sondern eher auf die Stimmlage. Schließlich sage ich niemals sanft zu ihm "Nein". Sondern das kommt schon ein wenig streng.

Wenn ich mit Laredo anfange zu arbeiten, rede ich eigentlich gar nicht mit ihm außer ich gebe ihm die Kommandos.
Wenn ich alleine ausreite, genießen wir beide die Natur und schweigen meistens.

Lg

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