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Neue GOT = höhere Kosten für Pferd, aber auch Hund, Katze & Co

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Beitrag von Ostfriesenmädel Di Feb 21 2023, 10:55

Hallo Wink

Seit Einführung der neuen GOT war ich mit Pferd, Hund oder Katze noch nicht wieder beim Tierarzt vorstellig.

Habt Ihr bereits Erfahrung mit den neuen höheren Kosten machen dürfen ?

Wie ist das denn jetzt mit diesem Hausbesuch, wenn ich meine Pferde hier alle im Stall impfen lassen wollen würde ?

Wird der Hausbesuch, welcher ja zusätzlich zu den Fahrtkosten anfällt 1x fällig oder für jedes Pferd einzeln ?

Eine Freundin von meiner Freundin war mit ihrem Hund vor kurzem zum impfen beim Tierarzt und hat 3x so viel bezahlt, wie in dem Jahr davor.

Das ist natürlich schon bitter und kein kleiner Sprung nach oben.

Zudem habe ich mir die Wurmkuren immer so rausholen können für Pferd, Hund und Katze und auch da soll es wohl immer mehr Probleme geben, da die Tierärzte die Tieren mind. 1x im Jahr sehen wollen Schulterzuck

Für Hund und Katze gibt es die Wurmkur ja frei verkäuflich, aber fürs Pferd muss ich die vom Tierarzt besorgen und da ich meine Pferde hier nur alle 2 Jahre gegen Tetanus impfen lasse, sieht der Tierarzt die im besten fall nicht jedes Jahr gaga

Ich bin gespannt, ob ich die bei meinem im April wieder so rausholen kann.
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Beitrag von Joy Mi Feb 22 2023, 05:27

Joy hatte ihre Kolik am ersten Tag nach der Änderung.
Der Tierarzt kam morgens um sechs, gab zwei Spritzen, räumte sie leer und schickte mich in die Klinik.

Ich musste ca. 300 Euro zahlen.

Zu allem anderen kann ich (noch) nichts sagen.

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Beitrag von Let.it.be Mi Feb 22 2023, 06:33

Ich hatte Anton kastrieren lassen. Habe knapp 300 gezahlt. Da hatte ich allerdings mit mehr gerechnet. Alles andere hatte ich noch nicht.
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Beitrag von rakete Mi Feb 22 2023, 07:23

Der kleine Hund hat Probleme mit der Analdrüse.Wir müßen regalmäßig zum TA.
Sie hat mir den Preis dafür ständig erhöht.Heute frage ich mich warum,da ja nicht rechtens.Der letzte "Sprung" war daher nicht so ganz heftig.Bin mal bei 9,-gestartet und jetzt bei 15,- für ca. 20 Sekunden arbeit.Ist schon recht unverschämt.

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Beitrag von Ostfriesenmädel Mi Feb 22 2023, 12:25

Danke schon mal für Eure Rückmeldungen Yes
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Beitrag von GilianCo Mi Feb 22 2023, 23:47

Ostfriesenmädel schrieb:


Wie ist das denn jetzt mit diesem Hausbesuch, wenn ich meine Pferde hier alle im Stall impfen lassen wollen würde ?

Wird der Hausbesuch, welcher ja zusätzlich zu den Fahrtkosten anfällt 1x fällig oder für jedes Pferd einzeln ?

Eine Freundin von meiner Freundin war mit ihrem Hund vor kurzem zum impfen beim Tierarzt und hat 3x so viel bezahlt, wie in dem Jahr davor.

Das ist natürlich schon bitter und kein kleiner Sprung nach oben.

Zudem habe ich mir die Wurmkuren immer so rausholen können für Pferd, Hund und Katze und auch da soll es wohl immer mehr Probleme geben, da die Tierärzte die Tieren mind. 1x im Jahr sehen wollen Schulterzuck

Für Hund und Katze gibt es die Wurmkur ja frei verkäuflich, aber fürs Pferd muss ich die vom Tierarzt besorgen und da ich meine Pferde hier nur alle 2 Jahre gegen Tetanus impfen lasse, sieht der Tierarzt die im besten fall nicht jedes Jahr gaga

Ich bin gespannt, ob ich die bei meinem im April wieder so rausholen kann.

Das "Problem" ist einfach, das viele Tierärzte vergleichsweise günstig abgerechnet haben. In dem Fall, in Kombination mit der Verpflichtung, jetzt alle Posten einzeln aufführen zu müssen (Allgemeine Untersuchung, Impfbescheinigung, Impfung, Impfstoff etc.) ist der Kostensprung da teilweise so deutlich. Was auch deutlich teurer geworden ist, sind Katzenbehandlungen im Notdienst. Die haben bei uns beispielsweise im Notdienst vor der Umstellung drei Euro mehr gekostet, als im regulären Dienst (das vielzitierte Beispiel, weil die Untersuchung vorher im einfachen Satz einfach nur neun Euro gekostet hat - dafür kann heute kein Tierarzt mehr arbeiten, wenn er damit seinen Lebensunterhalt verdienen muß - und jetzt ist zweifacher Satz verpflichtend (wir haben im Notdienst vorher im dreifachen abgerechnet, weil alles andere nicht realistisch war, denn auch einen Notdienst zu unterhalten ist kostspielig - daher haben jetzt auch so viele Kliniken in den letzten Jahren ihren Klinikstatus zurück gegeben, und die Luft wird für Notfälle  je nach Region zusehens dünner....), was einfach deutlich mehr als 28.50 € sind.

Wurmkuren sind bei ALLEN Tieren verschreibungspflichtig. Wenn es teilweise locker gehandhabt wird, ist das eine andere Sache, aber die sind eigentlich auch bei Hund und Katze nicht "frei verkäuflich". Wie häufig das Tier dafür gesehen werden muß, ist tatsächlich von Tierarzt zu Tierarzt unterschiedlich. In der TÄHAV (Tierärztliche Hausapothekenverordnung) steht drin, dass man Wurmkuren (wie alle Medikamente) nur an seine eigenen Patienten abgeben darf, die man auch selber untersucht hat. Das unterscheidet die tierärztliche von der normalen Apotheke, die mit Rezept (oder bei rezeptfreien Medikamenten auch ohne) Medikamente an jeden abgeben können. Tierärzte haben aber nur ein eingeschränktes Dispensionsrecht.

Thema vieldiskutierter Hausbesuch - nein, wenn Du mehrere Pferde hast, dann mußt Du nur einmal den Hausbesuch zahlen. Tun sich im Stall mehrere Besitzer zusammen, dann muß leider jeder einen Hausbesuch zahlen (was übrigens ein Punkt ist, der auch unter Tierärzten immer noch diskutiert wird - denn für die ist es ja positiv, wenn Besitzer so umsichtig sind, und sich zusammen tun, und einem damit die Arbeit erleichtern).

rakete schrieb:Der kleine Hund hat Probleme mit der Analdrüse.Wir müßen regalmäßig zum TA.
Sie hat mir den Preis dafür ständig erhöht.Heute frage ich mich warum,da ja nicht rechtens.Der letzte "Sprung" war daher nicht so ganz heftig.Bin mal bei 9,-gestartet und jetzt bei 15,- für ca. 20 Sekunden arbeit.Ist schon recht unverschämt.

Wieso ist das "nicht rechtens"? Solange der Tierarzt sich innerhalb der GOT bewegt, ist das total legitim. Zudem die alte GOT einfach schon bei Einführung im einfachen Satz schlicht nicht kostendeckend war - hätte er das nicht gemacht, dann wäre das zwar für die Besitzer "günstiger" - aber im Zweifel macht so ein Tierarzt dann irgendwann zu, weil er seinen Laden so einfach nicht finanzieren kann. 15,88 € ist jetzt verpflichtend - die GOT ist ein Gesetz, und daran muß der Tierarzt sich halten. Und nein, man zahlt nicht für 20 sek Arbeit, sondern für die Fähigkeit, die erworben werden muß, für sechs Jahre Studium, und jährliche Fortbildungen. Ich hoffe mal, dass Du Dich in Deinem Job auch nicht unter Wert verkaufst.

Kannst ja mal schauen, was ein Anwalt für das überfliegen eines Schreibens nimmt. DA kommt man nicht so günstig weg.
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Beitrag von rakete Do Feb 23 2023, 07:32

Herrje,wer hat dir den auf den Schlips getretten?
Wenn ein Preis verpflichtend ist dann ist er das.Punkt.Da kann ich nicht ständig teurer werden.Also in meinen Augen nicht rechtens.Plötzlich halten sich alle so penibel genau dran weil sie mehr Kohle verdienen.Und ich finde schon das das für wenig Arbeit sehr schnelles Geld ist.Könnte das auch selber machen. Zudem lebt der TA ja nicht von verstopften Analdrüsen und wird daher nicht verhungern.
Mal als Beispiel.Ich berechne für einen Haarschnitt 23,- mit einer Zeit von 30 Minuten.Davon gehen alle Kosten Plus 19% Märchensteuer ab und jetzt frage ich dich ob ich mich unter Wert verkaufe?Anscheinend aber ich will auch das mein Kunden wieder kommen.
Ich bin Meister seid 1995.Ach ja,ich hab ja nicht studiert,weder Arzt noch Anwalt (sehr wichtig) und ich bilde mich ja auch nicht fort (kostet ja auch nix).

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Beitrag von Canashi Fr Feb 24 2023, 21:27

rakete schrieb:Herrje,wer hat dir den auf den Schlips getretten?
Wenn ein Preis verpflichtend ist dann ist er das.Punkt.Da kann ich nicht ständig teurer werden.Also in meinen Augen nicht rechtens.Plötzlich halten sich alle so penibel genau dran weil sie mehr Kohle verdienen.Und ich finde schon das das für wenig Arbeit sehr schnelles Geld ist.Könnte das auch selber machen. Zudem lebt der TA ja nicht von verstopften Analdrüsen und wird daher nicht verhungern.
Mal als Beispiel.Ich berechne für einen Haarschnitt 23,- mit einer Zeit von 30 Minuten.Davon gehen alle Kosten Plus 19% Märchensteuer ab und jetzt frage ich dich ob ich mich unter Wert verkaufe?Anscheinend aber ich will auch das mein Kunden wieder kommen.
Ich bin Meister seid 1995.Ach ja,ich hab ja nicht studiert,weder Arzt noch Anwalt (sehr wichtig) und ich bilde mich ja auch nicht fort (kostet ja auch nix).

Die GOT ist nicht "fest", sondern es gibt einen Steigerungsbereich, in dem sich der Tierarzt bewegen kann. Insofern kann und darf dein TA das Honorar beliebig erhöhen/ändern/der individuellen Situation anpassen, sofern er sich im Bereich der GOT bewegt. Und ja, man muss schon sehen, was hinter der TA-Praxis steht - ein langes und hartes Studium, ggf. eine eigene Praxis mit viel Verantwortung... wer das alles auf sich genommen hat und das Fachwissen und die Fertigkeiten besitzt, hat einen Anspruch auf ein vernünftiges Honorar.

Ob die neue GOT das gut abbildet oder "over the top" ist, sei mal dahingestellt.

Und was meinst du mit "fortbilden kostet nichts"? Gute Fortbildungen sind in der Medizin super teuer und finden meistens am Wochenende, also zusätzlich zur normalen Arbeit, statt.
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Beitrag von Joy Sa Feb 25 2023, 05:38

Eine Freundin hat gestern die Rechnung (106 Euro) für eine Impfung bekommen (Tetanus).
Da ich 60 Euro Anfahrt zahle, würde es sich für mich schon lohnen, die zwei Pferde einzuladen und vor Ort impfen zu lassen.


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Beitrag von rakete Sa Feb 25 2023, 07:19

@Canasi,ach die ist nicht "fest? Ist das bei Zahnärzten auch so?Ob ein Studium jetzt hart und lang ist interessiert mich nicht so wirklich.Ich mußte / muß für meinem Job auch hart arbeiten,ist nämlich nicht nur bischen schnippeln wie immer alle denken und viel Geld kostet es auch.Zudem denke ich das jedes Geschäft Geld kostet bis es da steht und Verwantortung hat man nun mal ,wenns deine eigene Bude ist.
Fortbildung kostet nix war ironisch gemeint,sorry hätte ich dazu schreiben sollen.Auch in meinem Beruf sind Fortbildungen am Wochenende und meistens nicht gerade um die Ecke.

Denke diese Diskussion gehört hier auch nicht wirklich hin und ich werde keine Stellung mehr dazu nehmen.Mich hat es nur geärgert aber wenns da Spielraum gibt ist das wohl so.Es kostet halt was es kostet oder man läßt es.Unterm Strich finde ich es nur recht heftig das Preise in einigen Branchen "festgelegt" werde und in anderen (meiner) kann jeder tun und lassen was er will.

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Beitrag von GilianCo So Feb 26 2023, 00:28

rakete schrieb:Herrje,wer hat dir den auf den Schlips getreten?
Wenn ein Preis verpflichtend ist dann ist er das.Punkt.Da kann ich nicht ständig teurer werden.Also in meinen Augen nicht rechtens.Plötzlich halten sich alle so penibel genau dran weil sie mehr Kohle verdienen.Und ich finde schon das das für wenig Arbeit sehr schnelles Geld ist.Könnte das auch selber machen. Zudem lebt der TA ja nicht von verstopften Analdrüsen und wird daher nicht verhungern.
Mal als Beispiel.Ich berechne für einen Haarschnitt 23,- mit einer Zeit von 30 Minuten.Davon gehen alle Kosten Plus 19% Märchensteuer ab und jetzt frage ich dich ob ich mich unter Wert verkaufe?Anscheinend aber ich will auch das mein Kunden wieder kommen.
Ich bin Meister seid 1995.Ach ja,ich hab ja nicht studiert,weder Arzt noch Anwalt (sehr wichtig) und ich bilde mich ja auch nicht fort (kostet ja auch nix).

Wer mir auf den Schlips getreten ist?  Mich nervt halt tatsächlich einfach, wenn Leute solche Aussagen raushauen wie "für 20 sec so viel Geld". Geht halt nicht nur um die Zeit, sondern um weit mehr. Und da finde ich solche Aussagen halt einfach frech. Der Tierarzt lebt AUCH von Analdrüsen. Der nächste findet Krallen schneiden zu teuer, der übernächste die Impfung. Was sollte dann alles möglichst wieder nach alter GOT abgerechnet werden (die übrigens schon sehr lange nicht mehr kostendeckend war), weil "der Tierarzt schon nicht verhungern" wird? Einen Stundenlohn gibt es übrigens mit neuer GOT für Tierärzte überhaupt nicht mehr. Hätte durchaus hier und da seine Vorteile, wenn es den gäbe. Wurde aber abgeschafft. Und aufgrund der Tatsache, dass sehr viele Tierärzte sehr empathisch sind, habe ich schon einige erlebt, die tatsächlich Pleite gegangen sind. Mein früherer Pferdetierarzt hat sein Handy abgemeldet, weil er es nicht mehr finanzieren konnte - kurz bevor er sich dann aufgrund seiner finanziellen Situation das Leben genommen hat (weil er auf viele Forderungen eingegangen ist, weil er versucht hat, "lieb" abzurechnen, weil die "falschen" Leute wussten, dass er seine Rechnungen halt auch mal vergisst.) Auch ein Phänomen, was in kaum einer Berufsgruppe so häufig vorkommt, wie bei den Tierärzten. Die Suizidrate ist im Schnitt siebenmal so hoch wie in anderen Berufen.

Du nimmst für einen Haarschnitt 23 €, um Dein Beispiel zu nehmen Und das wird auch nie geändert, selbst wenn alle Preise nach und nach steigen? Dann wäre DAS ja ebenso nicht rechtens. Mir leuchtet dieses Rechtsempfinden tatsächlich nicht so richtig ein.

Rechtens ist es, wenn es vorgeschrieben ist, sich mit einem Preis im Rahmen des einfachen bis dreifachen Satzes zu bewegen. Dieser Rahmen ist gesetzlich vorgeschrieben. Und da ein Tierarzt tatsächlich von seiner Arbeit leben will, wird der Preis halt tatsächlich hier und da auch mal angeglichen. Vom einfachen Satz kann man meist nicht leben, erst recht nicht, wenn der einfache Satz "uralt" ist. Die letzte GOT ist von 1999.

Ob es den Tierärzten gefällt, dass die Preise gesetzlich festgelegt werden? Auch nicht zwingend. Denn das schränkt am Ende ja auch ein. Und ja, eine Gebührenordnung gibt es ebenso in der Humanmedizin. Die im übrigen auch schon sehr veraltet ist, und ich habe auch schon gehört, dass sich so mancher Arzt darüber beschwert hat, dass die Tierärzte eine neue Gebührenordnung bekommen haben, die Humanärzte aber nicht....

Übrigens - die neue GOT wurde unter anderem von Menschen "entworfen", die sich mit BWL auskennen, und vorher errechnet haben, was für Kosten für eine Tierarztpraxis so auflaufen. Und aufgrund der aktuellen hohen Inflation ist die aktuelle GOT, wie schon die wenigen Preisangleichungen, die es mal gegeben hat, im einfachen Satz nicht mehr kostendeckend - die Preise basieren auf Zahlen aus dem Jahr 2020. Hätte man es auf die aktuelle Situation "angepasst", sähe sie vermutlich noch ganz anders aus....
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Beitrag von Let.it.be So Feb 26 2023, 07:37

Ich denke was @rakete hier meint ist, dass in diesem Zweig der Sprung jetzt ganz ordentlich ist.
Würde aber in anderen Berufszweigen wie ihrem, und auch anderen selbständigen Berufen so ein Sprung geben, hätten sie keine Kunden mehr. Denn hier bestimmt der Preis... Ist der Friseur zu teuer geh ich nicht mehr hin. Und kann sagen warum nimmt die so viel wenn ich bei der anderen weniger zahlen muss. Da macht sich halt keiner Gedanken über deren Kostendeckung.
Der TA kann nur in dem Fall jetzt sagen .. hey die Preise hab ich ja nicht gemacht, die sind jetzt bei allen TA in etwas so hoch. Wir bewegen uns ja im Rahmen der GOT. Alles gut.
Damit Stelle ich nicht in Frage ob das rechtens ist oder ob die nicht auch kosten haben oder oder oder.
Es zeigt nur dass die berühmte Kluft immer größer wird. Wer kann sich denn noch ein Pferd leisten? Aktuelle Preise für ein Jungpferd mit Papier und bisschen Veranlagung... Unter 10 tausend kaum zu finden. Und wer kann sich den Unterhalt noch leisten, den TA .. und das gilt nicht nur für Pferde sondern zieht sich jetzt auch auf andere Tiere. Irgendwann kann sich das halt keiner mehr leisten wenn man erstmal zusehen muss genug essen auf'n Tisch zu kriegen.
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Beitrag von Volya So Feb 26 2023, 08:05

Wenn in einem Bereich (z. B. aktuell Sprit-, Heiz- und Lebensmittelkosten) die Preise steigen, dann tun sie das in allen anderen Bereichen über kurz oder lang auch. Ist ja auch logisch, weil sich die Auswirkungen in jeder Branche bemerkbar machen.

Ich hab letztens auch mit meinem Schmied darüber geredet. Damals, 2008, als er mein erstes Pferd beschlagen hat, kostete der Rundumbeschlag 90 Euro. Heute sind wir für dieselbe Leistung bei 145 Euro! Dasselbe beim mobilen Reitlehrer: Angefangen 2008 bei 30 Euro die Stunde, sind wir heute bei 60 Euro. schreck

Allein wegen der Inflation können dieselben Preise halt nicht über Jahre oder gar Jahrzehnte aufrecht erhalten werden. Das die GOT im Rahmen ihrer Ermessensspielräume da mitzieht überrascht nicht wirklich.

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Beitrag von Volya So Feb 26 2023, 08:17

Nachtrag:

Ach ja, und bei meinem Frisör bin ich, für waschen, schneiden und tönen, mit ca. 1,5 h Arbeit "an meinem Kopf" mittlerweile auch fast 80 Euro los. Allerdings nur, weil der auf dem Dorf arbeitet. In der Stadt wäre ich, für dieselbe Leistung, bei Ü100. Die haben ihre Preise über die Jahre auch angepasst bzw. anpassen müssen. Die Kunden kommen trotzdem weiterhin. Zwinker

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Beitrag von Canashi So Feb 26 2023, 16:12

Ich finde schon, dass man bei der Diskussion das Können und den Wissensstand sowie die Dauer und Leistung des Studiums bei der Honorierung mit einbeziehen muss.
Natürlich kann und darf der Tierarzt mehr verlangen als z.B. der Friseur, er hat eine ganz andere Ausbildung durchlaufen und trägt mehr Verantwortung. Wenn der (Tier-)Arzt einmal falsch schneidet, dann ist der Nerv oder die Arterie durch und der Patient u.U. gelähmt oder tot. Stellt er die falsche Diagnose, kann es fatale Folgen haben. Da geht es um die körperliche Unversehrtheit und mitunter um Leben und Tod. Sorry, aber das sind doch ganz andere Dimensionen der Verantwortung als bei vielen anderen Berufen. Und auch ein Medizinstudium (egal welches) verlangt sehr viel ab. Das alles nimmt man doch nicht auf sich, wenn man danach kaum davon leben kann! Wenn die Perspektive fehlt, werden nicht mehr genug jungen Menschen (Tier-)Medizin studieren, es folgt ein Ärztemangel. Sieht man in der Humanmedizin jetzt schon, wenn man einen Facharzttermin braucht. Die würden sich eine Novellierung ihrer Gebührenordnung (von 1988!!) wünschen und beneiden die Tierärzte gerade.
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Beitrag von GilianCo So Feb 26 2023, 22:24

Let.it.be schrieb:Da macht sich halt keiner Gedanken über deren Kostendeckung.
Der TA kann nur in dem Fall jetzt sagen .. hey die Preise hab ich ja nicht gemacht, die sind jetzt bei allen TA in etwas so hoch. Wir bewegen uns ja im Rahmen der GOT. Alles gut.
Damit Stelle ich nicht in Frage ob das rechtens ist oder ob die nicht auch kosten haben oder oder oder.
Es zeigt nur dass die berühmte Kluft immer größer wird. Wer kann sich denn noch ein Pferd leisten? Aktuelle Preise für ein Jungpferd mit Papier und bisschen Veranlagung... Unter 10 tausend kaum zu finden. Und wer kann sich den Unterhalt noch leisten, den TA .. und das gilt nicht nur für Pferde sondern zieht sich jetzt auch auf andere Tiere.

Naja - es sollte sich auch beim Friseur, wie überall, jemand Gedanken machen, ob es kostendeckend ist. Das Problem ist halt, dass die meisten Menschen nicht wissen, was Medizin tatsächlich kostet. Daher macht ja auch eine Versicherung in diesem Bereich mittlerweile durchaus Sinn. Denn der Sprung ist deswegen unter anderem so groß, weil vieles eben deutlich zu günstig war, um kostendeckend zu sein. In den skandinavischen Ländern ist es vielfach vollkommen normal, dass ein "normaler" Tierarztbesuch mehrere hundert Euro kostet - daher sind dort die meisten Tier auch versichert. Meine Freundin war dort mal beim Tierarzt. Eine der ersten Fragen war, wo ist das Tier versichert. Als sie sagte, das ist nicht versichert - kam direkt von der Helferin - wie wollen sie die Behandlung denn dann zahlen?

Es gibt immer noch viele Tiermedizin-Studenten - aber in der Praxis scheinen die wenigsten noch anzukommen. Denn meist stimmt für sie da die "Work-Live-Balance" nicht. Zu viele Dienste, bei zu geringer Bezahlung, will heute keiner mehr, daher gehen die Tierärzte dann einfach gern in andere Jobs, wo sie dann doch wieder nine to five arbeiten können, und besser bezahlt werden, als die praktisch tätigen Kollegen "an der Front".

So traurig es manchmal ist, ist es halt am Ende schon so, dass man nicht das Recht auf ein Tier hat, sondern ein Haustier halt schon einen Luxus darstellt. Mir ist der Luxus definitiv mein Geld wert - aber klar, haben muß man es erst mal. Daher halte ich auch Versicherungen definitiv für den sinnvollsten Weg. Da gibt es mittlerweile viele gute, auch im Bereich von "nicht nur OP, sondern Krankenversicherung". Und dann muß man sich um die Kosten schon weniger Sorgen machen.

@Canashi, echt? Ich dachte, die Gebührenordnung der "Humanis" wäre von 1997? Ist die ernsthaft NOCH älter? Wahnsinn....
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