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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Empty Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

Beitrag von Napolde Do Jan 16 2014, 21:58

Als ich mir mein erstes eigenes Pferd gekauft habe, habe ich eigentlich noch die Meinung vertreten, dass man einem Pferd auch mal seine Grenzen "deutlich machen" muss. Damit meine ich nicht rohe unfaire Gewalt am Pferd, sondern einen gerechtfertigten, emotionslosen und "knackigen" Klaps hier und da.

Dann habe ich angefangen, viel zu lesen, mich zu informieren, und meine Meinungen zu hinterfragen und überdenken. Sehr bald bin ich dann auf Babette Teschen (und auch andere Vertreter einer ähnlichen Meinung) und ihren sanften Umgang mit Pferden gekommen. Und fand (und finde auch eigentlich immer noch) ihre Begründungen für diesen Umgang ziemlich logisch ("wir müssen uns nicht wie ein anderes Pferd verhalten dass auch mal zubeißt weil Pferde sehr wohl unterscheiden können ob wir Herdenkumpels oder Menschen sind", "wir haben nicht die Reaktionsfähigkeit die ein Pferd hat wenn es ein anderes Pferd körperlich zurechtweist" etc.).

Nun bin ich folgender Situation (welche nur eins von mehreren Beispielen für meine eigentlichen Überlegungen / die Frage an euch ist): Mein vierjähriger Wallach hat irgendwie, wie aus dem Nichts von jetzt auf Nachher, das mit den Lippen an mir rumfuddeln und dann auch mal zubeißen (nicht aggressiv oder plötzlich, sondern einfach das was er erfühlt hat zwischen die Zähne nehmen und daran ziehen) für sich entdeckt. Nun gehe ich seit ein paar Wochen "sanft" damit um. Das heißt, jedes mal wenn er es macht, schiebe ich seinen Kopf weg. Dieses Spiel spielen wir überaus geduldig. Mein Pferd ist davon völlig unbeeindruckt. Ich fürchte, dass das was er tut, pure Respektlosigkeit ist. Und er ja quasi darum bittet (denn wir wissen ja dass eigentlich kein Pferd gerne Chef ist), dass ich ihn auch mal ordentlich zurechtweise. Er testest mich. Er testet wie lange ich mich von ihm veräppeln lasse.

Ich frage mich nun, was ist wohl besser für mein Pferd? Dass ich dieses elende "Spiel" noch weitere drei Jahre durchführe? Ihm keine angemessene Führung gebe und ihn nicht in dem Moment zurechtweise in dem es gerechtfertigt ist? Ihn lieber ewig von mir weg schiebe anstatt ihm mal einen ordentlichen, emotionslosen Klaps vor die Brust zu geben?

Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Wieviel davon ist gut für die Pferd-Mensch-Beziehung? Mit wieviel Sanftheit kann man trotzdem einen respektvolles Miteinander haben? Wieviel Sanftheit brauche ich um nicht unfair zu sein? Wieviel Sanftheit erträgt faire Erziehung? Wieviel Sanftheit ist für mich ungefährlich? Wieviel Sanftheit will mein Pferd?
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Beitrag von sisi Do Jan 16 2014, 22:04

Da ich eine zeitlang viel bei Apache mit Leckerli gearbeitet hab, da es die einzige Art war, sie zu motivieren hat sie auch mal angefangen, mich zu zwicken. Kein wirkliches beissen, aber mal an der Hose schnüffeln und dann halt mal mit den Zähnen testen. Sie bekommt dann von mir einen Klaps auf die Nase und ein energisches "Nein" zu hören und dann hat sich die Sache. Es kommt zwar immer nochmal vor, aber nur alle paar Monate.

Bei Sachen wie Beissen und Treten hört der Spaß bei mir auf und dann gibt es auch einen Klaps und strenges verbales Zurechtweisen.
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Beitrag von *FM* Do Jan 16 2014, 22:20

Oh ja, bei Beissen oder Treten gibts bei mir auch umgehend eine mehr als deutliche und prompte Reaktion. Da schiebe ich nicht nur, sondern je nachdem was das Pferd vorher gemacht hat, werde ich auch deutlicher!
Pferde sind untereinander oftmals auch nicht zimperlich und meiner Meinung nach ist ein Mensch kräftemässig sowieso nicht mit dem Pferd zu vergleichen von demher denke ich auch nicht, dass man damit dem Pferd körperlich wirklich weh tut. Empfindliche Körperregionen sind dafür sowieso tabu, find ich.
Natürlich rede ich jetzt von dem Zurechtweisen ohne die Nutzung irgendwelcher "Hilfsmittel".
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Beitrag von Krümelchen Do Jan 16 2014, 22:23

Ich finde es kommt da immer aufs Pferd an. Krümel war durchaus von schieben + Stimme beeindruckt. Bei Nemo erreiche ich da nix...
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Beitrag von Napolde Do Jan 16 2014, 22:31

Ich hatte eigentlich bisher das Prinzip verfolgt "wenn es für mich gefährlich wird dann haue ich auch mal zu". Das kam auch vor wenn Shadow zum Beispiel beim Hufe geben gezielt nach mir getreten hat, dann hat es auch mal ordentlich gerumst.

Aber dieses Beißen, das ist ja nicht prinzipiell gefährlich für mich, er beißt ja nur in Jackenteile rein. Aber trotzdem frage ich mich gerade, ob es da gerechtfertigt wäre ihm auch mal eine zu klapsen? Denn anscheinend versteht er es auf die sanfte Art ja nicht, bzw. nimmt mich nicht Ernst damit. Und wenn er mich bei sowas nicht Ernst nimmt, dann kann das ja auch mal ganz schnell zu gefährlicheren Situationen führen!?

Gerade kam mir der Gedanke, eine Art "Codewort" einzuführen. Wie beim clickern. Click + Keks, nur in diesem Fall Click + Hau. Quasi, wenn ich sowas wie zum Beispiel "Nein" sage wenn er mich knapst, er macht es dann nochmal und dann fängt er sich eine. Wenn er das verinnerlicht hat wäre es doch noch eine recht faire Art oder? Da ich ihn ja quasi vorwarne "das was du da tust ist unerwünscht und wenn du es noch einmal machst fängst du dir eine"?

Um nochmal auf den Grundgedanken zu kommen... Eigentlich möchte ich mein Pferd nicht klapsen (schlagen hört sich so gewalttätig an). Aber ist mein Pferd auch glücklich mit dieser Sanftheit? Führe ich es dann überhaupt so wie er es braucht?
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Beitrag von Nedserd Do Jan 16 2014, 22:33

Ich möchte einfach mal versuchen dir meinen Umgang mit meinem Pferd zu erklären:
Wir stehen prinzipiell auf einer Ebene, er hat genauso die berechtigung seine Meinung, Gefühle zu äussern wie ich. Aber ich erwarte einen respektvollen Umgang. Natürlich musste ich ihm vorgeben was richtig und was falsch ist, ich war erfahren, er ein verspieltes Kind. Er wusste richtig von falsch nicht zu unterscheiden... Das bedeutet er hat einen gewissen Radius in dem er sich frei bewegt, geht er über die Grenzen dann muss ich ihm diese zeigen. Leider geht es nicht immer mit weg streicheln, den es gibt Situationen die sind gefährlich oder können sich zu diesen entwickeln. Für Pferd und Mensch!!!!
Dein Pferd zwackt dich nur ein bisschen mit den Zähnen, ist ja noch nix schlimmes.... Aber was wird daraus wenn du weiter nichts tust??? Es kann sein das er zum beisser wird! Warum auch nicht, er versteht nicht das er etwas falsch macht!!!!
UND was ich auch ganz schlimm finde ist wenn man immer anders reagiert... Mal ignorierst du mal reagirst du sanft mal bestrafst du und das für ein und dieselbe Sache. Was dein Pferd brauch ist Sicherheit und Vertrauen! Bleib bei deiner Meinung ihm gegenüber! Sonst kann er dich gar nicht mehr einschätzen und er respektiert dich nicht. Wenn mir jemand jeden Tag was anderes erzählt würde ich auch sagen derjenige Spinnt und nehm ihn nicht mehr für voll...
Meine Meinung:
Weise dein Pferd in die richtige Richtung oder es kann gefährlich werden, für Mensch und Pferd!
Du musst nicht hauen oder schlagen. Werd doch mal laut, ein kurzes "he" wirkt wunder!
Beispiel: du lässt dein Pferd frei laufen beim spazieren gehen und du lässt immer mehr durchgehen weil du ja sanft bist.... Irgend wann wird er zuerst nicht mehr hören das er zu dir kommt, dann eght er ein Stück weiter weg als er darf und irgend wann rennt er vielleicht ganz weg und kreuzt eine Strasse.... Werde dir bewusst was passieren kann!
Sei verlässlich deinem Pferd gegenüber! Zeig ihm was richtig ist und was falsch! Nur so erschafft du dir einen Partner auf Lebenszeit dem du vollkommen vertrauen kann!
Ich wünsch dir viel Glück und hoffe das du einen richtigen weg findest! Euren weg! Und nicht den anderer... Tu was du für richtig hälst, nur so kann es etwas einmaliges werden!

Nachtrag: ja codewörter sollte es geben. Bei uns ist es brav und nein. Das hilft auch sehr beim reiten, dann kann man ja auch nicht wegen jedem mist ein Leckerlie rein schieben....
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Beitrag von ranimaus Do Jan 16 2014, 22:53

Ich stehe im Moment auch vor dem Problem, dass ich mit "Sanftheit" bei meiner Happy nicht mehr weiterkomme.

Sie testet mich gerade aus und versucht anzufragen, ob sie die Oberhand bekommt.

Beim Spazierengehen zeigt sie mir, dass sie davon nichts hält und lieber Gras fressen möchte. Sie bringt mich in Situationen, die für mich gefährlich werden, wenn sie zum Beispiel nach mir austritt und beim Longieren auf zwei Beinen steht und nicht auf der linken Seite longiert werden möchte.

Ich muss jetzt quasi wieder von vorne anfangen und habe jetzt mit einfachen Führübungen auf dem Reitplatz angefangen.

Immer dann, wenn es für den Menschen gefährlich wird, sollte man versuchen, dagegen etwas zu machen.

Auch wenn es mir nicht leicht fällt, meine "strenge" Seite zu zeigen, geht meine Sicherheit vor und ich möchte nicht, dass mir meine Happy auf dem Kopf rumtanzt.

Schließlich habe ich ein Pferd, mit dem ich Spaß haben und ungefährlich meine Freizeit verbringen möchte.
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Beitrag von Napolde Do Jan 16 2014, 22:54

Danke Neds, genau das alles überlege ich gerade!

Konsequent bin ich auf jeden Fall, nur eben "sanft" konsequent Zwinker Vielleicht ist es aber wirklich so, dass, auch dadurch dass er noch so jung ist, ich ihm jetzt eben eindeutiger zeigen muss was falsch und was richtig ist. Nur die Stimme bringt da nicht so viel, ich denke da wäre es mit dem Codewort schon sinnvoller... Und fair!? Positive Codewörter haben wir, das funktioniert auch super. Für "Keks" gibts ein Leckerlie, und "fein" ist das Verlaufswort bei dem er weiß dass er es gut macht.
Woher weiß Steini dass "Nein" nicht gut ist? Ist das ein "Haue-Wort"? (Verdammt, gibt es irgend einen Begriff der sich nicht so gewalttätig anhört? lol )

Ich quäle mich ja schon etwas länger mit dem Gedanken ob diese "absolute Sanftheit" nicht etwas realitätsfern ist... Und ob es so das richtige für uns ist.
Nedserd schrieb:und hoffe das du einen richtigen weg findest! Euren weg! Und nicht den anderer... Tu was du für richtig hälst, nur so kann es etwas einmaliges werden!
Auf dem Weg dorthin bin ich wohl gerade... Vielleicht sollte ich auch mehr nach Gefühl reagieren, und nicht nachdem was ich gelesen habe was "richtig" ist? Es fühlt sich momentan so an, als versuche ich einen Schuh zu tragen der gut aussieht, mir aber nicht passt...
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Beitrag von Napolde Do Jan 16 2014, 22:57

@Rani, kann ich alles gerade sehr gut nachvollziehen... Ich finde es bei so etwas schwierig die Grenze zu ziehen zwischen "gefährlich", "respektlos was gefährlich werden kann" und "respektlos was auch anders gelöst werden kann".

Klar, wir sind uns wohl einig dass bei den gefährlichen Dingen die Sanftheit absolut unangebracht ist. Bei dem Gras fressen würde ich wohl eher auf die Methode zurück greifen, es dem Pferd so unangenehm wie möglich zu machen (zB Volte gehen lassen wenn sie zum Gras zieht). Aber auch hier wieder: Warum hier nur unangenehm machen und bei anderen Dingen einen Klaps geben? Diese Fragen, dieses Unterscheiden macht mich grad wahnsinnig....
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Beitrag von *FM* Do Jan 16 2014, 23:31

Dieses Unterscheiden der Intensität der Zurechtweisung würde ich davon abhängig machen, was das Pferd tut. Wird es gefährlich, dann muss das Pferd meiner Meinung nach sofort merken/wissen, dass die Grenze erreicht ist. Bei kleineren Blödeleien gibts erst eine verbale Bremse (bei mir ist das ein energisches "Naa!" begleitet von nem Zischlaut, lässt sich irgendwie schwer beschreiben) und wenn die nicht reicht folgt körperlicher Kontakt zur Verdeutlichung, dass meine Ansage gilt.
Pferde können sehr gut lernen, dass es quasi eine Warnung gibt und wenn die keine Beachtung bekommt folgt sozusagen die nächste Stufe. Sorgfältig gelernt reicht dann im Großteil der Fälle das verbale Stop.

Viel wichtiger finde ich, dass man wirklich darauf achtet konsequent und klar zu sein. Also Aktion A vom Pferd löst IMMER Reaktion B vom Mensch aus. Nicht wischiwaschi und nicht unterschiedlich auf gleiche Vorkommnisse reagieren.
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Beitrag von Amigo1595 Fr Jan 17 2014, 03:16

Napolde schrieb:Auf dem Weg dorthin bin ich wohl gerade... Vielleicht sollte ich auch mehr nach Gefühl reagieren, und nicht nachdem was ich gelesen habe was "richtig" ist? Es fühlt sich momentan so an, als versuche ich einen Schuh zu tragen der gut aussieht, mir aber nicht passt...

Das hast du gut umschrieben, und ich denke genau da liegt oft das "Problem". Es gibt unheimlich viel Ansätze, verschiedene Theorien/Arbeitsweisen/Denkmuster... Und jeder sagt, SO ist es für ein Pferd angenehm, toll, ein "Non Plus Ultra"... Dass dabei aber die Individualität von Pferd und Besitzer oft absolut gar nicht beachtet wird führt zu diesen vielen Fragen!
es gibt eben kein Schema F nachdem es bei jedem Mensch-Pferd-Paar funktioniert, es gibt sicher verschiedenste gute Ideen, Ansätze... ABER, was einem individuell für die eigene Beziehung hilft, das steht eben nirgendwo, dass muss man rausfinden!

Dabei bist du grade, das ist auch gut so, du hinterfragst dich, sogar ob diese "Sanftheit" immer gut ist.

ich denke, wenn man auf sein Gefühl, seine Intuition vertraut, macht man, fast wie automatisch, schon so viel richtig, und schwupps ist das eine Selbstverständlichkeit, OHNE dass man erstmal 5 versch. Theorien durchdenken muss!

Überleg dir, was dir wichtig ist, wie möchtest du mit ihm gemeinsam sein? Partnerschaftlich? Für mich zum Beispiel bedeutet Partnerschaft Vertrauen, aber auch Grenzen damit man sich gegenseitig nicht verletzt, in deinem Fall kann man das fast sprichwörtlich nehmen! Wie @Neds schon schrieb, im Moment grabbelt er nur ein wenig an deinen Fingern. Irgendwann schnappt er zu, du bist dann evtl. noch drauf vorbereitet wenn du viel Glück hast. was aber wenn er nach anderen, Unbeteiligten plötzlich auch schnappt, es Verletzungen gibt?!

Ich finde, unterbinden solltest du das auf jeden Fall, und es muss ja nicht das "Verhauen" sein, mit dem du es unterbindest. Aber sei klar auf deinem Standpunkt, tritt dem sicher gegenüber und mach deine Position deutlich, dann wird er das auch verstehen!  Freunde1 
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Beitrag von Joy Fr Jan 17 2014, 05:41

Ich bin im Umgang mit meinen, und auch fremden, Pferden sehr konsequent. Es gibt Dinge, die meine Pferde nicht tun dürfen (beim Reiten fressen...).
Aber ich bin auch in meiner Einstellung in Bezug aufs Bestrafen sehr "extrem" geworden. So lange es für mich nicht gefährlich wird, "schlage" (ich nehme das Wort bewusst und ich weiß, dass es nicht um verhauen geht!) ich mein Pferd nicht. Ich lobe zum Beispiel auch nicht klopfend. Mache ich bei meinem Partner ja auch nicht.

Bei einem knibbelnden, nervenden Pferd würde ich "italienisch" sprechen.

Außerdem simme ich @Nedserd zu, die geschrieben hat, dass man immer gleich reagieren solle. Ein bestimmtes Verhalten darf nicht an einem Tag in Ordnung sein und am nächsten Tag schlimm.
Aber da liegt oft die Schwierigkeit. Konsequenz ist recht anstrengend für uns.

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Beitrag von azgirl Fr Jan 17 2014, 05:59

Ich glaube das erste was man lernen sollte ist dass Pferde nicht wie Menschen denken und somit sollten Menschen Pferde nicht mit menschlichen emotionalen Gedanken behandeln.
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Beitrag von Fliegenschimmelchen Fr Jan 17 2014, 08:13

ich hab das gleiche Problem mit Ronny er nimmt meine Sachen ins Maul und zieht dran. Ich hab ihn dann immer zur Seite geschoben und ein scharfes nein gesagt und wenn er dann ruh gegeben hat gab´s ein Stück Karotte. Im Moment macht er es nur noch ganz selten und wenn brauch ich ihn nur anschaun und er lässt sofort los.

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Beitrag von blondie Fr Jan 17 2014, 08:26

Meiner macht das auch gerne Rolling Eyes

Bei der HA auch da schnappt er immer nach Zügel oder nach dem Ärmel Warte da ignorier ich es einfach und lass ich dann eine andere Lektion laufen.

Im Stall allerdings wenn er "frei" ist, ist es etwas anderes.

Schon mal die Herde beobachtet?

Yakari macht das bei Haffi (ranghöchster) auch erst fängt er an zu schnappeln und testet richtig aus wie weit er gehen kann - und dann explodiert Haffi und weißt den richtig zurück.

Habe es auch erst mit einem "nein" oder "he" versucht, hat anfangs auch geklappt bis er davon nicht mehr beeindruckt war... jetzt gibt es einfach ohne Vorwarnung einen kleinen Klaps und damit belässt er es auch.

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Beitrag von fribi Fr Jan 17 2014, 08:29

Napolde schrieb:Sehr bald bin ich dann auf Babette Teschen (und auch andere Vertreter einer ähnlichen Meinung) und ihren sanften Umgang mit Pferden gekommen. Und fand (und finde auch eigentlich immer noch) ihre Begründungen für diesen Umgang ziemlich logisch ("wir müssen uns nicht wie ein anderes Pferd verhalten dass auch mal zubeißt weil Pferde sehr wohl unterscheiden können ob wir Herdenkumpels oder Menschen sind", "wir haben nicht die Reaktionsfähigkeit die ein Pferd hat wenn es ein anderes Pferd körperlich zurechtweist" etc.).
Ging mir auch so. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen z.B. Babette und mir. Sie ist durch und durch ein Pferdemensch, ich bin nur wenige Stunden am Tag bei meinem Pferd. Das heißt, sie hat mit Sicherheit eine viel bessere Körpersprache als ich und kann dem Pferd ganz deutliche Signale geben, die ich vielleicht nicht einmal sehen würde.......  

Als ich mein Pferd neu hatte, habe ich mir eine Bodenarbeitstrainerin geholt. Die arbeitet nach eigenen "Regeln", man kann sie grob in Richtung Geitner stecken. Sie hat gleich zu Beginn das falsche Verhalten meines Pferdes mit einem energischen Ruck am Stallhalfter quittiert - danach war Nick so perplex, dass sie nie wieder zu so einer "harten Strafe" greifen musste. Obwohl sie eine kleine, eher zarte Person ist, strahlt sie eine solche Sicherheit und Konsequenz auf die Pferde aus, dass sie sehr rasch Erfolge erzielt. Sie kann auch in jeder Situation völlig emotionslos bleiben und ihre Körpersprache ist offensichtlich eindeutig für Pferde.

Ich habe dann versucht, möglichst konsequent zu sein - weiß jedoch, dass ich nicht so gut in allem bin wie ein Profi. Doch Pferde sind glücklicherweise im Grunde freundliche Wesen und wollen normalerweise kooperieren. Deshalb können wir auch trotz unserer "Mängel" sehr gut erzogene Pferde bekommen, wenn wir auf unsere Partner achten und dadurch angemessen reagieren. In Deinem Fall, Napolde, würde ich schon deutlichere Grenzen ziehen, notfalls mit einem Klaps. Und immer darauf achten, dass das Pferd NIE von sich aus zu knabbern anfängt. Dann wird bald ein Handzeichen oder ein deutliches "Nein" ausreichen, um das Pferd auf Abstand zu halten.

Aber ich glaube, dass Du das instinktiv richtig machen wirst, denn Deine Überlegungen zeigen mir das. Weiter so!   Smile
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Beitrag von Gast Fr Jan 17 2014, 09:00

Bei mir richten sich Sanktionen immer danach warum sich das Pferd so verhält. Und ich entscheide das auch eigentlich immer aus dem Bauch heraus, weil es oft Situationen sind die Reaktionen fordern und nicht erst Denkpausen was jetzt richtig wäre.

Mitlerweile kenne ich Willi auch gut genug um vorher abzuschätzen warum er sich so verhält und ob ein wegschieben schon reichen würde.

Nur bei gefährlichen Dingen, wie Schnappen, Treten, Umrempeln, Schubbern am Menschen greife ich sofort energisch ein. Da kann es auch schonmal nen Klapps geben. Das sind einfach Dinge, die kann ich als Erwachsener vielleicht abfangen oder mich drumrumwinden aber die Kinder sind noch nicht so reaktionsschnell und stark.

Wie Nedserd auch, verlange ich Respekt, so wie ich meine Ponys auch respektiere. Ich interpretiere den "sanften" Umgang mit dem Pferd vielleicht auch ein wenig anders. M.M. nach basiert dieses sanft, darauf die Liebe zwischen Tier und Mensch zuzulassen, zuzuhören und selbst zu reden.... und eben fair zu bleiben. Aber in meinen Augen heißt das nicht "antiautoritär angehauchte Erziehung".
Damit eine Beziehung funktionieren kann muss es Regeln geben und die müssen durchgesetzt werden. Wenn ein Wegschieben nicht reicht, dann muss man zu anderen "Methoden" greifen. Wie beim Reiten auch, die Hilfe wird leicht eingesetzt, kommt sie nicht durch dann wird sie solange verstärkt bis sie durch kommt. Oder nimmst du dann auch dein Bein weg wenn dein Pferd nicht los läuft und steigst ab und führst es??? 
Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass man dann schnell wieder "sanfter" reagieren kann wenn es das Pferd verstanden hat und dann reicht auch eine Ermahnung oder böser Blick vollkommen aus.

Zumindest klappt das bei meinen beiden ziemlich gut. Maja hat auch schon viel verstanden.

Ich kann auch nur sagen, vertraue deinem Bauchgefühl und reagiere, bevor er reagiert und eben doch mal deine Hand beißt und nicht nur Jacken.

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Beitrag von Shazeeru Fr Jan 17 2014, 09:18

Ich erziehe mein Pferd auch.. ich nenne es mal individuell.
Er darf viele Dinge, hat aber auch den Gehorsam beizubehalten dafür.
Wir arbeiten viel mit und über Leckerlies, weil es funktioniert und er nicht gierig und rüpelig wird. Das habe ich aber auch von Anfang an eingeübt.

Nun, mein Pferd ist jung und gerade früher hat er doch öfter nach einer Ansage geschrien.
Wenn er akut unter Gedächtnisschwund leidet und nicht mehr weiß, wie man sich führen lässt an einer Straße, musste mal eine richtige Ansage her.
Er ist mir da in die Hacken getreten, links gelaufen, nicht auf dem Weg, den ich gewiesen habe, zu schnell oder schief gelaufen, einfach auf die Straße usw.
Da hab ich auch erst sanft angefragt, da kam aber keine Reaktion.
Nach einem Donnerwetter (Klatsch vor die Brust, Rückwärtsrichten, Ausharren) waren die Fronten wieder geklärt und das Pferd ein wahres Lamm am Strick der wieder ganz genau wusste, was er zu tun hatte.

Mittlerweile kennen wir uns ja schon sehr gut und ich sehe im Ansatz ob er etwas ausheckt oder nicht und kann ihn bereits mit Stimme davon abhalten.

Bei rüpeligem Verhalten wie schubsen, beißen, drohen würde ich aber sofort die Reißleine ziehen!
Auch ein beißen in die Jackentasche ist beißen und respektlos! Ich will nicht mit meinem Pferd spielen und es darf auch nicht mit seinen Zähnen an mir nach Leckerchen suchen.

Bei mir gilt übrigens die Faustregel:
Ich frage 2x sanft nach, kommt nichts, trete ich die Tür ein.
Das ist natürlich sinnbildlich gesprochen und bedeutet nur, dass er 2x die Chance hat ohne Donnerwetter zu reagieren. Wenn er eins braucht, bekommt er das.
Und ja, tatsächlich gehe ich davon aus dass kleine Kinder (meiner wird 6) mal eine ordentliche Ansage brauchen damit sie wieder wissen wo die Grenzen sind.
Dabei wird er nicht verletzt, gequält oder sonstwas Zwinker

Ich bin auch jemand, der mit Ruhe und Sanftheit viel erreichen möchte und denke, dass jedes Pferd individuell angefasst werden muss.
Meiner ist grundsätzlich ein Sensibelchen, aber wenn das Ponygen durchkommt, muss ich auch mal deutlicher werden Zwinker

Ich würde versuchen nicht so lange zu warten, bis es wirklich gefährlich wird, sondern vorher die Unart einzudämmen.
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Beitrag von Licke Fr Jan 17 2014, 09:28

Das leichte Knabbern am Ärmel macht meiner auch ganz gerne, wenn er ein bißchen aufmüpfig drauf ist oder schlecht gelaunt. Zum Glück muß ich bei ihm wirklich nur mal ein strenges "Hey!" ablassen und mich zu ihm drehen und er tut so, als hätte ich ihm voll eine gelangt. Er steht dann ganz geschockt da und rührt sich nicht mehr, bis ich ihm sage, dass alles gut ist. Dann sieht man, wie ihm ein Stein vom Herzen fällt.  Love 

Je nachdem schicke ich ihn auch mal kurz rückwärts.

Wenn er beim Spazierengehen fressen will (kommt selten vor, er weiß, dass er das nur auf Kommando darf), kommt auch das Hey! und rütteln am Strick. Sofort erstarrt er. Pflückt er beim Reiten mal ein Blatt ab oder peilt eins an, langt auch Hey!. Ebenso, wenn er beim Reiten mal Dampf ablassen will.

Insofern ist er wirklich einfach zu händeln. Mein anderer war auch so. Den bekam ich mit 4 und er war einfach schon gleich ein Gentleman. Wenn er mal den Arabär in sich raushängen ließ (beim Führen), dann war ebenfalls mit Stimme und ein bißchen Ellenbogen gegen das Gerempel alles klar.

Beide treten nicht, beißen nicht und sind im Umgang einfach sau brav.

Das Pferd einer Freundin ist voll der Panzer. Die juckt es null, ob man im Weg steht, die drückt einen einfach weg. Bei der muß man schon sehr deutlich werden, wenn sie so drauf ist. Selbst das hilft dann nur bedingt. Oder ein anderes Pferd schnappt ganz gerne mal. Erst knabbert es nur, dann hackt es zu- da gibt es dann auch einen auf die Mütze. Der ist mir zu respektlos.


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Beitrag von Nedserd Fr Jan 17 2014, 09:46

@ Napolde
"Nein" ist für Steini kein "Hauewort" lol 
Aber wenn ein "nein" ignoriert wird kann es einen Ordnungsgong geben. Ich nutze es auch beim reiten zum Beispiel bei neuen Lektionen. Ist es falsch sag ich nein und wiederhole es einfach, wird es besser brav.
Steini kann schon an meiner Stimmlage erkennen ob es ein nettes nein ist oder ein "wage es dir" lol 
Aber das kommt doch dann immer laufe der Zeit immer weniger vor. Also je eher du anfängst desto eher hast du einen Grund drin und deine Ruhe... Shadow ist doch noch ein ungeschliffener diamant, da musst du erstmal mit der Grundierung anfangen Zwinker 
Bei Einstein kommt es nur noch 1-2 mal im Jahr vor das ich ihn mal zur Ordnung rufen muss... Das ist dann aber auch nicht weil er bösartig was macht sondern weil er vielleicht rum träumert und uns so in eine Gefahr bringen kann oder wir kurz davor sind.

Zu unterscheiden was wann angebracht ist und aus welchem Grund dein Pferd etwas macht musst du lernen. niemand kennt dein Pferd so gut wie du selber. Verlass dich auf dein Gefühl, aber du kann nicht immer 100% richtig reagieren, wir sind auch fehlbar, aner zum Glück sind die meisten Pferde ja gut gestimmt und nehmen einem einen fehltritt nicht übel Zwinker 
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Beitrag von Krümelchen Fr Jan 17 2014, 10:06

Also Nemo ist im Umgang eindeutig eine absolutes Ponydickschädeltier.
Der geht wenn man ihn nicht resolut in die Schranken weist mit dem Kopf durch die Wand und kennt unter Umständen dann auch keine Freunde mehr.

Will heißen mit Stimme komm ich leider nicht weit.
Wo ich angefangen hab mit ihm zu arbeiten hat er z.B. in den Strick gebissen und ist losgestiefelt und hat da relativ wenig Rücksicht drauf genommen wer da, warum am anderen Ende hing.  Warte 

Und er selektiert da die Menschen.
Bei der Besi hat er das nicht gemacht.
Ich musste mir seinen Respekt erstmal erarbeiten und das durchaus auch mal mit nem Klaps.
Jetzt macht er das bei mir nicht mehr.
Wenn M. in dann mal führt versucht er das bei ihr aber auch wieder.
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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Empty Re: Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

Beitrag von Teami Fr Jan 17 2014, 11:45

Im Prinzip hast du dir in deinem ersten Post schon die Lösung selber gegeben.
Ich denke auch, du solltest auf dein Bauchgefühl hören und das sagt dir, dass du mit einer reinen sanften Methode nicht weiter kommst und dein Pferd nach Führung sucht, auch wenn es dann mal ein kleiner Klaps sein muss.
Lesen und informieren ist sooo gut, aber leider verlernen die Menschen dabei, auf ihre Intuition zu hören oder wenn man will, auch auf ihr Bauchgefühl....
und das nicht nur in der Pferdeerziehung.
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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Empty Re: Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

Beitrag von mohirah Fr Jan 17 2014, 11:53

Die Entscheidung wie du mit Shadow in solchen Situationen umgehen willst, musst du alleine treffen. Ich finde es schwer, dir da einen konkreten Rat zu geben.

Eins möchte ich dir zu bedenken geben: Im gemeinsamen Umgang soll sich nicht nur Shadow wohlfühlen, sondern du auch.  Zwinker Es ist OK Grenzen zu setzen, die geben Sicherheit - für beide Seiten. Wie du dabei vorgehst, musst du selbst entscheiden.
Manche Leute fühlen sich nicht wohl damit, ihr Pferd mit "Klapsen" zurecht zu weisen. - Dann sollten sie es lassen und andere Wege finden.
Manche Leute fühlen sich nicht wohl damit, ihr Pferd mit Futter zu belohnen. - Dann sollten sie es lassen und andere Wege finden.

Das mal als allgemeine Überlegungen für die Zukunft. Lass dir keine Methoden überstülpen, mit denen andere sich wohlfühlen, sondern entscheide selbst, was sich für dich gut anfühlt!

Ganz aktuelle sehe ich die Ursachen für das Knapsen vor allem in zwei Dingen:

Erstens, er ist vier und damit noch mitten im Zahnwechsel. Da gehört "Knabberwut" einfach mit dazu. Legt sich von alleine wieder, wenn der Zahnwechsel abgeschlossen ist.

Zweitens, die Haltung für ein so junges Pferd ist bei dir im Moment einfach extrem ungünstig. Der hat ja niemanden, der mit ihm spielt. Da musst du eben herhalten. Das soll keine Entschuldigung sein. Nur etwas Verständnis wecken.  Zwinker 

Und dir Mut machen! Der Umzug steht ja nun bald an. Die Zeit bis dahin werdet ihr wohl noch überstehen. Ich bin mir sicher, dass sich im neuen Stall manche Probleme von allein lösen werden. So manches Pferd war nach einem Umzug schon wie ausgewechselt.

Wenn du nach der Eingewöhnung im neuen Stall feststellst, dass du immer noch dieselben Probleme hast, ist noch genug Zeit, dir zu überlegen, was du ändern willst und wie.

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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Empty Re: Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

Beitrag von Josi Fr Jan 17 2014, 15:19

Hallo Napolde...
ich stimme eigentlich allen hier zu aber wollte trotzdem nochmal meinen Senf dazuschreiben, entschuldige bitte  lol 
Mach Dich doch nicht verrückt mit der "Sanftheit". Es kann nicht alles immer Friede, Freude, Eierkuchen sein. Das ist es weder beim Menschen noch bei Pferden unter sich. Und ist die Meinungsverschiedenheit geklärt, ist alles wieder fein und gut. Ein Pferd fühlt sich doch umso geborgener, je mehr es sein Leittier, also Dich, respektieren kann! Pferde, die konsequent erzogen werden sind auch meistens lässiger im Umgang als andere, da sie wissen, dass alles ok ist und ihr Mensch ja alles im Griff hat.
Und dieser kleine "Ordnungsgong" (Klaps, Ruf, Aufstampfen oder was auch immer) wie DD schon so schön geschrieben hat  Lächeln zwischendurch ist ja immerhin besser, als dass man später mal eine größere unkontrolliertere Situation hat, die man nicht mehr zu seinen Gunsten klären kann, weil sich das körperlich stärkere Pferd für den "Chef" hält. Es meint sich dann um seine Sicherheit selbst kümmern zu müssen, weil es sein Mensch nicht kann und ist deshalb schonmal eher aggro oder besonders guckig und scheut vor jedem Besen...

Ich finde auch, dass Du Dir eigentlich die Antwort schon selbst gegeben hast, in dem Du Deinem Bauchgefühl nachgegangen bist... Pferde sind wie Kinder und die brauchen nun mal Grenzen- und auch Kinder wissen genau, wie sie viel "Sanftheit" ausnutzen können...  Zwinker
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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Empty Re: Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

Beitrag von *FM* Fr Jan 17 2014, 15:35

Ja, die Individualität ist da echt nicht zu unterschätzen. Teilweise muss ich bei Bailey recht deutlich werden, bei solchen Stimmlagen wäre Nadja früher vermutlich in Ohnmacht gefallen. Mein Haferschlinger war da echt sensibel und leider auch bei den Vorbesitzern im Stall mal unschön behandelt worden...
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Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd? Empty Re: Wieviel Sanftheit verträgt ein Pferd?

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