Re: Pferd legt im Umgang oft die Ohren an

[fribi]

Wenn ich es richtig verstehe, ist es ein Pferd, das Du vielleicht für Dich selber kaufen möchtest. Du hast bis zum Frühjahr Zeit, Dich dafür oder dagegen zu entscheiden.

Unter diesen Voraussetzungen sehe ich keinen Grund, es nicht so zu probieren, wie es weiter oben bereits angesprochen wurde. Nur solltest Du im Frühjahr, wenn es zur Entscheidung kommt, die Blindheit der Liebe ein bisschen beiseite schieben....... 

[Fellnase]

Ach ja, mein Herr Hü war auch so, als ich ihn als 5jähriger gekauft habe: unterm Sattel ohne Probleme, auch dem Boden mußte man als Mensch schnelle Beine haben.

Als Pädagogin und nach den  Erfahrungen mit meinem Pony kann ich dir nur raten die Jugendlichen NICHT miteinzubeziehen.
Bei uns auf dem Hof ist Reitbetrieb und  in den Ferien auch ferienkinder, alle Kinder /Jugendliche finden mein  Pony mit der Stoppelmähne, großen Augen und mit seinem jetzigen Verhalten sooo toll, aber ich lasse sie nicht an mein Pony ran, weil ich ihn ganz genau kenne.

Ich kann nur sagen, dass das jetzige Ergebniss mir viele Tränen, einige schlaflose Nächte und sehr viel Zeit und Nerven gekostet hat.

[mohirah]

Nach meiner Erfahrung zeigen Pferde auf diese Weise Schmerzen an. Hier würde ich Ursachenforschung betreiben, statt mir Gedanken zu machen, wie man das dem Pferd "abgewöhnt". Stellt man die Ursache ab, gibt sich das nach meiner Erfahrung nämlich ganz von allein.

[Fellnase]

@mohirah, bei meinem Pony waren es definitiv keine Schmerzen.

[blondie]

Tinker... sehr sehr sensibel auf diesem Gebiet. Die merken sich alles... und verzeihen sehr sehr langsam bis gar nicht. Sind definitiv 1-Mann Pferde (wenn du so einen "Problemfall" hast)...

Ist er ein Import-Tinker?

Würde den auch nicht für die Arbeit mit Jugendlichen einsetzen.

[mohirah]

@Fellnase
Warum fühlst du dich jetzt eigentlich angesprochen?   Mein Beitrag bezog sich auf die aktuelle Fragestellung von Schroeder.   

Davon abgesehen, habe ich lediglich von meinen Erfahrungen berichtet. Ich habe nicht gesagt, dass das Pferd von Schroeder tatsächlich Schmerzen hat. Diesen feinen Unterschied bitte ich zu beachten.

Im Übrigen wollte ich lediglich einen Gedankenanstoß geben. Ich halte es nämlich grundsätzlich für wichtig, nach den Ursachen zu forschen. Und Schmerzen sind nun mal ein häufiger Grund für Aggression und Widersetzlichkeit bei Pferden; es gibt natürlich auch noch andere Gründe. Wenn man Schmerzen ausschließen kann, um so besser. Aber überprüfen sollte man das doch wenigstens mal. Und wenn ich empfehle, "Ursachenforschung zu betreiben", dann gehört zum einen selbstverständlich der Gesundheitszustand des Pferdes dazu (d. h. eventuelle Schmerzen aufdecken und beheben oder eben ausschließen) zum anderen aber natürlich auch das ganze Drumherum: Haltung, Fütterung, Umgang etc.

[Mokka]

Aus der Ferne wird das keiner von uns beurteilen können. Hat das Pferd Schmerzen oder ist dieses Verhalten anerzogen durch ewiges Fehlverhalten des Besitzer?

Ich seh das- mal wieder- wie mohirah  Passt der Sattel? Beine/ Gelenke gesund? Rücken okay? Magen okay? Ein Pferd mit Bauchschmerzen oder ständigem Hungergefühl wird sich ungern putzen lassen. Mit was putzt ihr? Ist er bei weichen Bürsten umgänglicher? Gibt es Stellen an denen er besonders empfindlich reagiert (Bauch, Gurt- und Sattellage)?

Nichtsdestotrotz ist spätestens bei gezieltem Treten das Verständnis zu Ende. In der Regel gibt es davor aber genug Signale vom Pferd.

Und dass er beim Reiten brav ist, kann auch an der Kandare liegen.

Ich finde ehrlich gesagt deine Beschreibung nicht sooo wild:

"putzen, Hufpflege und satteln zickt er rum, legt die Ohren an, droht zu schnappen und hebt auch mal nen Huf"- klingt für mich (ohen das Pferd zu kennen und nur anhand deiner Beschreibung) eher nach Unbehagen. Tritt richtig gezielt?

Dass er den Mensch hinterherzieht ist wohl eher ein Erziehungsfehler und für kräftige Pferde, die das raushaben, logisch- so aus Pferdesicht.

"schlägt er auch bei der Bodenarbeit aus wenn er überfordert ist". Weniger verlangen.

"lässt sich nicht biegen und ist stocksteif"- Warum sollte es anders sein?

Ich finde, das klingt nun nach nichts, was man mit Pferdeverstand nicht wieder beeheben kann. Allerdings würde ich so ein Pferd nicht kaufen. Und vorallem nich ohne eine große AKU. Und NUR für dich allein und nicht als Therapiepferd.

[Fellnase]

OT: @mohirah, und ich habe von meinen Erfahrungen berichtet und ich denke ich kann und darf hier genauso mitdiskutieren wie jeder andere User auch.   

@Schoeder: Sorry fur das OT.

[Schroeder]

Also der Tinker wird nicht bei den Jugendlichen eingesetzt, hatte ich ja vorher bereits geschrieben.
Und der hat beim putzen/anfassen sicher keine Schmerzen, beim reiten ist er brav, nur nicht biegsam und läuft dadurch nicht taktrein.
Für mich ist das ein fast normales Pferd mit dem Problem Mensch den er im Leben vorher hatte.
Das wird nen Kumpel, das hab ich im Gefühl... und soviele Pferdejahre mit denen ich viele viele Pferde kennen gelernt habe wage ich die Prognose "Team"

[Funi]

nur nicht biegsam und läuft dadurch nicht taktrein.

das könnte aber schon ein Indiz für Schmerzen sein. Nicht biegsam sein (zb auf Grund mangelnder Gymnastizierung) ist ja das eine, aber wenn dadurch Taktunreinheiten auftreten, würde ich mal einen Ostheo, Physio oÄ drüber schauen lassen.

[Mokka]

Ja, hattest du.
Aber mal realistisch gesehen: Dann brauchst du zwei Pferde. Wenn das eigentliche Therapiepferd dann mal krank ist, wird eben doch der Tinker genommen. Egal was eigentlich der Plan war   

So wie du schreibst, wirst du ihn eh nehmen. Was für das Pferd ein Glück sein kann. Nur würde ich wie gesagt unbedingt eine große AKU machen. Taktunrein laufen zusammen mit ungern Hufe geben muss nicht an mangelnder Erziehung und Gymnastizierung liegen.

Funi:   

[Orlindo]

Moin Schroeder,

im Grunde ist ja hier schon fast alles gesagt, aber ich will auch nochmal meinen Senf dazu geben: ich hab' nämlich auch so einen Herrn Tinker, der von vielen als Problempferd bezeichnet wurde. Hat mich viel Nerven, Tränen und Arbeit gekostet und wird auch immer Arbeit sein, aber er entwickelt sich zu einem echten Partner und tendiert auch schon Richtung Verlaßpferd in ersten Bereichen. Und die Arbeit lohnt sich auf jeden Fall, ist ja auch eine Bereicherung für Mensch & Tier!

Meiner hat auch immer mal so Phasen, in denen Hufe machen und Kopf putzen (z.B.) sehr anstrengend werden, aber das ist dann mein Fehler, weil ich unaufmerkasm im Umgang werde, sobald er länger "funktioniert". Da muß man halt immer dran bleiben... Und ich bin mir sehr sicher, daß er da als ehemaliges irisches Homeless-Pferdchen schlechte Erfahrungen gemacht hat, die erstmal langwierig "verlernt" werden müssen.

Sollte er ein Importpferd sein (wie meiner), dann läßt sich das bestimmt alles durch den richtigen & konsequenten Umgang regeln. Und wenn Du ihn erstmal soweit hast, ist er vielleicht sogar problemlos für den Umgang mit Jugendlichen geeignet.

Ich würd' ihn aber spätestens vor einem Kauf auf jeden Fall komplett durchchecken lassen...

[mohirah]

@Fellnase
Ich weiß gerade nicht, ob ich über deinen Beitrag  oder   soll. Natürlich darfst du hier mitdiskutieren wie jeder andere auch. Das steht doch völlig außer Frage! Aber dann schreib doch bitte nicht nur lapidar, dass dein Pferd keine Schmerzen hatte. Wenn ich das Problem hätte, fände ich das wenig hilfreich. Erzähl uns doch bitte von deinen Erfahrungen. Was waren denn bei deinem Pferd die Ursachen und wie hast du das Problem gelöst? Das ist doch das eigentlich Spannende. Also erzähl doch mal, damit noch ein neuer Aspekt reinkommt und wir alle noch was lernen können.   

@Schroeder
Wie kannst du dir denn so sicher sein, dass dein Pferd keine Schmerzen hat? Was hast du bereits unternommen, um dir da so sicher sein zu können? Magenschmerzen z. B. sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen und es gibt leider sehr viele Pferde mit Magenproblemen. Auch Verspannungen erkennt man nicht sofort, die äußern sich oft auch in vermeintlicher "Kitzligkeit". Dies nur als Beispiele, es gibt natürlich noch viel mehr, wo es ein Pferd zwicken und zwacken kann.

Einen verkürzten Muskel zu dehnen, ist auch unangenehm bis schmerzhaft wie ich von mir selbst weiß. Wenn das Pferd solche Probleme hat sich zu biegen und dann sogar Taktunreinheiten zeigt, ist irgendwas im Argen. Und du musst herausfinden, welches Problem das Pferd hat.

Dass das Pferd beim Reiten "brav" ist, ist im Übrigen keinesfalls ein Beweis dafür, dass ihm nichts wehtut.

@Mokka und Funi:  

[blondie]

@mohirah
nun ja es sind ja Fellnase´s Erfahrungen.. Ihr Pferd hatte keine Schmerzen und verhielt sich so ...

hm vielleicht ist er ja so brav beim Reiten weil er Schmerzen hat... lass die mal weg sein und ab geht die Post hab ich auch schon erlebt...

Würde ebenfalls eine AKU machen danach weißt du wenigstens was auf dich zukommt und ob man das vorallem in den Griff bekommt oder nicht.

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