Re: Futterlob

von lillyfee Mi Sep 15 2010, 15:35

Wir loben mit kleingeschnittenen Möhrchen bei der Bodenarbeit zum Erlernen von neuen Dingen, wenn etwas super gut war auch beim Reiten durch eine zweite Person am Boden (wegen der Schnelligkeit). Bei Momo war das sehr erfolgreich, er ist aber auch von Natur aus sehr vorsichtig und überhaupt kein Rüpel,neigt also nicht zum Betteln.
Wichtig ist: Nicht jedesmal, das Möhrchen ist so eine Art Lottogewinn, kann kommen, muss aber nicht.

LG
Lillyfee

von fribi Mi Sep 15 2010, 15:48

Ich glaube, so kann man Futterlob gut einsetzen, Lillyfee. Ist sicher auch davon abhängig, welche Erziehung das Pferd schon genosssen hat. Vielleicht müsste ich das bei meinem Pferd einfach auch mal ausprobieren...........

von Gast Mi Okt 13 2010, 13:53

Ich lobe mit Stimme, Kraulen - und Futter! Yes

Für mein Pferd ist Futter einfach der stärkste Motivator. Ich nutze es vor allem zum Erlernen neuer Sachen. Und nein, meine Stute wird nicht aufdringlich. Früher kam es schon mal vor, dass sie eher an mir bzw. der Leckerlitasche interessiert war. Bis ich das Futterlob unter Signalkontrolle gebracht habe. (Stichwort Clickertraining Zwinker

). Seitdem gibt's damit keine Probleme mehr. Und das, obwohl ich ihr durchaus auch einfach mal so was zustecke, wenn ich im Stall oder auf Paddock/Weide beschäftigt bin.

Mein Favorit sind übrigens auch Karottenscheiben. Jetzt im Herbst geb ich aber auch gerne mal Hagebutten.

von fribi Mi Okt 13 2010, 19:39

Ich habe mir auch schon überlegt, mal Futterlob auszuprobieren. Das recht konsequente Arbeiten (um eben der Bettelei zu entgehen) hat mich seither davon abgehalten. Ich möchte halt kein pöbelndes Pferd haben. Aber ein weiterer Grund scheint mir gegen das Futterlob zu sprechen. Wenn ich z.B. longiere und mein Pferd loben möchte, kann ich das mit der Stimme sofort machen. Bis ich hier mit Futter loben könnte, wüsste das Pferd schon nicht mehr, warum es das Leckerli bekommt.

Grundsätzlich glaube ich jedoch schon, dass Futterlob sehr motivierend wirkt. Yes

von Gast Do Okt 14 2010, 10:54

@fribi
Es funktioniert auch beim Longieren mit sofortigem Lob. Freilich, du müsstest dann für einen kurzen Moment die Arbeit unterbrechen um das Leckerli zu geben. Allerdings ist das ja nur in der Anfangszeit so, also wenn es wirklich darum geht, etwas Neues zu lernen.

Sagen wir, dein Ziel ist ein Pferd, dass in schöner Biegung und Dehnung an der Longe trabt. Du gibst die entsprechenden Hilfen. Sobald dein Pferd ansatzweise richtig reagiert, folgt das Leckerlisignal, wodurch das Pferd weiß, genau JETZT habe ich es richtig gemacht. Dann gibts eine kurze Pause und Futter. Dann machst du weiter bis du wieder richtige Ansätze siehst. Erneut folgen Signal und Leckerlieinwurf. So kapiert dein Pferd schnell welche Reaktion auf welche Hilfen gewünscht ist und es ist nun auch von sich aus bestrebt, die gewünschte Haltung einzunehmen, weil's ja Leckerli dafür gibt. Wenn es zuverlässig auf die Hilfen reagiert und die gewünschte Haltung prompt einnimmt, schleichst du das Futterlob dann wieder langsam aus. Während du zu Anfang also schon die ersten ein, zwei richtigen Tritte belohnt hast, machst du es nun nach einer Viertelrunde, dann nach einer halben, nach einer usw. bis du schließlich kein Futter mehr brauchst. Es ist also nicht so, dass man dann ständig füttert und die Arbeit dafür andauernd unterbricht. Sondern wirklich nur, wenn es um neue Dinge geht. Sobald die gefestigt sind, kann man das Futterlob weglassen oder eben nur noch für besonders gute Ausführung einsetzen.

von Funi Di Nov 09 2010, 20:38

so jetzt arbeite ich seit einigen Wochen mit einem jungen Pferd (vom Boden) und habe mit Futter gelobt. Am Anfang ging das wunderbar...mittlerweile ist er zum Taschenkriecher geworden und total unaufmerksam...rüsselt nur noch an mir rum in welcher Tasche ich wohl was habe... Rolling Eyes

werde das jetzt also erstmal sein lassen!

Generell habe ich nichts gegen Futterlob...man sollte es halt sehr dosiert und kontrolliert einsetzten. Ist von Pferd zu Pferde eben unterschiedlich

von sisi Di Nov 09 2010, 21:54

Mir geht es aehnlich mit Apache. Am Anfang hat sie jedes Mal, wenn ich sie reingeholt hat, ein Leckerchen bekommen und auch zwischendurch. Sie sollte erstmal etwas Positives mit mir verbinden und da sie ja offensichtlich geschlagen wurde, wollte ich sie langsam an meine Beruehrungen gewoehnen. Jetzt hab ich gemerkt, dass die Dame ihr Leckerchen schon immer erwartet hat, und gehe deshalb jetzt langesam davon weg, da ich merke, dass sie meine Beruehrungen mittlerweile geniesst.

von Funi Di Nov 09 2010, 21:55

ja das blöde ist eben, dass man erst merkt, dass man zu viel mit Futter gelobt hat, wenns schon zu spät ist Pfeiff

von rakete Di Nov 09 2010, 22:04

Ich lobe auch viel mit Futter und Alex kriegt auch immer so was "zugesteckt"!
In der Tasche rüsseln (schönes Wort [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ) tut er auch,finde das aber nicht schlimm!
Wenn er zu sehr schnorrt gibt es ein scharfes Wort und dann läßt er das auch nach!
Liegt vielleicht auch an unseren vielen gemeinsamen Jahren das er weiß wann er aufhören muß zu nerven [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

von sisi Di Nov 09 2010, 22:20

Bei Apache ist es auch nicht so dramatisch. Da reicht auch schon ein scharfes Wort. Sie ist halt doch recht unterwuerfig durch ihre Vorgeschichte.

von fribi Di Nov 09 2010, 22:52

Futterlob ist eigentlich etwas sehr schönes. Ich nutze es bis jetzt zwar nicht, aber ich überlege schon, ob ich es nicht auch einsetzen möchte. Allerdings will ich kein aufdringliches, nach Futter bettelndes Monster haben. Deshalb habe ich mal nach einer Art "Gebrauchsanweisung" gefahndet, wie man Futterlob sinnvoll einsetzen kann.

Folgende Verhaltensweisen sind falsch und sollten unterbunden werden:
- Pferd darf an Taschen rumknabbern
- Man tritt zurück, wenn das Pferd aufdringlich wird
- Man lässt sich Futter aus der Hand "klauen"
- Man erlaubt, dass das Pferd nach einem Leckerli weiterhin bettelt

Deshalb gilt es, folgende Regeln konsequent anzuwenden:
- Wenn das Pferd bettelt, gibt es kein Futter!
- Das Pferd darf nicht nach dem Leckerli schnappen. Hierzu etwas Futter in die geschlossene Faust nehmen, Handrücken nach oben, und dem Pferd zeigen. Sollte es daraufhin ungestüm nach dem Futter verlangen oder gar zuschnappen, muss dies mit einem deutlichen "Nein!" unterbunden werden. Erst wenn es ganz sanft bleibt, bekommt es etwas Futter. Bei dieser Art zu arbeiten, muss die "Futterhand" im Bereich des Pferdes sein und auch dort bleiben, auch wenn das Pferd nach der Hand schnappen sollte. Am besten, Handschuhe tragen!
- Das Futter nur im Individualbereich des Pferdes geben, nicht im eigenen. Im eigenen Bereich hat das Pferd beim Futterlob nichts zu suchen.
- Nach dem Loben mit Futter soll das Pferd einen Schritt von mir weichen, auf keinen Fall darf ich zurückweichen (ich wäre sonst rangniedrig)

Nur wenn das Pferd jederzeit (ohne dass es bettelt und aufdringlich wird) mit Futter belohnt werden kann, ist es ein Instrument für positive Verstärkung. Aber es erfordert ein hohes Maß an Konsequenz, bis man am Ziel ist.

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So, jetzt bin ich mal gespannt, ob ich das bei Nick auch anwenden werde. Es hört sich interessant an und ist bei manchen Ausbildungsschritten sicher eine lohnende Art, dem Pferd etwas beizubringen.

von Ostfriesenmädel Mi Nov 10 2010, 07:30

Ich habe bei der Ausbildung meiner Stute nur positive Erfahrungen mit Futterlob gemacht und Deine Anleitung @ Fribi ist ein guter Leitfaden Yes

von Joy Mi Nov 10 2010, 07:36

Lobt ihr eure Pferde auch beim Reiten mit Futter?

Deine Anleitung ist wirklich gut @fribi. Da stehen alle Punkte drin, die mir auch wichtig wären, wenn ich mit Futter loben würde.

von Ostfriesenmädel Mi Nov 10 2010, 07:42

Ich habe Carlotta nur ganz zu Anfang nach dem aufsteigen, wenn sie stehen blieb, ein Leckerchen in Verbindung mit "Fein" gegeben und nach kurzer Zeit nur noch mit Stimme gelobt.

Beim reiten selbst lobe ich nicht mit Futter, sondern auch nur mit Stimme.

von fribi Mi Nov 10 2010, 07:45

Ich denke, gerade beim Futterlob muss man auf das richtige Maß achten. Also nicht ausschließlich mit Futter loben, sondern auch ohne. Das Pferd darf nicht automatisch Lob mit Futter verbinden.

Beim reiten würde ich persönlich nicht mit Futter loben. Das könnte ich nicht so präzise zum richtigen Zeitpunkt einsetzen. Auf Ausritten pflücke ich manchmal ein oder zwei Hagebutten und gebe die Nick vom Sattel aus. Aber wenn ich mir vorstelle, wie das abläuft, kann das nie als ein Lob für etwas bestimmtes, das er vorher richtig gemacht hat, verstanden werden............

registriert · von Fellnase Mi Nov 10 2010, 09:29

Eigentlich benutze ich kein Futterlob beim reiten (nur Stimme, Berührung, Pause), aber wenn meine RL mein Pferd "korrigiert" und wenn er irgendwas, was vorher gar nicht ging, klappt, gibt meine RL ihn dann richtig gezielt Stimme- und Futterlob. Das schlägt dann wie eine Bombe ein und die Aufgabe sitzt für immer und ewig.

von Trapper Mi Nov 10 2010, 10:24

Hi

Sicher ist Futter ein guter Verstärker aber wie @Fribi schon gesagt hat: "Regeln müssen eingehalten werden"

Ich gebe sehr selten Futter zur Belohnung aber Molly bekommt einfach so zwischendurch was....bin ja auch ein wenig jeck auf mein Pferd Zwinker

@Fellnase spricht von "Stimme-Berührung-Pause" ich denke das ist der richtige Weg.

Wobei ich das gerne noch ein wenig mehr erklären möchte ( aus meine Sicht ).
-Die Stimme ist ein Instrument was Pferde sehr schnell verstehen.
Das liegt daran, dass während wir sprechen, wir uns entspannen.
Wir holen uns selber runter und schaffen eine Umgebung des Vertrauens.
In diesem Moment fordern wir nicht und unsere Körperspannung ist futsch.
-Die Berührung sollte nie ein Klopfen sein, immer nur ein Streicheln.
Kein Pferd der Welt begrüßt seinen Freund durch einen Tritt.
-Die Pause, das ist der Moment wo ein Pferd entspannen sollte.
Der Moment wo es verarbeitet, was gerade geschehen ist....wo es abspeichert.
Beginnt mein Pferd zu kauen...dann hab ich den Punkt getroffen.

LG
Trapper

von Gast Mi Nov 10 2010, 11:15

Beim reiten benutze ich nie ein Futterlob.Eigentlich nur ab und an bei der Bodenarbeit wenn ich sowas wie Verbeugung,spanischer Schritt etc. anfange.Später hab ich das immer mehr weggelassen und auf Lob mit Stimme und streicheln umgestellt.

Wo meiner allerdings immer ein Leckerlie bekommt ist nachdem abspritzen wenn er still steht.Bei uns gibts keinen richtigen Waschplatz mit Anbindebalken, nur eine Ecke im Hof wo der Schlauch ist.Anbinden ist da gar nicht möglich.Seitdem ich das vor 2 Jahren mit ihm geübt habe und er weiß wenn er still stehen bleibt gibts seine kleine Belohnung ,wenn nicht gibts nichts,bleibt er immer ruhig stehen,selbst wenn es lange dauert wie beim Schweif waschen z.B.

Das ist aber die einizge Sache bei dem er immer was bekommt.Er ist auch das einzige Pferd im Stall was da zu 100% immer ruhig stehen bleibt Yeah

von rakete Mi Nov 10 2010, 12:31

Meiner kriegt ein Stückchen Zucker bevor ich aufsteige und eins wenn die Arbeit beendet ist!

von Fliegenschimmelchen Mo Aug 12 2013, 15:07

gebt ihr euren Pferden leckerlies? Wenn ja wann? Vor der Arbeit, dazwischen wenn sie etwas gut gemacht haben? oder nach der Arbeit als ausklang. Und wenn nicht warum nicht?

Fragen über Fragen ...

Also Ronny bekommt von mir ein Leckerlie wenn er sich des Halfter Problemlos überstülpen lässt und nicht weg läuft (war nicht immer selbstverständlich)

Dann bekommt er noch ein leckerlie wenn ich aufgestiegen bin. Und zwischendrin wenn er anständig an gruseligen Sachen vorbeigegangen ist.

Nach getaner Arbeit bekommt er zum Abschied noch ein lecker

Ich überleg mir gerade die Leckerlies zu steichen oder zu reduzieren, weil mein Pferd mit dem Leckerlie gleich die ganze Hand mitnimmt Warte

der alte Gierschlund

von Baracuda Mo Aug 12 2013, 15:12

bei mir kommt das sehr stark auf das Pferd an. Luci meine ältere Stute wird nicht gierig. Sie bekommt ständig was ( rotwerd

ich füttere eben einfach sooo gerne, Gott sei Dank stehe ich VP und habe damit sonst nix zu tun), Beim Kommen, in der Box, einfach so, wenn sie was gut macht und und und,,,,

Der Zwerg bekommt dagegen so gut wie nie was da sie dann in die Taschen kriecht und sich nicht mehr konzentrieren kann. Sie muss dafür Leistung erbringen. Wobei Leistung hier natürlich in kleinem Rahmen ist. Sie ist 2,,,
Also kann erbrachte Leistung auch schon sein ich gebe alle 4 Füße ohne Probleme, oder haben genug Gedult mich eincremen zu lassen......

von Nevitana Mo Aug 12 2013, 15:48

*hust* Auch ich bin eine Leckerlie-Geberin. Mir sind die Aspekte klar wieso viele es meiden ihren Pferden etwas zu geben, jedoch tue ich es einfach gerne. Mein Laredo bekommt welche wenn ...

... ich ihn von der Weide hole. (Im Normalfall kommt er mir entgegen gelaufen, was sehr praktisch ist)
... wenn er stundenlang am Putzplatz still steht
... wir mit dem Reiten fertig sind
... er bei der Bodenarbeit etwas richtig gemacht hat
... wir Zirkustricks üben (Bestechung muss sein)
... wir beim Reiten etwas geschafft haben wo ich lange darauf hingearbeitet habe
... wir bei Ausritten eine Pause machen
... ich ihn auf die Weide bringe, sozusagen als "Abschiedleckerlie"
... er wiedermal soooo süß ist und ich meine gutmütigen 5-Minuten habe

Allerdings muss man dazu sagen, dass die "Kalorien" der Leckerlies von seinem täglichem Futter abgezogen werden, denn sonst würde er platzen. Außerdem sind die Leckerlies noch gesund (kein Zucker usw.) und er ist auch kein Taschenkriecher, bettelt nicht oder sonst was. Sonst gäbe es ganz klar keine!

von Zaubermaus Mo Aug 12 2013, 16:10

Anfangs habe ich auch immer Leckerlies gegeben, für jede gute Tat aber dann wurde das Pferd sehr undankbar und arbeitet nur noch mit wenn es vorher etwas bekommen hat.

Dann gab es eine Zeit lang gar nichts mehr und nun nur noch vor und nach der Arbeit. Sie ist jetzt viel entspannter und denkt nicht dauernd daran wann es wieder etwas gibt.

von nasowas Mo Aug 12 2013, 16:21

Es gibt eins zur Begrüssung wenn ich sie aus dem Offenstall fange und eins wenn wir am Putzplatz angekommen sind. Nach dem Reiten gibts Kraftfutter, da man das wenn es vom Standardprogramm abweicht separat füttern muss (Offenstall). Sonst gibts nix.
Als Belohnung bei der Arbeit sowieso nciht, das wäre mir viel zu umständlich und ich weiss nciht ob die Verknüpfung während des reitens richtig hergestellt wird. Vom Boden aus könnte das gehen aber auf dem Pferd? weiss ja nicht....?

von cocolores Mo Aug 12 2013, 16:46

Ich geb Leckerlies. Möhrenschnitzel, Semper- Cubes oder getr. Hagebutten. Achte aber sehr auf den nötigen Respekt. Gebe nur mit gestrecktem Arm und mache oft Gehorsamsübungen (kopf wegdrehen= Lecker, gekreuzte Arme= aktuell keine Leckerchen Ausgabe möglich :-)

Da ich viel Clicker, geb ich auch viele Leckerlies...

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