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Anlehnung – Was ist das eigentlich?

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Beitrag von baobap Mo Nov 09 2015, 18:44

Man kann einen Bogen ja auch nur spannen, wenn er Anfang und Endpunkt hat um dazwischen die Kraft/Schwung aufzubauen. So ist es für mich mit dem Schub aus der HH und der vom Pferd gewählten Anlehnung am Gebiss um über den Rückenbogen (Muskel des Rückens und des Halses/HH) Kräftesparender, aber effektiver voran zu kommen. Also die Anlehnung zeigt mir auch die Kraft, die nach vorne drückt, nicht die die nach oben geht, denn ein Pferd,dass die Kraft hat in die Piaffe zu gehen, richtet sich selbsttragend auf und man hat kaum noch was in der Hand.

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Beitrag von Popcorn Mo Nov 09 2015, 20:13

Das wäre wohl der Idealzustand: das piaffierende Pferd mit kaum noch was in der Hand....und dann bitte ohne Sporeneinsatz - sieht man nur leider kaum! Nicht, dass ich Sporen verteufele, man kann sie ganz fein und dosiert einsetzen - sieht man aber auch kaum!

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Beitrag von mohirah Di Nov 10 2015, 11:39

baobap schrieb:Also die Anlehnung zeigt mir auch die Kraft, die nach vorne drückt, nicht die die nach oben geht, denn ein Pferd,dass die Kraft hat in die Piaffe zu gehen, richtet sich selbsttragend auf und man hat kaum noch was in der Hand.
Das ist ja aber im Grunde das, was ich weiter oben schon geschrieben habe. Ein Pferd, das vor allem schiebt bzw. nach deinem Worten nach vorne drückt, läuft auf der Vorderhand und sucht dann die Hand als Stütze (wenn es ihm erlaubt wird sich abzustützen). Wenn das Pferd im horizontalen Gleichgewicht läuft, halten sich Schub- und Tragkraft ungefähr die Waage. Wenn es im künstlichen Gleichgewicht (versammelt) läuft, überwiegt die Tragkraft.

Dann komme ich aber wieder zu dem Schluss, dass die feste Anlehnung einen Gleichgewichtsverlust anzeigt und damit ja eigentlich nicht wünschenswert sein kann.

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Beitrag von baobap Di Nov 10 2015, 12:43

nach vorne schieben (gute Schubkraft) und auf der Vorhand laufen, ist aber für mich zweierlei. Auf der Vorhand laufen ist ja wiederum eigentlich bremsend/stützend. Beim nach vorne drücken/schieben des Pferdes durch seine Schubkraft (von alleine oder im Moment nach dem Treiben), sofern vorhanden, kanalisiert für mein Verständniss die Anlehnung nur die Richtung des Bogens (ähnlich einem Gartenschlauch, in dem Wasser fließt /Energie und der gebogen wäre, wäre der Schlauch die Formgebungsmöglichkeit = Anlehnungsmöglichkeit, das Pferd/Energie, aber hat die Wahl ob es nun fließen möchte, also Anlehnung annimmt oder stagniert, also den Schlauch nicht füllt). Damit meine ich aber nicht ein latschen auf der Vorhand, dass dann gegeben wäre, wenn die Energie/das Pferd/das Wasser, gleich nach dem Wasserhahn einfach zwar da ist, also strömt, aber gleich zu Boden/Vorhand plätschert.

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Beitrag von mohirah Di Nov 10 2015, 15:03

Was verstehst du denn unter "guter Schubkraft"? So lange ein Pferd vorwärts läuft, braucht es natürlich auch Schubkraft, sonst wäre keine Vorwärtsbewegung möglich. Aber bei zu viel Schub, schiebt es eben auf die Vorhand, muss sich vermehrt auf ihr abstützen und das ist für mich dann Laufen auf der Vorhand. Bei ausgewogenem Verhältnis von Schub- und Tragkraft ist das nicht der Fall. Aber dann braucht's eben auch keine Stütze in der Hand.

Das Bild mit dem Schlauch verstehe ich entweder nicht richtig oder es passt nicht als Vergleich.

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Beitrag von Mokka Di Nov 10 2015, 18:07

Mit dem Schlauch komm ich auch nicht mit...

Für mich schließen sich "Anlehnung", im Sinne von tatsächlich Gewicht in der Hand haben, und beginnende Selbsthaltung bis hin zur Versammlung aus.

Ich würde (und habe bei meinem) bei einem wenig trainierten Pferd einen etwas festeren Kontakt notgedrungen tolerieren. Sofern er vom Pferd ausgeht!!! Wenn ich meinem Pferd eine weiche Hand anbiete, die nicht rückwärts wirkt, und mein Pferd nimmt sich einen etwas stärkeren Kontakt, als ich es anstrebe, dann ist das für mich kurzzeitig okay. Mit zunehmender Kraft des Pferdes wird der Kontakt von alleine weniger.
Wie bei mohirahs Pferd, kurzzeitig wird es diese Stütze durch die Hand nötig haben. Ich gehe davon aus, dass das mit zunehmender Ausbildung seltener vorkommen wird.

Für mein Verständnis braucht mein Pferd um den Rücken aufzuwölben auch keine Anlehnung am Zügel. Ein Pferd ist kein Bogen, den man spannt, sondern hat genug Muskeln, um das selber zu erledigen. Allerdings bin ich auch deutlich "klassisch" geprägt, die FNler sehen das vermutlich teilweise anders. Letztens hat mir eine hier in der Ecke in M- Dressuren recht erfolgreiche Richter- (Dressurreiten) gattin erzählt, dass es ja logisch wäre, dass man mit zunehmender Versammlung mehr in der Hand hätte... Nunja, für mich ist das nicht logisch.

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Beitrag von Napolde Di Nov 10 2015, 19:52

@mohirah: deine Beispiele von den Kindern macht mich etwas stutzig... Kinder stützen sich eben zu Anfang zum Beispiel am Sofa ab und lernen so die Balance zu finden. Ebenso für das Fahren mit Stützrädern. Es ist ein Übergang zur eigenen selbstständigen Balance...
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Beitrag von Mokka Di Nov 10 2015, 20:12

OT: Das Fahren mit Stützrädern ist keine Hilfe, da das Suchen nach der Balance hier nicht gegeben ist Zwinker Viele Kinder lernen heutzutage mit einem Laufrad Fahrradfahren, also kompelett ohne Stützräder. Dafür können sie mit den Füßen den Boden gut erreichen und sich somit stützen und Schwung holen.

Aber das passt doch: solange diese Stütze benötigt wird, ist da noch keine ausreichende Balance. Also wird- je nach Pferd- eventuell die Stütze der Reiterhand gesucht. Und vom Reiter vielleicht temporär gewährt. Das sollte in meinen Augen jedoch wirklich nur ein Übergangszustand sein.

Und ich würde da ganz klar unterscheiden, zwischen einem Mehr an Kontakt, das suchend vom Pferd ausgeht, und einer Reiterhand, die rückwärts wirkt und Zug aufbaut.

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Beitrag von mohirah Mi Nov 11 2015, 10:10

Napolde schrieb:@mohirah: deine Beispiele von den Kindern macht mich etwas stutzig... Kinder stützen sich eben zu Anfang zum Beispiel am Sofa ab und lernen so die Balance zu finden. Ebenso für das Fahren mit Stützrädern. Es ist ein Übergang zur eigenen selbstständigen Balance...
Nein, Balance lernen Kinder nicht durch das Abstützen, sondern dann wenn sie loslassen und auch wenn sie wieder umfallen. Umfallen gehört zur Balancefindung mit dazu.

Balance ist ja nichts Statisches, was man nie wieder verliert, wenn man es einmal gefunden hat. Im Gegenteil: Balance ein ständiger Prozess. Der Körper muss ständig Ausgleichsbewegungen machen, um nicht umzufallen. Diese Bewegungen werden vom Gehirn gesteuert und die Nervenbahnen dafür müssen eben erst "gebaut" werden. Anfangs fallen die Ausgleichsbewegungen sehr groß aus, was zum Teil erst recht zum Umfallen führt. Mit der Zeit und Übung werden die Ausgleichsbewegungen immer kleiner und das Halten des Gleichgewichts immer leichter.

Du kannst das leicht ausprobieren. Stell dich einfach mal aufrecht mit geschlossenen Augen hin. Nach einer Weile wirst du merken, dass du ganz leicht hin- und herschwankst. Der Effekt verstärkt sich noch, wenn du die Knie dabei nicht durchdrückst, sondern ganz leicht gebeugt hältst. Oder du kannst dich auch auf ein Bein stellen (auch mit geöffneten Augen), dann wirst du deutlich merken, wie dein Sprunggelenk dabei wackelt. Wenn du dich auf einem Bein stehend aber irgendwo festhältst, wackelt gar nichts im Sprunggelenk, Ausgleichsbewegungen sind dann einfach nicht nötig, weil du in dem Moment eben auch kein selbstständiges Gleichgewicht halten musst.

Ansonsten hast du denn mal das Kapitel gelesen, was ich bei Ina Cygon verlinkt hatte (S. 1, relativ weit unten)?

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Beitrag von Teami Mi Nov 11 2015, 11:18

Ich finde hier die Vergleiche , ehrlich gesagt, sehr   untauglich. Ein Pferd hat vier Beine und trägt dazu noch den Reiter. Ich finde, das kann man nun wirklich nicht mit der Balancefindung von Kindern vergleichen. Höchstens, wenn man ein Fohlen betrachtet, das versucht aufzustehen und seine ersten Gehversuche macht.
Und was die Richtergattin betrifft..... je mehr Versammlung, desto mehr trägt das Pferd sich selber und desto leichter wird die Hand.... so zumindest aus meiner Erfahrung.
Ich finde irgendwie die Diskussion wenig fruchtbar.
Es wird gelesen  und diskutiert und wieder gelsen und recherchiert. Ist ja auch wichtig..... aber bei all der Theorie geht der Bezug zur Praxis häufig total verloren.
In der Theorie hört sich alles nett an und um zu verstehen und die Anatomie des Pferdes zu verstehen, finde ich es unbedingt richtig, sich damit auseinander zu setzen. Nur , auch hier, wird der Bezug zur Praxis häufig vernachlässigt. Die Definition der Anlehnung ist schon teilweise unterschiedlich erklärt. Und dann ist auch noch jedes Pferd unterschiedlich. Ich denke, hier wird Anlehnung auch etwas mit Aufrichtung  und auch teilweise Versammlung vermischt. Wenn ich ein Pferd mit Anlehnung reite, halte ich erstmal Kontakt zum Pferdemaul. Alles andere ergibt sich mit der Zeit. Die Anlehnung sagt gar nichts aus über die Versammlung oder Aufrichtung. Im Optimalfall soll das Pferd lernen, durch die Anlehnung die Reiterhand zu suchen, den Kontakt zu suchen und sich dann im V/A wiederzufinden. Ich finde, etwas wird das hier verkompliziert. Nach der Anlehnung kommt doch erst das Untertreten und was dann eben hinterher koimmt. Die Anlehnung ist doch erst der Anfang, die Basis...
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Beitrag von baobap Mi Nov 11 2015, 13:56

Sehe ich auch so.

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Beitrag von mohirah Mi Nov 11 2015, 14:02

Teami schrieb:Ich finde hier die Vergleiche , ehrlich gesagt, sehr   untauglich. Ein Pferd hat vier Beine und trägt dazu noch den Reiter. Ich finde, das kann man nun wirklich nicht mit der Balancefindung von Kindern vergleichen. Höchstens, wenn man ein Fohlen betrachtet, das versucht aufzustehen und seine ersten Gehversuche macht.
Ich habe ja gar keinen Vergleich angestellt, ich gebe dir vollkommen Recht, dass es gravierende Unterschiede zwischen Mensch und Pferd gibt. Ich habe lediglich ein paar Beispiele des Menschen gebracht, um zu verdeutlichen, was Balance überhaupt ist, was der Balancefindung dienlich ist und was nicht und wie man das am eigenen Leib nachfühlen kann bzw. in der Kindheit erleben konnte.

Aber bitte: Das neugeborene Fohlen ist auch ein sehr gutes Beispiel. Das steht auf, schwankt hin und her (=Ausgleichsbewegungen!), fällt um, steht wieder auf, schafft es ein paar Sekunden länger stehen zu bleiben, fällt wieder um, tut irgendwann den ersten Schritt, fällt um usw. Und das ganz ohne dass es dabei von irgendwem oder irgendetwas gestützt oder festgehalten würde.


Was die Theorie betrifft: Es gibt sicher viele Sportarten, die man sich „learning by doing“ aneignen kann. Aber Reiten ist mehr als eine Sportart. Alle Fehler, die ich dabei mache, gehen dabei auch zu Lasten des Pferdes. Und deswegen finde ich die Theorie nun mal wichtig. Nicht, weil man davon fehlerfrei reiten lernt, das wäre zu schön, aber um zumindest nicht ganz so grobe Fehler machen zu "müssen".

Auf die Gefahr hin zu nerven, möchte ich noch zwei Zitate von de La Guérinière aus dem bereits genannten Buch bringen, die heute so aktuell sind wie damals und die ich kaum besser formulieren könnte:

S. 113 f.
Warum es so wenige gute Reiter giebt, und von den nothwendigen Eigenschaften es zu werden

Alle Wissenschaften und Künste haben Grundsätze und Regeln, durch welche man Entdeckungen macht, die zu ihrer Vollkommenheit führen.
Die Reitkunst nur allein scheint einer bloßen Uebung zu bedürfen.
Indessen ist eine von richtigen Grundsätzen entblößte Praxin, eine blos mechanische Ausübung, deren ganzer Nutzen in einer gezwungenen ungewissen Ausführung besteht. Es ist ein falscher Glanz, der Halbkenner blendet, die öfter mehr durch die Zierlichkeit des Pferdes als durch Geschicklichkeit seines Reiters überrascht werden. Daher kommt nun die geringe Anzahl gut abgerichteter Pferde, und die wenige Geschicklichkeit, die man gegenwärtig bei dem grösten Theil wahrnimmt, die sich Reiter nennen.
Dieser Mangel an Grundsätzen hat die traurige Folge, daß Anfänger in der Reitkunst nicht im Stande sind, das Fehlerhafte von dem Vollkommenen zu unterscheiden. Sie haben kein anderes Hülfsmittel als die Nachahmung, und unglücklicherweise ist es viel leichter, sich zu einer fehlerhaften Ausübung zu wenden, als eine gute zu erlangen.

S. 118
Die Meinung derjenigen, welche die Theorie in der Reitkunst für unnütz achten, wird mich nicht abhalten, zu behaupten, daß dies eins der nothwendigsten Stücke ist, zur Vollkommenheit zu gelangen. Ohne diese Theorie ist die Ausübung immer ungewiß. Ich gebe zu, daß die Uebung in einer Kunst, woran der Körper so großen Antheil hat, von der Theorie unzertrennlich seyn muß, denn sie läßt uns die Natur, die Anlage und die Kräfte des Pferdes entdecken, und hierdurch entwickelt man sein Vermögen, seine Zierlichkeit, die gleichsam in einer Erstarrung seiner Glieder wie begraben lagen. Aber, um in dieser Kunst zu einem gewissen Grad von Vollkommenheit zu kommen, muß man nothwendig durch eine verständliche gesunde Theorie, über die Schwierigkeiten, die mit der Ausübung verbunden sind, gehörig vorbereitet seyn.
Die Theorie unterrichtet uns nach richtigen Grundsätzen zu arbeiten; und diese Grundsätze müssen, statt der Natur entgegen zu stehen, vielmehr durch Hülfe der Kunst, sie zu vervollkommnen dienen.
Durch die Ausübung erhalten wir in der Anwendung der theoretischen Grundsätze, eine Fertigkeit; und um diese Fertigkeit zu erlangen, muß man die Pferde lieben, stark, behende und beherzt seyn und viele Geduld haben. Dieses sind die vornehmsten Eigenschaften, welche zu einem guten Reiter erfordert werden.

Wem die Theorie zu langweilig ist, der kann sich ja gerne raushalten. Machen ja auch einige der zurzeit aktiven User, was ich nebenbei schade finde.

Nach meinem Eindruck täte es dem Forum jedoch gut, wenn mal wieder mehr Themen theoretisch bearbeitet würden. In letzter Zeit habe ich bei den neuen Beiträgen zu (gefühlt) 95 % nämlich nur noch Off-Topic und Plauderthemen gefunden. Der Austausch über das Wetter, Schönes, Trauriges und was man zuletzt "geshoppt" hat, ist sicher auch berechtigt (ich möchte das keinesfalls abwerten!), als Hauptinhalt dieses Forums finde ich es allerdings öde.

Wie es scheint, definieren die meisten Anlehnung doch nur ganz einfach als Kontakt zum Pferdemaul und mehr nicht und sehen deshalb keinen Grund etwas dazu zu schreiben. Für mich ist Anlehnung eben mehr als das, vor allem auch aufgrund der unterschiedlichen, zitierten Auffassungen und ich hätte mich gern darüber ausgetauscht. Danke an dieser Stelle an alle, die sich bisher beteiligt haben! Bei der Mehrheit scheint aber wenig Interesse dafür vorhanden oder vielleicht ist es auch zu anstrengend mal gründlicher darüber nachzudenken. Schade! Tauschen wir uns eben weiter über das Wetter aus. Für den Moment kann ich immerhin blauen Himmel, Wattewölkchen und Sonne vermelden. Lächeln

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Beitrag von Catana Mi Nov 11 2015, 18:21

Ich finde es etwas schwierig, über ein doch recht abstraktes Thema zu diskutieren.

Zum einen sind die Empfindungen sowohl von Mensch zu Mensch, als auch von Tier zu Tier immer unterschiedlich.
Ich trag meine Unitasche durch die Gegend, geb sie jemand anderem und der fragt mich, ob ich Backsteine da drin hätte.

Zum anderen hängt die Definition von Anlehnung von so vielen Faktoren ab! Was hab ich gelernt? Was hat mein Pferd gelernt? Was sind meine Ziele? Welche Unterstützung hab ich? Welche Meinung vertritt meine Unterstützung?

- Ich habe gelernt, dass Anlehnung eine weiche, federnde Verbindung sein soll, die stäker wird, je mehr ich mein Pferd versammel und "spanne".
- Mein Pferd hat gelernt, dass Anlehnung dass ist, was ständig im Maul zieht. Ist da kein Ziehen, hat man keine Anleitung und muss kopflos rennen bis wieder was zieht!
- Mein Traumziel wäre es, möglich wenig in der Hand zu haben und durch leichte Handverschiebung Stellung, Biegung und Versammlung zu bestimmen, ohne dass mehr Druck kommt.
- Ich habe keinen Reitlehrer mehr, weil mir jeder Zweite etwas anderes aufschwatzen wollte.

Ich versuche gerade einen für Pferd und mich praktikablen, ntspannten Weg zwischen der englischen Reitweise in der wir beide (nicht immer korrekt) ausgebildet wurden und der Westernreitweise, die uns beiden relativ gut zu liegen scheint zu finden und dabei schwankt sowohl mein Ist-Zustand in Sachen Anlehnung, als auch mein fertiges, meiner Meinung nach für uns erreichbares "Bild im Kopf" häufig.
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Beitrag von Mokka Mi Nov 11 2015, 19:24

Teami schrieb: Die Anlehnung sagt gar nichts aus über die Versammlung oder Aufrichtung. Im Optimalfall soll das Pferd lernen, durch die Anlehnung die Reiterhand zu suchen, den Kontakt zu suchen und sich dann im V/A wiederzufinden. Ich finde, etwas wird das hier verkompliziert. Nach der Anlehnung kommt doch erst das Untertreten und was dann eben hinterher koimmt. Die Anlehnung ist doch erst der Anfang, die Basis...
Laut der Definition der FN ist Anlehnung eben nicht nur die Verbindung Pferdemaul- Reiterhand. Und da die Art der Verbindung Pferdemaul- Reiterhand das ganze Pferd beeinflusst (und auch den Reiter) kann man das m. M. n. nur sehr begrenzt abkoppeln.

Da "Ich habe gelernt, dass Anlehnung eine weiche, federnde Verbindung sein soll, die stäker wird, je mehr ich mein Pferd versammel und "spanne" wundert mich die Reiterei, die man vielerorts so sieht, dann gar nicht mehr Rolling Eyes Catana, viel Erfolg beim Finden eines anderen Weges für euch Wink

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Beitrag von Catana Mi Nov 11 2015, 21:08

Mokka schrieb:Da "Ich habe gelernt, dass Anlehnung eine weiche, federnde Verbindung sein soll, die stäker wird, je mehr ich mein Pferd versammel und "spanne" wundert mich die Reiterei, die man vielerorts so sieht, dann gar nicht mehr Rolling Eyes Catana, viel Erfolg beim Finden eines anderen Weges für euch Wink

Ich weiß nicht, wie das in eurer Gegend, in den Reitvereinen, im Reitunterricht den ihr kennt gelehrt wird, aber bei mir und auch bei so vielen anderen ist es diese "Definition", die den jungen angehenden Reitern eingetrichtert wird. Das Problem ist nur, dass es nur ein Bruchteil dieser "Kids" schaffen, irgendwann über den Tellerrand zu schauen und das was sie gelernt haben, also im Prinzip ich selber als Reiter, in Frage zu stellen.
Und die, die es schaffen, die werden dann meist als "Feld-, Wald-, und Wiesenschaukler" abgestempelt. Tja, Problemzone Reitschule... aber das weicht vom Thema ab.

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Beitrag von mohirah Do Nov 12 2015, 11:29

Catana schrieb:Ich habe gelernt, dass Anlehnung eine weiche, federnde Verbindung sein soll, die stäker wird, je mehr ich mein Pferd versammel und "spanne".
AH! Das erklärt in der Tat so manches.  Neinja

Ich versuche gerade einen für Pferd und mich praktikablen, ntspannten Weg zwischen der englischen Reitweise in der wir beide (nicht immer korrekt) ausgebildet wurden und der Westernreitweise, die uns beiden relativ gut zu liegen scheint zu finden
Da wünsche ich dir auch viel Erfolg!  Yes Und keinen RL zu haben, ist immer noch besser als einen schlechten, der Sachen lehrt, die man eigentlich gar nicht wissen/tun will. Die besten Lehrmeister sind ohnehin unsere Pferde! Ich bin immer fester überzeugt, dass wir viel mehr von ihnen lernen können als umgekehrt.

und dabei schwankt sowohl mein Ist-Zustand in Sachen Anlehnung, als auch mein fertiges, meiner Meinung nach für uns erreichbares "Bild im Kopf" häufig.
Das finde ich nicht nur nicht schlimm, sondern eigentlich gut.  Smile Auf alle Fälle ist es besser, als sich seiner Sache zu sicher zu sein und dabei gar nicht zu merken, dass man auf dem Holzweg ist. Ich denke ja auch immer wieder nach über das, was ich bei den Pferden beobachte und tue und bisher getan habe. Hab das Thema hier ja nicht umsonst angeschnitten, weil mich das eben schon lange beschäftigt. Für mich war es eine Offenbarung, als ich vor einigen Jahren das Buch "Pferdegymnastik" von Solinski las. Da habe ich zum ersten Mal einige Begrifflichkeiten zumindest in der Theorie verstanden, u. a. die Sache mit der Anlehnung bzw. den sieben Anlehnungen. Mein Verständnis dafür wächst um so mehr, je mehr es mir gelingt, das auch in der Praxis umzusetzen. Und dann komme ich zuweilen doch wieder ins Grübeln, wie z. B. jetzt mit meinem Jungpferd bei der Longenarbeit.

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Beitrag von Teami Do Nov 12 2015, 12:09

Catana schrieb:

- Ich habe gelernt, dass Anlehnung eine weiche, federnde Verbindung sein soll, die stäker wird, je mehr ich mein Pferd versammel und "spanne".
Ich weiß ja, dass du auch ein sehr lauffreudiges Pferd hast.... wie ich auch.Wobei ich  (ich wiederhole mich) für meinen Teil merke,.... wenn mein Pferd gut gearbeitet ist und dann in Versammlung und sogar Aufrichtung läuft....., die Verbindung zum Pferdemaul immer weicher wird und ich dann tatsächlich  nur noch Zügelgewicht in der Hand habe. Es ist ein wahrer, höchster Genuss, wenn mein Pferd und ich es schaffen, in dieser Verbindung zu kooperieren..... nein , nicht zu kooperieren, sondern eins zu werden. In diesen Momenten würde ich glauben, einen Grand Prix reiten zu können, da schweben wir in höheren Spären (natürlich sind wir dazu nicht in der Lage..... aber träumen darf an ja lol )

Aber die Anlehnung ist nur die Vorbereitung....der Schwung muss da sein, das Untertreten, die Gewichtsaufnahme auf dem Hinterteil, Biegung der Hanken, Versammlung und dann Aufrichtung.
Habe ich aber ein junges Pferd, fange ich mit der Verbindung zum Pferdemaul an... Anlehnung. Alles andere ist in dem Moment noch ausgeklammert. Im Gegensatz zu einigen anderen Reitweisen lehrt die FN die stete Verbindung, andere Reitweisen geben mit der Hand nur Impulse.

Im übrigen finde ich es nicht ganz in Ordnung, gleich so beleidigt zu reagieren, nur weil man sagt, dass viele Dinge auch zerredet werden. Sorry.... ich kenne genug Leute, die lesen  (ich lese auch viel) , sich Videos bei you tube reinziehen und danach dann ein Pferd verladen wollen.Leider dabei aber ausser acht lassen, dass jedes Pferd ein Individuum ist.

Und ich kann Catana auch verstehen... es ist echt schwer bei einem lauffreidigen Ross nur eine leichte Zügelverbindung zu halten. Ich habe Jahre dafür gebraucht und habe immer wieder Tage , an denen es nicht klappen will.... und da hilft mir alle Theorie nicht, da muss ich mit Intuition ran und ruhig bleiben und an solchen Tagen meine Erwartung ganz weit runter schrauben.
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Beitrag von Teami Do Nov 12 2015, 12:17

mohirah schrieb:
Wem die Theorie zu langweilig ist, der kann sich ja gerne raushalten. Machen ja auch einige der zurzeit aktiven User, was ich nebenbei schade finde.

Nach meinem Eindruck täte es dem Forum jedoch gut, wenn mal wieder mehr Themen theoretisch bearbeitet würden. In letzter Zeit habe ich bei den neuen Beiträgen zu (gefühlt) 95 % nämlich nur noch Off-Topic und Plauderthemen gefunden. Der Austausch über das Wetter, Schönes, Trauriges und was man zuletzt "geshoppt" hat, ist sicher auch berechtigt (ich möchte das keinesfalls abwerten!), als Hauptinhalt dieses Forums finde ich es allerdings öde.

Wie es scheint, definieren die meisten Anlehnung doch nur ganz einfach als Kontakt zum Pferdemaul und mehr nicht und sehen deshalb keinen Grund etwas dazu zu schreiben. Für mich ist Anlehnung eben mehr als das, vor allem auch aufgrund der unterschiedlichen, zitierten Auffassungen und ich hätte mich gern darüber ausgetauscht. Danke an dieser Stelle an alle, die sich bisher beteiligt haben! Bei der Mehrheit scheint aber wenig Interesse dafür vorhanden oder vielleicht ist es auch zu anstrengend mal gründlicher darüber nachzudenken. Schade! Tauschen wir uns eben weiter über das Wetter aus. Für den Moment kann ich immerhin blauen Himmel, Wattewölkchen und Sonne vermelden. Lächeln
Und damit werden dann leider auch noch die vergrault, die sich eigentlich schon beteiligen möchten.
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Beitrag von mohirah Do Nov 12 2015, 17:18

@Teami
Ach Quatsch, ich bin doch nicht beleidigt, sehe gar keinen Grund dazu.  Janein Ich habe lediglich Bedauern ausgedrückt, gewürzt mit ein bisschen Sarkasmus, ganz allgemein auf’s Forum und die dort herrschende „Aktivität“ bezogen und nicht nur auf das Thema hier. Ich find’s auch gut, wenn in einer Diskussion auch mal Widerspruch oder einfach andere Meinungen kommen. Das ist doch der Sinn einer Diskussion. Und ich freue mich ehrlich, dass du dich bisher beteiligt hast und natürlich auch über alle anderen.

In deinem Beitrag von gestern hatte ich allerdings den Eindruck, dass du etwas genervt bist von dieser theoretischen Diskussion. Wenn ich dich da falsch verstanden habe, tut es mir Leid. Für mich war das allerdings Anlass noch mal zu erklären, warum mir die Theorie so wichtig ist.

Ich glaub, wir haben da auch beide ein unterschiedliches Verständnis von Theorie oder gehen beide einfach nur unterschiedlich damit um.  Schulterzuck Dir sagt die Theorie nach meinem Eindruck, wie es im Ideal aussehen soll und wie du es zu bewerten hast, was das Pferd tut, also ob es gut/richtig oder nicht so gut/falsch ist. Sie ist dir aber keine konkrete Hilfe in der Praxis, weshalb du eine längere Diskussion darüber auch nicht zielführend findest. Das kann ich zumindest nachvollziehen und vermutlich bist du damit nicht auch nicht alleine. (Korrigier mich, wenn ich da falsch liege.) Mir ist die Theorie über die Vorgabe einer Idealvorstellung und von Bewertungskriterien hinaus tatsächlich auch eine Hilfe in der Praxis, weil ich dadurch auch verstehe, warum das Pferd tut, was es tut, und was ich ggf. anders machen muss, wie ich ihm helfen kann. Und ich bin damit wohl auch nicht ganz alleine. Menschen sind zum Glück auch Individuen, nicht nur die Pferde.  Zwinker

Ansonsten haben wir eben einfach unterschiedliche Auffassungen von Anlehnung. Dass du es anders siehst als ich, kann ich gut akzeptieren. Was mich eigentlich interessiert ist, warum du (oder andere stille Mitleser Kitzel) es so machst, wie du es eben machst. Denn die alten Meister, deren Auffassung du teilst, kann ich leider nicht mehr dazu fragen. Warum findest du die mehr oder weniger deutlich fühlbare Anlehnung (als "Zwischenlösung") sinnvoll oder hilfreich für das Pferd und/oder dich? Doch bestimmt nicht nur, weil du es irgendwann mal so gelernt hast. Es wird sich doch für dich irgendwie in der Praxis bewährt haben. Und ich meine jetzt nicht die Ausnahmesituation, wo dir dein Pferd in Richtung Autobahn durchgeht, sondern den ganz normalen Alltag. Oder andere Theorien, falls du welche ausprobiert hast, haben sich für dich nicht bewährt. Denn das macht man doch mit Theorien, man erprobt sie in der Praxis. Taugen sie dort was, werden sie für gut/richtig befunden, wenn nicht, werden sie verworfen.

Die beiden unterschiedlichen Theorien sind ja offensichtlich beide von ihren jeweiligen Vertretern in der Praxis erprobt und beide für gut befunden worden. Warum ist das so? Wovon hängt es ab, wann was (nicht) funktioniert? Vom individuellen Pferd, dessen Rasse, Exterieur und Interieur? Vom jeweiligen „Gebrauch“ des Pferdes? Vom individuellen Reiter, vielleicht sogar auch dessen „Exterieur“, was ja beim Reiten nicht unwichtig ist. Vom Sitz des Reiters (der ja das Wichtigste überhaupt ist)? Vom Zusammenspiel der übrigen Hilfen und davon was der Reiter überhaupt unter "Hilfen" versteht? Oder von dessen individuellem Bedürfnis nach Anlehnung?

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Beitrag von Teami Do Nov 12 2015, 17:54

Okay... dann versuch ich es mal. Zum einen... ich bin lange auf der Suche, warum mein Pferd als schwer zu reiten gilt und habe immer den Fehler bei mir gesucht. Und ja, ich bin nicht perfekt und reite.... ich schätze mal, mittelmäßig.
Ich weiß aber, dass vielen mein Pferd zu anstrengend ist. Warum das so ist, hat sicher viele Gründe. Nicht zuletzt das Exterieur trägt dazu bei, dass meine Stute die stärkere Anlehnung sucht. Sie ist kurz gebaut und extrem gut zu versammeln.... wenn man sie soweit hat, kann man sie, wie man so schön sagt, auf den Teller galoppieren. Aaaber ... sie hat auch einen sehr kurzen Hals und nicht die Ganaschenfreiheit, dazu noch starken Vorwärtsdrang. Hat man die Geschwindigkeit raus und Ruhe in das Pferd gebracht, so verlagert sie den Schwung in die Hinterhand und nimmt dort Gewicht auf. Ganz wichtig ist es, immer wieder mit der Hand vorzugeben, sonst kann sie sehr fest werden.

Ich würde sagen, ich sehe die Anlehnung als reinen Kontakt. Alles weitere, dass sich aus dem Zusammenspiel auch der anderen Schenkel- und gewichtshilfen ergibt, ist dann schon ein am Zügel reiten. Und dann entsteht die Leichtigkeit.
Halte ich zu wenig Kontakt, gerade auch im Gelände (im Schritt im übrigen nicht, da ist sie immer super leicht in der Hand) prescht sie mir unkontrolliert nach vorn, fällt in den Renntrab und fällt auf die Vorhand. Dann kann von Gymnastizierung und vernünftigem reiten keine Rede sein.
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Beitrag von Licke Do Nov 12 2015, 21:01

ot ich gebe moriah recht, mich nervt es, dass man zu 95% Lalathemen sieht. Mit Pferden hat das hier ja fast nichts mehr zu tun.

Da hat man dann leider auch wenig Motivation, sich durch zig Zitate zu lesen und seine Gedanken oder Erfahrungen aufzuschreiben. For wen?

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Beitrag von Licke Do Nov 12 2015, 21:01

P.s. bezieht sich nicht auf die, die hier jetzt echt gut geschrieben haben! !
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Beitrag von Catana Do Nov 12 2015, 22:58

Diesen Gedanken von Anlehnung als "Zwischenstufe" finde ich gar nicht soooo abwegig wie einige Leute. Auch ein Kind, dass zwar schon alleine laufen kann, muss man mal an die Hand nehmen, wenn es an Aufgaben kommt, die es noch nicht allein bewältigen kann (z.B. wenn es über eine Mauer balancieren will). Wenn das Kind das dann ein paar Mal an der Hand gemacht hat, klappts auch ohne das man festhält.

Ähnlich sehe ich das auch mit der Anlehnung.
Klar, Ziel ist es, dass das Pferd mit so wenig wie möglich Manipulation aus der Hand Lektionen absolviert, aber bis dahin, kann ich es doch wortwörtlich an die Hand nehmen und begleiten und unterstützen.


Bei meiner Stute war es so, dass ich sie in Galoppvolten anfangs stark über den Zügel zurückholen musste, weil sie mir über reines Kreuzanspannen zu oft durchpariert ist, egal wie viel ich mit den Beinen die HH nachgetrieben hab. Das musste ich vielleicht 2 Wochen lang tun, danach wusste sie was ich wollte und ich konnte fast Galopppirouetten mit ganz leichter Hand reiten.

Außerdem kannte ich das von ihr, dass sie sich immer gerne selbst getragen hat, wenn sie gut warmgeritten war. Dann gab es aber immer in den Reitstunden den Punkt, wo sie schwer auf der Hand wurde. Es dauerte, aber irgendwann wusste ich, dass das der Punkt war, wo einfach die Kraft am Ende war. Bei meiner letzten RL mit ihr konnten wir da immer die Stunde beenden und ich hatte ein positives Ende der Reiteinheit.

Ging die "stärkere" Anlehnung also von mir aus, war es eine Hilfestellung um ihr zu erklären, was ich von ihr wollte. Eine Übergangslösung, so to say.
Ging es von ihr aus, war es ihre Art mir zu sagen, dass sie weitermacht, wenn ich das will, aber die Kraft raus ist.

Nur ganz am Rande: Mit Sam sieht das alles ganz anders aus! Aber da geh ich jetzt nicht drauf ein... Zwinker
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Beitrag von Popcorn Fr Nov 13 2015, 09:03

Ich bin irritiert, dass Anlehnung vor Schwung von hinten kommt, oder habe ich etwas überlesen?
Und meine nächste Frage: wie bekommt ihr denn den Schwung von hinten rein ins Pferdi?
Nicht wundern, wenn ich auf Antworten nicht so schnell reagiere, mein Rechner daheim ist abgeschmiert und ich kann jetzt nur auf der Arbeit ins Netz.

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Beitrag von Teami Fr Nov 13 2015, 09:26

Auch laut Ausbildungsskala kommt der Schwung nach der Anlehnung:
Takt
Losgelassenheit
Anlehnung
Schwung
Geraderichten
Versammlung
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