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Reitlehrer und der Umgang mit ängstlichen Reitern

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Reitlehrer und der Umgang mit ängstlichen Reitern Empty Reitlehrer und der Umgang mit ängstlichen Reitern

Beitrag von gipsyking Mi Jan 23 2013, 10:49

Diesen Thread eröffne ich aufgrund eines Denkanstoßes aus dem Thread über Reitunfälle.

Wie gehen Reitlehrer mit ängstlichen Reitern oder echten Angstreitern um?

Meiner meinung nach werden sie dahingehend zu wenig geschult oder verstehen überhaupt nicht, dass jemand Angst hat.

Es wird immer als "Anstellerei" abgetan und man "soll sich zusammenreißen"!

Nur Wenige gehen das Thema mal ernsthaft an (z.B. Reken).

Welche Erfahrungen habt Ihr?

...

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Beitrag von Baracuda Mi Jan 23 2013, 10:58

Ich habe erst als Erwachsener mit dem Reiten angefangen und konnte die Angst dann nie mehr ganz überwinden. Ich habe Kontrollverlustängste und demzufolge Probleme mit Geschwindigkeit. In meinem Kopf ist, je schneller das Pferd, desto schneller passiert was schlimmes, hinterlegt. Ich hasse Galopp und das wird auch nicht besser, egal wie oft ich es mache….
Die meisten RL können das nicht nachvollziehen. Sie denken immer ich hätte Angst vor runter fallen und wollen mich dann zum Galopp zwingen,…..- Sie denken das ich dadurch merke wie schön diese Gangart ist und das nichts passiert… Ich bekomme aber nach jedem angaloppieren auf Zwang mehr Angst. Zudem wurde ich öfter zu Übungen gezwungen die ich nicht tun wollte und bin da auch schon öfter im Dreck gelegen.
Also ja, ich kann das bestätigen… Viele RL können das Null nachvollziehen und reagieren dann komplett falsch…
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Beitrag von Nadi79 Mi Jan 23 2013, 10:59

Ich hatte bis jetzt nur einmal in einem Unterricht richtig richtig Panik.
Die kam auch nicht direkt vom Pferd sondern von meiner damals angeknacksten Psyche.
Meine RL konnte das zwar irgendwie verstehen und hat mich auch nicht dumm angemotzt oder so....aber sie war schon doch auch hilflos.Sie hat mir dann eine Reitpause verordnet und ich sollte mich wieder melden wenn es mir besser ginge.
Das hab ich auch gemacht.
Aber irgendwie....ich fand das auch irgendwie seltsam.
Ich habe es aber schon bei einigen RLs mitbekommen wie sie mit einer unwirschen Handbewegung meinen das Thema vom Tisch kehren zu können und mit einem "Reiß dich mal zusammen" ist alles erledigt.
Das hilft kein bisschen.Im Gegenteil.Bei mir würde das die Angst nur schlimmer machen.
Da Angst aber eben wirklich teilweise nicht mal vom Reiten/dem Pferd kommen muß,sondern auch von außen irgendwie sich nur dort hin verlagert ists für einen RL sicher auch nicht immer leicht.
Trotzdem wünsche ich mir mehr Verständnis und vielleicht auch einfach mal nachfragen was Sache ist.
Mit meiner jetzigen RL hab ich Glück....sie arbeitet in der Psychartrie und kennt sich mit Angst gut aus.Sie versucht zu motivieren verlangt oder fordert aber nichts.
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Beitrag von sisi Mi Jan 23 2013, 11:13

Meine RL geht da ganz gut drauf ein und versucht, Lösungen für meine Ängste zu finden.
Bedingt durch meinen alten Wallach, der gern mal am Strand abging (und ich war damals gerade Wiedereinsteiger und hatte gar keinen Plan Zwinker ) hatte ich jahrelang Manschetten, am Strand schneller zu galoppieren. Wir haben das dann so geübt, daß meine RL vor mir geritten ist, quasi immer den Blick auf mich hatte, um mir und meiner lauffreudigen Stute den Weg abzuschneiden im Notfall und mir auch Anweisungen zu geben. So haben wir das ganz gut in den Griff bekommen. Natürlich war das, was am besten gewirkt hat regelmäßiger RU, wo ich die Hilfen richtig lernte, um mein Pony besser zu kontrollieren. Das gab mir auch Sicherheit. Zwinker

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Beitrag von PICO2001 Mi Jan 23 2013, 11:21

Also das kommt ganz aufs Alter der Reitschüler an. Bei "Betagteren" hat es selten Sinn darauf einzugehen, denn sie verwinden sich viel in ihren Vorstellung! Ist auch iwo klar, sie haben Verantwortung und und und, das ändert vieles!
Bei jüngeren ist es meisten eine Sache der Anstrengung! Meistens gehen ich bis zu einem gewissen Punkt drauf ein und habe viel Verständnis dafür und mache mir immer viele Gedanken, wie man das beseitigen kann, so Schrittchen für Schrittchen und immer mit der Ruhe!
Aber Fakt ist: Man hat ein Lebewesen unterm Hintern und entweder man akzeptiert das, oder lässt es sein!
Da ich viele schwer Stürze mitmachen musste und auch einige schwere Unfälle hatte, weiß ich wie das ist, aber es nutzt alles nix, die Angst macht es nur schlimmer und die Pferde merken es! (gut ich habe derzeit auch Angst an der ich arbeite, aber das hat nen gesundheitlichen Grund des Pferdes undist eher auf die Gesundheit des Pferdes bezogen, den ich aber schon so nach und nach abstellen werden)!

Man sieht es immer wieder: es ist die Unbefangenheit der Kinder, die die Pferde lieb und kontrolliert werden lässt, und JA das ist so! (ich rede nur von Normalpferden, keine geistesgestörten Zwinker )
Meine Erfahrung ist auch, das ich ängstlichen Reitern grundsätzlich Einzelunterricht gegeben habe, weil sowas tierisch ansteckend ist Rolling Eyes

Wie gesagt ich verstehe das, kann es nachvollziehen und berücksichtige das, aber daran gearbeitet wird im gewissen Umfang schon! Und es kommt auch darauf an, worin sich die Angst begründet und auswirkt!

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Beitrag von Brina Mi Jan 23 2013, 14:29

Brav @ gispyking

Also ich bin ja auch bekennender Schisser. Woher das kommt Schulterzuck ich hab keine Ahnung. Ich würde sagen es ist eine Mischung aus dem Älter werden (worst-case-denken) und Baras Problem der Kontrollverlustsangst zu tun. Zusätzlich kommt noch die Unsicherheit dazu.

Nun habe ich letztes Jahr seit Jaaaaahren mal wieder Reitunterricht genommen. Die ersten 1-2 Stunden war alles gut, aber ich bin fast jede Stunde an meine Grenzen gestoßen. Diese RL ist eine gute Trainerin und hat erfolgreiche Schüler. Allerdings ist sie für mich zu sehr auf den Erfolg aus gewesen.

Sie hätte mir mehr Zeit lassen müssen! Bis ich soweit bin. Es nützt ja nichts, wenn ich jede Stunde heulend auf dem Pferd sitze No oder gar runterspringe, weil es mir zu viel wird.

Sie hat mich getröstet, mich in den Arm genommen und mir gesagt es läge an meinem Ehrgeiz und es sei nicht schlimm.

In meinen Augen ist es aber nicht richtig, wenn ein Reitschüler fast jede Stunde weint vor Überforderung.

In meiner letzten Reitstunde (Februar 2012) meinte sie, ich sei bereit für Galopp. Ich war aber völlig anderer Meinung und sagte ihr das auch! Das Pferd merkte aber, dass die RL das wollte und so galoppierte es los. Einen halben Zirkel (rotwerd) ich schrie whoa! und sprang noch im Schritt aus dem Sattel.

Einerseits war es ja wirklich nicht so schlimm, andererseits hab ich in dem Moment jegliches Vertrauen verloren. Seit dem habe ich keinen Reitunterricht mehr gehabt. Wir haben öfter noch drüber gesprochen (sie war ja auch meine SB) sie hat gesagt, sie würde mich, wenn ich wieder mit Unterricht anfange laaaange an der Longe lassen und auch laaange erstmal nur Schritt.

Allerdings wie gesagt ist das Vertrauen auf der Strecke geblieben, mit dem Schulpferd habe ich ein paar Differenzen und zu guter letzt spielte auch der finanzielle Aspekt für mich mit rein Neinja
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Beitrag von Funi Mi Jan 23 2013, 15:09

Ich war auch immer eine ängstliche Reiterin und eine RL meiner Kindheit hat es fast geschaffst, dass ich die Geschichte an den Nagel hänge.

Nachdem ich 3x runter gefallen bin und wirklich nicht mehr wollte, (das war kein kindlicher Trotz, das war wirklich richtige Angst!) setzte sie mich nochmal aufs Pferd mit dem Versprechen, dass das der liebste Gaul im Stall sei. Badabum ich flog runter...die Frau war für mich gestorben. Das Deiten für lange Zeit auch!!

als ich als Jugendliche wieder angefangen habe, hatte ich das Glück, dass kein RL da war. Reitlehrer und der Umgang mit ängstlichen Reitern 314806
Das mag komisch klingen. Aber ich von einer Bekannten gelernt und das war. Sie hatte keine RL Allüren und hat auch nichts schön geredet oder runter gespielt.

Als ich dann ein freiwilliges Jahr auf einem Reiterhof gemacht hat, kam die Angst etwas zurück (ich bekomme immer dann Angst, wenn ich die PFerde nicht kenne und nicht einschätzenkann), aber das Jahr hat mir dahin gehend auch sehr geholfen, weil ich fremde Pferde reiten musste.

Mittlerweile hab ich die Angst ziemlich gut im Griff, sodass mein RL damit nicht umgehen muss.. Reitlehrer und der Umgang mit ängstlichen Reitern 743613 bei mir ist einfach vieles Kopfkino und ich glaube das will ich gar keinem RL zu muten alle meine hätte, kännte, was wäre wenn-Gedanken!

Ich bin trotzdem der Meinung, dass man als RL die Angst ernst nehmen muss und sie nicht runterspielen darf.
Leider scheint das vielen zu mühsam zu sein Reitlehrer und der Umgang mit ängstlichen Reitern 305220 das ist eigentlich sehr schade!!
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Beitrag von Joy Mi Jan 23 2013, 19:55

Funi schrieb:
Ich bin trotzdem der Meinung, dass man als RL die Angst ernst nehmen muss und sie nicht runterspielen darf.

Das sehe ich auch so.

Ich selber bin kein ängstlicher Reiter, aber ich hatte schon viel mit solchen zu tun und ich denke ebenfalls, dass man Ängste nicht einfach übergehen soll.

Ich bin gespannt, wie es meiner Rb ergehen wird, wenn sie wieder aufs Pferd darf.
Aber wir haben beide gesagt, dass wir mögliche Ängste gemeinsam in den Griff bekommen werden.

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Beitrag von ponyschnute Mo Jan 28 2013, 11:13

Ich bin vor 2 Jahren vom Pferd(Schulpferd)gefallen und habe mir die Schulter gebrochen !! Also musste ich Pause machen !!! Ich bin immer Tuniere geritten und hatte nie Angst !!!! Durch die lange Pause habe ich Angst bekommen !!! Nicht im Umgang sondern nur auf dem Pferd !! Doch dann habe ich den Stall gewechselt und habe dort wieder ganz von vorne mit Longenstunden angefangen !!Die Reitlehrerin waar super !!Sie hat immer nur das gemacht was ich wollte und hat mich zu nichts gezwungen und langsam habe ich dann die Angst verloren !!Dann hatte ich immer ne halbe Longestunde und den rest bin ich frei geritten !!! Dannn bin ich meine erste Reitstunde geritten !!! Sie hat mich einfach hinter einem
pferd herreiten gelassen !! So ging das dann einige Reitstunden aber die Angst war noch nicht ganz weg !! DAnn habe ich von meinen Eltern ein Pferd oder Pony Endmaß bekommen !!Ich nahm mit ihm bei der gleichen Reitlehrerin Reitstunden und jetzt :..... ich reite wieder Dressur , Springen , gehe ins Gelände und ich gehe sogar auf ein Pferd wenn es im Schulbetrieb bockt oder doof maxcht um es Korrektur zu reiten und das allles ohne Angst !!! Ich bin so froh so eine Reitlehrerin gefunden zu haben und ich will ihr hiermit danken !! Danke Kerstin Lächeln
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Beitrag von gipsyking Mo Jan 28 2013, 11:16

@Ponysschnute,

Du wurdest jetzt mehrfach drauf hingewiesen, Dich vorzustellen.
Im Vorstellungsthread.
Danach darfst Du auch Beiträge schreiben.

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Beitrag von gipsyking Mo Jan 28 2013, 11:24

Funi schrieb:

Ich war auch immer eine ängstliche Reiterin und eine RL meiner Kindheit hat es fast geschafft, dass ich die Geschichte an den Nagel hänge.

Nachdem ich 3x runter gefallen bin und wirklich nicht mehr wollte, (das war kein kindlicher Trotz, das war wirklich richtige Angst!) setzte sie mich nochmal aufs Pferd mit dem Versprechen, dass das der liebste Gaul im Stall sei. Badabum ich flog runter...die Frau war für mich gestorben. Das Reiten für lange Zeit auch!!

Als ich als Jugendliche wieder angefangen habe, hatte ich das Glück, dass kein RL da war.
Das mag komisch klingen. Aber ich habe von einer Bekannten gelernt und das war gut.
Sie hatte keine RL-Allüren und hat auch nichts schön geredet oder runter gespielt.

Ich empfinde jeden, der mich unterrichtet als einen Reitlehrer.
Auch wenn es nur ein simpler Miteinstaller ist.Oder die RB eines Miteinstallers.
Wer auch immer halt.
(notfalls sogar mein Mann ... lol ).


Als ich dann ein freiwilliges Jahr auf einem Reiterhof gemacht hat, kam die Angst etwas zurück (ich bekomme immer dann Angst, wenn ich die Pferde nicht kenne und nicht einschätzen kann), aber das Jahr hat mir dahingehend auch sehr geholfen, weil ich fremde Pferde reiten musste.

Mittlerweile hab ich die Angst ziemlich gut im Griff, sodass mein RL damit nicht umgehen muss. Bei mir ist einfach vieles Kopfkino und ich glaube das will ich gar keinem RL zumuten, alle meine hätte, könnte, was wäre wenn-Gedanken!

Zum Glück hab nicht nur ich diese Gedanken ...

Ich bin trotzdem der Meinung, dass man als RL die Angst ernst nehmen muss und sie nicht runterspielen darf.
Leider scheint das vielen zu mühsam zu sein. Das ist eigentlich sehr schade!!


Vor allem setzen viele Ausbilder/Mitreiter immer "Angst" gleich mit "zu doof"!

Es ist aber nicht so.

Man kann trotzdem reiten lernen.

Reitlehrern ist oft der bequemste Weg der liebste.

Ausbinder statt Unterricht usw. sind ja auch so beliebte Themen.

...



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Beitrag von Krümelchen Mi Feb 06 2013, 12:59

Baracuda schrieb:. Ich habe Kontrollverlustängste und demzufolge Probleme mit Geschwindigkeit. In meinem Kopf ist, je schneller das Pferd, desto schneller passiert was schlimmes, hinterlegt.

Das kann ich absolut unterschreiben.

Das drückende Alter ist bei mir anscheinend auch ein Grund. Früher war ich angstfrei.
+ schlechte Erfahrungen (gerne auch schmerzhaft)

Allerdings ist meine RL supermegaspitzenoberklasse.
Sie geht da auf jeden Fall drauf ein und findet mit mir auch Wege wie es trotz Angst funktioniert.

Hatte im RU schon ein 2 Situationen gehabt wo ich definitiv abgestiegen wäre hätte Kerstin nicht in der Mitte gestanden
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Beitrag von Whitehorse Mi Feb 06 2013, 14:06

Ich habe bzgl. Angst und Reiten vor ca. 15-17 Jahren ein Erlebnis gehabt, welches ich auch nicht vergessen kann und mir das Vertrauen in die Reiterei noch mehr gegeben hat.

Damals habe ich in Kevelaer Reiterferien inkl. kleines bronzenes Reitabzeichen gemacht. Natürlich hatten wir auch Springunterricht und es gab auch ein paar Pferde, die genau wußte, was sie zu tun hatten und sind mit uns über die Sprünge gegangen wie nix.

Nun, in dem Stall war auch eine Schülerin, welche damals das silberne Abzeichen machen wollte. Sie sprang meist vor unserer Gruppe und ich stand währenddessen neben einer anderen Reiterin in der Halle und guckte zu. Ich mußte auf mein Pferd noch warten. Besagte Schülerin sollte an der langen Seite über zwei Hindernisse gehen und zwischen den Hindernissen 4 Galoppsprünge machen. Leider wurden es nur 3, das Pferd sprang zu früh ab, riss das Hindernis. Beide überschlugen sich, die Schülerin unter dem Pferd. Ich stand nur ein paar Meter daneben und sah das alles mit an. Hörte wie sie auch vor Schmerzen aufschrie. Das Pferd stand schnell auf, aber sie lieg blieben. Die Reiterin, die neben mir stand hat mich noch in den Arm genommen und meinte, ich solle nicht hingucken. Ich habe sehr viel damals geweint.
Die Schülerin hatte Glück im Unglück, die kam mit 2 gebrochenen Rippen davon.

Der Trainer sagte kurz danach zu uns, heute vormittag springen wir nicht mehr, dafür haben alle zuviel Angst jetzt. Am Nachmittag würden wir uns wieder in der Halle treffen. Gesagt, getan, Pferde fertig gemacht und in die Halle. Ich ritt eine recht lebenslustige Stute. Der Trainer schrie, man solle doch die Pferde warmspringen etc. Ich saß auf dem Pferd, galoppierte meine Runden und weinte, was das Zeug hielt. Aber ich nahm meinen Mut zusammen und wollte über ein Kreuz welches auf X stand springen und rief "Sprung frei bitte". Der Trainer guckte mich an und sagte STOP. Mir sank mein Herz in die Knie, ich war am Zittern, weil ich immer noch das Bild vom Vormittag im Kopf hatte. Aber ich wolte dennoch mutig sein. Der Trainer kam zu mir und sagte, Du springst nicht. Du bekommst nachher ein anderes Pferd, damit du wieder Vertrauen bekommst und ohne Angst über die Hindernisse gehst. Ihr glaubt garnicht wie froh ich war.

Dieser Trainer, war ein sehr strenger Trainer und schrie des öfteren durch die Halle. Aber er konnte sein Wissen sehr gut vermitteln und wenn einer Angst hatte ist er darauf eingegangen. Ich wünschte, ich könnte heute nochmal eine Reitstunde bei ihm nehmen. Er hat mir sehr viel Vertrauen gegeben. Und dafür danke ich ihm sehr. So manchen Sprung, so manchen Sturz, den ich erlebt habe sehe ich seitdem mit anderen Augen.
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Beitrag von Gast Mi Feb 06 2013, 17:50

In meinem Früheren Reitstall gab es viele Angstreiter, vor allem auch wegen der Reitlehrer. Viele Anfänger wurden nach dreimal an der Longe schon in die Gruppe getan, wahrscheinlich weil es zu Zeitaufwendig war. In der Gruppe wurde oft galloppiert ( es gab keine Gruppen nach können) und die Schulpferde waren ziemlich “veritten". In meiner 2 Gruppenstunde ist das Pony, was ich ritt, einfach losgalloppiert und ich bin natürlich gleich runter geknallt. Der Reitlehrer meinte ich solle mich nicht so anstellen, schließlich habe ich mir ja nichts getan. Allerdings hatte ich totale Angst auf's Pferd zusteigen. Nach einpaar RS habe ich aufgehört und bin zu einen anderen Gewechselt. Dort wurde ich wieder erstmal an die Longe genommen, um die Angst vor dem Reiten zu verlieren. Die RL war echt nett und hat mich oft gelobt wenn ich was gut gemacht hatte. Bald konnte ich dann in die Gruppe ( ich bin dort nicht galloppiert) und war voll glücklich nach der ersten Gruppenstunde

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Beitrag von Nonstop Hanover Mi Feb 06 2013, 17:58

Ich muss sagen ich sehe das ein wenig geteilt..

Als ich im jugendlichen Alter wieder mit dem Reiten anfing hatte ich eine tolle RL. Sie ging viel auf mich ein und konnte mich gut einschätzen, was ich selbst mit 14 nicht so gut konnte. Eines Tages also sollte ich einen anderen Wallach reiten, keine Longenstunde. Ich hatte Schiss und wollte nicht, ich traute es mir nicht zu.

Wir einigten uns drauf es zumindest mal im Schritt zu probieren. Ok.. ich probierte und es war gut. Der Wallach war recht sensibel und quitierte meinen deutlichen Schenel mit Antraben. Ich hatte angst und war vollkommen bewegungsunfähig! Ich sagte meiner RL sie solle was tun (aber was hätte sie tun sollen Zwinker ) sie gab mir Anweisungen und ließ mich machen..und es klappte! Dieser Erfolg nahm mir wirklich die Angst und gab mir Mut und Selbstvertrauen. Mit 14 Jahren zweifelt man an vielem und ich war froh, dass sie mir das zutraute. (sie konnte mich wie gesagt gut einschätzen). Es nahm mir die Angst, weil sie mir zeigte dass auch in Stressmomenten sie aufpasst und dafür sorgt dass ich sicher die Stunde beende. Und sie zeigte mir, dass ich keine Angst haben muss, weil man auch in solchen Momenten durch kommt zum Pferd und alles "halb so wild" ist.

Später hingegen hatte ich einen schlimmen RL.. seine Pferde hörten im wahrsten Sinne, aufs Wort. Ich wollte nicht galoppieren, doch er sagte ich solle mich nicht so anstellen.. er gab einfach das Komando und die Stute preschte davon.. da war der Punkt wo ich wirklich das Vertrauen in den Galopp und in RL verloren habe
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