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Beziehung Pferd/Mensch

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Beitrag von pusteblume62 Di Feb 04 2014, 14:39

Ich habe mal eine Frage an Euch. Der Frage liegt ein etwas tiefgründigerer Gedanke zugrunde.

Folgendes: Ich stand vor ein paar Tagen beim Pferd in der Box und habe ihn geputzt. Er war ruhig, nicht angebunden und lief zwischendurch mal zum Fenster um hinauszuschauen, was draussen so los ist. Normalerweise putze ich ihn draussen am Anbindebalken und binde ihn dann auch an.

Daraufhin kam mir eine Frage, der folgender Gedanke zugrunde liegt.
Das putzen, massieren oder betüddeln soll ja neben der Reinigung des Felles auch zu einem guten Verhältnis zwischen Mensch/Pferd beitragen und dem Pferd doch eigentlich so angenehm sein, das es unangebunden freiwillig stehen bleibt. Wenn ich ihn nicht anbinde, würde er aber auf Wanderschaft gehen.
Also welches Pferd bleibt freiwillig unangebunden am Putzplatz stehen, wenn es geputzt wird und kann die "Prezedur" genießen? Natürlich gibt es Exemplare, die unangebunden stehen bleiben, weil sie so erzogen wurden/ es antrainiert wurde. Ich hätte aber gerne gewusst, ob es Pferde gibt, die wirklich aus freier Entscheidung stehen bleiben, weil sie die Berührung des Menschen als so angenehm empfinden, dass sie es so genießen, dass sie bei ihm bleiben, obwohl sie gehen könnten? Das wünsche ich mir natürlich. Ich frage mich nur, ob das möglich ist und was das möglich machen könnte?
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Beitrag von Gast Di Feb 04 2014, 14:47

Ja ich denke schon dass es solche Pferde gibt. Maja genießt zb. das Putzen sehr. Dabei bleibt sie auch in der Box unangebunden ruhig stehen, senkt den Kopf ... man sieht einfach, dass sie das toll findet.

Willi ist allerdings nicht so. Er geht dann gerne mal ein paar Schritte.

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Beitrag von mohirah Di Feb 04 2014, 15:02

Meine zwei Oldies bleiben freiwillig stehen und genießen das. Wir haben das Stehenbleiben auch nie geübt, es hat sich im Laufe der Zeit einfach so ergeben. Der Jungen fehlt dafür noch ein bisschen Geduld. Die sieht das bisher immer eher als Einladung zum Spielen an. Im Sommer ist sie aber auch dankbar dafür an Stellen gekratzt zu werden, wo sie selbst nicht (gut) rankommt. Ich denke aber, dass sie mit der Zeit auch noch zu schätzen lernen wird.

Wenn du das üben willst, solltest du erst mal herausfinden, welche Stellen dein Pferd am liebsten mag. Widerrist mögen z. B. die meisten Pferde sehr gern. Und meine wollen auch durchaus kräftig mit dem Striegel massiert werden. Je mehr ich aufdrücke, desto begeisterter sind sie in der Regel. Was dein Pferd gerne hat, musst du einfach ausprobieren.

Wenn du so eine Lieblingskraulstelle gefunden hast, dann solltest du die eine Weile ausgiebig bearbeiten. Und evtl. weitere Stellen ausfindig machen. Im Vordergrund sollte zunächst wirklich nur das "Kraulen" stehen, nicht das Putzen (also Pferd säubern). Wenn Pferde verstanden haben, dass sie einem zeigen dürfen, wo sie es gern haben, kann es schon sein, dass sie dann mal etwas vor oder zurück gehen, um die richtige Stelle unter deiner Hand zu platzieren. Dass sie dich auf Paddock oder Weide hartnäckig verfolgen, um gekrault zu werden, obwohl du eigentlich ganz anderes machen willst (z. B. Abäppeln). Oder dass sie dir plötzlich den Hintern zudrehen, weil sie da gekratzt werden wollen.  lol Nachdem dein Pferd verstanden hat, dass seine Wünsche zum "Kraulen" berücksichtigt werden, wird es gern bei dir bleiben bzw. sogar extra deshalb zu dir kommen. Und dann kannst du auch wieder putzen, ohne dass sie dabei weglaufen.

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Beitrag von Nanili Di Feb 04 2014, 15:05

Ich denke auch,dass es solche Pferde gibt.
Meins gehört da aber leider nicht zu...
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Beitrag von nasowas Di Feb 04 2014, 15:09

Meine bleibt immer da beim Putzen, ausser natürlich irgendwo passiert was mega spannendes! Aber sonst würde sie nciht freiwillig gehen!
Wenn man ihren Kopf steichelt kommts mir vor wie wenn sie richtig in Trance ist, sie steckt die Nase zwischen meine Knie und lässt sich zwischen den Ohren kraulen, knickt ein Hinterbein in Schlafstellung und wird ganz dösig!
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Beitrag von blondie Di Feb 04 2014, 15:58

Wink

Mein Shette und auch Yakari gehören zu den Kandidaten die stehen bleiben und die sogar noch zeigen wo sie geputzt/gekrault werden wollen ... das ist stellenweise schon penetrant Rolling Eyes

Haffi genießt es zwar auch und bleibt stehen kann es hier aber nicht sagen ob es aus gehorsam ist ...

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Beitrag von Krümelchen Di Feb 04 2014, 16:18

Also Nemo geniesst das auch...
aber sollte irgendwo auch nur ein Fitzelchen zu Fressen zu sehen sein, wird er da auf jeden Fall hingehen.
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Beitrag von fribi Di Feb 04 2014, 17:00

Ich weiß nicht genau, wie das bei Nick ist. Ich habe von ihm anfangs verlangt, dass er beim putzen stehen bleibt - und ihm im Gegenzug meine ungeteilte Aufmerksamkeit gegeben. Also nicht nebenher mit Anderen geplaudert oder ihn alleine stehen lassen (als er noch am Putzplatz angebunden wurde).

Zwischenzeitlich bleibt er stehen und zeigt auch gerne mal, wo er gekrault werden will. Ohne aufdringlich zu werden, denn das mag ich nicht. Und geputzt zu werden mag er sowieso.   Yes 

Ich hatte schon mal die Situation, dass wir an einem Sommerabend noch zu dritt bei unseren Autos standen und vor dem Nachhausegehen noch ein wenig plauderten. Nick schaute immer zu uns herüber, also öffnete ich seinen Paddock um zu schauen, was er nun machen würde. Er kam zu uns (er hätte auch in Richtung Koppeln abdrehen können...) und gesellte sich in unsere Runde. Er inspizierte den offenen Kofferraum eines der Autos, leckte die Heckscheibe sauber und schien das Zusammensein mit uns Menschen zu genießen.  Zwinker

Also ich denke schon, dass es Pferde gibt, die gerne beim Menschen sind.   Yes
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Beitrag von *Bibi* Di Feb 04 2014, 18:11

Hmm, ich glaube, dass es auf jeden Fall Pferde gibt, die die Gegenwart eines Pferdes genißen und auch beim Putzen etc freiwillig stehen bleiben. Gina ist auch so, die brauche ich eigentlich nicht anbinden, sie steht auch ganz oft nur mit Halfter und Strick übern Hals gelegt bei mir. Auch beim Fohlen habe ich es von Anfang an so gehandhabt, dass es gekrault und geputzt wurde, wenn es zu mir kam und stehen blieb. Ich kann die Kleine (10 Monate alt) unangebunden in der Box und im Paddock putzen inkl. Hufe auskratzen. Im Paddock läuft sie natürlich mal weg weil die Welt ja zum Entdecken ist, aber das ist ok.

Es ist auch so, dass meine Pferde sobald ich im Paddock bin oder mich auch mal auf die Koppel setze, bei mir stehen, mich bewachen (Gina) und auch sehr deutlich zeigen wenn sie z.B. mal irgendwo gekrault werden möchten.

Kenne aber auch Pferde, die sind nicht so, die Laufen eher weg oder sind halt einfach nicht so dem Menschen zugewandt.
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Beitrag von Celle Di Feb 04 2014, 19:44

Ich denke auch, dass es solche Pferde gibt, die beim Putzen stehen bleiben.

Meine Reitbeteiligung Hekla ist eine von ihnen. Sie ist total verrückt danach. Sobald ich mit der Putzbox komme, wird ihre Oberlippe ganz spitz und lang. Sie freut sich immer riesig. Gerade, weil sie auch ein Sommerekzema ist und daher gerade im Sommer gerne gekratzt wird. Dann wird von ihr erst mal das Putzzeug untersucht. Den Gummistriegel mag sie am Liebsten, alles was das Fell total durcheinander bringt ist gut. Sobald ich sie berühre, streckt sie auch ihren Hals in die Höhe und ist ganz enttäuscht, wenn ich dann nach einer halben Stunde aufhöre. Ich würde sie ja gerne noch weiter massieren, aber dann tun mir meine Arme so weh, von dem dollen Aufdrücken, dass ich nicht mehr weiterputzen kann. Sie guckt mich dann mit großen Augen an, so nach dem Motto "Wie, du hörst schon auf?" Das ist echt süß. Weil sie das Ganze so genießt, ist ihr alles andere egal. Selbst, wenn direkt neben ihr ein riesiger Haufen Essen steht, sie bewegt sich kein Stück. Auch wenn alle anderen Pferde von dem Paddock, auf dem sie beim Putzen auch steht, nach hinten zur Koppel gehen (also von ihr weg), sie geht nicht. Sie vertraut mir so, dass sie weiß, egal was ist, ich beschütze sie.

Ich stimme Mohirah mit dem Geschriebenen total zu. Ich würde dir raten deinem Pferd es so beizubringen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem Spaß. Zwinker 

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Beitrag von Napolde Mi Feb 05 2014, 05:22

Mein Pferd mag Berührungen eigentlich so gar nicht, er ist kein Kuschler. Wenn ich ihn streicheln oder versuchen will zu schmusen, dann zappelt er rum, weicht aus, hat keine Ruhe.
Ich respektiere das. Ich habe mir auch abgewöhnt ihn streichelnd zu begrüßen. Mittlerweile komme ich in den Paddock, er kommt dann auch immer zu mir, aber ich warte ab was er macht. Ich tatsche ihm nicht gleich irgendwohin, sondern lasse ihn erstmal selbst schnuppern und fühlen, sich an mich gewöhnen.

Es hat auch ca ein Jahr gedauert, bis ich eine Kraulstelle gefunden habe die er genießt. Das habe ich als Geschenk angesehen, als Vertrauensbeweis von ihm. Und das ist bei ihm auch wieder ein guter Stimmungsableser. Es gibt Tage, da mag er auch nicht an seiner Lieblingsstelle berührt werden, und das akzeptiere ich dann auch.
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Beitrag von Bigi Mi Feb 05 2014, 07:45

Ich bin kein Kuschler und mein Pferd (Cabi) auch nicht. Allerdings wurde er so erzogen (Vorbesi) das er stehen bleibt, beim putzen und Satteln. Aber er zeigt deutlich das er das eigentlich gar nicht mag (das putzen) und nur nötiger weise über sich ergehen lässt.
Cheyenne ist da schon anders, sie mag das geputzt werden, aber wenn es was interessantes gibt, ist sie weg.
ich selber putze weil es nötig ist und nicht weil ich es toll finde an meinem Pferd rumzutüdeln.
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Beitrag von Whitehorse Mi Feb 05 2014, 09:08

Madjai bleibt in der Regel stehen, wenn ich ihn putze. Aber ich putze ihn auch meist in einem abgetrennten Teil (sehr große Box) und bewußt unangebunden.
Den Putzplatz mag er nicht, weil er dort nicht alles sehen kann. Und ob mit oder ohne Halfter, er würde da nicht stehen bleiben.
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Beitrag von Perylin Mi Feb 05 2014, 10:54

mein Pferd kommt sogar regelmäßig zu mir wenn ich (vor allem die Kopfbürste) mit Bürsten ankomm. Dann stellt sie sich her und genießt. unangebunden am Anbinder ist es ihr glaube ich auch anerzogen worden. Aber sie genießt es dennoch.
Ich hab ein Buch über Meridiane, habe da deutlich den Unterschied bemerkt. Wenn ich bestimmt Linien striegel lässt sie komplett los und entspannt ganz freiwillig
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Beitrag von Gyllir Mi Feb 05 2014, 13:00

Wenn ich meinen Onkel unangebunden putze, geht er auch auf Wanderschaft. Er mag es überhaupt nicht... Wenn ihn irgendwo was juckt und ich die Stelle dann kraule, ok. Aber ansonsten no chance!!
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Beitrag von Licke Mi Feb 05 2014, 15:32

Meinen bräuchte ich am Putzplatz nicht anbinden. Der würde stehen bleiben. Wobei ich die Frage, ob sie stehenbleiben, weil sie es gut finden oder, weil sie so erzogen sind, schwer finde. Die meisten sind sicher so erzogen. Was nicht heißt, dass sie es nicht genießen oder mögen.

Ich denke, die Mensch-Pferd-Beziehung hängt von beiden ab. Davon, wie der Mensch zum Pferd eingestellt ist und davon, wie das Pferd zum Menschen steht.

Sicher gibt es auch Rassen, die menschenbezogener sind, als andere.

So ein bißchen Fury fände ich schön  Love  Man pfeift und das Pferd kommt von gaaaanz hinten auf der Koppel wiehernd angaloppiert. Haaach!!

Immerhin läuft meiner nicht weg und je nachdem kommt er mir entgegen. Manchmal folgt er mir auch beim Abäppeln- ich fände es ja gut, wenn er im Sommer bei hohem Gras anzeigen würde, wo die Äppelhaufen sind. Das wäre mal was.
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Beitrag von Perylin Mi Feb 05 2014, 15:40

was mir gerade noch einfällt.... stand glaub ich auch in der Cavallo oder so.... es gibt auch unterschiedliche "Pferdeputztypen" Jedes Pferd mag und braucht was Anderes. Murkel kann ja diese Mikrofaser Teile nicht ausstehen, dann wird gezappelt und die Ohren gehen zurück. Sie steht auf Sisal und Federstriegel (verrücktes Ding). Dann bleibt sie da EWIG stehen.
Und das A und O ist immer Ruhe und Zeit. Wenn man nen Termin hat, in Eile ist oder keine Lust hat sind es schlechte Voraussetzungen zum "üben"
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Beitrag von *Bibi* Mi Feb 05 2014, 18:34

Der Wallach im Stall von meiner Freundin ist eigentlich auch so einer Marke "Putz mich bis ich nackt bin". Der dir nachläuft wenn du eine Bürste in der hand hast und willst du im Paddock dein Pferd putzzen, schiebt er sich mit Garantie dazwischen. Durch seine Stoffwechselstörung und die vielen Wunden am Körper lies er sich jetzt zuletzt gar nicht mehr von und Putzen und Anfassen.

Aber gestern!!!! Seit 3 Wochen in Behandlung bei neuer THP und seit gestern darf man ihn wieder richtig anfassen. Ich konnte alle Wundränder richtig massieren und pflegen, ich konnte den Kerl richtig Putzen, Unangebunden und ruhig, er machte Putzschnute und versuchte sogar ganz vorsichtig mich anzuknabbern. Sowas war für uns in letzter ZEet undenkbar. Ich bin sooooo happy.
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Beitrag von pusteblume62 Do Feb 06 2014, 07:04

Danke für die ganzen Beiträge. Wenn ich die so lese, gibt es ja auch den ein oder anderen, der, wenn er frei wählen könnte, auch lieber auf Wanderschaft gehen würde beim putzen.
Ich habe bei meinem Pflegehotti schon das Gefühl, das es ihm ganz angenehm ist, angefasst zu werden, aber wenn ich ihn nicht anbinden würde, wären häufig andere Dinge interessanter.
Mohirah:
Wenn du das üben willst, solltest du erst mal herausfinden, welche Stellen dein Pferd am liebsten mag. schrieb:
Die hab ich schon gefunden. Er findet es klasse, zwischen seinen Hinterbeinen (da finde ich es aber nicht immer so klasse ;-, wenn Du verstehst)
Komisch. Mein eigenes Pferd hatte dort auch seine Lieblingsstelle. Er hat -um mich darauf aufmerksam zu machen- sogar ein Hinterbein seitlich abgespreizt. Bis ich kapiert habe, was er will, hat es etwas gedauert. Allerdings war es beim ihm dann so, das er das dann ständig gemacht hat, und beim putzen die meiste Zeit auf drei Beinen stand. Schade, das ich davon keine Bilder habe.
Mein Problem ist wohl, ich hätte zu meinem Pflegepferd so gerne die gleiche Seelenverbindung wie zu meinem verstorbenen Hotti. Der kam mir, wenn ich gepfiffen habe, auch aus dem hintersten Winkel der Weide wiehernd entgegengallopiert. Da ging mir immer das Herz auf. in der Box hat er mir immer entgegengeblubbert, wenn ich kam. Ich vermisse ihn so.
Wenn ich Pflegehotti rufe, hebt er auf der Weide wohl den Kopf, er geht auch nicht weg, aber er kommt auch nicht, bzw. sehr selten kommt es vor, das er mir langsam entgegenschlurft.
Ich mache mir viele Gedanken, über unsere Verbindung. Und daher auch hier dieser Thread. Ich weiß natürlich auch, das man zwei Pferde nie vergleichen kann und soll, aber unbewusst passiert es dann doch.
Vielleicht sollte ich einfach nicht so viel erwarten. Wir kennen uns ja erst ein 3/4 Jahr.
Viele Grüße,
Pusteblume
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Beitrag von Teami Do Feb 06 2014, 07:42

Das fände ich schon einen glücksfall, wenn nach einem dreiviertel Jahr ein Pferd schon so eine Beziehung aufbauen kann.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nie einfache Pferde hatte und Pferde mit sehr eigenem Kopf und auch nie Kuscheltiere.
Bei meiner alten Stute hat es mehrere Jahre gedauert, bis man von echtem Vertrauen sprechen konnte. Trotzdem ist sie nie ein Kuschelpferd geworden.
Aber am Ende kannten wir uns in und auswendig und ich merkte, wann sie es liebte, vor allem im Fellwechsel geputzt zu werden. Dann brauchte ich sie nicht anbinden. Sie blieb, so lange sie wollte und ich putzte, solange ich Zeit hatte.
Aber da war sie  an die 30 Jahre und es ging so, bis sie fast 32 Jahre alt war. Da durfte sie entscheiden. Als sie jünger war, ging das natürlich nicht, da entschied ich, wann gearbeitet und geputzt wurde.
Meine jetzige Stute ist 17 und ich merke, wie wir uns so langsam dem Niveau unserer Beziehung nähern, das man erreicht, wenn man fast ein halbes Leben zusammen verbracht hat. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass das Stehen bleiben beim Putzen oder das Angaloppiert kommen bei Zuruf nicht wirklich etwas über die Beziehung Pferd- Mensch aussagt.
Ich kenne eine Frau, die sich bewusst nur Pferde kauft, die besonders verschmust sind, einen Ohren Anleger würde sie nie kaufen. Das finde ich doch sehr oberflächlich, sie schaut nur auf das Äußere und sieht nicht durch die Augen des Tieres in seine Seele. Und trotzdem verkauft sie recht häufig wieder die Pferde, weil es dann doch nicht so klappt. Aber das sind doch alles nur Äußerlichkeiten und um eine Beziehung aufbauen zu können, muss man doch ein bisschen mehr unter der Oberfläche suchen, als nur mit dem Striegel das Winterfell runter zu kratzen.
Deswegen...mach dir echt nicht zu viel Sorgen, nur weil dein Pferde nicht stehen bleiben will beim Putzen.
Da fällt mir ein: Mein ältester  Sohn liebt es, dass ich ihm den Rücken mal massiere, bei meinem Jüngsten dürfte ich das nie...und ich käme nie auf die Idee, dass mein Jüngster mich nicht liebt. Ist doch eigentlich das Gleiche...oder ?  lol
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Beitrag von Gyllir Do Feb 06 2014, 10:19

Hi Pusteblume,
ich melde mich auch noch mal zu Wort. Bei mir ist es ähnlich wie bei dir gewesen. Mein Seelenpony musste ich ja einschläfern lassen und ein Jahr danach habe ich mich überwunden mir wieder ein eigenes Pferdchen zu kaufen, weil mir das ganze drumherum schon arg fehlte und ich mich angeblich, laut Aussage meiner engsten Freunde schon arg verändert hatte und das nicht zum positiven.. Lange Rede kurzer Sinn: neues Ponytier kam, ich pflegte machte und tat, aber Beziehungstechnisch passierte mal so garnichts... weder auf meiner Seite noch auf der Ponyseite... tja was soll ich sagen... erstens habe ich immer und ständig verglichen, zweitens hatte ich Angst davor noch mal eine so innige Beziehung wie zu meinem ersten Pferdchen zu bekommen und es dann aus welchen Gründen auch immer wieder zu verlieren... das ganze hemmte mich so sehr und natürlich spürte auch mein "neues" Pony spürte das natürlich auch... Seit dem ich mir dessen bewusst war und versuche bewusst diese dinge nicht mehr zu machen wird unser Verhältnis stätig besser... aber ich habe ihn mittlerweile auch schon fast 5 Jahre...
Also es geht, aber es braucht alles seine Zeit und vorallem die richtige Einstellung.
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Beitrag von mohirah Do Feb 06 2014, 11:25

pusteblume62 schrieb:Mein Problem ist wohl, ich hätte zu meinem Pflegepferd so gerne die gleiche Seelenverbindung wie zu meinem verstorbenen Hotti.
Zum einen kennt ihr euch noch nicht lange. Ein dreiviertel Jahr ist ja recht wenig. Um eine innige Beziehung aufzubauen, braucht's doch mehr Zeit.

Zum anderen solltest du dich meiner Meinung nach von dem Wunsch verabschieden, die gleiche Seelenverbindung haben zu wollen. Ich halte das für unmöglich. Dein RB-Pferd soll und kann dir dein verstorbenes Pferd nicht ersetzen. Das willst du bestimmt auch gar nicht. Daraus ergibt sich aber auch, dass eure Beziehung einfach anders sein wird. Wobei anders ja nicht heißt, dass sie nicht schön ist (oder wird). Sie kann mindestens genauso schön werden, wenn du das zulässt. Aber eben anders.

Das Einfachste (und gleichzeitig Schwerste) ist es meiner Meinung nach, wenn du keine Vergleiche mehr anstellst und keine Erwartungen oder Wünsche mehr hegst, die (indirekt) mit dem verstorbenen Pferd verknüpft sind.

Und so was wie Blubbern oder dem Menschen entgegen galoppieren, ist zweifellos schön. Love
Wem geht da nicht das Herz auf? Ich würde daran aber nicht den Grad der Zuneigung oder die Qualität der Beziehung bemessen. Nicht zuletzt ist das ja eine Frage des Typs und Temperaments. Auch Menschen sind sehr unterschiedlich und begrüßen einander mal mit mehr und mal mit weniger Körperkontakt ohne dass man daraus zwangsläufig den Grad der Zuneigung (oder auch Abneigung) erkennen kann.

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Beitrag von pusteblume62 Do Feb 06 2014, 13:40

Ganz lieben Dank für die Denkanstöße.


Mohirah:
Zum anderen solltest du dich meiner Meinung nach von dem Wunsch verabschieden, die gleiche Seelenverbindung haben zu wollen. Ich halte das für unmöglich. Dein RB-Pferd soll und kann dir dein verstorbenes Pferd nicht ersetzen. Das willst du bestimmt auch gar nicht. Daraus ergibt sich aber auch, dass eure Beziehung einfach anders sein wird. Wobei anders ja nicht heißt, dass sie nicht schön ist (oder wird). Sie kann mindestens genauso schön werden, wenn du das zulässt. Aber eben anders. schrieb:

Ich denke, da hast Du den Nagel auf den Punkt getroffen. Beziehungsweise "meinen" wunden Punkt getroffen. Ich hader immer noch damit, das ich meinen Buba gehen lassen musste. Obwohl es sicher besser wäre, schaffe ich es nicht, ihn loszulassen. Zwischendurch hab ich gedacht, ich bin über den größten Schmerz hinweg. Momentan hab ich wieder so ne Phase, da tut mir das Herz weh, wenn ich an ihn denke. In Gedanken kommen mir oft die Bilder hoch, wie er so lebenslustig die Weide hochgerannt kommt, wenn ich gepfiffen habe. Ich kriegs nicht aus meinem Kopf, obwohl es jetzt fast 1 1/2 Jahre her ist. Eigentlich will ich das ja auch garnicht. Denn das waren ja so Glücksmomente, die wunderschön waren.
Ich will aber auch nicht mehr traurig sein, wenn ich an ihn denke, weiß aber auch nicht, wie ich das hinbekomme.
 Sad 
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Beitrag von mohirah Fr Feb 07 2014, 13:24

Ein „Patentrezept“ habe ich leider nicht für dich. Trauer ist individuell. Dass es Phasen gibt, wo es mal besser und mal schlimmer ist, finde ich völlig normal. Und anderthalb Jahre sind ja auch noch keine lange Zeit.

Verbiete dir die Trauer und den Schmerz nicht! Ich denke, je mehr du dagegen ankämpfst, desto schwerer ist es, den Verlust zu verarbeiten. Du darfst traurig sein, weil dein Buba nicht mehr bei dir ist. Heute und vielleicht auch in zehn Jahren noch, wenn du das nun mal so empfindest.

Für mich hat das auch wenig mit loslassen zu tun. Loslassen heißt nicht vergessen. Losgelassen hast du ihn in dem Moment als du die schwere Entscheidung getroffen hast, ihn gehen zu lassen, um ihm weiteres Leid zu ersparen.

Du darfst an ihn denken, so oft dir die Erinnerungen in den Kopf kommen. Du darfst dich über die schönen Momente freuen, aber auch den Schmerz zulassen. Und du darfst dich auch über die schönen Momente mit deinem RB-Pferd freuen, denn damit nimmst du deinem Buba ja nichts weg. Dein Herz ist bestimmt groß genug für beide und auch für manch anderen Vier- und natürlich Zweibeiner. Freunde1

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Beitrag von Faulpelz So Feb 09 2014, 14:08

Bei Neele ist es unterschiedlich,aber sie bleibt bei beidem stehen. Sie genießt es richtig geputzt zu werden und döst nebenbei und ist so ruhig  Love 
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