Artikel des Monats April 2012: BUCK -der Film über Buck Brannaman

[Fellnase]

BUCK -der wahre Pferdeflüsterer

Vorstellung des Filmes BUCK von Cindy Meehl über Buck Brannaman,
ab dem 31.5.2012 in den Kinos.

Was auf den ersten Blick wie ein Film über Pferde erscheint, ist vielmehr eine sehr beeindruckende Metapher für das Leben.
Mehr als zwei Jahre begleitete die Filmemacherin Cindy Meehl den ‚natural horseman’ Buck Brannaman quer durch die USA und Europa. Entstanden ist dabei ein naturgewaltiger Film
und das sensible Porträt eines Menschen, der mit einer ganz besonderen Gabe gesegnet ist. Buck Brannaman ist Pferdeflüsterer, und während alljährlich unzählige Menschen zu ihm kommen und hoffen, dass er die Probleme ihrer Pferde löst, stehen sie auf einmal selbst im Mittelpunkt und müssen sich ihrem eigenen Leben stellen. Denn Buck Brannaman weiß nicht nur bei den Tieren eine große Verwandlung herbeizuführen, er lehrt vor allem den Menschen, dass „ihr Pferd der Spiegel ihrer Seele ist, und sie manchmal nicht mögen werden, was sie sehen. Manchmal hingegen schon.“
Der Film BUCK geht diesem Phänomen auf den Grund und zeigt, wie aus dem einst von seinem Vater schwer misshandelten Kind Buck ein Mann geworden ist, der sein Leben trotz Zurückweisungen, Angst und Einschüchterung mithilfe der Pferde auf Vertrauen, Toleranz und Empathie stützt. Und so dokumentiert der Film nicht nur Bucks fast schon magisch anmutende Arbeit mit den Tieren, er spiegelt in Rückblicken auch den weiten Weg wider, den er selbst zurücklegen musste. Dabei zeigt er eindrucksvoll, dass „Natural Horsemanship“ kein
mystischer Hype ist, sondern eine von starken Persönlichkeiten geprägte Einstellung zum Umgang mit Pferden und – weit darüber hinaus – zum Leben selbst.

Er war Vorbild für Nicholas Evans’ Bestseller-Roman „Der Pferdeflüsterer“ und während der Dreharbeiten zum gleichnamigen Film Coach und Double von Robert Redford. Tom Booker ist eigentlich Dan „Buck“ Brannaman. In den USA ist er seit langem eine Legende, eine Art amerikanischer Volksheld. Viele Menschen kommen mit der Erwartung zu seinen ‚clinics’, dass ihrem widerspenstigen Pferd geholfen wird.
Am Ende des Tages erlangen sie jedoch die Erkenntnis, dass sie es selbst sind, die Hilfe brauchen. Wie Buck Brannaman mit den Pferden – und letztlich auch mit den Menschen – arbeitet, zeigt eindrucksvoll der preisgekrönte Dokumentarfilm BUCK.

Beim Sundance Festival wurde BUCK mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, beim Zürich Film Festival und beim Bergen International Filmfestival erhielt er den Preis als Bester Dokumentarfilm.

„Oft helfe ich nicht Menschen bei Problemen mit ihren Pferden,
sondern Pferden bei Problemen mit ihren Menschen.“
BUCK BRANNAMAN

Buck Brannaman:

"Tom Dorrance würde sagen: Wir versuchen mit den Pferden so zu arbeiten, dass wir zunächst akzeptieren, dass das Pferd eigene Entscheidungen treffen kann. Auf dieser Grundlage schaffen wir eine Umgebung,in der sich das Pferd wohl fühlt und die richtige Entscheidung trifft. Du kannst natürlich auch eine unbequeme Umgebung schaffen, in der das Pferd dann die falscheEntscheidung trifft. Aber vergesse nie, dass du es nicht unerträglich für das Pferd machst.

Es wäre naiv zu denken, dass jeder das Niveau von Leuten wie Tom Dorrance oder Ray
Hunt erreichen kann. Aber wenn jemand die Leidenschaft dafür hat, das Talent und die Selbstdisziplin,die nötig ist, kann er sehr weit kommen. Es ist nicht akzeptabel, einfach zu sagen, wenn ich dieses Talent nicht besitze, brauche ich mich gar nicht weiter damit zu beschäftigen. Ich glaube, dass Leidenschaft und harte Arbeit fehlendes Talent kompensieren können.
Es gibt eine Menge an Problemen, die es den Menschen schwer macht, mit ihren Pferden zu arbeiten.
Sie agieren so, dass das Pferd das Gefühl hat, es muss sich vor ihnen schützen. Oft sind Ängste, Unsicherheit,das Fehlen von Disziplin oder fehlendes Bewusstsein die Ursache. Und dann gibt es Menschen, die sind so passiv, dass sie nicht nur von ihren Pferden ausgenutzt werden, sondern auch von den Menschen, die sie umgeben – ihren Ehepartnern, ihren Eltern oder Freunden. Diese Art der Passivität kann bei der Arbeit mit Pferden nicht funktionieren. Das Pferd braucht dich als Anführer. Für diese Menschen ist das eine sehr tiefgehende Erfahrung, wenn ihnen bewusst wird, dass sie vortreten und die Führung übernehmen müssen. Das ändert ihre Persönlichkeit und die Art der eigenen Wahrnehmung.

Egal, ob wir über den Umgang mit Menschen oder die Arbeit mit Pferden sprechen, für mich gibt es eine Art Philosophie, nach der ich lebe: „Behandele sie nicht, wie sie sind. Behandele sie so, wie du dir wünschst, dass sie wären.“ "

Quelle: Pressemappe von FilmPressKit
Fotos: FilmPressKit


Mein Fazit:
Der Film ist eine Dokumentation für Menschen, die tiefgründiger über sein Handeln und Tun mit den Pferden über- und nachdenken. Er ist kein „Wendy-Film“ und ich denke für die jüngeren Zuschauern wird der Film einfach zu langweilig.
Buck Brannaman ist ein herzlicher, wortgewandter Mann, der mit seinen Pferden über 250 Tage /Jahr durch die Welt reist und seine Clinics (Kurse) hält.
Ich persönlich fand den Film sehr gut. Er bestätigt, dass „horsemanship“ grenzenlos ist und keine Modeerscheinung ist.