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Artikel des Monats Oktober 2012:Diabetes und Reiten

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Beitrag von Nadi79 Mo Okt 01 2012, 11:45

Hallo ihr Lieben

Erstmal werde ich euch hier den Diabetes als Stoffwechselkrankheit im Allgemeinen vorstellen Yes
Danach werde ich noch mal auf die Besonderheit Sport und Diabetes bzw Reiten und Diabetes eingehen und ein paar Dinge aus eignere Erfahrung berichten.
Ich möchte dort auch darauf hinweisen....das es meine Worte sind mit denen ich den Bericht schreibe und es meine Erfahrungen sind,die sehr individuell sind und nicht auf jeden anderen Menschen anwendbar bzw vergleichbar. Yes

Ich selber bin seit meinem 11 Lebensjahr Typ 1 Diabetiker.
Diabetes ist eine komplexe Krankheit und beeinflusst,heute nicht mehr ganz so extrem wie früher,eigentlich dein gesamtes Leben.
Ich komme immer wieder gar nicht klar.Komme in Phasen wo ich meinen Blutzucker nicht messe und alles sowas.
Seit ca.6 Jahren trage ich eine Insulinpumpe.Das macht es um einiges einfacher.Doch der Schritt zur Insulinpumpe ist mir erstmal gar nicht so leicht gefallen.
Erstmal grundlegendes für den Anfang:

Die Kohlenhydratverdauung beginnt schon in der Mundhöle...Kohlehydrate sind nichts anderes als langkettige oder kurzkettige Zuckermolekühle.
Jede Zelle im Körper,besonders die Muskel und Hirnzellen brauchen Zucker um überhaupt zu funktionieren.Allerdings kommt der Zucker nicht alleine in die Zelle.Dafür braucht er das Hormon "Insulin"...Insulin schließt quasi die Zelle auf und der Zucker kann rein und dort verbrannt werden.
Jeder Zelle hat einen Insulinrezeptor...dort dockt das Insulin an und schließt quasi auf.
Das ist nun sehr vereinfacht dargestellt aber ich hoffe es ist verständlich Yes

Nun gibt es verschiedene Arten von Diabetes.Die geläufigsten sind der Typ 1 und der Typ 2

Ich erkläre zu erst mal den Typ 1 Diabetes,er wird auch juvinieler Diabetes genannt weil er meistens schon im Kindes oder Jugendalter auftritt.
Über die Entstehung streitet man sich.Genaues weiß man nicht.Es sind alles nur Ansatzpunkte.
Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung.D.h. das eigene Immunsysthem zerstört die Inselzellen die in der Bauchspeicheldrüse das Insulin produzieren.Das dauert unterschiedlich lange.Bei manchen Menschen scheint der Schaden angeboren zu sein,bei anderen könnte ein Virus für die Umpolung verantwortlich sein.Was es letztendlich ist,weiß keiner so genau und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.Es gibt auch eine genetische Vorbelastung,allerdings wird diese beim Diabetes Typ 1 sehr gering eingestuft.
Wenn Insulin nicht vorhanden ist,kann der Zucker nicht in die Zellen und er bleibt einfach im Blut.
Daher der erhöte Blutzuckerspiegel.
Nun kommt es gleichzeitig aber eben auch zu einer totalen Unterversorgung der Zellen.
Man nimmt ab,ist sehr müde.
Hinzukommt das Zuckermoleküle ab einem Wert von 200 mg/dl die Nierenschwelle überschreiten und dadurch Wasser mitziehen.Man bekommt sehr großen Durst und muß dauernt Pipi machen.
Dann ist der Zucker auch im Urin nachweisbar.
Ein Diabetes Typ 1 kann nie mit Tabletten behandelt werden.Man muß das Insulin immer mit der Spritze oder der Pumpe zuführen, da die Beta oder Inselzellen alle zerstört werden.

Der Typ 2-Diabetes

Der Typ 2 Diabetes wurde früher und auch heute noch gerne Alters-Diabetes genannt,da sehr oft alte Menschen betroffen waren und auch sind.Allerdings haben heute auch immer mehr auch Jugendlich einen Typ 2 Diabetes,denn er hat häufig etwas mit Übergewicht zutun.
Hier geht es vielmehr um eine Organermüdung....das Insulin reicht nicht alle Zellen zu versorgen,oder die Rezeptoren für das Insulin an der Zelle sind fehlerhaft.Das führt zum selben Ergebnis:Der Zucker verbleibt im Blut und schädigt Organe,Nerven usw.
Der Typ 2 wird häufig nicht direkt erkannt weil die Sypthome oft nicht so ganz gravierend sind wie beim Typ 1.So wird der Typ 2 oft an Nervenschäden oder Sehstörungen erkannt,die auftreten wenn der Zuckerspiegel lange zu hoch war.
Oft ist eben auch die Versorgung von älteren Menschen nicht so gut,so das eine Erkrankung zu spät erkannt wird.
Die Therapie des Typ 2 Diabetes wird je nach Schwere teilweise mit Diät oder Tabletten geführt.Die Tabletten stellen die Beweglichkeit des Insulins wieder her oder die Rezeptoren an der Zelle.
Allerdings kann ein Typ 2 immer zu einem Typ 1er werden,da die Betazellen manchmal ganz den Geist aufgebeben.
Übergewicht ist hier ein ganz ganz wichtiger Faktor.Man kann wenn man es früh genug erkennt und Gegenmaßnahmen ergreift...Gewichtsreduktion,gesunde Ernährung...manchmal einen Typ 2 heilen.Das ist nicht immer so aber es kann sein.
Manche Typ 2-Patienten greifen auch zum Insulin...weil es die Diät sehr viel einfacher macht.
Allerdings ist beim Typ 2 nicht nur das Übergewicht der Grund für die Entstehung.
Also nicht alle Typ 2-Diabetiker sind dick.
Aber mit Übergewicht ist man signifikant gefährdeter.
Auch eine erbliche Wahrscheinlichkeit ist beim Typ 2-Diabetes etwas höher als beim Typ 1-Diabetes.

Soooo,das ist jetzt mal so ganz vereinfacht das Krankheitsbild

Die Folgeschäden

Die Augen sind oft betroffen.Ob sich die Netzhaut ablöst oder sonstiges ist glaub ich alles möglich.
Typisch sind auch Durchblutungsstörungen und Nervenschäden.
Außerdem die Niereninsuffiziens.
Das alles passiert wenn der Zucker über Jahre hin nicht gut oder eben gar nicht eingestellt ist.
Beim Typ 2 wird wie schon erwähnt manchmal erst der diabetische Fuss entdeckt und dann der Diabetes.
Nerven und Blutgefässe werden durch Zuckerablagerungen geschädigt und teilweise zerstört.
So fängt ein Diabetischer Fuss oft mit Wahrnehmungsstörungen an,das zeugt von Nervenschäden,dann ist oft die Durchblutung schon nicht mehr die Beste...leicht entstehen Wunden und diese heilen dann nicht mehr richtig zu.
Es folgt am Ende die Amputation einzelner Zehen,Fußteile oder des kompletten Fusses.
Die diabetische Retinopatie...das ist die Ablösung der Hornhaut...hat die selben Ursachen.Kann irgendwann zur völligen Erblindung führen.
Die Nierenkanälchen werden duch Zuckerablagerungen verstopft,können ihre Aufgabe der Entwässerung nicht mehr erfüllen.
Ende vom Lied ist dann das Nierenversagen und die Tranzplantation.
Außerdem kommen natürlich Dinge wie Bluthochdruck und Herzgeschichten auch dazu.

Alles in Allem sollte man in seinem eigenen Interesse darauf acht das der Diabetes gut ein gestellt ist.
Es gibt einen Langzeitwert der Aufschluss darüber gibt wie gut die Therapie in den letzten 3 Monaten eingehalten wurde.Dieser heißt Hba1c....er zeigt an wie verzuckert die roten Blutkörperchen sind.
Ein guter Hba1c liegt bis 6,8.Alles was darüber ist,ist nicht so dolle.Wobei beim Diabetiker da etwas großzügiger gerechnet wird.
Mal zum Vergleich...bei meiner Diagnosestellung (ich war 11) war mein Hba1c bei 10,...
Daran konnte man erkennen das ich schon länger viel zu hohe Werte hatte.
Kurzfristig ist solch ein Hba1c nicht sooo schlimm,aber natürlich sollte er sofort gesenkt werden.

Normale Blutzuckerwerte bewegen sich im Rahmen zwischen 80-120 mg/dl.
Je nachdem wie süß und üppig das Essen ist,kann aber auch mal ein gesunder Mensch einen Blutzucker über 120 haben.Wichtig ist hier der Nüchternwert.Diese müssen okay sein und sich im Rahmen befinden.
Damit kommen wir zur Unterzuckerung,die übrigens auch ein gesunder Mensch haben kann wenn er lange nichts gegessen hat oder fastet oder sowas.
Die Unterzuckerwahrnehmung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.Sie hängt aber auch mit der Diabeteseinstellung zusammen.Hat man selten Unterzuckerungen,dann merkt man sie meist schon bei Werten um die 70.Das geht noch,da ist man in der Regel noch voll da und kann sich selber helfen.
Mit den Jahren verändert sich allerdings die Wahrnehmung und man merkt vielleicht erst bei Werten um die 50 das etwas nicht stimmt,je nach dem ist man dann vielleicht schon nicht mehr so ganz gut drauf und braucht Hilfe.
Unterzuckerung bedeutet...es ist zu wenig Zucker vorhanden oder eben zuviel Insulin.Das kann passieren wenn man die und die Kohlenhydrate vorhat zu essen,spritzt dafür das Insulin,ißt dann aber weniger.
Unterzucker ist eine totale Unterversorgung der Zellen.Das gefährliche daran ist das man eben bewußtlos werden kann und sehr viele Zellen einfach absterben.Allerdings reguliert der Körper irgendwann gegen.Darauf sollte man aber nicht warten,sondern sofort den Krankenwagen verständigen.
Sympthome für Unterzuckerungen sind sehr sehr individuell und sehr unterschiedlich.Aber so ein paar sind sehr gängig.Das ist eben Schwitzen,Zittern,verlangsamte Reaktionen,starkes Hungergefühl,pelzige Zunge.
Später kommt dann Übelkeit und Orientierungslosigkeit hinzu.Man kann Zusammenhänge nicht mehr erkennen,stottert oder spricht nur noch stockend.
All das könnten Anzeichen für eine starke Unterzuckerung sein.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen,das dies wirklich überhaupt nicht schön ist No
Ich hatte schon einmal den Notarzt vor Ort und zig mal brauchte ich Hilfe weil ich viel zu spät gemerkt habe das ich mitten in einer Unterzuckerung stecke.
Ich kann mittlerweile auch manchmal nicht mehr auseinanderhalten ob ich nun eine Über- oder eine Unterzuckerung habe.

Damit wären wir dann bei der Überzuckerung.
Die ist lustigerweise auch eine Mangelerscheinung....doch hier fehlt Insulin und im Blut ist sehr sehr viel Zucker.
Das kann krankheitsbedingt passieren,weil das Insulin nicht wirkt,oder man hat vergessen zu spritzen aber üppig gegessen,die Pumpe hat vielleicht einen Fehler.
Hier fehlt schlicht und ergreifend Insulin.
Die sympthome sind der der Unterzuckerung sehr ähnlich,denn auch hier sind die Zellen unterversorgt.
Auch hier kann es zum Koma kommen...allerdings kann hier der Körper nicht gegenregulieren,da er selber kein Insulin mehr produziert.Hier ist also Eile geboten.
Ein hyperglykämisches Koma schleicht sich oft an.Man baut nach und nach ab.Erbricht hat unheimlichen Durst,doch durch die Zuckerausscheidung durch die Niere verliehrt man mehr Flüssigkeit als das man zu sich nehmen kann.Noch eine weitere Gefahr...die Austrocknung.
Hier kann nur noch die Intensivstation helfen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen....kein schöner Zustand und man sollte tunlichst vermeiden so weit zu kommen.

Bei beiden Zuständen sterben Gehirnzellen ab.Gar nicht gut.
Man sollte wirklich darauf achten seinen Zucker so weit im Griff zu haben.Manchmal kann man aber eben auch nichts dafür wie eben durch Krankheit oder einen unbemerkten Fehler der Pumpe.

Die Therapieformen

Beim Typ 2 hab ich ja schon geschrieben,gibt es mehrere Möglichkeiten.Das kommt ganz auf die individuelle Form der Erkrankung an und auf den Patienten.
Hier kann mit Diät und Tabletten behandelt werden,oder eben mit Tabletten und Insulin...das ist unterschiedlich.

Beim Typ 1 habe ich eine große Entwicklungsgeschichte mitgemacht.Am eigenen Leib.
Angefangen habe ich mit 2 Spritzen am Tag.Morgens und Abends.12mm Nadeln und Einmalspritzen.
Das Insulin nannte sich Mixtat und war ein Gemisch aus schnell wirkendem und langsamen Insulin.Dazu mußte ich mich an einen strickten Diätplan halten.
Zu ganz bestimmten Uhrzeiten ganz bestimmte Mengen.
Kohlehydrate werden in Broteinheiten umgerechnet.Kurz BEs...10-12g Kohlehydrate sind ein BE.
Diese Therapieform war denkbar unflexibel.Süßigkeiten und Zucker in jeglicher Form verboten.Süßstoff Fett und Eiweiß durften in rauhen Mengen gegessen werden.Heute weiß man das auch Eiweiß in großen Mengen den Blutzucker ansteigen lässt.
Trozdem hatte diese Therapie den Vorteil das man sich dran halten musste...und so tat man es auch.Es gab wenig Freiheiten und man hatte einen sicheren Rahmen in dem man sich bewegte.
Ein Jahr nach meiner Erstmanifestation ging ich nach Bad Nauheim zur Kur und wurde dort umgestellt auf 2 Insuline.Das Mixtat wurde quasi getrennt.
Aus 2 Spritzen am Tag wurden 3 oder 4...ich weiß es gar nicht mehr genau.
Hier erfuhren wir auch,das sehr fette Lebensmittel wie Eis oder Sahnetorte so langsam im Blut zersetz wurden,das das Insulin schnell genug war um es aufzufangen.Wir durften also jetzt auch mal einen Marsriegel oder ein Stück Buttercremetorte essen.
Problem war damals nämlich auch das die Insuline relativ langsam wirkten...man musste also auch noch einen Spritz-Ess-Abstand einhalten.Je höher der Wert desto länger musste man warten bis man essen durfte.
Trotzdem war das für mich ein riesen Gewinn....endlich wieder Süßigkeiten.
Im nächsten Jahr fuhr ich wieder zur Kur und dort bekam ich meinen ersten Pen....dies sind Spritzen die aussehen wie dicke Kugelschreiber,in die wird eine Insulinpatrone eingelegt und du bist die doofe Einmalspritze los.
Die Nadeln wurden um die Hälfte kürzer und alles in allem fand ich das super.
Die nächste Neuerung waren die Insulinanaloga.Das waren Insuline die gentechnisch in der Wirkung verschnellert wurden.Das hieß der Spritz-Ess-Abstand war Geschichte und man wurde viel flexiebler.
Nix mehr mit starren Essenzeiten....man konnte essen wann und so viel man wollte....man spritzte eben dann dementsprechend mehr.
Das langsam wirkende Insulin spritzte man Morgens und Abends.So war eine Basis für den Tag und die Nacht gesichert.Alles andere fing man mit dem schnellen Insulin ab.Auch hohe Werte wurden korrigiert.
Hier hat jeder Mensch einen eigenen Korrekturfaktor der bei der stationären Einstellung meist relativ zügig rausgefunden wird.
Ich spritzte in meinem Werdegang auch einmal eine Zeitlang Schweineinsulin.Diese Insulinsorten sind mittlerweile völlig durch sythetisch hergestellte Insuline ersetzt worden.
Höhepunkt war dann die Pumpe vor 6 Jahren....
Die Pumpe (vielleicht mag jemand Insulinpumpe googlen) ist ein kleiner Computer in dem du alles einstellen kannst.Zielwerte,Korrekturfaktoren,BE-Faktoren...alles völlig individuell.Du hast eine Patrone in der Pumpe,die das schnellwirksame Insulin enthält...an der Pumpe ist ein Katheder...ein Schlauch mit einer Koppelstelle und einer Nadel.Diese Nadel kommt in den Bauch....ins Unterhautfettgewebe und verbleibt dort so lange bis die Patrone leer ist (ca.2 Tage) und wird dann mitsamt der Patrone gewechselt.Die Pumpe hat eine Basalrate eingestellt...das ist quasi das was früher das Langsamwirkende Insulin dargestellt hat:die Basis.Stündlich wird eine gewisse Menge Insulin abgegeben.Wenn man nun isst oder der Wert korrigiert werden muß,stellt man das an der Pumpe ein und sie gibt es selbstständig ab.
Am Ende meiner Fixerkariere war ich bei mindestens 7x spritzen am Tag.Mit Pumpe bin ich fast so flexibel wie ein gesunder Mensch,habe aber nur alle 2 Tage einen Pieks.
Allerdings muß man sich mit dem Gedanken anfreunden das kleine Teil eben dauernd mit sich rumzutragen.Abmachen kann man nur für kurze Zeit weil eben nie eine Basismenge an Insulin vorhanden ist...zum Duschen kann man sie abkoppeln oder beim Sport...auch mal im Urlaub am Strand....aber man muß dann wieder den Pen parat haben und eben sehr oft messen.
Mein Blutzuckermessgerät funkt übrigens die Werte an die Pumpe und die rechnet mir an Hand der Infos die ich ihr eingegeben habe ganz alleine aus was ich spritzen muß wenn ich den und den Wert habe und so und so viele BEs essen möchte.
Ich könnte nicht mehr ohne,glaub ich.

Was den Sport angeht ist grade bei Typ 1-Diabetes zu beachten das der Blutzucker bei Beginn der Sporteinheit nicht zu niedrig ist.Es kann also auch ein Wert von 140 tolleriert werden ohne zu korrigieren...denn durch Sport sinkt der Blutzucker.
Auch sollte man immer Sport-BEs dabei haben.In Form von leichten schnellwirksamen Kohlenhydraten.Das wären zB Äpfel oder Bananen.Außerdem Traubenzucker immer griffbereit haben.
Sport ist mit Diabetes im Grunde kein Problem.
Ich hatte früher immer ein Gürteltäschchen dabei,das war auch auf dem Pferd kein Thema.Da war alles drin.
Heute hab ich immer 2 Plättchen Traubenzucker in der Tasche wenn ich ins Gelände gehe oder ein Päckchen Traubenzucker im Sattelschrank.
Wenn man alleine ins Gelände geht,wäre es schon sinnvoll vorher jemandem Bescheid zu sagen.Bei uns Diabetikern ists eben nicht nur der Reitunfall,der uns zustoßen kann.Ins Gelände nehme ich auch immer mein Handy mit.
Wichtig ist vor dem Ritt zu messen,damit man genau weiß wo man steht.
Denn hat man einen Wert über 250 ist Sport erstmal nicht so gut.Man sollte dann erst korrigieren und abwarten bis der Zucker auf 180-200 gesunken ist.Denn je höher der Wert ist desto geringer ist die Insulinempfindlichkeit der Zelle.Das Insulin braucht also länger bis es wirkt.Da aber der Muskel beim Sport trotzdem Energie braucht beginnt er Eiweiß in Ketonkörper um zu wandeln und diese werden verbrannt.Das ganze führt zu einer Übersäuerung des Muskels und der Zucker steigt im Blut noch weiter an.
Ein Teufelskreis der in einer Stoffwechselentgleisung(Ketoacidose) endet.... Huh
Daher ist der Blutzuckerwert vor dem Reiten ganz wichtig.
Wenn ich nun nur einen lockeren Gelände-Gemütlich-Ritt machen möchte,ist ein höherer Wert nicht soooo schlimm.Sollte aber korrigiert werden und vielleicht auch während dem Ritt noch mal kontrolliert werden.
Auch hier ist eine gute Zuckereinstellung natürlich von großem Vorteil.So wie eigentlich bei allem Yes
Es macht einem das komplette Leben einfacher.

Ich selber bin auf dem Pferd aufgrund einer Unterzuckerung ohnmächtig geworden und bin völlig haltlos gestürtzt.Die Gefahr der Verletzungen ist damit noch größer.
Wenn man den Zucker gut im Griff hat,ist Reiten und überhaupt Sport....bis hin zum Leistungssport kein Problem.Aber klar...es muß eben vielleicht 1x mehr gemessen werden Yes
Allerdings kann ich auch hier nur wieder betonen das jeder Körper anders reagiert.Ich merke heute zB ganz selten noch Auswirkungen auf den Blutzucker beim Reiten,weil mein Körper daran gewöhnt ist.Es hat sich alles eingespielt.
Bis man das aber raushat,dauert ein Weilchen,auch reagiert der Körper manchmal nach Jahren auch wieder anders.
Es ist und bleibt eine komplexe individuelle Sache und jeder ist doch auf sich allein gestellt,sich selber und seinen Körper ernstzunehmen und zu kontrollieren.
Beherzigt man das ist Reiten und Sport auch mit Diabetes zu händeln Yes
Bei wirklichen Problemen sollte man immer den behandelnden Diabetologen ansprechen Yes oder eben die Diabetesberaterin.

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