Re: Wenn ein Pferd lernt sich loszureissen

[azgirl]

@ Fellnase.
Das kommt auf die Person selber an.

Wie fuehrt sie das Pferd?
Was macht diese Person anders als die anderen Fuehrer?
Ist es eine aengstliche Person ?


Wenn die Person das Pferd im Griff hat dann sollte es ja keine Probleme geben.

Oder meinst du was man genau machen sollte um das Pferd wieder unter Kontrolle zu bekommen ?

[motzer]

Ich werfe noch eine weitere Frage in die Runde:

Wenn der Mensch nicht in der Lage ist das Pferd zu händeln und es nur bei dem eigenen Besitzer losreißt, sagen wir mal auf dem Weg von der Weide zur "Arbeit" ?
Was ratet ihr dann ?

Gegenfrage:
Reisst es sich los um sich der" Arbeit" zu entziehen oder weil schon irgendwelche Leckerreien im Trog sind?

Schwierig zu beantworten, wenn man die Hintergründe nicht kennt!
Mögliche Ursachen würde ich in erster Linie da beim Besitzer vermuten. Ob es nun daran liegt, dass zu wenig Pferdeerfahrung vorliegt, der/die Besitzer/in zu" weich" ist im Umgang oder beim Bewegen/Reiten vielleicht zu grob!?

Wenn von der Person Hilfe erwünscht ist, würde ich dazu raten, ein paar Mal gemeinsam beobachten und analysieren, wo Fehler im Umgang sind. Kennt man diese, kann man schrittweise daran arbeiten.

[Baracuda]

Also wenn ein Pferd nur bei einer Person solches Verhalten zeigt (immer wenn ihm etwas nicht passt, wie hier im Beispiel Arbeit) und bei wirklich allen anderen ein nettes, gehorsames Pferdchen ist, und diese Person unglücklicherweise der Besitzer ist... tja dann Rate ich zu Profesioneller Hilfe bis das mit dem Rang und dem Respekt geklärt ist. Das Pferd scheint ja prinzipiell vor allen anderen Respekt zu haben und gut erzogen zu sein, also ist noch nicht alles verloren..

[Fellnase]

Ich kann hier leider nicht so detaillierte Beispiele nennen, die Welt ist sehr klein, lassen wir die Frage einfach so allgemein gelten.

Mein Beispiel war so gemeint, dass das Pferd nicht nach Futter rennt.

[Joy]

Im Grunde ist es egal warum dieses Pferd sich losreiß (Weide, Futtertrog, Arbeit).
Dieses Verhalten geht gar nicht.

Wenn ein Pferd das nur bei seinem Besitzer macht und bei anderen nicht, würde ich mir als Besitzer doch einige Gedanken machen. Denn an der Stelle herrsch ein Problem, das ich mit gezielter Bodenarbeit angehen würde.

[Trapper]

Oha

Als erstes muss ich @Joy beipflichten.

Dann....in der Regel sind Pferde sehr pflegeleichte Geschöpfe.
Ihr Mensch bringt ihnen entweder Grundregeln bei oder sollte Blumen pflanzen.
Hat ein Pferd einmal gelernt, das der Mensch keine Kraft besitzt, nutzt es seine, um "seine Ideen" zu verwirklichen.
Das kann man ihm nicht übel nehmen...der Mensch taugt in seinen Augen eben nichts.

Gerade hat @Floke einen Artikel über Menschen geschrieben und schon taucht so ein Problem wieder auf..tzzzz
Man sollte auch nicht über ein Gegenmittel nachdenken, sondern weiter zurück gehen.
Es ist das was @Azi bereits angesprochen hat....von Vorne anfangen, nicht die Führkette durchs Maul ziehen und Schmerz provozieren.
Wobei der die A....karte gezogen hat, der das Pferd zur Weide führen darf.
Das höre ich öfters von unserer Stallchefin, die in einem anderen Stall arbeitet und dort so eine Aufgabe hat.
Du kannst dann nur die harte Schiene fahren, denn du kannst das Pferd nicht auf dem Weg zur Weide ausbilden.

Das bescheidene an der Geschichte...je heftiger ein Pferd geworden ist, je mehr Schweiß wird fließen.
Grund...gezielte..kontrollierte Bewegung ändert das Denken eines Pferdes.
Es ist die natürlichste Art.
Danach kann man an ein konstruktives Training denken.
Zuerst muss man Dinge klarstellen, dann arbeitet man an dem, was wir unter Vertrauen und Respekt verstehen.
Das muss sich der Mensch verdienen....es liegt nicht am Pferd!

Ob die Besitzer des Pferdes dem gerecht werden...hmmm
Ich sehe, das Pferde im laufe der Zeit einfach damit aufhören.
Sie werden älter und ruhiger.
Ausbildung habe sie nicht genossen, sie haben einfach umgedacht.
Nur manchmal blitzt es auf, das was nicht koscher ist.
Das äußert sich darin, das sie sich erschrecken oder Angst vor den banalsten Dingen haben.
Solche Pferde haben sich arrangiert, sie halten weiter das Zepter in der Hand und sind Zeitbomben.

LG
Trapper

[Baracuda]

@ Trapper
das mit dem vor allem banalen erschrecken verstehe ich nicht ganz

Meinst du damit das alle Pferde die vor allem Angst haben ihrem Menschen null vertrauen, oder nur die, welche eh schon Auffälligkeiten wie los reißen gezeigt haben.
Wir haben bei uns am Stall nämlich einige sehr schreckhafte Tierchen

[cymberlie]

Ich kannte ein Pferd das sich von der Koppel zum Anbindeplatz nur bei einer Reiterin losgerissen hat, warum? Weil es bei der Frau zur Arbeit "gezwungen" wurde, mit jedem anderen mit dem das Pferd nicht das Arbeiten verbindet war es kein Problem zum Putzplatz zu gehen.


Kann es nicht auch sein das das Pferd sich nur am Strick der Arbeit entziehen kann und unterem Reiter keine Möglichkeit hat sich zu wehren?

[Trapper]

Hi

@ Trapper
das mit dem vor allem banalen erschrecken verstehe ich nicht ganz

Damit meine ich, das die Pferde in der Regel schlecht vorbereitet wurden.
Es geht sich nicht nur um das losreißen, diese Pferde haben weitere Macken.
Ähmm...unerwünschte Verhaltensweisen

LG
Trapper

[Joy]

Wir haben bei uns am Stall nämlich einige sehr schreckhafte Tierchen

Wie verhalten die sich denn ohne Reiter, wenn sie draußen auf der Weide sind?

Vielen Pferden sind zum Beispiel Traktoren und Autos auf der Weide bzw. daneben ganz egal. Sie grasen in Ruhe weiter. Von Angst keine Spur.
Wenn diese Pferde unter einem Reiter nun Angst vor Autos/ Traktoren haben und schreckhaft reagieren, läuft meiner Meinung nach was schief. Da fehlt Vertrauen.

[sisi]

Oder der Mensch provoziert durch seine eigene Angst das verhalten Wenn man schon 50 m voher denkt, oh hilfe, da kommt ein Traktor, dann wird das Pferd sicher scheuen. Wobei wir wieder bei Flokes Artikel und dem Singen wären Das hilft nämlich gegen Angst.

[Baracuda]

@ Trapper
vielen Dank

@ Joy
diese Pferde sind unter dem Reiter anderst wie auf der Weide. Ich dachte bisher immer das dies normal ist, weil eben die Herde fehlt und es alleine nur mit dem Menschen ist... mmhh wieder was gelernt

@ sisi
Ja, so ist das bei Luci und mir . Bei uns ist nicht das Pferd der Unsicherheitsfaktor sondern der Mensch..
Solange ich entspannt bin und nichts denke, aber wehe ich schalte das Gehirn ein... Tja Tja Tja
Gestern hat der Stallbesitzer geflext und es flogen lauter Funken,, und mein Pferdchen ist da einfach vorbei gelaufen (Gut es war 1 Schritt im Trab als uns die Funken direkt um die Füße flogen, aber der Rest war sehr brav)Da stand ich dann auch so da

[fribi]

Meine Güte - da beschreibt ihr ja so manche Gruselgeschichte!!! Was bin ich froh, dass ich mit Nick gleich von Anfang an konsequentes Führtraining gemacht habe. Ich kann mit ihm stundenlang spazieren gehen - nur am Stallhalfter (okay, er kann auch ganz ohne Halfter mitgehen, nicht wahr, Motzer?).

Ich kann mir bei ausgefuxten "Ausbrechern" auch nur vorstellen, dass viel Zeit, Geduld und Konsequenz weiter helfen.

[Fellnase]

Mir fiel noch ein, dass eine Bekannte von mir ca vor 3 Jahren ein junges, rohes Pferd von einem alten (also der Herr ist wohl schon ziemlich alt) Züchter gekauft hat. Das Pferd hatte bei dem Züchter gelernt sich loszureissen, er hat das junge Pferd dann wohl zur Weide rennen lassen, das Pferd ging ja nicht irgendwohin zum stiften, sondern zu der Herde.

Das wußte meine Bekannte nicht und das Pferd hat dann auch bei ihr geschafft einige Male loszureissen. Sie hat nach ca 2 Jahren konsequente Arbeit und Umgang es erreicht, dass das Pferd sich nicht mehr losreisst, obwohl es in manchen Situationen immer noch leichte Ansätze dazu zeigt.

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