Alternative Behandlungen - wie erkenne ich den seriösen Anbieter?

[fribi]

Ich finde es gut, dass es immer mehr alternative Behandlungsmethoden gibt, auch bei Pferden. Denn oft ist es so, dass die Schulmedizin die Krankheit und die Symptome bekämpft, nicht jedoch den ganzen Menschen bzw. das ganze Pferd betrachtet. Im Gegensatz dazu steht bei den "Alternativen" das ganze Subjekt (Mensch bzw. Pferd) im Mittelpunkt.

Aber wo Licht ist gibt es auch Schatten. Es tummeln sich mittlerweile viele Anbieter von alternativen Heilmethoden am Markt. Da ist es nicht leicht, einen guten und geeigneten Fachmann zu finden. Wie macht ihr das? Wie habt ihr eure (guten!) Leute gefunden?

Und wie geht ihr mit neuen, ungewohnten Behandlungsmethoden um? Ich muss da gestehen, dass ich bei manchen Methoden so meine Zweifel habe - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. So z.B. hat ein guter THP bei meinem Pferd eine Haaranalyse gemacht und dabei einige Probleme gefunden. Die sollte ich mit Bachblüten, Globuli und Schüßlersalzen behandeln. Es hat übrigens geholfen Dennoch bleiben die Zweifel an der Wirksamkeit von Haaranalysen.

Oder das Auspendeln. Gestern erzählte mir meine Stallnachbarin, dass ihre THP die Wirkstoffe (Globuli), die sie dem Pferd geben will, auspendelt. Hm, also da habe ich echt Schwierigkeiten mit dem Verständnis. Ich bin einfach ein sehr rationaler Mensch, möchte am liebsten wissenschaftliche Erkenntnisse.................... was jedoch nicht bedeutet, dass ich nicht auch alternative Methoden anerkenne............... doch das Auspendeln lässt mich echt zweifeln..........

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

P.S. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Osteopathie, Reiki, THP und sogar mit Tierkommunikation gemacht

[Fellnase]

Das ist eine sehr gute Frage....Dazu gehören meiner Meinung nach noch u.a. Hufpfleger und Pferde-ZA (Dentist).
Für alle og. Gruppen gilt es, dass sie keine geschützten Bezeichnungen / Berufe sind, jeder kann sich so nennen, egal, ob man mehrere Jahre etwas gelernt hat oder nur einen WE-Kurs besucht hat.

Wenn ich jemanden suche, frage ich in meiner Umgebung nach, höre die diversen Meinungen der Pferdebesitzer zu, spreche mit der Fachkraft persönlich, bilde mir eine eigene Meinung und hole mir dann den jenigen, der mir am besten zusagt.

[fribi]

Da hast Du recht, an die Hufpfleger habe ich auch gedacht - da bin ich froh, dass die Suche über das Internet zu einem Glücksgriff wurde. Und der Pferdezahnarzt, ein wirklicher Profi, war das Beste, was Nicks Zähnen bis jetzt passiert ist Der Kontakt zu ihm kam übrigens durch eine Stallkollegin zustande.

Es ist bei mir so, dass ich die meisten Fachleute durch Mund-zu-Mund-Propaganda gefunden habe, jedoch auch über das Internet habe ich schon gute Kontakte geknüpft!

[LopeOver]

Bei medizinischen Problemen habe ich Tierärzte gefunden, die sich weitergebildet haben und diverse Zusatzausbildungen für alternative Medizin haben.
Jemand ohne diesen tierärztlichen Hintergrund käme mir nicht ans Pferd.
Diese Tierärzte haben auch immer gute Leute an der Hand, wie z.B. meine Pferdezahnärztin, mit deren Hilfe ich Mary ja wieder so gut hinbekommen habe.
Meinen Huftechniker habe ich damals durch eine Freundin gefunden...als ich meiner TÄ erzählte, wer er ist, sagte sie, den hätte sie auch empfohlen - also schließt sich der Kreis wieder !

[Fellnase]

@Lope, das ist natürlich ein Optimalzustand !!

[Fellnase]

Ich hole den Thread hoch, weil ich wieder ein paar mal von Osteos gehört habe, die "nichts taugen" oder eigentlich keine Osteos sind.

Osteopath ist ja keine geschützte Berufsbezeichnung: jeder kann sich so nennen, auch nach einem WE-Schnupperkurs. Deswegen ist die Frage "wie erkenne ich einen seriösen Anbieter" unheimlich wichtig.

[Gast]

Deswegen ist die Frage "wie erkenne ich einen seriösen Anbieter" unheimlich wichtig.

Einen seriösen Anbieter zu finden, ist bei den "Alternativen" ja immer schwierig (und nicht nur da). Falls mir nicht jemand direkt empfohlen wird, würde ich auf die einschlägige vorherige Ausbildung achten. Meine Osteopathin ist Tierärztin und hat mehrere Jahre in einer Pferdeklinik gearbeitet, bevor sie sich als Osteopathin selbstständig gemacht hat.

Bei jemandem, den ich nicht kenne, würde ich also drauf achten, dass derjenige eine entsprechene (veterinär)medizinische Ausbildung hat. Und ansonsten sind Empfehlungen natürlich viel wert.

[Fellnase]

Wenn jemand sich finanziell nicht einen THP leisten kann, gibt es auch Möglichkeiten:

BktD e.V. Sozialprogramm

[Joy]

Ich muss das jetzt nochmal hochholen, weil mir aus aktuellem Anlass noch ein Kennzeichen eingefallen ist.

Ein seriöser Tierheilpraktiker kennt seine Grenzen und verweist den Patienten in einer solchen Situation an einen Tierarzt.

[fribi]

Das ist in der Tat ein gutes Kriterium - leider kann man das Fehlen dieses Kennzeichens unter Umständen erst (zu) spät entdecken........

[Fellnase]

Das ist wohl wahr !!
Manche behandeln und behandeln und es wird nicht besser (und der Kunde zahlt....) statt zu sagen jetzt wird mit einem TA zusammen gearbeitet.

[Whitehorse]

Na,ja, THP, Ostheo etc. sind alles keine "geschützten" Berufe. Nahezu jeder kann sich so nennen, selbst wenn dieser nur einen Wochenendkurs besucht hat.

Meiner Meinung nach findet man die "vernünftigen" nur durch Erfahrung miteinander bzw. durch Empfehlungen. Aber nicht jeder ist an jedem Tier ein Ass.

Mit 20 Jahren Reit- und Pferdeerfahrung habe ich dann doch für mich selbst gelernt, aus dem Gefühl heraus zu entscheiden. Ich habe für meine Pferde im Endeffekt mind. 4 verschiedene Leute. Das mag zwar viel klingen, aber bei meinen Tieren bin ich da sehr gut mit gefahren.

[whitii]

Unser Osteopath wurde uns von der Sattlerin empfohlen. Mit ihm sind wir sehr zufrieden und er sagt auch, wann wir doch lieber den Tierarzt zusätzlich schauen lassen sollen.
Er ist der Meinung, es müssen alle viel mehr zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Wenn man dann auch Tierärzte hat, die nichts von den "alternativen" Methoden halten oder einen Osteopathen, der die Tierärzte verteufelt ... solche Leute braucht keiner.

Unser Zahnarzt wurde uns von mehreren Bekannten empfohlen. Es gibt hier noch einen, der genau so gut ist, der kommt dann aber nicht zu uns, sondern wir müssten dahin in die Praxis, das ist aber mit 7 Pferden unmöglich

[Ósk]

Mein Zahnarzt ist TA mit Weiterbildung. Meine HO kommt vom DIfHO. Dort ist die Ausbildung sehr komplex und vielfältig, mit nen paar Wochenendlehrgängen ist es da lange nicht getan. Ausserdem besteht für die DIfHO Leute auch eine Fortbildungspflicht. Zusätzlich wurde sie mir auch noch von einer Miteinstallerin empfohlen.

Wenn ich denn dann mal ne Ostheo/Physio brauch, werd ich mich am Stall umhören. Meine RL scheint da eine sehr kompetente zu kennen.

[Funi]

ich bin aktuell auch auf der Suche nach einer geeigneten Osteopathin für's Pony und ich muss sagen es ist echt nicht so leicht sich für eine zu entscheiden [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

ich hab jetzt 4 die in Frage kämen von 3 verschiedenen Personen empfohlen bekommen... (RL, SB und Einstellerin...)

[Fellnase]

Einfach mit allesn drei oder vier telefonieren und der, der am Telefon zusagt (die Stimme, was er erzählt, wie er behandeln will etc), nehmen

[fribi]

In der Reiter Revue gibt es im aktuellen Heft das Titelthema:
"Wunderheiler" im Test
Haaranalyse, Telepathie und Co.

[blondie]

ach ja... danke für die Info fribi

lesenswert?

[Fellnase]

Genau, sollte ich es auch lesen ?

[fribi]

Ich habe die Zeitschrift nicht, dass dies das Titelthema des aktuellen Heftes ist, erfuhr ich durch einen Newsletter. Also leider keine Aussage zum Inhalt möglich............

[Fellnase]

Ich bin im Inet beim stöbern bei einem Anbieter angekommen, der u.a. Homöopathie anbietet.
Nach genaueren lesen kam raus, dass diese Person erst letztes Jahr die THP-Ausbildung angefangen hat, trotzdem klingt alles auf der HP so, als ob diese Person mit dem Themathik bestens vertraut wäre und behandeln kann.
Es lohnt sich immer unter Vita / Ausbildung/ Vorstellung nachzuschauen, ob die Person kompetent ist.

[Gesponserte Inhalte]