Re: Womit beginnt man Zirkuslektionen ?

[Gast]

Hm ja ich glaube die Pferde machen gerne Lärm und hämmern mit ihren Vorderbeinen irgendwo drauf rum. Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. So bieten die Lieben von sich aus etwas an und das kann man dann als "Kunststück" ausarbeiten.

[fribi]

Noch habe ich keine Zirkuslektionen ausprobiert. Aber ich denke, dass man keine allgemein gültigen pauschalen Aussagen treffen kann, womit man am besten beginnt und wie man dem Pferd eine Lektion beibringen kann. Dies kommt immer auch ein Stück weit auf das spezielle Pferd an.

Wie gesagt, ohne jemals ein Lektion erarbeitet zu haben denke ich, dass mein Pferd so etwas nicht unbedingt gleich lernt, wie jetzt Pferd XY, sondern eine individuelle Anleitung dazu benötigt.

Aber ich habe zum Grundthema dieses Threads auch eine Frage: wie lange übt ihr denn an einer Einheit? Also nicht, bis die Lektion "sitzt", sondern pro Tag. Ist eine halbe Stunde ausreichend? Oder macht ihr es von der Mitarbeit eures Pferdes abhängig?

Meine Frage kommt deshalb, weil an unserem Stall die Longierhalle nur halbstundenweise reserviert werden kann und Freiarbeit nur dort stattfinden darf.

[Fellnase]

Ich habe Unterricht gehabt und ohne könnte ich es nicht. Das würde ich dir auch empfehlen, mind.ein paar Stunden mit jemanden zu üben, der Ahnung hat, danach weiß man schon die ersten Schritte.
Und wie geschrieben wurde, alle Pferde lernen nicht gleich.

Immer wichtig, egal was oder wie man übt: vorher das Pferd warm machen, auch dehnen und strecken !!

Mein Pferd ist wohl ziemlich inteligent, z.B. Beine einzeln hocheben auf Gertentick hat er ganz schnell gelernt, auch auf Kommando Ball spielen, Hütchen umkippen, Teppich ausrollen etc.

edit: Ich übe nicht lange (max. vllt so 15 min), eine Aufgabe ein paar Mal, zwischndurch eine Pause geben und wenn ich mit Lob aufhören kann, dann höre ich auf und mache ein paar Tage später weiter.

[Gast]

Klar ist da jedes Pferd anders!
Dem einen liegt die eine Übung mehr, dem anderen eine andere.

Generell gibt es, so sehe ich das auch, da auch kein Schema.
Ich arbeite auch nicht nach Büchern oder so.
Ich beobachte mein Pferd. Was tut er von sich aus? Woran hat er Spaß? Was kann ich in unsere Arbeit einfließen lassen, weil er es mir anbietet, ohne das ich ihn zu etwas "zwingen" muss.
Ich arbeite auch nicht mit Beinlonge. Kenne mich da zwar auch nicht aus, aber Herr Pony soll zu jeder Zeit von sich aus die Lektion beenden können. Ist vielleicht nicht richtig, aber es soll ja Spaß machen und ich weiß nicht, ob es ihm vielleicht mal unangenehm ist, wenn er zu lange im Kompliment "liegt", deshlab soll er das für sich entscheiden. Da das Pferd, welches seinem Menschen vertraut, ohnehin sein Besten geben möchte und gefallen möchte, macht das Pferd so lange mit, wie es kann. Versteht ihr, wie ich meine? Bin leider nicht sooo der super Erklärbär...

So beantwortet sich auch schon die Frage, wie lange ich eine Einheit "trainiere". Eben so lange, wie mein Partner freudig mitarbeitet.
Wenn ich eine Übung neu erarbeite, dann nur sehr sehr kurz. Eben bis evtl. ein guter Ansatz da war. Dann lob ich übermäßig und lass es gut sein. Lauf evtl. eine kleine Runde durch die Halle und setze nochmal an. Ist der Ansatz noch da, dann mache ich Schluß oder mit einer Lektion weiter, die er schon gut kann. Je nach dem...
In einer halben Stunde kann man doch schon viel machen.
Zirkuslektionen oder Freiarbeit ist ja auch anstrengend fürs Köpfchen von Ross und Reiter...

[Dievonda]

Also um die Fragen mal kurz zu beantworten. Die Verbeugung hatte er sofort drauf, aber da hab ich das Problem, dass er die Beine nicht streckt, sondern sich vorn auf die Zehenspitzen stellt und dann die Beine abwinkelt, versteht ihr, was ich meine? (sonst muss ich heute abend mal ein Foto von machen)

Die Anfänge vom Kompliment klappen auch schon super, aber er traut sich noch nicht ganz, sich auf sein Vorderbein komplett abzustützen, wir kommen an dieser Stelle einfach nicht weiter.

Ja, auf Leckerlies fährt er natürlich ab, mehr als mir lieb ist. (Haflinger-Gen) Für die würde er sogar Kopfstand machen. Problem ist nur, ich müsste immer eins in der Hand halten, damit er aufmerksam bleibt. Das find ich jetzt nicht so Sinn der Sache. Auf den gehobenen Finger reagiert er gut und sofort (heißt bei uns "aufmerksam sein"), aber schon ein paar Sekunden danach ist er nicht mehr bei der Sache.

Achso und ich mache nie lange. Ich longiere ihn vorher ganz normal ab, damit er warm wird, dann ein paar Mal übertreten lassen auf jeder Hand und dann übe ich etwa 5-15min. Höchstens. Wie gesagt, so lang wie die Motivation mit macht.

[Saliya]

Ich würd gerne den Spanischen Gruß/Schritt üben.
Wenn ich die Beinchen von meinem Pony antipp, dann hebt er sie zwar schon manchmal hoch, aber immer nur so nach hinten, wie beim Hufe geben. Wie bring ich ihn dazu, das Bein nach vorne zu strecken?

[make my day]

Das kommt von ganz alleine wenn du anfängst, wirkliche Schritte zu fordern, also eine Vorwärtsbewegung.
So war es zumindest bei meinem.

[fribi]

Für "Anleitungen" zu Zirkuslektionen gibt es einen anderen Thread: Zirkuslektionen

[Reiter-300]

Ich habe bis jetzt erst eine Übung eingeübt, das Hufscharren auf Kommando.
Ich habe es in 10 Minuten mit Donnerlischen (1.Pferd) geschafft, danach jeden Tag wieder geübt, eine Woche lang.
Rubina, ein anderes Pferd, hat länger gebraucht. Ich habe zwei mal 15 Minuten gebraucht, auf zwei Tage verteilt, bis sie verstanden hat, dass ich das ernst meine

[Dievonda]

Also DAS wäre jetzt was, was ich auf keinen Fall wünschenswert fände. Immer wenn das liebe Hü dann das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit hat, wird dann fröhlich mit den Hufen gescharrt. Ich kenne einen Kandidaten, der irgendwann richtig aggressiv gegen alles mögliche gescharrt und gestampft hat, wenn man ihn nicht beachtet hat. Nur so als Hinweis. Muss ja nicht bei jedem Pferd so sein.

[mohirah]

Beibringen würde ich Scharren auch nicht.

Bei Pferden, die das aber ohnehin häufig von sich aus machen, kann es jedoch helfen, das Scharren unter Signalkontrolle zu bringen. Das Pferd lernt also, nur noch dann zu scharren, wenn es dazu aufgefordert wird. Wenn das schließlich zuverlässig klappt, das Pferd also nicht mehr unaufgeforfert mit dem Scharren anfängt, fragt man es einfach nicht mehr.

[Reiter-300]

Also bei meinen hat das bis jetzt ohne Betteln geklappt.

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