Was muss ein 3jähriges Pferd denn schon alles können ?

[Ostfriesenmädel]

Hallo,

eine Begebenheit geht mir irgendwie nicht aus dem Kopf, so dass ich es doch niederschreiben muss.

Letzten Freitag war eine Bekannte mit zum Stall gekommen und ich habe sie meine Stute Carlotta reiten lassen.

Vorweg, Carlotta ist am 22.03.2007 geboren und ich habe am 25. Juni 2010 das erste mal draufgesessen und dann angefangen, sie langsam anzureiten.

Ich kenne meine Bekannte, welche ehemals auch aus der Westernreitweise kommt, eigentlich als sanfte und vorsichte Person. Ich habe sie vor ca. zwei Jahren bei ihrem eigenen Pferd besucht und da legte sie sehr viel Wert auf Stimm- und Gewichtshilfen und vorallem auf eine leichte nachgiebige Hand und ich war daher schon sehr enttäuscht von dem Ablauf mit Carlotta.

Sie ritt Carlotta warm, die recht triebig war, obwohl sie die Tage zuvor unter mir in der Lösungsohase immer schön flott vorwärts lief.

Naja, meine Bekannte war nicht wirklich angetan, zudem bemängelte sie, dass Carlotta überhaupt nicht nachgeben würde und zog kräftig an den Zügeln

Ich sagte dann sofort "nicht so fest!" und dass es nunmal Tage gibt, an denen Carlotta eben länger braucht, ich sie in der Lösungsphase noch etwas lockerer lasse und sie momentan meistens erst in der Arbeitsphase wirklich nachgiebiger wird.

Naja, bis auf Schritt und Leichttrab ist meine Bekannte an dem Tag auch nicht geritten.

Freitag war bestimmt nicht der beste Tag, aber was bitte schön verlangt man denn von einem 3jährigem Pferd ?

Auf Carlotta trifft folgendes zu:

- sie steht ruhig am Anbinde- und Putzplatz

- lässt sich bereitwillig Satteln und nimmt das Gebiss mit gesenktem Kopf entgegen

- bleibt vor der Halle beim Aufsitzen mit der Aufsitzhilfe stehen, bis es dann in die Bahn geht

- geht in allen drei Gangarten und nimmt die dazugehörigen Hilfen an

- bleibt unangebunden außerhalb der Bahn stehen, um sich die Hufe auskratzen zu lassen und fegen kann ich dann auch noch

- sie geht in pferdischer Begleitung und alleine mit mir ins Gelände

Sicher machen wir auf dem Platz noch keine so gute Figur, ich war auch lange raus und wir müssen noch viel lernen, aber ich bin schon froh, dass Carlotta mittlerweile überhaupt immer mal wieder nachgiebt, auf Dauer kann ich das doch noch garnicht verlangen.

Zudem galoppiert sie mittlerweile auf beiden Händen ganze Bahn und Zirkel.

Wir haben doch noch soooooooo viel Zeit.

Sehe ich das alles zu locker ?

Wie ist Eure Meinung ?

LG

[fribi]

Ich finde Deine Einstellung prima und denke, Dein Pferd kann schon eine ganze Menge, was ältere Pferde oft nie können (z.B. stehen bleiben beim Aufsitzen und warten, bis eine Aufforderung kommt, sich zu bewegen).

Lass Dich nicht verwirren und vor allem nicht entmutigen. Dein Pferd wird es Dir danken, wenn Du es weiterhin so behutsam und ihrem Wesen entsprechend ausbildest.

Ich zitiere mal aus den Regularien des sogenannten Feldtests, den Freiberger als 3-Jährige absolvieren. Dieser Feldtest wurde ins Leben gerufen, um Freibergerpferde besser vermarkten zu können:

Als gültig befunden wird ein Feldtest, welcher folgende Reihenfolge der Teilprüfungen aufweist: Exterieur-Beurteilung, Fahren sowie das Reiten am Schluss. Der Verhaltenstest wird in allen drei Teilprüfungen integriert.
7.1. Lineare Beschreibung und Beurteilung der Stuten für die Herdebuchaufnahme
Die lineare Beschreibung erfolgt gemäss offiziellem Formular des SFZV. Jedes Pferd wird gemessen (Widerristhöhe) und mit einer Note in den Merkmalen „Typ“, „Körperbau“ und „Gänge“ beurteilt.
Wallache werden ebenfalls linear beschrieben und gelten für die Zuchtwerteinschätzung ihrer Väter und Mütter.
7.2. Verhaltenstest
Für die Beurteilung des Verhaltens gelten die vom SFZV ausgearbeiteten Richtlinien.
7.3 Fahren
Beurteilt werden:
- das Verhalten des Pferdes während dem Anspannen (inkl. in die Landen stellen);
- das Anfahren
- das allgemeine Verhalten des Pferdes beim Fahren
- die Fahreignung, insbesondere die Lenkbarkeit, der Gehorsam und die Willigkeit
- die Annahme der Hilfen und die Durchlässigkeit
- der Schritt und der Trab
Jedes Pferd absolviert auf einem Viereck von 40 x 80 m (empfohlene Grösse) das Fahr-Dressurprogramm FEI 1, ohne Rückwärtsrichten. Auf Wunsch kann das Programm diktiert werden.
7.4 Reiten (Englisch oder Western)
Beurteilt werden:
- das Verhalten beim Auf- und Absitzen
- die Reiteignung (Rittigkeit, Verhalten) ohne Berücksichtigung des Ausbildungsstandes
- die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp. Erwünscht sind korrekte, raumgreifende, elastische und schwungvolle Bewegungen.
Die Pferde werden auf einem Viereck in Gruppen von max. 2 bis 4 Teilnehmern bewertet.

[Ostfriesenmädel]

Danke @ Fribi

Eine Freundin hat mir diese Zeilen dazu geschrieben:

Du wolltest einen Freizeitpartner, als du Carlotta gekauft hast.

Dir war es wichtig, dass ihr beide Spass an der Arbeit auf dem Platz habt, aber du auch ein verlässlichen Geländepartner hast.

Viele unterschätzen das "zusammenwachsen" von Pferd und Reiter.

Es dauert wesentlich länger, ein sicheres Pferd (einen "Partner") auszubilden, als ein "Sportgerät" und du hast eure Schwerpunkte entsprechend gesetzt.

Sicherlich könnte Carlotta schon besser an den Hilfen stehen, eine schönere Haltung vorweisen oder irgendwelche Manöver zeigen, aber dir war es wichtig, dass sie bei der Arbeit nicht sauer wird und Zeit zum lernen und verinnerlichen hat.

-> Das fand ich auf mich und mein Pferd treffend formuliert

Sicherlich wäre Carlotta in der Ausbildung auf dem Platz weiter, wenn sie von einem richtigen Trainer ausgebildet worden wäre, aber ich habe eben diesen Weg für uns gewählt und ich denke, damit sind wir bislang auch gut zurecht gekommen.

[Trapper]

Hi

Soll ich dir mal ein Geheimnis anvertrauen?
Pssst...hör nicht auf Freunde und Bekannte

Bob Loomis hat mal gesagt, das seine Pferde oft in der Ausbildung etwas zurück sind, er aber ein Fundament legt auf das er immer zurück greifen kann.

Selber hab ich erlebt was es für ein junges Pferd bedeutet, wenn es für den Turniersport fertig gemacht wir.
Das im wahrsten Sinne des Wortes.
Tja und wer nicht vor hat mit seinem 4 Jährigen in der NRHA zu starten, der darf sich ruhig Zeit lassen.

DU hast dir ein grundsolides Pferd ausgebildet.
DU bist auch weiterhin am Ball.
DU hast ein super Pferd.

Molly habe ich erst mit 4 angeritten.
Mit 5 war sie kurzfristig in Beritt.
1 Jahr hab ich gebraucht um wieder Ruhe in den Teufel zu bekommen...das war auch die Zeit, wo wir uns in der Bahn überschlagen haben.
Wäre es dir wert?
Ich denke nicht.

Das deine Bekannte in der Regel soft mit Pferden umgeht, hat nichts damit zu tun, das sie die Zügel aufgenommen hat.
Wenn man sagt, ein Pferd soll weich im Maul sein, dann muss es den Unterschied zwischen losen und angenommen Zügel kennen lernen.
Ein angenommener Zügel darf aber nicht die Regel sein, sonst kann man sich die Geschichte sparen und das Pferd hängt irgendwann auf dem Gebiss.
Wollen wir nicht.
Jetzt kennst du dein Pferd besser als alle anderen und es war gut, das du was gesagt hast.
Naja und einige Leute werden mit der Zeit hartherziger, sie setzten sich neue Ziele und die Pferde bleiben auf der Strecke.
Erfolge dominieren dann das Denken.

Selber habe ich auch die dumme Angewohnheit fremde Pferde zu testen.
Ich zwinge sie aber nie.
Geben sie nach..ok, traben oder galoppieren sie an...ok aber ich zieh nicht am Zügel usw.
Streng bin ich mit meinem eigenen Pferd.

So...dein Pferd ist jetzt 7 Monate unterm Sattel.
Fast alle Pferde werden angebunden in dem Alter...dein's nicht aber das fällt nicht unter Reiten, sondern Bodenausbildung.
Charlie geht alle Grundgangarten und macht keine Probleme.
Charlie geht mit und ohne Begleitung in's Gelände....super gut!

Alles was ein Pferd in dem Alter können sollte, kann dein Pferd und mehr.
Warum machst du dir ein Kopf?
Weil jemand anderes dir was Dummes gesagt hat?
Les dir noch mal den fetten Satz durch

Immer easy mit den jungen Pferden.

LG
Trapper

[Gast]

Jemand hat mal gesagt:

"Arbeiten Sie nie mit einem Dreijährigen- spielen Sie mit ihm!"

Ich finde, das trifft den Nagel auf den Kopf! Man macht sich ja schließlich auch keine Gedanken darüber, wenn ein 5-jähriges Kind im Kindergarten noch nicht lesen und schreiben kann!

Ehrlich gesagt finde ich sogar, dass Du mit Deinem Pferd ruhig noch etwas langsamer vorgehen kannst. Zum Beispiel, dass es in der Bahn schon auf beiden Händen galoppiert, finde ich fast noch ein wenig zu früh. Ich habe das mal so gelernt, dass man ein junges Pferd, das erste halbe ( evtl. sogar noch länger ) Jahr nur im Schritt und Trab reiten soll um Muskulatur und Balance zu entwickeln. Das Galopptraining steht da erstmal noch hinten an.

Also, keine Panik! Alles im grünen Bereich!

[Armani96]

Hey Ostfriesenmädel,

du sprichst mir fast aus der Seele, nur dass wir noch lange nichtmal so weit sind wie ihr zwei

Was meinst du, was ich mir schon anhören durfte, weil mein 0815 Warmblut noch nicht alle 3 Gangarten sicher unter dem Reiter läuft...Die is doch schon so alt...

Eben das find ich nicht. Kassy wird dieses Jahr 4 und ich finde das ist früh genug um richtig mit dem Anreiten anzufangen. Das ist ganz allein MEINE Entscheidung, da können mich die anderen mal gernhaben.

Ich bin nur Freizeitreiter, mich treibt niemand, ich habe alle Zeit der welt. Außerdem möchte ich einen Partner PFerd und kein Sportgerät.

Aus dem Grund hoffe ich soweit ich kann allein mit Kassy zu wurschteln natürlich mit Hilfe von Unterricht, aber ich will sie ungern in Beritt geben, da ich angst habe, dann ein völlig anderes Pferd wiederzubekommen.

Sie ist seeeeehr menschenbezogen, freut sich richtig auf arbeiten und das soll so bleiben. Da mag ich sie nicht in irgendeinen Berittstall geben wo sie eine Nr. ist.

Ich glaube das würde ihre heile Welt zerstören. Da brauchen wir eben um einiges länger - na und? Wir lernen und wachsen zusammen, das ist mir viel viel mehr wert!!!

Fakt ist, du machst alles richtig mit deiner Carlotta und lass dir nicht reinreden nur weil andere Leute es anders machen würden.

[lillyfee]

Der Luxus eines eigenen Pferdes besteht für mich auch darin, dass niemand mir vorschreiben kann, was mein Pferd irgendwann können muss. Mein Pferd (8-jährig) kann an Lektionen unter dem Sattel nach gängiger Meinung sehr wenig, das was er macht, macht er aber ordentlich (laut Trainerin). Dafür ist er im Gelände zuverlässig und vertraut mir am Boden und im Umgang (meistens und immer öfter).
Allgemein habe ich den Eindruck, dass von den jungen Pferden zu früh viel zu viel verlangt wird, wenn ich z.B. die Verkaufsanzeigen von Drei, Vierjährigen sehe. Was die angeblich schon Alles können, lässt mich zweifeln, ob da das Fundament (Muskulatur, Losgelassenheit, Balance...) überhaupt ausreichend trainiert wurde. Da werden Lektionen auf Turnieren von jungen Pferden gezeigt, die Versammlung voraussetzen, aber die Pferdchen können sich noch gar nicht selber tragen.
Wieviele Pferde werden durch zuviel Druck und zu hohe Anforderungen kaputt trainiert? Das ein Pferd von zu wenig Training oder weil es irgenwas zum angeblich richtigen Zeitpunkt noch nicht konnte, Schaden genommen hat, glaube ich eher nicht.

[cymberlie]

Hi,
meine 3jährige (im Juni 2007 geboren) ist noch gar nicht unter dem Sattel!
Sie kennt das Kappzaum und Gebiss. Decken, Pads, Lonigergurt und einen Sattel hatte sie schonmal aufliegen, mehr nicht.
-Dafür geht sie in allen 3 Gangarten mit als Handpferd ins Gelände, wobei Schritt und Trab bevorzugt werden, galoppieren lasse ich sie nur bei guten Wegverhätnissen und ausreichend Platz.
-Sie kennt Transportgamaschen und bleibt beim Anziehen lieb stehen (noch nicht 100% ruhig, aber annähernd!) + ich kann sie alleine ein und ausladen, sie wartet bis die Stange zu / auf gemacht wird, bzw. wartet bis ich sie schicke.
-Longieren durfte ich bis jetzt noch nicht von meiner Osteo aus
Im Moment genießt sie ihr Jungpferde da sein und im April - Mai möchte ich langsam mit ihr anfangen!

Ich finde auch das deine Kleine schon verdammt viel kann, gerade die solide Grundausbildung ist (mir) wichtig + die Vertrauensbasis muss stimmen, das hört sich bei dir ja so an.
Später fragt keiner wann ein Pferd etwas gelernt hat. Pferde lernen ihr Leben lang (man darf sie nur nicht langweilen).

Liebe Grüße

[azgirl]

Wir alle reiten etwas anders oder haben bestimmte Ziele mit unseren Pferden .
( Carlotta wird das bei deiner Bekannten sehr gespeuhrt haben, sich vieleicht deshalb etwas anders benommen )

Jemand der sein 2 jaehriges Pferd in der Furutity vorstellt hat eher Ruhm und $ im Kopf und dann gehts ab zum naechsten Pferd.

Auch im Privatbereich geht bei so manchen das Ego mit durch : " Schau mal was mein Pferd ( Ich ) schon kann ".

Du bist auf dem richtige Weg eine gute Basis fuer euch zu legen , etwas dass euch eine gesunde und lebenslange Partnerschaft gewaehrleistet.

Man richtet sich immer nach der Zeit des Pferdes.
Nach ihrem physischen und psychischen Stand.
Manche sind Frueh - manche Spaetentwickler.
Aber das Pferdchen wird dir schon sagen wenn es unter- oder uberfoerdert wird.
Also hoer auf dein Pferdchen !!!!

[katinka]

Ich denke mal Du solltest es als besonderen Luxus betrachten Dir die Zeit nehmen bzw. Carlotta die Zeit geben zu können, die Ihr braucht! Bekommt man ein bereits gerittenes Pferd kann man in der Regel kaum oder gar nicht nachvollziehen, wie die Ausbildung verlaufen ist ... wie früh oder spät mit irgendwas angefangen wurde ... Du hast den Vorteil von Anfang an alles so zu planen und zu gestalten, dass Ihr zufrieden damit seit ... das ist doch die Hauptsache ... Lektionen unterm Sattel kann Carlotta später immer noch lernen ... viel wichtiger ist doch, dass sie gelernt hat Dir immer und bedingunslos zu vertrauen!

Wie oft liest man von Pferden, die kaum über drei Jahre als "Turnierfertig" angeboten werden ... bei sowas könnt ich

Sei froh, dass Du Carlotta die Ausbildung mit der Brechstange ersparen konntest!


Wie heißt es so schön "Lass die Leute reden ..."

[blondie]

Kann mich den anderen nur anschliessen

Lass dir nur nix einreden ... finde das du deine Arbeit super mit Lotta machst!

[rakete]

Friese laß dich mal nicht verrückt machen!

Als mein Pferd zu mir kam war er vier und ich weiß bis heute nichts aus der Zeit davor,also auch nicht ob und wie er gearbeitet wurde oder überhaupt!

Mit Hilfe (dummer Fehler)haben "wir" dann angefangen mit satteln,Trense, longieren und die ersten Male draufsetzten...dabei passierte ein schlimmer Unfall und ich dachte mein Pferd sei tot.War er nicht aber es dauerte über ein Jahr bis er wieder "normal" laufen konnte...mit 5 Jahren fing ich dann mit kompetenter Hilfe von ganz vorne an!

Durch den Sturz hatte und hat er kein gutes Gleichgewicht und bis heute muß ich/wir mit den Folgen des zu "barschem" anreitens leben!

Laß dir um himmels Willen Zeit,deine Lotta ist ein tolles Pferd und ihr habt noch ganz viele tolle Jahre vor euch in denen du ihr alle das beibringen kannst was für DICH wichtig ist!

[Gast]

Ich finde, mit 3 muss ein Pferd noch gar nichts können außer vielleicht halfterführig sein, putzen und Hufe machen lassen. Und selbst das ist schon viel! Mit der Arbeit würde frühestens mit 3 anfangen und dann zunächst erst mal nur mit der Bodenarbeit (Führübungen auf dem Platz und im Gelände, Longe). Je nach dem wie sich das Pferd entwickelt, dann natürlich auch irgendwann mit dem Anreiten beginnen. Allerdings bin ich ein Freund davon das lieber später zu machen mit 4 oder ggf. auch erst 5 Jahren.

Als Freizeitreiter hat man doch alle Zeit der Welt und muss sein Pferd nicht in einem bestimmten Alter bis auf ein bestimmtes Ausbildungslevel bringen.

Ich finde, dein Pferd kann schon richtig viel für sein Alter, Friese. Also lass dich nicht von anderen verunsichern und gib euch beiden so viel Zeit, wie du für richtig hältst.

[Solar]

Mensch Ostfriesenmädel du bist ja mit Carlotta viel weiter als ich mit meiner ollen Luni, die wird 10 und kann nur ohne Reiter auf beiden Händen galoppieren
Luni ist das beste Beispiel dafür, dass das berühmte "anreiten" tüchtig nach hinten los gehen kann!Nach 14 Tagen muss doch Pferd das machen was Mensch will!
Du machst also alles richtig, lass die anderen einfach quatschen und lächle nett!
Ich reite bis jetzt sogar nur Schritt und Trab, ein paar Wendungen.Galopp habe ich bis jetzt immer vertagt, da ich selbst unsicher war und Pferd nicht gerade ausbalanciert. Werde das auch im Gelände machen, geht schön gerade aus, kriegt sie kein Knoten in die Beine

[Ravenna]

Hut ab, was du in der Zeit schon alles erreicht hast.
So, wie es aus dem Forum zu lesen ist, finde ich es bemerkenswert, wie du mit deinem Pferd arbeitest, dass du deinem Pferd abwechslungsreiche Arbeit bietest und ihr vorallem Zeit gibst.

Nebenbei, willst du sie eigentlich nochmal für ein paar Monate "stehen lassen"? Vielen jungen Pferden tut es ja ganz gut, damit sich das Gelernte festigen kann und anschließend folgt der richtige Einstieg ins Reitpferdeleben.

[Ostfriesenmädel]

Schön zu lesen, dass Ihr einem 3jährigem Pferd auch nicht zu viel abverlangen würdet und auch der Meinung seid "weniger ist mehr"

@ Ravenna: Nein, ich werde Carlotta nicht vorsätzlich "stehen lassen", da ich nicht von dieser Vorgehensweise überzeugt bin und Carlotta von Beginn an jede Woche freie Tage hat, an denen sie einfach Pferd sein darf.

[lillyfee]

@Solar: Mit riesengroßer Erleichterung hab ich gelesen, dass es hier außer mir noch jemanden gibt, der unter dem Sattel (zunächst) nicht galoppiert, obwohl das Pferd doch längst in dem Alter ist, wo das so sein müsste. Ich bin es so leid, dauernd zu erklären, warum wir eben meinen, er ist noch nicht soweit bzw. wir sind noch nicht soweit und unser Reiten sich auf Schritt und Trab beschränkt. Nachdem er diesen Sommer endlich mal die erforderlichen Muskeln ausgebildet hat, wollen wir im Sommer im Gelände nochmal galoppmäßig starten....

[Solar]

@Lillyfee
Ich bin es auch leid gewesen immer zu erklären warum und wieso. Man kann einem Pferd was 5 Jahre seines Lebens nur Babys bekommen hat und mal kurz angeritten war, nicht alles auf einmal abverlangen. Jetzt bin ich zum Glück in einem Stall wo das nicht so ist und mir eben auch Verständnis engegengebracht wird.
Na ja und es gibt für mich eben auch ganz andere wichtige Sachen wie z.B. die Beziehung von Pferd und Mensch. Ob Luni nun morgen auf beiden Händen galoppieren kann oder erst sonstwann ist mir dabei wirklich nicht so wichtig.

[cymberlie]

Hallo,
mit meiner Kleinen möchte ich im April - Mai richtig anfangen. Wobei für mich klar ist, sobald sie unter dem Sattel Schritt und Trab geht, möglichst auch im Gelände geritten werden kann, sie dann erst nochmal ein paar Wochen bis Monate Pause bekommt.
Meine Pferde haben eigentlich jedes Jahr Winterpause bekommen und im Sommer sind auch immer ein paar Wochen in denen ich nicht reiten bzw. generell mit dem Pferd arbeiten mag. (Eigentlich ist bei mir alles Wetterabhängig!)

Das erste Pferd das ich selbst eingeritten habe, wurde mit vier eingeritten und hat dann im Sommer einen guten Monat gestanden, über den Herbst wurde nochmal ein wenig gearbeitet und dann kam die Winterpause, ihm haben die Pausen immer gut getan. Nach jeder Pause wurde er mehr Pferd. Gerade nach Pausen war er noch lernbegieriger und das Arbeiten machte uns beiden Spaß.
Ich finde es gut, das bei euch die Pferde erstmal Pferd sein können ;-). Wobei man Stück für Stück aufs gemeinsame Glück hinarbeitet.
Liebe Grüße

[Fuddi]

Zu dem Thema kann ich auch was beitragen, weil es bei mir auch sehr aktuell ist. Ich hab auch nen Jungspund, geboren im Dezember 2006, wurde also erst vor kurzem 4. Gekauft hab ich ihn letztes Jahr, da war er gerade angeritten und jeder meinte, ich solle da jetzt dran bleiben und groß war das Unverständnis als ich eben das nicht tat und ihn erst mal den ganzen Sommer wegstellte und erst im September wieder angefangen hab ihn zu longieren und mich mal von Zeit zu Zeit wieder drauf zu setzen. Und auch jetzt kann mein 4-jähriger noch nicht so viel wie deine 3-jährige, er läuft zwar oft in einer anständigen Haltung, allerdings ist das bei ihm auch einfach Veranlagung, sprich es fällt ihm vom Körperbau her einfach sehr leicht. Trotzdem müsste er für mich eigentlich noch nichts können, ich finde es sinnvoller abzuwarten bis das Pferd von sich aus etwas anbietet als es bewusst zu fordern. Außerdem, wenn ich mir meinen Kleinen so anschaue, wie er in seinen Wachstumsschüben seinen Körper nicht richtig sortieren kann, wie der Zahnwechsel ihn plagt und wie verspielt er mit anderen Pferden ist und nur Flausen im Kopf hat, umso mehr wird mir klar, dass ein 4- oder eben 3-jähriges Pferd noch ein totales Baby ist, ein Kleinkind, und von Kinderarbeit hält niemand was.
Also sollen die Leute doch reden, all jene die ihre 3-/4-Jährigen schon so hochpushen um sich selbst zu profilieren, wir werden sehen wessen Pferde in 10, 15 Jahren noch bei guter Gesundheit sind.

[fribi]

Deine Einstellung finde ich super, Fuddi

[Trapper]

Fuddi

Gut gesagt, gute Einstellung

Trapper

[Solar]

Jupp find ich och, sehr gute Einstellung

[sady]

Dazu sage ich nur-schau Dir es an und dann wirst Du sehen, daß Du es richtig machst;-)

Ach Du armes Pferd. Leider finde ich den Link nichtmehr. Es lief auf NDR, wo jetzt steht, aus rechtlichen Gründen nicht mehr verfügbar. Hat es wohl die heilige FH gestört, was in der Pferdebranche so abgeht?

[Fuddi]

@Sady: Meinst du den Film "Armes Pferd- Geliebt, gequält, gedemütigt"? Das gibt's noch bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=dH0EjeKjU_o&playnext=1&list=PL14F634A11B3F3837

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