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Die Entscheidung ist gefallen

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Beitrag von Bidi So Jan 01 2012, 17:31

Viel schlimmer finde ich die Leute, die ihre Pferde dann auf Gnadenhöfe abschieben, ohne finanziell für die Pferde aufzukommen, an irgendwen als bedingt reitbar, verschenken, nur um sich vor der Verantwortung zu drücken. So kann man sagen, er/sie wirds da ja noch gut haben! Wenn die finanzielle Sicherrung bei einem so kranken Pferd nicht mehr gegeben ist, was fast jeden treffen kann, dann finde ich es fairer, dem ganzen ein Ende zu machen, als die Verantwortung von sich zu schieben!
Ich bin früher mal auf einem Hof geritten, wo eben solche Pferde noch so gut es ging vermietet worden sind.....so lange es einigermaßen ging und keine TA -Kosten aufkamen, liefen die Pferde....auch mal lahm oder mit Rückenschmerzen.
Die ehemaligen Besitzer dachten, na ja, als Freizeitpferd ins Gelände bummeln geht ja noch....da bin ich wenigstens nicht derjenige der über Tod und Leben entscheiden muss. Ich finde das sehr feige!
Wenn man merkt das man Ende der Belastbarkeit angekommen ist, und das kann man nur selber entscheiden, finde ich, das man einem kranken Pferd evtl. viel Leid erspart. Ausnahmen gibt es natürlich!
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Beitrag von Baracuda So Jan 01 2012, 17:36

sich so ganz aus der Verantwortung ziehen finde ich auch nicht gut..
Aber es gibt ja nicht nur die reinen Gnadenhöfe. Das wo meine Luci steht ist ein Hof, da zahle ich ganz normal meine monatliche Miete, kann kommen so oft und so lang ich mag. Es wird halt einfach nicht geritten und die SB kümmern sich intensiver um die Pferde...
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Beitrag von Bidi So Jan 01 2012, 17:39

Baracuda schrieb:sich so ganz aus der Verantwortung ziehen finde ich auch nicht gut..
Aber es gibt ja nicht nur die reinen Gnadenhöfe. Das wo meine Luci steht ist ein Hof, da zahle ich ganz normal meine monatliche Miete, kann kommen so oft und so lang ich mag. Es wird halt einfach nicht geritten und die SB kümmern sich intensiver um die Pferde...
Ich meinte auch nicht dich! So wie du es machst, Respekt, das tun viele nicht!
Wir haben hier im Kreis WAF einiges an Gnadenhofen (gehabt teilweise) was da abgegangen ist manchmal, möchte kein ehemaliger Pferdebesitzer wirklich wissen!
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Beitrag von Teami So Jan 01 2012, 19:34

Baracuda , Bidi und ranimaus: Ich habe die gleiche Meinung wie ihr. Ich kenne auch jemanden, der seine alten oder kranken Pferde , eins davon wollte sicher schon über die Regenbogenbrücke, lieber an einen Händler abgibt, in der Hoffnung, es findet sich jemand, der einen Beisteller sucht (wie naiv kann man sein?), als den letzten Wg mit ihnen gemeinsam zu gehen.
Das finde ich egoistisch und feige.

Ich habe lange überlegt, ob ich den Krankheitsverlauf dieses Pferdes meiner Freundin einstelle oder nicht....ich mach es mal.
Ich bin mir aber sicher, dass meine Freundin sich nicht aus finanziellen Gründen oder weil er nicht mehr wirklich reitbar ist, für diesen Schritt entschieden hat, sondern weil sie das Leiden in seinen Augen sieht. Und sie liest besser in seinen Augen als ich.
Ich fange mal an.
- vor 3 (oder 4?) Jahren Griffelbeinbruch durch den Tritt eines anderen Pferdes. Pferd musste selbstverständlichh stehen, durfte dann aber auf die Wiese
- durch Uneinsichtigkeit des damaligen Stallbesitzers zuviel Weide
- erste Anzeichen von EMS
-mehrere TA Besuche
-Gespräche mit dem Stallbesi brachten nichts, er stellte das Pferd trotz anderweitigen Versprechen über Stunden auf eine viel zu fette Weide
-Blutprobe brachte die Diagnose Cushing
- endlich kam das Pferd auf den Sandplatz, aber weil der Stallbesi keinen Dreck durch das Heu wollte, ohne Heu
- Darauf, was sonst? Sandkolik, Ta
- Stallwechsel inklusive Diät, aber leider dann zu wenig Auslauf
- dann fing er an, ihm Stall zu schwitzen, nicht etwas, sondern der Schweiß tropfte herunter
-wieder mehrmals Ta
-Pergolid wurde gegeben, die Cushing Diagnose trotz eines grenzwertigen Wertes bestätigt
-dann schleichend ab und an meinte man ein schwereres Atmen zu hören (ich hab es nicht festgestellt), war auch nicht immer
-Schwitzen im geschlossenen Stall blieb
- dann Stallwechsel zu mir (mittlerweile sind gut 2 Jahre vergangen und ich habe mit Sicherheit nicht alle Beschwerden und TA Besuche auf dem Schirm )
- ach ja, irgendwann war da auch noch ein Maulkorbversuch, der aber wegen wundscheuerns trotz Sonderanfertigung gescheitert ist
- bei mir dann von Frost auf Tauwetter eine Kolik, das Pferd lag auf dem Rücken mit den Beinen nach oben. Ta gab wegen des Kreislaufes eine Überlebenschance von 40 %
- er erholte sich, schwitzte im Offenstall nur selten
- ein paar Wochen später wieder eine Kolik, wieder von Frost auf Tauwetter.
-in der zweiten Nacht dieser Kolik, als das arme Tier stöhnend vor mir lag nach dem abendlichen TA Besuch, hätte ich ihn schon einschläfern lassen, ich dachte nicht, dass er die Nacht überleben könnte
-morgens sehr früh kam meine Freundin , sah das Elend und wollte den TA rufen
-Er stand dann aber auf und sie ließ ihn ein vermeintlich letztes Mal auf die Weide und.... er erholte sich von Minute zu Minute
- dann Bronchoskopie: damals sagte der TA, die Luftröhre wäre nur leicht abgeflacht
- er erholte sich weiter und der Sommer war oft schön
-manchmal wollte er so gern laufen, manchmal ging gar nichts und meine Freundin brach ab , um ihn selbstverständlich zu schonen
- dann , nein, das war schon einen Sommer davor, Allergie gegen Bremsenstiche, Ta, aber kaum der Rede wert, kam im nächsten Sommer auch nicht wieder
ach ja, Futtermittelexperte für Cushingpferde aus Irland stellte einen Futterplan zusammen, danach wurde gefüttert
-dann diesen Herbst, das Atemproblem nimmt verstärkt zu
-er schwitzt gerade bei Temperaturschwankungen vermehrt
- dann ungeklärtes Kotwasser, Verdacht auf Heulage...verdammt, wir haben hier nur Grassilage oder Heulage...ok, es wird Heu gekauft von meiner Freundin und wieder ein extra Futter gegen Kotwasser
-kurze Besserung, dann wieder Kotwasser, vermehrtes Schwitzen, Atemgeräusch nun auch beim Fressen
- Gespräch mit dem TA: das Schwitzen kommt von einer chronischen Lungenerkrankung, die nicht behandelt werden kann, weil er durch das Cushing davon Hufrehe bekommen würde. Die Organe werden nicht mehr vernünftig mit Sauerstoff versorgt, deswegen fällt ihm das Atmen schwer, er ist schlapp
-TA wundert sich überhaupt (schon im Sommer war er erstaunt, dass er noch so gut aussah), dass es so lange noch ging
- dann die Entscheidung
Ich habe noch etliches vergessen, mir fallen noch Einblutungen in den Hufen ein, nach der Kolik, als er auf dem Rücken lag. Die hatte nur der Schmied beim Ausschneiden entdeckt. Gelahmt hatte er nicht.

Und trotzdem denke ich manchmal, dass es irgendwas anderes als Cushing ist, nicht alles passt in das Krankheitsbild. Vielleicht seht ihr jetzt, dass meine FReundin es sich nicht mal eben leicht gemacht hat.
Wie gesagt, vor fast einem Jahr hätte ich, wäre es mein Pferd gewesen, ihn nach bestem Wissen und Gewissen eingeschläfern lassen, als er da so leidend keuchend und vor Schmerzen stöhnend, vor mir lag.Das war ja auch keine Sache von ein paar Stunden, sondern von 2 bis 3 Tagen.Und das wäre eine Fehlentscheidung gewesen, aber ich hätte es niemals gewusst. Gut, dass meine Freundin das damals nicht gesehen hat, denn er hatte auch noch schöne Zeiten.
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Beitrag von Gast So Jan 01 2012, 20:14

@ Teami: Hat es Deine Freundin auch mal mit den sog. "Alternativen Heilmethoden", zB Homöopathie und Akupunktur versucht? Ich weiß ja nicht, aber Deiner Beschreibung des Krankeheitsverlaufs nach, würde ich fast vermuten, dass das Pferd sich "irgendwie nicht wohl in seiner Haut/seinem Leben" fühlt... Verwirrt bin

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Beitrag von Whitehorse So Jan 01 2012, 20:20

Irgendwie bekomme ich Bauchschmerzen, bei dem was ich insgesamt hier lese.

Nur weil sie diese Entscheidung für ihr Pferd gefällt hat, ist sie ja nicht gleich ein schlechter Mensch. Ich weiß leider oder zum Glück nicht, wie das Pferd, wenn es schlechte Tage hat. Wie würdet ihr denn reagieren, wenn das Pferd vor euch steht und kaum noch Luft bekommt?

Bei meiner Stute wünsche ich mir auch, dass sie mir die Entscheidung abnimmt. Wunschdenken, ob es so kommen wird, weiß keiner. Wenn ich die Entscheidung fällen muß, dann bin ich im Stall auch die "schlimme Person", die ihr Pferd einschläfert. Ich hatte schon solche Diskussionen als ich meinen Hengst gekauft habe, Kommentar: Die hat sich jetzt ein neues Pferd gekauft, jetzt schläfert sie das alte direkt ein.

Ein Tierfreund ist auch der, der den Mut hat sein Tier von Schmerzen zu erlösen.
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Beitrag von PICO2001 So Jan 01 2012, 20:38

@Whitehorse..du hast damit völlig recht, aber die meisten hier betonen ja auch, das es ihr Standpunkt ist und keiner das Pferd und die vergangene Zeit und die Schwere der von ihm durchgemachten Schübe kennt, aber ein Pferd, das noch nen Orientierungsritt von 25 km geht und noch geritten wird...wenn es ihm wirklich so schlecht geht, dann stellt sich für mich die Frage, warum reiten?? Also das ist weder gegen die BEsi gerichtet noch ein Vorurteil, eben weil man nicht dabei ist und es richtig beurteilen kann. Wir entnehmen nur unsere Informationen aus dem Geschriebenen. Meiner steht seit 4 Jahren (da war er 7!!!) nur auf Koppel oder aber eben Bodenarbeit und so, eben damit die Schmerzen garni erst wieder auftauchen oder noch schlimmer werden, im Moment ist er recht "schmerzfrei" udn genießt sein Koppelleben und man merkt und sieht ihm nix an!
Aus meiner Sicht..Cushing ist schlimm, warum dann noch reiten und sich keine andere schonendere Beschäftigung suchen, um ihn zwischen den Schüben auch etwas zu "schonen"?
Aber wie gesagt wir sind nicht dabei Yes
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Beitrag von Teami So Jan 01 2012, 22:00

Im Moment, seit 6 bis 8 Wochen wird er nicht geritten. Cushing pferde sollen auch eigentlich noch weiter bewegt werden, damit die Muskulatur nicht abbaut. Sie hat es immer tagesformabhängig gemacht. Nach dem O-Ritt hatte er noch einen Ausritt, an dem er einen guten Tag hatte. Ab dann waren es praktisch nur noch kleine Schrittausritte, weil sie merkte, heute geht nicht mehr.
Aber bewegen sollte sie ihn laut Ta.
Leider hält sie von alternativen Heilmethoden nicht viel. Es gibt halt Menschen, die daran nicht glauben.
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Beitrag von Monky So Jan 01 2012, 23:35

Mich packt diese Unterhaltung hier sehr. Ich stehe gerade sehr verzweifelt vor der Entscheidung was ich tun soll. Es ist eine sehr schwierige Entscheidung. Vor allem , wenn das Pferd in den Guten Zeiten recht munter wirkt! Doch es gibt eben auch die schlechten Zeiten, die Zeiten wo das Pferd und der Beistzer leiden, die Zeiten wo man mit üblen Magendruck an den Stall fährt und Angst davor hat sein Pferd zu sehen. Ich sage euch, diese zeit kann einem die Nächte rauben Sad Und dann eine Entscheidung zu treffen, braucht sehr viel Kraft.
Ich kann dieses Mädel verstehen und hoffe das ich auch bald Kraft für eine Entscheidung habe, egal wie sie ausfällt

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