Reitest du oder bist du ein Passagier ?

[Fellnase]

Angregt von einem Text habe ich mir auch Gedanken gemacht, wann ich reite und wann bin ich nur ein Passagier.

Auf dem Platz / in der Halle reite ich. Da mache ich "die Hausaufgaben" von dem Reitunterricht, aber grundsätzlich arbeiten wir immer.

Im Gelände sieht es dann anders aus. Ich nenne es eigentlich meditatives Reiten . Ich bin ein Passagier, mein Pferd muss die Richtung und die Gangart, die ich angebe, einhalten, ich selber kann mich dabei wunderbar entspannen und sogar meditieren. So kann ich sagen, dass ich da oft ein Passagier bin.

Passagiere gibt es aber oft unter Reitern auf Schulpferden, die kaum was machen müssen, weil die Pferde es wissen, was wann zu tun ist. Aber ich denke bei den eigenen Pferden könnte es ähnlich aussehen, wenn man in der Halle /auf dem Platz immer das Gleiche reitet.

Also, reitest du schon oder lässt du dich tragen ?

[fribi]

Hm - bin ich im Gelände Passagier? Ich habe mit Nick eine Arbeitsteilung im Gelände vereinbart: er ist dafür verantwortlich, wo er hintritt, darf also weitgehend die Wegseite selber wählen (und sich für den Barhuf die angenehmste Stelle suchen). Ich bin hingegen für die Richtung, die Geschwindigkeit und für die Sicherhheit zuständig (ich sehe mich nach "Pferdefressern" um und beschütze Nick ).

Diese Arbeitsteilung klappt nicht immer, weil Nick oft meint, selber die Suche nach den Pferdefressern mit übernehmen zu müssen Aber meist funktioniert das so gut, dass ich auch ganz entspannt als Passagier unterwegs sein kann.

In der Bahn sieht es allerdings anders aus. Da gibt es auch bei uns nur Arbeit (wie seriös auch immer). Nein, eine Ausnahme gibt es auch in der Bahn: beim freilaufen kann es durchaus sein, dass wir nur miteinander spielen. Aber da sitze ich ja auch nicht drauf

[Teami]

Ich wäre gern öfter Passagier...
Mein Stütchen erfordert oft meine ganze Aufmerksamkeit, vor allem jetzt im Winter, wie ich gestern wieder erfahren durfte. In der Halle/ auf dem Platz muss ich immer sehr aktiv reiten und arbeiten, damit wir zur zweiten Hälfte der Reitstunde zu einem Team zusammen gewachsen sind.
Ich genieße um so mehr die Ausritte, wenn mein Pferd entspannt und ruhig ist und wir am langen Zügel gemeinsam die Natur erkunden ...oder ich auch mal mit meiner Freundin quatsche, dann freue ich mich, Passagier sein zu dürfen. Ich glaube, das gefällt auch meinem Pferd.

[Gast]

Mhm.....also auf dem Platz bin ich kein Passagier, weil da stelle ich die Aufgaben und gebe die Hilfen, wenn sie sie brauchen.....

und im Gelände würde ich auch sagen "halb Passagier, halb Reiter"......weil auch im Gelände mache ich mal kleine Übungen.....Schlagenlinien laufen, auf einen Holzstumpf stellen oder so.....also bin ich da aktiv. Zwischendurch lasse ich dann gerne mal die Seele baumeln, bin aber mit Augen und Ohren immer dabei.

@Fellnase: Das mit den Schülern in einer Stunde (gerade bei denen, wo mehr als 4 Pferde laufen).....das viele "passiv" dabei sind, weil die Pferde die Arbeit machen, kommt leider viel zu oft vor.

[Catana]

Das ist eine gute Frage!
Die hab ich von einem Richter auf dem Turnier nach einer Prüfung gestellt bekommen und das hat mich ins grübeln gebracht.
Ich bin meine damalige Reitbeteiligung "geritten". Sie war bis Klasse L - Kandarre ausgebildet und nur recht lange nicht gefordert worden. Daher war ich immer eher Beifahrer, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass Jeanne das alles kann und ich mich an ihr Niveau heranarbeiten müsste. Der Richter in einem WB fragte dann halt, ob ich reite oder tragen lasse. Sein Ratschlag war, dass ich aktiv reiten sollte. Mein Pferd kann nur Leistung für den Reiter bringen (und man sah, dass sie sich bemühte), wenn der Reiter klar sagt, was er will. Ich sollte aktiver werden und mein Pferd damit unterstützen.
Seitdem hatte ich meine Beine mehr am Pferd, hab mehr eingesessen und angefangen zu arbeiten.
Ich bin noch im gleichen Jahr meine erste A-Dressur geritten und diesem Richter noch immer dankbar.
Das war eine kleine Frage, hatte aber für mein Reiten ein großen Effekt.

[sisi]

Passagier sein in der Reitschule kenn ich auch noch Die Pferde damals haben sogar Schenkelweichen auf Kommando gemacht. Gelernt hat man da nicht viel.
Passagier konnte ich auch bei meinem alten Charlie im Gelände sein. Der hatte nur Angst vor den Wellen, ansonsten konnte ich gemütlich mit meiner Freundin quatschen. Das änderte sich mit Lucy. Die war so ängstlich im Gelände, da sie nichts kannte, daß ich da immer voll da sein musste. Marissa war ähnlich. Arbeiten im Gelände hat sie vom Blödsinn abgelenkt. Apache ist da wieder entspannter, aber noch sind wir kein Team, also "reite" ich schon bewusster im Gelände.
Wenn ich eins der superbraven Touriponys reite, dann bin ich schon gerne mal nur Passagier, allerdings müssen die den Winter über Korrektur geritten werden und wenn ich da nur Passagier wäre, wär die Nase ständig auf der Suche nach Fressen

Da mein größtes Problem beizeiten mein Durchsetzungsvermögen ist, muss ich mich aber auch auf dem Platz manchmal daran erinnern, nicht nur Passagier zu sein. Aber ich arbeite dran....

[Jojo]

Ohjaa, die Reitschüler sind oft nur Passagier... vorallem, wenn alle hintereinander hergehen... die bekommen öfters mal den Satz "dem andern hinterherlaufen kann dein Pony auch ohne dich drauf" zu hören.
Auf dem Platz oder in der Halle reite ich. Im Gelände kommt das ganz auf's Ponychen an. Aber bei unserm bin ich so halbhalb. Auf den Wegen wo ich weiß, dass er gerne Faxen macht reite ich... wenn's in Richtugn Stall geht bin ich eher Passagier.

[tine]

hmm. also bei meiner alten Stute bin ich Partner...
Ich bestimmte wo es lang geht und in welcher Gangart, aber sie musste schon ihre Füße selber setzen... meinen Kopf brauchte ich nicht ständig auf Achtung gestellt haben, denn wir verlassen uns gegenseitig aufeinander... sie macht Auto's etc. selbstständig Platz
In der Halle durfte sie auch gerne mal anfragen, ob wir Galoppieren wollen und habe ihre Vorschläge mit eingebaut... sie neigt/neigte jedoch eher immer zur Übereifrigkeit so dass sie liebend gerne meine Signale sofort umgesetzt hat...

Bei der kleinen habe ich im Gelände alle Sinne zusammen, versuche aber auf ihre Signale zu achten und ihre Neugierde zu befriedigen
in der Halle orientiere ich mich schon ziemlich an ihre Lust/Laune/Kondition, aber sie hat insgesamt noch nicht so viele Freiheiten/Vertrauen

[azgirl]

Ich reite Bewusst.

In der Arena sowieso , da wir ja an was arbeiten.
Ich bleib aber den Pferden auch aus dem Maul , ausser mal kurz zur Korrectur.
Pferdchen sollen von selber denken und leicht bleiben.

Draussen in der Pampa fast das Selbe.
Da giebt es Strecken wo wir vieleicht an was Arbeiten koennen, meistens ist das Gelaende aber sehr anspruchsvoll. Sehr steiniger Boden, viele Loecher von Erdtierchen, Predatoren im Gebuesch, steinige - felsige Canyons rauf & runter.
Also ich reite da ebenfalls Bewusst aber geb den Pferden die Nase damit sie einen sicheren Weg von alleine Finden koennen, wo sie ihre Fuesse hinstellen und um ihr Selbstbewusstsein zu staerken.
An manchen Stellen lass sich sie das auch ganz alleine machen , weil es sonst gefaehrlich werden koennte wenn ich sie stoehre.
Da man bei uns sehr lange Strecken reiten muss um wo hinzukommen lass ich die Pferdchen auch viel von sich aus alleine " Latschen ", z.B. auf einem langen , flachen Trail, denn sonst wuerden sie sich zu viel verausgaben. Zeit um die Seele etwas baumeln zu lassen aber ich verliere die conection nicht zu meinem Pferd.

[Hexenmeister]

Ich selber sorge eigentlich immer dafür, dass in der Bahn ordentlich gearbeitet wird, im Gelände bestimme ich das Tempo und die Richtung und baue manchmal ein paar Lektionen wie Schenkelweichen ein, er darf sich aber aussuchen wo er hintritt.

Ich gebe ja auch hin und wieder Unterricht bei den Kindern in unserer Reitstunde. Da wird gerade beim Abteilungsreiten, wenn die Kinder noch nicht so weit sind allein zu reiten, darauf geachtet, dass jeder mitarbeitet. Zum Beispiel, dass der Hintermann mal zuerst anhalten soll usw. oder auch beim Galoppieren oder Traben soll jeder für sich eine Runde reiten und wieder hinten anschließen. Auch unsere Kiddies reiten also aktiv

[Nadi79]

Hmmm...ich halte das ähnlich wie das Fellnäschen.
Allerdinsg meditiere ich eigentlich glaube ich nicht.Aber im Gelände entspanne ich und arbeite eigentlich nicht.
Natürlich schreibe ich die Tempi und auch die Richtungen vor...aber sonst sind wir meistens ganz entspannt unterwegs....und genau das ist ja auch meine Absicht.Denn auf dem Platz bzw in der Halle wird gearbeitet.
Wobei beim warm-bzw "kalt"-reiten entspanne ich mich auch und bin doch eher nur "dabei" statt "mittendrin"

[Nedserd]

Ich muss sagen das ich eigentlich immer reite, auch wenn man normal ins Gelände geht. Bzw. ist es alles bei uns schon so eingespielt das Einstein meistens alles so macht wie ich es mir wünsche (sind halt ein gutes Team).
Aber als ich die Überschrift gelesen habe ist mir sofort eine für mich auch erst neue Erfahrung in den Sinn gekommen... VS-reiten!
Ja da sitz ich drauf und "sag" nur bitte den...jetzt den....dann den... Ja ich bin Gast im positiven Sinne. Ich kann mich hundert Prozentig auf mein pferd verlassen das er uns sicher und heil da durch bringt!
Da zieh ich den Hut vor meinem Pferd und sag Danke

[Gast]

Ich würde sagen in der Halle /Platz bin ich definitiv Reiter. Obwohl es auch dort Momenta gibt in denen ich eher zum Passagier werde wenn wir Entspannungsrunden drehen.
Im Gelände versuche ich nicht zu sehr zum Passagier zu werden. Ich baue Lektionen mit ein, Schenkelweichen zb. oder dass einer schon vorreitet und ich mit Willi noch warte. Er soll ruhiger werden wenn andere Pferde sich entfernen.
Er darf auch nicht einfach von Wegseite zu Wegseite pendeln... ich verlange schon spurgetreues Gehen. Mir ist auch im Gelände wichtig, dass sich Willi vollkommen bewusst ist, dass ich drauf sitze und dass ich in jeder Situation auf offenes Gehör stoße und keine "Marotten" einreißen.

[Plaja]

Also auf dem Platz bin ich ganz klar Reiter, gehe eigentlich auch immer mit einem bestimmten Ziel an die Platzarbeit ran. Im Gelände ist es unterschiedlich, mal muss man ihr mit klaren Hilfen gut zureden und jeden Schritt raustreiben, aber weite Strecken läuft sie auch einfach ruhig und trägt mich als ihr Passagier. Das hat sie auch lieber, dann ist sie vollkommen entspannt. Zwischendurch baue ich aber auch immer wieder kleine Übungen ein, wie von der Gruppe weg traben oder ähnliches.

[rakete]

Wir sind tiefenentspannt beide!
Alex ist durch Alter und Krankheit in einen kleinen Vorruhestand gewechselt!Dieses Jahr bin ich sowiso wenig geritten und das war dann mehr so larifari!Bloß keinen Streß!Benimmt er sich aber nicht und spackt rum ann setze ich mich schon durch,das geht nicht!
Im Gelände lassen wir die Zügel baumeln und reiten sowiso nur im Schritt!

[cymberlie]

Wenn ich auf den Pferden meiner RL sitze frage ich mich oft, wer fordert und fördert jetzt wen? Der Großteil der Pferde sind so gut ausgebildet das ich oft nur drauf sitze und denke wow, der macht das jetzt mit deinen wirklich nur minimalen hilfen.
Bei der jungen Stute komme ich jetzt langsam zum aktiven Reiten, vor ein paar Wochen war ich noch deutlicher Passagier.
Im Gelände kommt es drauf an, auf welchem Pferd ich sitze und wo wir reiten, wenn ich bei uns zu Hause reite nehme ich auch das Gelände zum Arbeiten, Seitengänge und Co gehen auch super im Gelände!
Ich reite wohl mehr als das ich nur Passagier bin, aber an manchen Tagen ist es auch einfach nur toll sich tragen zu lassen, dem Tier vertrauen und entspannen!
Liebe Grüße

[Trapper]

Hmmm,
gute Frage.

Wenn ich mich rein tragen lasse, dann ist für uns Entspannung angesagt.
Entspannung gibt es in der Regel nur nach der Arbeit oder dazwischen.
Entspannung halte ich für sehr wichtig.

Meinen Gedanken hänge ich auf dem Pferd sehr, sehr selten hinterher.
Das ist nicht der richtige Augenblick dazu.
Auch wenn ich mich entspanne, bin ich immer bei meinem Pferd.
Wenigstens mit einem Ohr

LG
Trapper

[PeKiPa]

Im Gelände bin ich grundsätzlich Passagier
Da darf Pony auch machen wie er mag......natürlich alles jederzeit kontrollierbar

Im Springen bin ich hin und wieder auch nur Beifahrer......es gibt Tage da zieht er die Sprünge an als würden da 1,80 m stehen
Irgendwo im Hintern hat er einen Turbolader drin

Beim Dressurreiten hab ich die Hosen an.....

[Fellnase]

Naja, abowohl ich meistens im Gelände ein Passagier bin, bin ich trotzdem mit einem Ohr beim Pferd und fast immer auf dem Heimweg wird Schulterherein geübt.

[Gast]

Ich schweife mit meinen Gedanken auch eigentlich nie ab beim Reiten... gerade im Gelände muss/ bin ich sehr aufmerksam. Zudem merkt Willi sehr schnell wenn ich nicht bei der Sache bin und macht dann was er will.

[fribi]

Im Gelände kann ich über sehr vieles nachdenken. Wenn wir da so im Schritt bummeln geht das prima! In höheren Gangarten bin ich allerdings schon wieder ganz beim Pferd - und natürlich auch immer dann, wenn es bei mir "anfragt". Nick fragt mich unterwegs nämlich oft, ob eine Situation gefährlich ist. Meist kann ich ihn ganz gut davon überzeugen, dass ich alles im Griff habe.

[Joy]

Im Gelände verlange ich keine Seitengänge oder ähnliches. Dafür arbeite ich in der Halle oder auf dem Platz.
Dennoch achte ich auf gewisse Sachen, die ich auch konsequent korrigiere.
Außerdem dürfen meine Pferde, wenn ich in einer Gruppe hinten reite, nicht von selber die Gangart wechseln. Galoppieren meine Mitreiter vor und Joy will hinterher, geht sie Schritt bis das am langen Zügel ohne Hektik funktioniert.
Da sie das aber auch nur so kennt, muss ich nicht stundenlang diskutieren.

Ich denke, es gibt, wenn ich reite, nur weniger Situationen, in denen ich nur Passagier bin.

[Bláinn]

Im Gelände verlange ich keine Seitengänge oder ähnliches. Dafür arbeite ich in der Halle oder auf dem Platz.
Dennoch achte ich auf gewisse Sachen, die ich auch konsequent korrigiere.
Außerdem dürfen meine Pferde, wenn ich in einer Gruppe hinten reite, nicht von selber die Gangart wechseln. Galoppieren meine Mitreiter vor und Joy will hinterher, geht sie Schritt bis das am langen Zügel ohne Hektik funktioniert.
Da sie das aber auch nur so kennt, muss ich nicht stundenlang diskutieren.
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So ist es bei mir auch.

Bláinn weiß genau was er darf und was nicht. Arbeiten muss er im Gelände selten, außer ich üb das tölten mit ihm, da muss er natürlich schon auch korrekt laufen (aber durch die ganze Dressurarbeit hat er da eh keine Probleme mehr damit)

Auch das mit den Gangarten geht inzwischen alles über STimme und Körpersprache - auch mit Handpferd nebendran!

Ab und zu wenn ich alleine ausreiten gehe, schweif ich im SChritt mal mit meinen Gedanken ab, aber das ist eher selten der Fall. Aber da Bláinn sowas nicht ausnutzt ist auch das mal möglich

[regina68]

Hm, am Platz bin ich Reiter, weil sonst würde mein Lieber machen was er am liebsten tut, stehen, Ecken abkürzen usw. Also da muss ich sozusagen für 2 aktiv sein. Da er lange Schulpferd war, muss ich die Hilfen sehr korrekt geben, sonst bleibt er einfach stehen bzw. geht einfach Schritt. (Was ja kein Fehler ist, wenn man kleine Reitschüler am Rücken hat). Beim Ausreiten sind wir beide recht entspannt.

[Ósk]

Ich reite meistens sehr aktiv. Manchmal zu aktiv Also ich kann eigentlich nicht wirklich passiv...auf dem Platz versuche ich inzwischen jede meiner Bewegungen zu kontrollieren um das "hyperaktive" rauszubekommen und jede Hilfe auf den Punkt zu geben.

Im Gelände sind passive Phasen auch recht selten. Pony muss da auch ordentlich laufen, wir üben auch Seitengänge, Schulterherein usw. wenn es sich anbietet.

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