Pferd verkauft - Vertrag wird nicht eingehalten!

[PetiteNoblesse]

Hallo ihr lieben.

ich schreibe hier für eine Freundin.

Zur Vorgeschichte:
Die Freundin hatte mal einen Haflinger gehabt. Er war noch jung und roh usw. Sie war ihm leider nicht gewachsen.

Eine von uns am Stall hat ihn dann als RB genommen, um ihn dann später zu kaufen. (große AKU wurde gemacht)

Meine Freundin hat dann alles vertraglich festgehalten!
Inhalt des Vertrages war u.a. auch, dass sie sich bei der Vorbesitzerin melden soll, wenn ein Umzug bevor steht oder wenn schwerwiegende gesundheitliche Probleme auftauchen! Wird das nicht eingehalten wird eine Vertragsstrafe fällig in Höhe von 1.000 Euro bzw. Rückgabe des Pferdes

Dies wurde auch von der Käuferin unterschrieben.

Nun sieht es tatsächlich so aus, dass das Pferd bereits 3 Mal den Stall gewechselt hat, 1x vor Kurzem.
Außerdem stand er 1 Woche in der Klinik wegen Magengeschwüren und hat jetzt angeblich Kissing Spines!

Alles das hat meine Freundin durch Zufall über Ecken und Kanten rausgekriegt.
Hat natürlich sofort die Käuferin angeschrieben und gefragt, wieso sie nicht darüber informiert wird.
Antwort hier zu war: sie hätte andere Probleme, als ihr bescheid zu sagen! usw.
Alles von oben herab mit einem herablassenden Unterton - ein No Go wie ich finde!

Könnte man da was achen oder ist der Vertrag gar nicht rechtswirksam.

[LopeOver]

Sobald das Pferd verkauft ist, ist es verkauft.
Solche Klauseln taugen da nicht viel.
Ich muss auch sagen, dass ich persönlich nichts davon halte. Wenn ich ein Pferd verkaufe, hat der neue Besitzer darüber zu bestimmen und nicht der Ehemalige.
Darüber muss man sich einfach bewusst sein und das muss man aushalten.
Ich hätte auch keine Lust, den Vorbesitzer über jeden Stallwechsel zu informieren.

[Fellnase]

Da stimme ich Lope zu.

Ist das Pferd nun richtig verkauft worden oder ist es immer noch nur ein RB-Pferd ?
Ich musste zuerst nach Vertragsstrafe googeln und fand folgendes:

Am häufigsten werden Vertragsstrafen in Bauverträgen vereinbart, da hier der Auftraggeber an der fristgerechten Fertigstellung der Baumaßnahme ein besonderes wirtschaftliches Interesse hat. Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) Teil B regelt, dass eine Vertragsstrafe wegen nicht fristgerechter Fertigstellung automatisch fällig wird, wenn der Auftragnehmer mit der Beendigung in Verzug gerät (§ 11 Absatz 2 VOB/B).

Quelle: http://www.rechtslexikon-online.de/Vertragsstrafe.html


Kann man sowas überhaupt in einem Kaufvertrag für Pferde / Tiere einbauen ???

[fribi]

Ich könnte mir auch vorstellen, dass solche Klauseln unwirksam sind. Am besten ist es, Deine Freundin lässt sich von einem Fachmann (Anwalt) beraten. Der wird sicher besser als wir sagen können, welche Rechte sie hat.

[Gast]

Ich denke auch, dass die Klauseln unwirksam sind und deine Freundin da nichts machen kann. Im Zweifelsfall bleibt ihr nur, sich mal von einem Anwalt beraten zu lassen.

Hier noch ein Link dazu.

[fribi]

Aura, das ist ein interessanter Link! Hört sich plausibel an, was dort steht!

[PetiteNoblesse]

Wenn ich ein Pferd verkaufe, hat der neue Besitzer darüber zu bestimmen und nicht der Ehemalige.

Bestimmt sie ja auch, aber sie sollte sie eben informieren.

danke an alle - sowas in der Art habe ich mir schon gedacht..
Aber das Schutzverträge unwirksam sind ist schon komisch. übernimmt man ein Tier aus dem Tierschutz, bekommt man doch auch einen Schutzvertrag.. und die sollen allesamt unwirksam sein?

[fribi]

Das mit den unwirksamen Schutzverträgen hatte ich auch schon mal gehört. Und das Beispiel mit dem verkauften Auto leuchtet irgendwie schon ein.

[azgirl]

Kann leider der Aura ihren Link nicht lesen, da ist Werbung in der Mitte die nicht weggeht.
Hab mal nach" Schutzvertraege fuer Pferde" gegoogled.

Schutzvertraege gelten meistens wenn kein Geld fliesst.
Ist das Tier Verkauft , dann ist es verkauft und man hat keine Rechte mehr.

[Gast]

@azgirl
Auf der Seite steht Folgendes:

Warum steht hier kein Schutzvertrag?
Ganz einfach, laut deutschem Recht gibt es keinen Schutzvertrag; die im Netz kursierenden Schutzverträge sind, wenn es mal vor Gericht geht, Kaufverträge bzw. Verträge aus denen ein Eigentümerwechsel hervorgeht mit zugleich sittenwidrigen Klauseln.
Warum ist das so ?
Tiere sind laut Gesetz leider eine Sache, findet ein Verkauf (auch wenn nur 1 € fliest) oder eine Schenkung oder durch die Formulierung des Vertrags ein Eigentümerwechsel statt, darf dieser neue Eigentümer in der Verfügungsgewalt / der Nutzung über sein erworbenes Eigentum nicht eingeschränkt werden.
Sämtlich Einschränkungsklauseln des Schutzvertrags entfallen also wegen Rechtswirdrigkeit und von dem Schutzvertrag bleibt ein bloßer Kaufvertrag übrig.
Vor Gericht wurde mal das Beispiel genannt : Beim Autokauf kann man dem zukünftigen Eigentümer auch nicht verbieten niemals den Kofferraum zu öffnen oder nur im dritten Gang zu fahren!

Die Öminösen Händler wissen übrigens ganz genau um die Ungültigkeit der Schutzverträge.
Wenn ihr euer Tier also absichern wollt, macht einen Nutzungsvertrag wie unten stehend!
Beim Nutzungsvertrag bleibt ihr, wie bei einem Mietvertrag auch, Eigntümer des Tieres und somit handlungsfähig, wenn dem Tier Unrechtes wiederfährt. Zugleich wird durch Klauseln eine Haftung oder Kostenübernahme durch den Eigentümer ausgeschlossen.

Und dann noch ein Muster für so einen Nutzungsvertrag.

[LopeOver]

Wenn ich ein Pferd verkaufe, hat der neue Besitzer darüber zu bestimmen und nicht der Ehemalige.

Bestimmt sie ja auch, aber sie sollte sie eben informieren.

Den Sinn über diese Information verstehe ich aber auch nicht... ! Sie könnte doch eh nichts ändern, wenn es ihr nicht gefällt und man macht sich doch nur verrückt.
Ich kann ihr nur raten, dass Pferd los zu lassen und auch die neue Besitzerin machen zu lassen.

[azgirl]

@ LopeOver.
Thanx !!!
Hab hier ja schon oefters gelesen das Leute so einen Schutzvertrag beim Verkauf ihres Pferdes gemacht hatten.
Verstand nur den ganzen Sinn der Sache nicht.
Interessiert mich aber.

Verkauft ist Verkauft.

Folgendes kommt mir in den Sinn:
Meine Huendin ist von Tierheim. Hab fuer sie bezahlt, rechtlich gehoert sie nun mir. Im Vertrag steht dass ICH nun verantworlich bin fuer sie.

Beim BLM wenn wir Mustangs versteigert hatten, gehoerten die Pferde auch den neuen Besi.
Aber im Vertrag stand dass der BLM das Recht hatte fuer 1 Jahr lang , unangemeldet, nach dem Pferd zu sehen ob man damit klar kommt , ob das Pferd o.k. ist, oder ob man Hilfe braucht.
Der BLM nimmt keine Mustangs zurueck kann aber helfen falls man das Pferd aus irgentwelchen Gruenden weitervermitteln muss.

Bei einigen Pferde Rescues hier kannst du ein Pferd als Pate mit zu dir nach Hause nehmen z. B. wenn die Rescue ueberfuellt ist.
Du zahlst das Futter, den Unterhalt , Schmied , TA usw. aus eigener Tasche.
Aber im Vertrag steht dass du nicht der Besi des Pferdes bist und daher keine Rechte wie ein Besi hast.
Die Rescue MUSS ueber jede Veraenderung am/ um das Pferd in gegebener Zeit darueber informiert werden und die Rescue muss zu jeder Zeit zugriff zu dem Pferd haben.
Du kannst beim weitervermitteln des Pferdes helfen, aber nur der Eigentuemer der Rescue darf es mit Eigentuemer Vertrag weiter Verkaufen / Verschenken.

Als ich Jethro gekauft hab, ganz Normaler Vertrag, stand unten auch , falls ich mal Probleme mit dem Pferd haben wuerde kann sie mir gerne dabei helfen weil sie ja auch Trainerin ist, gegen Bezahlung natuerlich.

Aber das Pferd ist bezahlt, gehoert nun mir und ich alleine hab die Besi Rechte und somit das Sagen um das Pferd.

[PetiteNoblesse]

Die Rescue MUSS ueber jede Veraenderung am/ um das Pferd in gegebener Zeit darueber informiert werden und die Rescue muss zu jeder Zeit zugriff zu dem Pferd haben.

Dear Rescue,

ich habe meinem Pferd die Mähne gekürzt und den schweif geschnitten!





lope, ich bin auch der meinung, sie solle sie machen lassen.
aber die art und weise, man kann doch vernünftig sagen, dass es dem pferd nicht gut ging usw...
ich hasse solche Leute..

[Monky]

Leider ist es wirklich so , das wenn Geld fliesst das Pferd/ als Verkauft gilt und damit die Rechte dem alten Besitzer enzogen sind. Sobald kein Geld fliesst gilt der alte Besitzer rechtlich noch als Eigentümer. So wird ein Nutzungsvertrag gemacht, wie der Nutzer des Pferdes/Tieres mit diesem Umzugehen hat... Leider werden auch diese Verträge meist nicht eingehalten und man bekommt es oft erst mit wenn es zu Spät ist. Vorallem mit Beistelpferden, die oft mit Schutzvertrag weggegeben werden, wird dann viel geschäft gemacht... oft machen Menschen richtige Handel mit diesen Pferden. Hohlen sie zu sich , nutzen das naive und unwissende Denken der alten Besitzer aus und kommen so günsitg an Pferde, die sie dann zum Schlachten , oder schlimmer noch ins Ausland als Nutz und Reitpferde verkaufen.... letztes Jahr glaub ich war ein grosser Prozess gegen eine Frau. Es wurden glaub über 100 Pferde nicht mehr gefunden und sie hat auch nie gesagt was aus den Tieren geworden ist....
[b]Also immer gut überlegen bevor man ein Tier zu sich hohlt, wenn man es weg geben muss kanns grausig enden!!!

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