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Hormonelle Kastration, Impfung

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Beitrag von Teami Mo März 19 2018, 22:11

Dies Thema betrifft jetzt nicht mich persönlich, oder nur mittelbar, es geht um das Pferd einer Bekannten.
Sie hat einen polnischen Wallach, mittlerweile ist er 11 Jahre alt und sie hat ihn nun schon fünf Jahre.
Er war immer schon sehr verspielt und reagierte manchmal auch etwas hengstig. Hier mal einige Beispiele: Wenn er andere Hengste riecht, dann kann es sein, dass er auf dem Anhänger völlig am Rad dreht, eigentlich ist er eher ein ganz ruhiger Zeitgenosse.
Er riecht am Kot anderer Pferde und es kann sein, dass er aus heiterem Himmel mit dem Vorderhuf den Kot zertrampelt.

Meine Bekannte hat ihn daraufhin untersuchen lassen und es wurde ein erhöhter Testosteronspiegel festgestellt. Wahrscheinlich ist es so, dass sich noch etwas Hodengewebe irgendwo im Bauchraum befindet, dass dieses hengstige Verhalten auslöst.
Eine Operation, also zweite Kastration wäre sehr gefährlich aufgrund eines Bauchschnittes (von den Kosten mal abgesehen) und wäre wahrscheinlich auch aussichtslos, da der Tierarzt  das zurückgebliebene Hodengewebe gar nicht finden könnte.
Mittlerweile wird aber sein hengstiges Verhalten immer stärker, seine Besitzerin kann ihn gut händeln (noch?) , aber andere (z.b. der Stallbesitzer und vor allem seine Kinder) bekommen immer mehr Schwierigkeiten. Auch das Ausreiten mit anderen Pferden ist  nicht mehr so unbekümmert wie vor zwei, drei Jahren. Er beißt gern mal , wenn er die Gelegenheit dazu hat und schlägt auch mal mit dem Vorderbein, wenn er seinen Willen nicht bekommt.
Sie überlegt, ihn spritzen zu lassen, möglich müsste das sein. (Hunde kann man ja auch hormonell kastrieren)
Hat jemand Erfahrung damit? Ich bin im Internet auf das Mittel Improvec gestoßen. Ist das das Mittel der Wahl? Wieviel würde eine chemische Kastration kosten? Im Internet wurde von einer Impfung gesprochen. Was für Nebenwirkungen hätte dies für das Pferd?
Vielleicht könnt ihr ja weiterhelfen. Meine Bekannte wird sich sicher auch erkundigen, aber es kann nicht schaden, wenn ich auch etwas darüber weiß.
Leider bekommt sie langsam auch Ärger mit dem Stallbetreiber, weil er langsam eine Gefahr für seine Kinder in dem Pferd sieht. Der Wallach zeigt sich Hunden gegenüber auch immer angriffslustiger( wobei ich das nicht unbedingt als hengstiges, annormales Verhalten sehe).
Ich habe schon etwas den Eindruck, dass sich das Verhalten des Wallaches zuspitzt. Ich reite auch schon lange mit den beiden aus und erwische mich aber immer öfter dabei, dass mir manchmal etwas unwohl ist und ich noch mehr aufpasse wie früher, weil ich mir nicht sicher bin, ob er beißt oder womöglich treten könnte.
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Beitrag von pusteblume62 Di März 20 2018, 07:23

Ich weiß nicht, ob ein erhöhter Testosteronspiegel unbedingt darauf schließen lässt, das Hodengewebe im Bauchraum verblieben sein kann bei der Kastration. Ist das die Aussage des Tierarztes ? Was bedeutet genau die Aussage: erhöhter Testosteronspiegel? Was ist normal und was pathologisch bei einem kastrierten Pferd? Da er jetzt schon 11 Jahre alt ist und sich sein Verhalten in letzter Zeit verstärkt, kann ich mir schwer vorstellen, das das Verhalten von hormonellen Veränderungen herrührt. Dann hätte er das in jungen Jahren doch ähnlich stark zeigen müssen!? Vielleicht ist er eher ein dominantes, selbstbewußtes oder unausgelastetes oder auch unsicheres Pferd oder irgendwas sonst läuft suboptimal? Ich würde bei Problemen mit dem Pferd immer erst die Haltung und den Umgang und das Training analysieren und schauen, ob da die Ursache liegen kann und es etwas zu optimieren gibt.
Weshalb hat der Stallbesi Angst um seine Kinder? Händeln die das Pferd ebenfalls?
Für mich persönlich wäre der Einsatz von Medikamenten um eine Verhaltensänderung zu erwirken, die allerletzte Maßnahme und dann auch nur, sofern mind. 2 erfahrene Tierärzte unabhängig voneinander dazu raten würden.
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Beitrag von rakete Di März 20 2018, 07:40

Mir stößt gerade ihrgendwie das Wort Bauchraum auf...war er ein Klopphengst?

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Beitrag von Teami Di März 20 2018, 07:56

@pusteblume62 : Bitte nagel mich jetzt nicht auf Testosteron fest. Es ist ja nicht mein Pferd , aber ich meine, dass es dieses Hormon ist. Ich bin ja nun auch kein Tierarzt. Auf jeden Fall wurde er getestet und es wurde eindeutig festgestellt, dass er kein Hengst mehr ist, aber auch nicht wirklich Wallach. Sein Verhalten ist eindeutig nach Aussage des Tierarztes auf zurückgebliebenes Hodengewebe zurückzuführen. Es wurde auch überlegt, ob er ein Klopphengst ist und noch ein kompletter Hoden  da ist, aber das ist wohl nicht so, denn er stand lange Zeit mit einer Stute zusammen und die wäre dann ja wahrscheinlich irgendwann mal tragend geworden.
Etwas hat er dieses Verhalten schon früher gezeigt, nur jetzt im Alter verstärkt es sich. Es ist wohl so, dass sich dies hengstige Verhalten im Alter verstärkt, aber mit etwa 15 Jahren soll es bei vielen Pferden wieder in normalere Bahnen gehen. Bei sehr hormonell gesteuerten Stuten ist es ja auch oft so, dass sie mit den Jahren noch stutiger und zickiger werden.

@rakete : Genau das ist zu befürchten, du hast es auf den Punkt gebracht. Der Wallach kommt ja aus Polen und ist dort auch kastriert worden. Meine Bekannte hat sogar über einen Dolmetscher versucht, mit dem vorherigen Besitzer Kontakt auszunehmen, um den Tierarzt, der die Kastration durchgeführt , genauer befragen zu können. Das hätte hier den Tierärzten die Sache erleichtern können, um eventuell operieren zu können. Das hat aber nicht geklappt, ich meine, sie hätte den polnischen Veterinär nicht ausfindig machen können. So wäre eine OP ziemlich sinnlos, da es wohl im wahrsten Sinne des Wortes ein Fischen im Trüben wäre.
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Beitrag von Friedaaa Di März 20 2018, 08:28

Aaalso.
Snotri  wurde auch  auf Klopphengst untersucht.
Man nimmt dem Wallach Blut ab. Spritzt ihm Testosteron wartet eine gewisse Zeit.  Ich  glaube  ne halbe Stunde  und nimmt dann nochmal  Blut  ab.

Bei einem echten Wallach bleibt der Testosteron Spiegel gleich bzw baut sich  nach der  Zeit ab. (Vergleich 1. Und 2. Blutabnahme ).

Bei einem Klopphengst steigt der Spiegel an.

Sollte durch einen gestiegenen Spiegel der Verdacht  bestätigt  werden, muss evtl operiert werden.  Da der noch  vorhandene Hoden im "Bauch" zu Tumoren wuchern kann. Das Verhalten  des Klopphengstes kann sich deshalb  über die  Jahre verstärken. Da ihm die tumorartigen Wucherungen schmerzen bereiten. Zb verstärkte Aggression  beim reiten, wegen dem Druck  des Sattelgurtes.

Ein Klopphengst  kann theoretisch  (Einzelfall abhängig ) sein Leben lang mit Stute  zusammen stehen, ohne erfolgreich zu decken. Da der Hoden im Bauch/Leiste sitzt, ist es zu warm, um produktives Sperma zu produzieren.  

Das ist  allerdings  alles nur mein Wissen, welches ich mir im speziellen Bezug auf Snotri  angeeignet habe. Und ich  bin kein Tierarzt!  Habe lediglich sehr intensiv mit ihnen geredet in Snotris Endstadium
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Beitrag von Teami Di März 20 2018, 11:21

Die Überlegung war ja auch bei diesem Wallach, ob er noch Klopphengst ist.
Der Tierarzt meint aber, dass es in diesem Fall höchstwahrscheinlich (oder ganz sicher? das weiß ich nicht genau) wirklich nur noch übriggebliebenes Hodengewebe ist, dass bei der Kastration nicht vernünftig entfernt wurde.
Mhmm.... aber zu denken gibt das schon. Ich habe ja auch so langsam Bedenken, ob sich das Verhalten noch mehr verstärkt und wie er dann noch zu händeln ist. Jetzt geht das alles noch, zumindest bei der Besitzerin.

Aber das war ja bei Snotri letzten Endes nicht die Ursache seiner Verhaltensveränderung oder war das noch ein zusätzlicher Faktor?

Dennoch sprach auch der Tierarzt von der Möglichkeit einer chemischen / hormonellen Kastration. Nur hatte sich meine Bekannte bislang noch nicht damit auseinander gesetzt, da es noch nicht nötig war. Das wird sie jetzt wohl tun, da sich das Verhalten weiter momentan zum Negativen ändert.
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Beitrag von Friedaaa Di März 20 2018, 11:36

Nein es war nicht Snotris Diagnose. Deshalb habe ich mich auch nicht weiter damit befasst. Als die Möglichkeit noch im Raum stand, sagte der Tierarzt allerdings, dass man einen 16 jährigen Klopphengst nicht mehr kastriert, da die Wucherungen schon zu stark sind und wenn er dann auch schon so auf Schmerz reagiert, wäre das Ende das gleiche gewesen, wie es war. So oder so alles ziemlich schade um das liebe Pony.

Der Tierarzt hat nach dem Tod schon Klopphengste geöffnet, die über und über aus Metastasen (schreibt man das so? ) bestanden.

So jetzt aber Schluss mit meinen Horrorgeschichten. Ich hoffe der Wallach ist ein gesunder Wallach, der sich bald wieder im Griff hat
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