Re: Selenmangel

von Fellnase Sa Jan 11 2014, 19:48

Selen und Zink sollte man bei Mangel abwechselnd füttern.

von Pergamemnon Sa Jan 11 2014, 20:07

Und kombinationspräparate?
Ich würde den Mangel lieber auf Dauer vermeiden, als zu behandeln.

von mohirah Sa Jan 11 2014, 20:34

Fellnase schrieb:Selen und Zink sollte man bei Mangel abwechselnd füttern.

Warum? Zink und Selen sind doch keine Antagonisten.

@Pergamemnon
Was fütterst du denn überhaupt so alles? Gibt es außer Zink und Selen weitere Auffälligkeiten?

von PICO2001 Sa Jan 11 2014, 20:43

mohirah schrieb:Warum? Zink und Selen sind doch keine Antagonisten.

Sie behindern sich gegenseitig in der Aufnahme (kommt auch auf die Selenverbindung drauf an)! Daher sollte man es zeitversetzt füttern, also entweder früh Selen und abends Zink, oder aber wochenweise! Eine Woche Zink, eine Selen.

von Pergamemnon Sa Jan 11 2014, 21:28

Er bekommt heu ad lib, alpengrünmüsli, etwas Luzerne und das Mineral von agrobs. Getreide vermeide ich, da er darauf mit Durchfällen reagiert. Seit ich Getreidefrei füttere haben wir keine df mehr, je nach heuqualität und Wetter haben wir hin und wieder kotwasser.
Außerdem kriegt er Leinöl übers Futter.

von mohirah So Jan 12 2014, 12:16

PICO2001 schrieb:Sie behindern sich gegenseitig in der Aufnahme (kommt auch auf die Selenverbindung drauf an)!

Dass es auf die Verbindung ankommt, ist richtig. Aber das liegt dann eben an der jeweiligen Verbindung. Grundsätzlich behindern sich Zink und Selen nicht in der Aufnahme und müssen deshalb auch nicht zwingend zeitlich getrennt gefüttert werden. Sonst wäre es schließlich nicht möglich, überhaupt Multipräparate mit Zink und Selen zu füttern.

@Pergamemnon
Warum fütterst du Leinöl? Brauchst du zusätzliche Energie? Könntest du es vielleicht auch weglassen? Der Selenbedarf ist nämlich bei der Fütterung von fetthaltigen Futtermitteln erhöht. Es könnte daher sein, dass der Selenmangel verschwindet, wenn du einfach das Öl weglässt.
Luzerne enthält viel Eiweiß. Bei eiweißreicher Fütterung steigt allerdings auch der Zinkbedarf…
Wenn du die Fütterung so wie bisher beibehalten willst, solltest du dir ein MiFu mit höherem Zink- und Selenanteil suchen. Oder du überlegst dir, ob nicht das ein oder andere weglassen kannst. Also zumindest das Öl, das können Pferde ohnehin nicht so gut verstoffwechseln.

von blondie So Jan 12 2014, 12:58

Der TA hat bei mir damals auch gesagt Selen und Zink getrennt füttern - aus dem Grund dass bei Gabe von Zink, Magan u. Kupfer der Selenwert sich nochmal senken kann.

Die Mulitpräparate sind meist auch nicht so hoch dosiert, deshalb kann die ja "jeder" frei verkäuflich erwerben - und ob die in den Kombis so sinnvoll sind Schulterzuck

p.s. mein Gel war das hier: Albrecht Alvitan liqui Selen (nur über TA erhältlich)

von mohirah Di Jan 14 2014, 11:05

Alle Mengen- und Spurenelemente stehen direkt oder indirekt in Zusammenhang. Deswegen ist es ja so schwer, die Fütterung optimal zu gestalten.

Wenn ein Mangel festgestellt wurde, ist eine Kur mit einem Monopräparat bestimmt sinnvoll, um den Mangel schnell zu beheben. Aber eine Dauerlösung ist es nicht, dass immer wieder ein Mangelzustand entsteht und dieser dann mit einem Monopräparat behoben wird. Man darf nicht einzelne Werte isoliert betrachten, sondern muss alles berücksichtigen und langfristig versuchen, alles so auszubalancieren, dass es weder zu Mängeln noch Überversorgung kommt. Und da spielt nicht nur die Zusammensetzung des MiFu eine Rolle, sondern auch was das Pferd neben Heu/Gras sonst noch alles bekommt.

Über die Multipräparate kann man sicher streiten. Es gibt vieles auf dem Markt, was ich nicht füttern würde, weil Sachen drin sind, die ich nicht haben möchte und weil die Verhältnisse der Mineralien zueinander teilweise sehr ungünstig sind. Wenn man jedoch weiß, was das eigene Pferd braucht, ist es aber mit einigem Suchen schon möglich eine passende Fertigmischung zu finden. Oder man lässt nach seinen Wünschen mischen. Zwinker

von Licke Di Jan 14 2014, 12:34

deswegen versuche ich es dann mit kokos und sesam. mal schauen.

von Licke Di Jan 14 2014, 12:36

huVielleicht kann ich ihn so stabil halten. Auch Selenium soll helfen, den Selenwert zu halten. Wenn ich das immer mal mit einbaue, bin ich gespannt, ob es bei einem Wert bleibt, den ich will.

von pusteblume62 Di Jan 14 2014, 13:39

Kokosflocken? Sesam?
Warum fütterst Du nicht einfach ein gut abgestimmtes Mineralfutter?
Ehrlich gesagt, wäre mir unsicher, ob Kokos und Sesam (beides ja sehr ölhaltige Früchte) vom Pferd gut verdaut werden und ob die Inhaltsstoffe (hier Selen) überhaupt aufgeschlossen und aufgenommen werden können.
Verwirrt bin

von Pergamemnon Di Jan 14 2014, 22:31

Könnte ich Leinöl mit leinkuchen tauschen? Er hat einen empfindlichen Darm. Deswegen und ein wenig als Energieträger bekommt er das.
Er bekommt Luzerne damit ich ihm für das Training überhaupt mal ein wenig Energie zur Verfügung stellen kann.
Er verträgt es. auf Getreide bekommt er Durchfall und Kotwasser. Ich hatte auch überlegt mehr von den alpengrünmüsli zu füttern, aber ob das den gleichen Effekt hat wie die Luzerne wage ich zu bezweifeln.

von mohirah Mi Jan 15 2014, 10:26

Pergamemnon schrieb:Könnte ich Leinöl mit leinkuchen tauschen?

Ich hab noch nie Leinkuchen gefüttert. Schulterzuck

Wenn du dann dieselbe Menge Leinkuchen anstelle von Öl füttern würdest, hättest du zumindest weniger Öl im Pferd und damit auch geringeren Selenbedarf. Ob es sich auf die Verdauung auch so gut auswirkt, wirst du wohl einfach ausprobieren müssen. Einen Versuch ist es bestimmt wert.

Luzerne füttere ich übrigens selbst.

Ich find's auch überhaupt nicht schlimm, wenn man noch was zufüttert, wenn ein Pferd mit Heu/Gras allein nicht auskommt. Man muss eben nur Bescheid wissen, was im Extrafutter drin ist und welche "Nebenwirkungen" sich daraus ergeben, wie z. B. ein höherer/geringerer Bedarf an bestimmten Mineralien.

Ich hab mir mal eben die Zusammensetzung vom Agrobs Naturmineral angeschaut. (Es gibt nur das eine, oder?) Der Zinkanteil ist da im Verhältnis zu allem anderen schon sehr hoch. Allerdings ist Zink zum Teil an Schwefel gebunden. Schwefel wiederum vermindert jedoch die Aufnahme von Selen... Und insgesamt ist recht wenig Selen drin, zumal wenn dein Pferd einen Mangel hat. Auch sonst ist das Verhältnis von Zink : Kupfer : Mangan ziemlich ungünstig. Das Verhältnis 3 : 1 von Calcium : Phosphor ist bei deiner Fütterung auch nicht ideal, sondern eher bei Getreidefütterung geeignet. In der Luzerne ist ja schon viel Calcium drin. Da würde ich dir ein MiFu mit engerem Calcium-Phosphor-Verhältnis empfehlen, ca. 1,5-2 : 1. Calcium ist zwar wichtig, zu viel davon belastet aber die Nieren und hemmt außerdem die Aufnahme von Zink, Kupfer und Mangan.

von Pergamemnon Mi Jan 15 2014, 11:00

Die Mineralfutter sind für mich alle ohnehin suboptimal.
Die Meisten sind mit Getreideanteilen, was bei Monty wieder DF und KW begünstigt.
Ich hatte vor einiger Zeit das S100 von Iwest und kam damit an sich gut über die Runden. Leider hat das auch nen gewissen Getreideanteil, aber ich nehme auch etwas Kotwasser gerne in Kauf solange es keine Durchfälle gibt.
Nun ist aber auch beim S100 der Selenanteil nicht hoch. Den höchsten Selenanteil ist glaub ich im Derby Sportmineral drin.
Es ist halt sehr schwer etwas ohne Getreideanteile zu finden und ich hab schon überlegt ob ich nicht halbjährlich ein BB mache und danach spezifisch zufüttere.

@Blondi: Danke das du den Namen für mich rausgesucht hast.

von mohirah Mi Jan 15 2014, 11:11

Bei der Futtermanufaktur bekommst du es auch ohne Getreide. Und kannst auch sonst alles nach Bedarf anpassen. Zwinker

von mohirah Fr Jan 17 2014, 14:44

Hatte diese Woche die Gelegenheit meinen TA dazu zu interviewen. Der meinte, man muss den Wert individuell betrachten. Bei einem Pferd im Erhaltungsbedarf darf der Wert ruhig im unteren Referenz-Bereich liegen. Bei Pferden, die schwer arbeiten und/oder viele Muskeln haben (gibt ja muskulöse Rassen), sollte der Wert im oberen Referenz-Bereich liegen, weil diese Pferde einfach einen höheren Bedarf haben.

Fazit: Nicht nur auf die Zahlen gucken, sondern auf's ganze Pferd und v. a. die individuelle Arbeitsbelastung berücksichtigen.

von blondie Fr Jan 17 2014, 17:29

Fazit: Nicht nur auf die Zahlen gucken, sondern auf's ganze Pferd und v. a. die individuelle Arbeitsbelastung berücksichtigen.

stimmt, auch muss man aufpassen ob das Pferd davor (in Ruhe) war oder auf der Koppel getobt hat oder geritten worden ist...

von Licke Fr Jan 17 2014, 18:31

@Blondie- wie wirkt es sich denn da aus? Meiner wurde ja getestet, nachdem er einen Panikanfall hatte.

von blondie Sa Jan 18 2014, 10:23

Meiner wurde davor longiert (ok mehr oder minder, er war so steif das er eigentlich fast nicht laufen konnte)...
Er musste dann eine halbe Stunde erstmal stehen bevor der TA Blut abgenommen hatte, selbst da hat er gemeint das es den Wert verfälschen kann.
Haben dann alle 2 Wochen Blut getestet... (kann man im übrigen speziell auf Selen - ist dann auch nicht so teuer wie ein Blutbild)

Es wirkt sich so aus das der Selenanteil noch niedriger sein kann weil die Muskeln sich verkrampfen bzw. sich so die Nährwerte holen. Bei einem großen Blutbild kann man dass sehr gut erkennen da die die ganzen Werte (CK,LDH usw) in die Höhe schnellen.

von Licke Sa Jan 18 2014, 15:24

Ah, dann gehe ich mal davon aus, dass unser Wert nach unten verfälscht ist. Einen Einzeltest habe ich für April/Mai auf der Liste stehen.

Danke!

von Fellnase Di Mai 31 2016, 09:04

Hier Interessantes zum lesen
http://www.tierordination.de/selenmangel-tatsachlich-ein-spurenelementmangel/#more-142

von Canashi Mi Sep 14 2016, 21:49

Hallo,

im Rahmen der Mattigkeit nach der Influenzaimpfung wurde bei Shirel ein Blutbild gemacht.
Die Werte sind alle gut, außer das Selen. Selen sollte bei 100µg liegen, bei Shirel sind es 50µg, also doch deutlich zu wenig. Der TA will mir morgen etwas zum Substituieren bringen, also eine Selen"kur". Symptome eines Mangels hat sie allerdings keine.
Wir sind hier ein Selenmangelgebiet, d.h. die Böden/Pflanzen sind generell selenarm.

Hat jemand Erfahrungen mit Selen? Habe gelesen, dass ein Mangel oft fälschlicherweise diagnostiziert wird bzw. dass die Normwerte oft zu hoch angesetzt sind.

von Fellnase Mi Sep 14 2016, 22:24

OT Die Threads zusammengefügt

von planlos4 Do Sep 15 2016, 08:48

Also meine hatte auch einen Selenmangel. Im Emsland haben wir Selenarme Böden. Ich füttere ein Mineralfutter aber ob es das dadurch vermeiden lässt?! Einmal im Jahr lasse ich Blut nehmen um einen Überblick zu haben.

Pony hatte damals auch nur einen wert von um die 45, ich meine das sie gespritzt wurde. Anzeichen hatte sie keine, außer das Wunden bzw. kleine Macken schlecht heilten. Aber nach der Selengabe wurde einiges besser: Fell, Aufmerksamkeit, Verheilung der macken.

von Canashi Do Sep 15 2016, 09:28

@fellnase: Danke für das Zusammenfügen! Ich hatte über die Suchfunktion und beim Stöbern diesen Thread nicht gefunden, sonst hätte ich keinen neuen aufgemacht. Die Antworten hier sind ja schon sehr informativ Smile

Heute kommt der TA und bringt die Selenkur mit, ich höre mir mal an, was er sagt. Ich muss für den Winter sowieso ein MiFu finden, das das Pony auch ohne Kraftfutter bzw. nur mit Heucobs frisst, denn Kraftfutter braucht die Süße definitiv nicht.

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