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5jähriger wird langsam schwierig...

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Beitrag von Lini_Bini Mo Sep 22 2014, 12:25

Hallo! Bin neu hier und suche nach Erfahrungen/Rat.
Seit fast 3 Monaten habe ich einen 5jährigen WB Wallach. Er war immer schon etwas frech und eigensinnig, aber alles im Rahmen eines jungen Wallachs. In letzter wird es allerdings extremer. Er bricht zum Beispiel beim Longieren aus (dreht nach außen um und läuft in die andere Richtung) wenn ich ihn auf der linken Hand angaloppieren möchte, obwohl ich alles so mache wie immer. Er schnappt momentan extrem, letztens hatte meinen ganzen Arm im Maul. Es wird eigentlich auch nicht besser, obwohl er jedes mal sofort seine Quittung dafür bekommt. Beim Hufschmied war er unmöglich. Stand nicht still und versuchte gleich mal nach dem Schmied zu schnappen, war ständig lästig mit seinem Schweif.
Beim Reiten geht er ungern auf der linken Hand, er bricht immer nach innen oder eben nach außen weg und ist extrem widersetzlich. Beim gestrigen Ausritt war gar nichts zu machen (obwohl ich schon mehrere Male mehr oder weniger problemlos draußen war, auch alleine), er lief einfach in die Wiese und ließ sich da nicht mehr rausbewegen. Auf mein Treiben und Tadeln mit der Gerte hin wurde er extrem widersetzlich und lief ständig nach hinten. Keine Chance. Irgendwann hats mir gereich, ich stieg ab und schimpfte den erst mal. Hab ihn dann weiter geführt, bin dann erst wieder aufgestiegen als die Wiese vorbei war, bedankte mich schon nach 2 Schritten schönen Vorwärtsgehen mit Umdrehen. Da stürmte er fast los, hatte alle Mühe den zu halten. Zur Kröning ging er mir dann in die vorher schon beschrieben Wiese durch, hatte keine Chance.
Das letzte Mal als ich Bodenarbeit machen wollte, war an Konzentration gar nicht zu denken, da neben der Halle die anderen Pferde grasten. Er regte sich so extrem auf, dass ich gar keine Chance hatte. Als er dann mal 2 sekunden ruhig stand, war ich schon zufrieden und hab das Ganze beendet.
Ich bin jetzt in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite versuche ich solche Widersetzlichkeiten zu ignorieren, und denen nicht allzu viel Beachtung zu schenken und konsequent weiter zu arbeiten. Aber wenn der mich schnappt, ists Schluss mit lustig und er bekommt auch mal eine auf die Schnauze. Viele sagen, ich muss dem unbedingt seine Grenzen aufzeigen, wenn der beißt oder schlägt, sofort zurückschlagen.
Er ist mein erstes junges Pferd, und momentan bin ich ehrlich gesagt ein bisserl überfordert. Wir machen momentan mehr Schritte zurück als vorwärts, eben aufgrund seines widersetzlichen Verhaltens. Allein beim Putzen muss ich ihn ständig korrigieren, dass er stehen bleibt, nicht überall reinbeißt, meine Putzbox in Ruhe lässt usw...


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Beitrag von Dievonda Mo Sep 22 2014, 13:07

Hallo, da hast Du ja eine Menge Arbeit vor Dir! Hast Du keine erfahrene Person in der Nähe, die Dich unterstützen könnte?

Zu den Beissereien kann ich leider gar nicht viel sagen, da meiner in dieser Hinsicht immer ein Engel war. Aber bei Hunden/ Katzen habe ich schon öfter gesehen, dass schlechtes Verhalten mit Erschrecken/ Irritieren quittiert wird. Also z.b. mit einer lauten Rassel (Metallbüchse mit Nägeln o. ä. drin).

Zu der Sache mit dem Longieren: es liegt ziemlich sicher daran, dass die eine Hand die Schlechtere und somit für Deinen Wallach anstrengender ist. Diese Faxen hat meiner immer gemacht, richtig schlimm früher manchmal, mit Durchgehen und voll Speed Galopp und Bocken. Es ging immer bis zu einem gewissen Punkt gut und sobald das Training anstrengend wurde, man etwas gefordert hat (z. B. viel auf der schlechten Seite angaloppieren lassen, Stangenarbeit, etc.), hat er sich aufgeplustert und einen auf Macker gemacht. Man sollte versuchen, sich nicht zu ärgern und ansticheln zu lassen sondern konsequent weiterarbeiten. Ist leichter gesagt, als getan, ich weiß. Aber es zahlt sich aus! Und es braucht Zeit! Mit 5 war meiner wirklich sehr schwierig zu arbeiten. Er hat die Longe gehasst. Heute ist er 10 und es fliegt nur noch hin und wieder eine Sicherung raus.

Wie oft machst Du denn was mit Deinem Pferd und wie wird er gehalten? Ist er unausgelastet?
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Beitrag von Lini_Bini Mo Sep 22 2014, 13:22

Ich habe schon Unterstützung von meiner langjährigen RL, wenn die nicht wäre, hätte ich ihn mir gar nicht gekauft. Sie sagt halt auch, dass er manchmal sehr mit Vorsicht zu genießen sei. Er hat auch schon mal versucht, nach ihr auszuschlagen beim RU, als sie ihn mit der Peitsche antreiben wollte. Er kommt mir halt vor, wie ein trotziges Kind. Sobald es, wie du sagst, anstrengend wird für ihn oder er schlicht weg etwas einfach nicht machen will, wird er bockig. Wenn man ihn maßregelt, vetärkt sich das Verhalten meist noch mehr und er lässt sogar so "Zorngrunzer" von sich.

Ja, die linke Seite ist seine schwächere. Wobei das jetzt manchmal auch rechts auftritt.
Rechts galoppiert er sofort richtig an ohne Widerrede. Auch mehrmaligs angaloppieren ist kein Problem. Aber eben links galoppiert er entweder im Außengalopp oder gar nicht und bricht aus. Unterm Sattel wird noch gar nicht galoppiert aufgrund des geringen Ausbildungsstandes. Ich möchte seine linke Seite natürlich verbessern und das geht halt nur mit Training. Aber in letzter Zeit möchte ich ihn gar nicht mehr longieren, weil ich Angst habe, dass sich durch dieses Verhalten unsere Beziehung nur noch mehr verschlechtert.
Momentan wird er 2 mal wöchentlich im Beisein meiner RL geritten, vorher ablongiert.
Dann schau ich, dass ich mindestens 1 mal die Woche rausgehe, entweder spatzieren oder eben ausreiten. 1-2 mal wird Bodenarbeit gemacht und und normalerweise noch 1 mal zusätzliches Longieren. Manchmal kommt dann noch einmal freilaufen dran. 1 Tag hat er aber meistens Pause.
Er steht in einer Paddockbox mit Kontakt zu anderen Pferden und kommt auch auf die Weide.
Er hat ganztägig Heu zur Verfügung, bekommt morgens und abends eine Hand voll Kraftfutter plus Mineralien und momentan Zink und Selen wegen seiner Mauke.
Es ist wirklich leichter gesagt als getan. Vor allem hab eich einfach keine Chance kraftmäßig wenn der an der Longe losprescht. Das frustriert schon und ich war auch schon oft den Tränen nahe. Aber ich möchte ehrlich gesagt nicht aufgeben.


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Beitrag von Fellnase Mo Sep 22 2014, 13:33

OT: @Lini_Bini, wir sind ein kleines uns sehr persönliches Forum, daher ist es erwünscht, dass die User sich vorstellen. Yes

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Beitrag von Dievonda Mo Sep 22 2014, 13:34

Das Kraftfutter würde ich weglassen. Nur Heu und Mineralien.
Spazieren und Bodenarbeit ist zwar ganz schön, aber vielleicht schaffst Du es, für noch mehr Bewegung zu sorgen. Der Gute sollte sich auch mal auspowern und den Kopf frei bekommen können. Vielleicht (mit einem anderen Pferd?) laufen und toben lassen und danach arbeiten. Freispringen. Viel Stangenarbeit einbauen. Wenn er auf seine Füße aufpassen muss und mitdenken muss, kommt er weniger auf blöde Ideen. Gelände würd ich erst später angehen, wenn er wieder kontrollierter wird. Ansonsten lange Strecken Trab/ Galopp, evtl. auf unebenem Boden, bergauf im Schritt, Slalom um Bäume herum. Verbessert die Koordination und den Gleichgewichtssinn. Alles, was langweilig sein könnte, vom Trainingsplan verbannen.
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Beitrag von Lini_Bini Mo Sep 22 2014, 13:46

@Fellnase: Oh sorry *schäm* Gibt es dafür einen extra Teil im Forum? Mach das natürlich :-)

@Dievonda: Wenn ich das Kraftfutter ganz weglasse, frisst er mir die Mineralien nicht mehr :-/

Danke für die super Tipps. Das mit dem Freispringen werde ich gleich heute mal umsetzen. Mal schauen wie das funktioniert.


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Beitrag von mohirah Mo Sep 22 2014, 14:02

Wenn das Problem verstärkt auf nur einer Seite auftritt, dann vermute ich ein anatomisches Problem. Vielleicht liegt es nur an der natürlichen Schiefe des Pferdes. Dann lässt sich das Problem durch weitere Gymnastizierung lösen. Vielleicht liegt aber auch ein Blockade vor und es wäre gut, das Pferd mal vom Osteo/Physio durchchecken zu lassen. Zahnkontrolle wäre sicher auch nicht verkehrt.

Wie wird denn überhaupt longiert?

Und weiß das Pferd überhaupt was es tun soll? Ich lese hier für meinen Geschmack viel zu oft von "maßregeln". Ihr macht dem Pferd offensichtlich klar, was es nicht tun soll, indem ihr es dafür bestraft. Erklärt ihr dem Pferd denn auch, WAS es tun soll? Und wie HELFT ihr ihm dabei, dass es das Gewünschte tun kann und sorgt dafür, dass es euch versteht?

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Beitrag von Fellnase Mo Sep 22 2014, 14:53

@Lini_Bini:
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Beitrag von Catana Mo Sep 22 2014, 17:55

Erstmal "Hi!" an @Lini_Bini! Wink

mohirah schrieb:Wenn das Problem verstärkt auf nur einer Seite auftritt, dann vermute ich ein anatomisches Problem. Vielleicht liegt es nur an der natürlichen Schiefe des Pferdes. Dann lässt sich das Problem durch weitere Gymnastizierung lösen. Vielleicht liegt aber auch ein Blockade vor und es wäre gut, das Pferd mal vom Osteo/Physio durchchecken zu lassen. Zahnkontrolle wäre sicher auch nicht verkehrt.
Da stimm ich zu, körperliche Gründe müssen abgeklärt sein! Gerade bei einem 5-jährigen kann sich wachstumsbedingt noch ein bisschen was tun, weshalb man da auf Knochen und Muskeln ein Auge haben sollte und gegebenenfalls auch das "Training" anpassen muss, also Anforderungen herunterschrauben/verlagern muss.

mohirah schrieb:Und weiß das Pferd überhaupt was es tun soll? Ich lese hier für meinen Geschmack viel zu oft von "maßregeln". Ihr macht dem Pferd offensichtlich klar, was es nicht tun soll, indem ihr es dafür bestraft. Erklärt ihr dem Pferd denn auch, WAS es tun soll? Und wie HELFT ihr ihm dabei, dass es das Gewünschte tun kann und sorgt dafür, dass es euch versteht?
Hier kann ich nicht so 100%ig zustimmen.
Wenn mich mein Pferd beißt, dann wird es gemaßregelt. Das was @Lini_Bini beschrieben hat, halte ich zu einem großen Teil für groben Ungehorsam und an dem Punkt, an dem es Menschen (sie selbst, wie auch den Schmied) gefährdet, sollte man dem Pferd nur noch eines erklären: "Niemals!"
5-6-jährige kommen in eine Flegelphase, die beim Einen stärker ausgeprägt ist als beim Anderen. Daher ist es mmer schwer zu sagen, wie man sich am besten verhalten sollte.
Meine Stute wurde extrem zickig mit 6: drohte zu treten, schnappte nach mir, wurde kitzelig und bockte im meine Richtung bei der Bodenarbeit. Es dauerte etwas, aber als wir da durch waren haben wir uns am Boden auf Fingerzeig verstanden.
Also, gib nicht auf! Es ist es wert Yes

Generell finde ich es in Ordnung zur Eigen- und Fremdsicherung härter durchzugreifen. Damit mein ich jetzt nicht das Prügeln mit Gerte, Besen oder was auch immer gerade in Reichweite ist, aber schon so, dass es nachhaltig Eindruck macht.
In dem Moment, in dem das Pferdchen die Zähne in Schmieds Allerwertesten packen möchte hat man nunmal auch keine Zeit alles auszudiskutieren.
Klar, in Sachen Longieren kann man da an der Kommunikation arbeiten und schauen, ob man einen Schritt zurückgehen kann, das Pferd da abholen, wo es eventuell etwas nicht verstanden hat und deshalb (für unsere Begiffe) "falsch" reagiert. Aber im Umgang an sich, müssen die Fronten geklärt sein. Wie gesagt, meiner Meinung nach.
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Beitrag von Mokka Mo Sep 22 2014, 18:15

Wo war das Pferd denn vorher? Weißt du, wie er da gearbeitet wurde? Seit wann wird er geritten? Wie?

Aus der Ferne ist sowas schwer bis gar nicht zu beurteilen, weil keiner dein Pferd und vorallem keiner dich kennt.
Vorallem das Reit- und Longierproblem würde ich auf körperliche (und geistige?) Überforderung zurückführen, vielleicht gepaart mit nicht ganz klarer Ansage (nicht im Sinne von "Wenn du nicht das tust dann...") sondern klarer Körpersprache.

Ich würde an deiner Stelle tatsächlich 3 Schritte zurück gehen und das machen, was problemlos geht und bei dem du dich sicher fühlst. Reiten geht nicht: dann geh spazieren. Halle geht nicht, wenn die anderen Pferde nebendran sind: Dann arbeite neben der Wiese oder zur Not bei den anderen Pferden (dann natürlich nur Dinge, die in einer Pferdeherde gehen- oder du trennst dir mobil ein Stück ab?).

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Beitrag von Amigo1595 Mo Sep 22 2014, 19:44

Hy erstmal!  Wink

Ich habe meinen Wallach seit er 4 ist, und hatte anfangs zugegebenermaßen auch nicht den kompletten Durchblick!  Rolling Eyes Meiner hatte mit 5-6 auch so eine heftige Phase, man hat einfach manchmal das Gefühl, es geht gar nix mehr und ich kann verstehen dass das nervt!  Freunde1

Wenn ich lese was er so zu tun hat die Woche über kann ich mich nur @Dievonda anschließen, ich würde schauen dass der nicht nur geistig, sondern, grad wenn er so flegelt (und das ist es für mich zum Teil, was du beschreibst!) auch körperlich viel deutlicher beschäftigt wird! Soll nicht heißen, dass der jetzt jeden Tag stundenlang laufen und schuften soll, aber der weiß ja teils scheinbar gar nicht wohin mit seiner Energie, das muss sich ändern! Und ich sehe es ebenso, dass es teils sicher grad anstrengend für ihn wird, dann fängt er eben an zu zaubern und guckt mal, ob er dann Ruhe kriegt! Diesen Punkt hab ich lange nicht überbrücken können bei meinem, bis meine jetzige RL kam! Mittlerweile gibt es auch noch Momente, wo es ihm zu anstrengend ist, obwohl er es grundsätzlich kann, dann muss man über diesen Punkt drüber, das ist manchmal leider einfach so!  Zwinker

Wenn du die Möglichkeit hast lass ihn auch mal richtig düsen in der Halle/nem RoundPen, ich hab bei meinem damals gemerkt, dass ich noch so konsequent und "toll" dranbleiben konnte, wenn da soviel Energie war das er fast platzte steigerte sich das Ganze bei uns beiden ins Unermessliche und es knallte wirklich, was mir heute im Nachhinein schon Leid tut (ich hab ihn nicht ständig verprügelt oder so, aber es gab Situationen, die ich im Nachhinein nicht nochmal möchte No ).

Gesundheitlich würde ich auch abklären lassen, ob es nur daran liegt, dass das einfach seine schlechte Seite ist, oder ob es irgendein körperliches Problem gibt, was ihn zusätzlich so abdrehen lässt in manchen Situationen, dass war nämlich bei meinem der Fall, allein das rauszukriegen und dann anders zu arbeiten hat uns deutlich weitergeholfen!

Zum Beißen/Treten: Das geht gar nicht, ist für mich ein NoGo und da bin ich recht resolut! Meiner z.B. lässt sich liebend gern am Maul rumspielen, bis er irgendwann denkt "hach wie witzig" udn dann schnappt er! Deshalb gibt es sowas bei mir nicht und auch Kinder dürfen da nicht ran, weil ich nicht garantieren kann dass er nicht bei denen plötzlich mal schnappt, sowas wird immer sofort mit nem Klaps auf die Nase unterbunden! Zum Treten nach deiner RL ist es anders, ich weiß von meiner Trainerin, dass es einfach Pferde gibt die das nicht mögen wenn "von unten seitlich/hinten" wer zusätzlich Druck macht/da steht, sie sagt immer das macht sie nur bei Pferden wo sie und der Besi wissen, das Pferd tritt definitiv nicht!  Schulterzuck

Es ist anstrengend und nervenaufreibend, ABER bleib dran, hol dir erfahrene Trainer, atme tief durch und denk dran wie zuckersüß dieses Tier ist und wie sehr du ihn trotz allem lieb hast! Meiner hat auch heute solche "Austicker" und ist jetzt 8 Jahre alt, es wird nie langweilig, aber man lernt sich besser und besser kennen und geht immer souveräner miteinander um, ich glaub deiner testet im Moment einfach und stellt dich voll in Frage, Rangordnung und so!  vz
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Beitrag von Echo Mo Sep 22 2014, 21:20

Wie wurde das Pferd denn vorher gehalten?
Wie oft wurde es vorher geritten (und wie und von wem)?
Wieviel stunden sind "er kommt auch auf die weide"?

er ist jung, er kennt dich nicht. ihr müsst euch erst kennen lernen und du musst genauso wie er lernen den anderen zu lesen.

ich hatte solche pupertären probleme nicht, kann deshalb keine tips in punkto erziehung geben wenn das kind erstmal in den brunnen gefallen ist.

ABER ich behandle mein pferd auch (wie ich finde) fair.
Ich bin nicht nachtragend, strafe wenn es nötig ist unterschiedlich stark und lobe noch viel mehr wenn es richtig ist.
ich achte auf soviel bewegung und auslauf wie es nur irgendwie geht (offenstall) und merke sofort eine verhaltensänderung zum negativen wenn es auf einmal "nur Paddockbox mit weide" ist.
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Beitrag von mohirah Di Sep 23 2014, 10:40

mohirah schrieb:Und weiß das Pferd überhaupt was es tun soll? Ich lese hier für meinen Geschmack viel zu oft von "maßregeln". Ihr macht dem Pferd offensichtlich klar, was es nicht tun soll, indem ihr es dafür bestraft. Erklärt ihr dem Pferd denn auch, WAS es tun soll? Und wie HELFT ihr ihm dabei, dass es das Gewünschte tun kann und sorgt dafür, dass es euch versteht?
Catana schrieb:Hier kann ich nicht so 100%ig zustimmen.
Du musst mir ja gar nicht zustimmen. Schulterzuck

Außerdem habe ich nirgendwo geschrieben, dass man unter gar keinen Umständen strafen darf. Es wäre schön, wenn nicht immer Sachen reininterpretiert würden, die da gar nicht stehen. Ich komme selbst leider auch nicht völlig ohne Strafe aus, aber seitdem ich Aufgaben kleinschrittig erkläre und mit positiver Bestärkung arbeite, "muss" ich viel seltener strafen als es vorher bzw. reicht oft schon ignorieren, um dem Pferd klar zu machen, dass es gerade nicht das Richtige macht.

Mir ging es lediglich darum, dass man mit Strafe einem Tier beibringt, was es NICHT tun soll. Allerdings lernt ein Pferd durch Strafe nicht, WAS es tun soll.

Zur Verdeutlichung:
Stell dir vor, ein Freund führt dich in einen Raum. In dem Raum befindet sich ein Stuhl und ein Tisch. Auf dem Tisch liegen Bücher, eine Zeitung, Stifte. Dein Freund möchte, dass du die Zeitung nimmst und in den Papierkorb neben der Tür wirfst, aber SAGT dir nichts davon. Du setzt dich hin und dein Freund sagt nein. Du stehst wieder auf und gehst zum Fenster. Wieder sagt dein Freund nein. Du gehst zum Tisch und nimmst ein Buch in die Hand und wieder heißt es nein. Jetzt hast du schon gar keine Lust mehr und gehst zur Tür, um den Raum zu verlassen und schon wieder heißt es nein. So langsam bist du am Verzweifeln, weil du nicht verstehst, was du tun sollst und schreist deinen Freund jetzt an und dafür haut er dir eine runter, weil das nämlich aus seiner Sicht "grober Ungehorsam" ist. - Und du weißt immer noch nicht, WAS du eigentlich tun sollst...

Mein Fokus bei der Ausbildung liegt auf der Vermittlung dessen, WAS das Pferd tun soll. In kleinen Schritten, die garantiert zum Erfolg führen und mit positiver Bestärkung, um die Motivation zu fördern. Denn erstens komme ich so schneller ans Ziel, zweitens erhalte ich ein Pferd, welches die ihm gestellten Aufgaben gerne erfüllt und drittens bietet sich dem Pferd dann kaum noch Veranlassung zum "Ungehorsam".

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Beitrag von Gyllir Di Sep 23 2014, 12:01

Zu jungen Pferden und deren Ausbildung kann ich leider nichts sagen, ich kann nur sagen das ich ihn mal körperlich durchchecken lassen würde... meiner hat beim Spazieren gehen, auch immer nach mir geschnappt, egal was für eine Quittung dafür kam... das hat sofort aufgehört nachdem die Osteo da war und alles wieder da war wo es hingehört...
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Beitrag von *Bibi* Di Sep 23 2014, 21:31

Habe alles nachgelesen und mag mal meine Gedanken aufschreiben ohne auf das vorher Geschriebene einzugehen. Für uns als Fremde ist ds schwer, das zu beurteilen. Wir kennen dich und dein Pferd nicht. Deswegen sind das nur Mutmaßungen.

  • bezüglich des Ausbrechens beim Longieren etc. Würde ich dein Pferd gründlich vom Physio/Osteo durchchecken lassen. Vielleicht hat er durch zu schnelles anreiten, Unfälle oder was auch immer Blockierungen die jetzt, wo er richtig in Arbeit kommt, ihn richtig Schmerzen. Und wie soll es ein Pferd anders zeigen, als durch Wiedersetzlichkeiten. Passt der Sattel? Hat er gerade Probleme mit dem Zahnwechsel, oder evtl. schon Zhnhken??

  • solche Geschichten, wie gezieltes Beißen oder Treten gehöhrt geahndet, der Situation angemessen und nicht übertrieben. Ich glaub, da sind sich hier alle einig. Wobei hier für mich auch wieder der Punkt, "Hat er evtl. Schmerzen, die das Verhalten auslösen" im Hinterkopf ist. Nur so zum Beispiel, ein Pferd bei mir im Stall musste mit Salben behandelt werden, die wir von einem Fachmann verschrieben bekommen haben. Nach ca. 4 Wochen fing ds ferd an nach uns zu treten und zu beißen als wir es behndeln wolten. Wir haben es erstmal als Wiedersetzlickeit abgehakt und ihn bestraft. Es wurde immer schlimmer, so dass er uns regelmäßig bei der Behandlung verletzt hat, Halfter und Stricke zerrissen sind. Man konnte nicht mehr in die Box. Was war, das fand ein weiterer hinzugezogener Therapeut fest, er hatte eine Allergie auf den Wirkstoff und wollte uns damit zeigen, dass ihm das Präparat Schmerzen zugeführt hat. Was meint ihr, wie leid uns das im nachhinein alles getan hat!!

  • Dann ein weiterer Gedanke: ihr kennt euch noch nicht lange, er ist in der Flegelphase und testet jetzt was er kann und was nicht, heißt für mich Beschäftigen. Aber nicht nur in Form von Arbeit, sondern Kopfarbeit. Fordere ihn Kopfmäßig, das macht auch müde und es stärkt die Bindung zwischen euch. Bodenarbeit, Spazierengehen. Hier gibt es so viele die das machen, da findest du genügend Anregungen

  • Noch ein Gedanke. Weißt du wie er bisher gearbeitet wurde?? Vielleicht ist er auch überfordert und braucht nur mal Pause. Dann würde ich sagen wegstellen und ganz von vorne anfangen, Zwei Schritte zurück...




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