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RB als Sündenbock???

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Beitrag von Pergamemnon Sa Feb 22 2014, 03:07

Hi,
hab hier ein Thema was bei uns am Stall immer mal wieder aktuell ist.
Unser Stall ist ja mit 160 Pferden (teilw. mehr) recht groß und auch wenn man da dort sein eigenes Ding gut drehen kann bekommt man doch die ein oder andere Story mit.

Eine Einstellerin kommt mit ihrem Pferd nur mäßig zurecht, hat deswegen unter anderen eine RB.
Der Grund könnte lauten, dass sie nicht genügend Zeit hat, doch die Besi wäre schon in der Lage täglich etwas mit ihrem Reittier zu unternehmen.
Nun hat sie das Pferd von einem Händler und erzählt immer mal wieder, wie sie ihn 8 jährig gekauft hat, der TA aber später feststellte, dass der Appaloosa locker über 18 ist.
Früher wurde er wohl Western geritten, sie hat ihn jedoch auf englisch umgestellt.
In den Grundhandhabungen finde ich sie nachlässig und inkonsequent. Das Pferd darf ihr beim Führen in die Hacken latschen und das einzige was sie macht ist mit ihm nörgeln. Aber das soll ihr Problem sein.

Nun hatte sie in relativ kurzer Zeit 3 RB hintereinander.
Diese durften mit dem Pferd außer BA nix alleine machen, nur RL mit der eigenen Trainerin.
Die Besi jedoch wollte zu den RBs immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben.
Abendlich telefonieren, zusammen weggehen, Urlaube etc.pp.

Dafür kostete diese RB auch nur den Unterricht.

Die Besi ist ein recht komplizierter Mensch. Sehr sensibel, mit hoher Tendenz zu depressivem Verhalten. Dabei jedoch eher der narzißtische Typ Mensch. Keine der RB hat den Kontakt zur ihr lange auf dies Art und Weise aushalten können.
Zwei davon kenne ich, waren junge Mädels, eher vom Typ Dressurreiter mit kleinen Ambitionen.
Die andere kenne ich nicht, habe aber gehört, dass sie einen Autounfall hatte und die Besi, sich als beste Freundin, nicht mal nach ihr erkundet habe. Daraufhin habe sie die RB bei ihr geschmissen.

Nun ist der Wallach ein recht munterer und frecher Kerl, die Besi hat so ihre lieben Problemchen mit ihm.
Daran sind natürlich die RBs schuld.

Aber da ich zwei davon kenne... kann ich mir das nicht vorstellen.  No  Zumal ich ja weiß wie die Besi sich verhält.

Gibt es bei euch ähnliche Fälle? Wo man der RB die Schuld in die Schuhe schiebt? Ich hab in anderen Foren ähnliche Berichte gelesen, kenne aber auch Geschichten über RBs die man nie an ein Pferd lassen sollte.
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Beitrag von Licke Sa Feb 22 2014, 07:10

Ich verstehe das Problem nicht so ganz. Die Besitzerin hat einen Klatsch. Die ist das Problem. Wo das Problem mit den Rbs ist, sehe ich nicht. Das scheinen ja eher zwischenmenschliche Dinge zu sein, als was mit dem Pferd.
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Beitrag von Baracuda Sa Feb 22 2014, 07:13

Nun ja, ist es nicht in 90% aller Ställe so, es gibt die Besitzer und die RB.  Der Satz, das ist "nur" die RB. (die musst du nicht ernst nehmen) ist Gang und Gebe. Klar ist dann natürlich auch die RB schuld wenn was ist,,,,,

Ich selber habe beides erlebt, ich habe Eigene und war parallel dazu in einem anderen Stall auch schon RB. Ich muss sagen, "nur" die RB sein ist manchmal gar nicht so schlimm wenn man den Unterschied, die Verantwortung und Sorgen des eigenen Pferdes kennt. Wechseln einer RB empfand ich als einfach, die Bindung zum Pferd ist ja kaum da.. Demzufolge ja, ich kenne das auch das die RB, das Pferd, die Lage des Mondes und eben alles nur nicht man selber Schuld ist... Nur dann heißt es als RB eben einfach gehen,,,

Ist ja auch viel einfacher die Schuld bei anderen zu suchen als sich selber zu reflektieren und an sich selber zu arbeiten
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Beitrag von gipsyking Sa Feb 22 2014, 08:43

Das Thema RB vs. PB ist eine nervende Dauerschleife.

Die bekommt man auch nicht aufgelöst.

Natürlich ist eine RB nicht "nur" die RB.

Ein PB, der so denkt, sollte es lassen.
Und eine RB, die so denkt, sollte es auch lassen.

Es gibt eben viele Reiter für die das Modell PB-RB nicht passt.

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Beitrag von Sagrei Sa Feb 22 2014, 09:05

RB GEGEN PB kann NIE funktionieren.
Das Miteinander ist entscheidend. Wobei es halt solche und solche gibt. Die RB die sich total bemüht und die, die ihren "ist ja NUR das Pferd eines anderen"-Status total ausnutzt, weil es so schön leicht ist...

Wir hatten schon beides am Stall... aber es gibt sie ja auch genau so, als Pferdebesitzer! Die sind nämlich meist nicht besser, als die RBs-Arten. Die "Übermuttis" bis hin zu den "ach ich hab ja noch ein Pferd?!"-Leuten.

Daraus so einen Kampf zu machen kann nicht gut sein... Ich hab eine wirklich nette Freundin, die auch reitet, aber die ich NIEMALS als RB an meinem Keks haben wollen würde. Weil sie mir zu... oberflächlich ist.Das Pferd ist immer nur Mittel zum Zweck und unsere Ansichten sind absolut nicht zu vereinbaren.
Hätte man mir allerdings nach unserem Fiakso mit der ersten RB gesagt, dass wir ein 11-jähriges Pferdemädchen ans Pferd bekoimmen und total happy damit sind... hätte ich wohl nicht geglaubt. Hm...
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Beitrag von gipsyking Sa Feb 22 2014, 09:18

Ich finde daher immer besser, anstatt Reitbeteiligung zu sagen, den Begriff Pferdebeteiligung zu wählen.

Dann hat man 2 PB`s.

Pferdebesitzer und Pferdebeteiligung.

Und die beiden sollten an einem Strang ziehen.
Dem Pferd zuliebe.

Und: ein Pferd, das ich mir nicht kaufen würde, würde ich auch nicht als Beteiligung nehmen.
Weil: wenn ich es nicht auch kaufen würde, gefällt mir ja etwas daran nicht.

Wie oft höre ich so Sätze wie: "Na ja - gekauft hätte ich den/die ja nicht. Aber zum Rumjuckeln reichts für`n Übergang!"

Solche Leute sollten Triangel spielen.

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Beitrag von Amigo1595 Sa Feb 22 2014, 11:19

Hmm, vlt. sollte ich mal ein Positiv-Beispiel beisteuern...  Zwinker 

Als ich damals für meinen Wallach auf RB-Suche war war das anfangs frustrierend, eine ehemalige Freundin begann, ihn mit zu reiten, naja es ging rehct fix schief, die Freundschaft besteht auch nichtmehr (nicht nur deshalb!). Danach ging die intensive Suche los, ich hatte glaub ich 4-5 "Bewerberinnen" da, teils konnten sie schon viel, mehr als ich, teils weniger...

Alle haben sich gegen uns entschieden, aus verschiedenen Gründen (Lage des Stalls, Bedingungen, Ziele, Können...). Die Suche hatte ich dann aufgegeben, hab akzeptiert dass es niemand passenden gibt und Herr Pferd lieber mal 2 Tage mehr "rumsteht"...

Vor nem guten Jahr stand S. vor mir, auf Empfehlung ner Freundin udn Miteinstellerin! Und es passt perfekt! Alles! ich vertraue ihr, ich kann mich zu 100% auf sie verlassen, sie handelt genau nach "meinem Willen" und alles ist tutti!
Ich bin megafroh sie zu haben, ich wäre wirklich aufgeschmissen ohne sie mittlerweile, das kann ich defintiv so sagen, und ich würde sie um nichts auf der Welt wieder hergeben!

Ich denke, dass es quatsch ist, Sachen, die nicht gut laufen auf die RB zu schieben! Man selbst ist der Besi, und man selbst ist dafür verantwortlich wie und was mit dem Pferd gemacht wird! Gibt es mit einer RB Unstimmigkeiten, so muss man diese beheben. Auch ich hab anfangs paar Sachen mit S. besprochen, weil ich merkte das sie da z.B. weniger Augenmerk drauf legte, bzw. noch nicht wusste was als Konsequenz daraus passieren könnte (Thema Erziehung und so...).
Das wurde geklärt und gut ist es!

Was du beschreibst @Pergamemnon ist mMn auch ein Problem der zwischenmenschlichen Ebene. Ich hab ein sehr sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis zu meiner RB, trotzdem trenne ich es in gewissen Bereichen, und ich denke das ist auch gut so! Man kann sich prima verstehen OHNE die superinnige Beziehung zueinander zu haben! Das versteht "deine" Beispieldame wohl nicht so ganz, vermutlich vermischt die dann den Unmut, den sie wegen privater Belange mit ihnen hat, mit denen die das Pferd betreffen - ganz schlechter Ansatz, und ehrlich? Da hätte ich als RB auch keinen Bock drauf!

Ich selber war auch schon RB, udn ich denke wenn der Besi genug Vertrauen hat dann hat man viele Freiheiten, ist sich gleichzeitig der Verantwortung aber bewusst! Und dieses Vertrauen, das ist da oder nicht, hab ich selbst als Besi erlebt, vielen Mädels hätte ich ewig auf die Finger geguckt, bei S. hab ich nach einem mal schauen gesagt "Klar, fahr hin, longier ihn, hab Spaß!" Und genau das hat mir gezeigt das sie die richtige für uns ist! Und wenn dieses Gefühl passt, gibt es mMn auch keinen Grund, als Besi alle potenziellen Probleme auf die RB zu schieben!  Janein 
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Beitrag von Pergamemnon Sa Feb 22 2014, 15:24

gipsyking schrieb:Ich finde daher immer besser, anstatt Reitbeteiligung zu sagen, den Begriff Pferdebeteiligung zu wählen.

Dann hat man 2 PB`s.

Pferdebesitzer und Pferdebeteiligung.

Und die beiden sollten an einem Strang ziehen.
Dem Pferd zuliebe.

Und: ein Pferd, das ich mir nicht kaufen würde, würde ich auch nicht als Beteiligung nehmen.
Weil: wenn ich es nicht auch kaufen würde, gefällt mir ja etwas daran nicht.

Wie oft höre ich so Sätze wie: "Na ja - gekauft hätte ich den/die ja nicht. Aber zum Rumjuckeln reichts für`n Übergang!"

Solche Leute sollten Triangel spielen.



Guter Satz Lächeln

Schade, dass es oft wirklich nur von beiden Seiten als Mittel zum Zweck gesehen wird. Das eine Besi die RB als Familiem-Freundinnen-Ersatz nimmt finde ich auch nicht gut. Das ist ja in meinen Augen schon so eine latente Abhängigkeitsgeschichte.
Man muss ja nett sein, sonst ist das Pferdl weg.

Ich schreib heute Abend noch mal, wenn ich nen PC hab und nicht das tablet.
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Beitrag von Shazeeru Sa Feb 22 2014, 17:27

Bevor ich mein eigenes Pferd hatte, habe ich viele verschiedene RBs gehabt.
Ich kenne also beide Seiten.

Mir wurde als RB auch oft blöde mitgespielt.
Als die RB bei mir ohne Sporen besser lief als bei der PB, wurde mir direkt gekündigt unter der fadenscheinigen Ausrede, dass ich den Schweif nicht gebürstet hätte  Rolling Eyes 

Bei jeder RB war es eigentlich so, dass sich das Tier verletzte sobald der PB in den Urlaub fuhr.
Nachgetragen hatte mir das tatsächlich keiner von denen.
Auch sind mir mal Sachen kaputt gegangen.. passiert, war nie ein Problem.

Schade dass man als RB oft einfach kein Gehör findet.
Bei meiner letzten RB vor meinem eigenen hatte ich das beispielsweise im Winter mal, dass ich eine SMS bekam, worin stand "Hey, Pony stand seit 3 Tagen. Wie wars?" woraufhin ich mich natürlich nicht draufgesetzt hatte und dafür dann Ärger bekam.

Bei einer anderen RB wurde ich als Putzdepp hingestellt und hatte Gamaschen (die ich nicht genutzt hatte!) und die Regendecke zu säubern. Das fand ich eine Frechheit, weil es als selbstverständlich ins Buch geschrieben wurde ala "Putz bitte heute Gamaschen und Regendecke."
Auch stand oft in dem Buch "Bitte heute reiten" was mir nicht gerade entgegen kam, wenn ich beispielsweise Unterleibschmerzen hatte. Da hätte es eine SMS am Abend vorher doch auch getan, dann hätte ich mich entsprechend vorbereiten können (Reithose mitnehmen oder anders planen).

Wie dem auch sei.
Bei fast jeder RB war ich die Blöde.
Entweder weil das Pferd besser lief oder weil ich mir bestimmte Sachen angeblich nicht hab zeigen lassen oder weil ich Sachen sah, die der Besi nicht sehen wollte.

Eine eigene RB für mein Pferd habe ich derzeit nicht und ziehe ich auch noch nicht in Betracht.
Ich bin jedenfalls froh mein eigenes Pferd zu haben, auch wenn das mehr Verantwortung und Umsicht mit sich bringt.
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Beitrag von Pergamemnon So Feb 23 2014, 02:32

Eine Bekannte von mir war jahrelang RB bevor sie ihr eigenes Pferd gekauft hat.
Dort war es so, dass sie die Besi gaaanz selten gesehen hat. Sie hatte ihre festen Tage, hatten dann auch ein Buch worin notiert wurde, was gerade gemacht wurde oder passiert war und ansonsten war es das auch.
Die Bekannte war schon längst volljährig, was meiner Meinung nach auch noch mal was anderes ist als wenn ein Schüler die RB übernimmt.

Ich zu meinem Teil würde an Erwachsenen einen anderen Anspruch von Verantwortlichkeit entgegenbringen.
Was aber nicht unbedingt richtig sein muss. Es gibt viele junge Mädels die ich in dem Umgang mit dem Pferd auch gewissenhaft finde.
Aber bei uns am Stall sind auch viele Teens mit eigenem Pony. Von daher ist es was anderes.
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Beitrag von Quarterlove So März 30 2014, 19:23

Also ich selber bin ja auch "nur" RB - aber das aus vollem Herzen. Ein eigenes Pferd könnte ich auch nicht inniger lieben als "meinen" Bucksi. Mit den beiden Besis (Mutter und knapp 30jährige Tochter) habe ich ein lockeres, freundschaftliches Verhältnis. Auch wir führen "Tagebuch" denn Bucks hat kissing spines und ja auch das Problem mit seinen Zähnen, da ist es für beide Seiten wichtig zu wissen, was die jeweils andere so mit ihm gemacht hat. So kommt man nicht in Versuchung 6x in der Woche ins Gelände zu gehen sondern ihn zwischendurch immer ordentlich zu arbeiten.
Die Besitzerinnen lassen mir absolut freie Hand - natürlich immer nach Absprache und ich fühle mich nicht als "nur" RB sondern als vollwertiges Mitglied unserer "Pferde-Mensch"-Beziehung!
Jeder springt mal für den anderen ein - teilweise auch sehr kurzfristig und ich finde, dass ich einfach das große Los gezogen habe. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich als Gegenzug sehr zuverlässig bin und Bucks genauso behandele und mich um ihn sorge wie wenn es mein eigener wäre.
Solange ich so wenig Zeit habe (ich habe neben meinen vier fast erwachsenen Kindern ja auch noch zwei jüngere von fünf und acht Jahren) käme ein eigenes Pferd für mich sowieso nicht in Frage und Bucks würde ich NIE NIEMALS gegen ein eigenes Pferd tauschen  Love
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Beitrag von Miss Chocolate Do Apr 24 2014, 13:12

Als RB hab ich damit - zum Glück - nicht so viele Erfahrungen gemacht.
Als Besitzer muss ich gestehen, dass ich jemand bin, der auch dazu tendiert die RB für Veränderungen verantwortlich zu machen. Ich hab im Umgang und beim Reiten keine großartigen Probleme mit meinem Pferd, aber wenn sie... z.B. nicht mehr durch ein Tor geht, was vorher nie ein Problem war oder nicht mehr so gut nachgibt wie früher, bin ich eben schnell dabei meine RB verantwortlich zu machen. Mir ist dabei selbst klar, dass ich nicht wissen kann, ob es nun an ihr liegt oder Zufall ist, dass das genau jetzt kommt, aber allein sie zu "verdächtigen" ist schon blöd.
Mittlerweile habe ich auch (aus anderen Gründen) keine RB mehr und werde auch keine mehr suchen, eben weil ich weiß, dass ich nicht 100% fair sein kann und ich nicht auf eine RB angewiesen bin.
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Beitrag von Pensiero Do Apr 24 2014, 15:17

Ehrlich gesagt hab ich so was schon zwei Mal selbst erleben müssen. Neinja

Das erste Mal war ich täglich bei einem Bekannten im Stall, hab seine 4 Pferde gemistet, geputzt, sein Sattelzeug geputzt, die Pferde auf die Weide gelassen und wieder reingeholt. Ich hab ihn auf Turniere begleitet, hab ihm die Pferde dafür eingeflochten. Ich wollte keine direkte Gegenleistung, war einfach happy, dass ich ab und an mal reiten durfte.
Da der Typ nicht viel drauf hatte außer Zahnbelag blockierten die Pferde bald auf den Turnieren. Er suchte einen Sündenbock - und fand mich! Er komplimentierte mich hinaus mit der Aussage: "Du verhätschelst die Pferde, die dürfen nicht auf die Weide wenn sie keine Leistung bringen. Du bist nicht gut für deren Psyche." Das saß, ich ging!
10 Jahre später bekam ich eines der Pferde zurück, völlig verkorks im Skelett und die Psyche war mehr als angeschlagen...

Zwei Jahre lang hatte ich eine RB, 3-5 Mal die Woche. Der Besi war schon Ü60, das Pferd zwar brav und ungefährlich, solange man nichts von ihr wollte. Wenn man was von ihr wollte musste man schon auch was dafür tun und manchmal auch ihre Launenhaftigkeit ertragen. Ich hatte mindestens 1x pro Woche Unterricht auf ihr, bezahlte das selbst. Die RL war extrem gut und brachte uns in kürzester Zeit sehr weit nach vorne. Diese Reitstunden kamen dem Besi auch entgegen. Er nahm zwar auch 2x die Woche RU (bei einer anderen RL, die lange nicht so gut war) und ließ das Pferd dann nach 1,5 Jahren 1x pro Woche von einer Anderen aus dem Stall reiten. Diese Person ritt sonntags, ich dann wieder Montag und Dienstag war Unterricht.

Montags war ich dann regelmäßig am Verzweifeln, weil das Pferd stocksteif war und so ziemlich komplett die Mitarbeit verweigerte. Zunächst suchte ich die Schuld bei mir, man korrigierte am Dienstag wieder alles im RU. Die Weiterentwicklung stagnierte, man reparierte immer nur herum. Das hat mir auch viel gebracht, aber dennoch war es im Nachhinein unbefriedigend.

Nach einigen Wochen fragte ich mich warum das Pferd montags immer so "eklig" war. Dann bekam ich mit, wie die Dame sonntags reitet: Raus aus der Box, bißchen abstauben, satteln und trensen, in die Halle. Draufsitzen, noch im Stehen die langen Beine ans Pferd klemmen, Pferd an den Zügel stellen – aber nicht durchs Genick, sondern einfach nur durch Kraft und Hebel. Maximal eine Runde Schritt, dann Trab und meist auch gleich aussitzen. Lösungsphase wurde überbewertet.

Das wurde groß Thema im Stall und dann sagte der Besi zu mir, ich solle mal bei dieser Dame RU nehmen. Ich machte es ihm zu liebe einmal aber war danach echt schockiert. Der Besi wollte, dass ich nun nur noch bei dieser Dame RU nehme und nicht mehr bei meiner RL. Da weigerte ich mich. Er war aber dieser Dame hörig und sagte, dass es dann keine Zukunft mehr geben würde und ich ging. Mit mir ging aber auch die RL und damit sank die Qualität aller Reiter im Stall.

Von da an wollte ich keine RB mehr sondern nur noch ein eigenes Pferd.



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