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Möhrchen und Rehe

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Beitrag von Trapper So Jul 04 2010, 18:40

Hi

Wir haben Heute den TA im Stall gehabt, da ein Pferd Rehe hat.
Dabei kam das Thema Fütterung auf.

Ein Einstaller sagte dann, das Möhrchen Rehe begüngstigen.
Ich halte das für Quatsch, da Pferde in der Regel mit Kraftfutter vollgestopft und dann auf die Weide gestellt werden ....
Viel Gras, keine Arbeit bei hohen Mengen an KF, füttern von gehaltvollem Heu ist in Summe der Garant für ne Rehe.
Was Möhrchen da für eine Rolle noch spielen sollen ist mir ein Rätsel.

Ok...nun hab ich die Weisheit ja auch nicht gepachtet.
Was meint ihr....?

Das Pferd was die Rehe hat, ist ein Rehe Pferd.
Sie hat also nicht erst seit Heute die Rehe.
Gefüttert wird es:
Morgen Heu, KF
Dann Mittags Heu
Nachmittags Weide
Abends Heu und KF.
Arbeit: Nie...steht nur rum.

Von dem Heu sind alle Pferd recht füllig durch den Winter gekommen.
Es steckt also gut was in dem Zeugs drin.

Ach...die Möhrchen werden jetzt nicht verfüttert.
Weiter bekommt das Pferd die Möhren in der Menge, das ein Sack für ne Woche dicke ausreicht.

LG
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Beitrag von Gast So Jul 04 2010, 18:55

Hmmm, also das höre ich zum ersten mal! Und kanns mir ehrlich gesagt, so wie du, nicht vorstellen, dass Möhren Rehe begünstigen.

Aber wenn ich mir so angucke was das Pferdchen übern Tag so alles zu futtern bekommt.... puhh.... nagut, was is das denn fürn Typ Pferd. Schwerfuttrig?

Hmm wenn ich bedenke wie viel ich meinen beiden Ponys momentan füttere... die bekommen morgens und abends Heu, ca, 1/2 Handballen (für beide zusammen), wenn sie nich auf die Wiese gehen. Und wenn sie auf die Wiese gehen entfällt die entsprechende Heufütterung. Und sie sehen super aus!

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Beitrag von LopeOver So Jul 04 2010, 20:00

Also meiner darf mit seinem EMS auch keine Möhren mehr fressen.
Eben wegen der Rehegefahr.
Da ist wohl auch Fruktose drin und das muss ja bei Rehe nicht sein.
Hätte ich ein Rehepferd, würde es auch keine Möhren bekommen!
Hier steht es auch:

http://hufrehe.blogspot.com/
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Beitrag von Gast So Jul 04 2010, 20:04

hui, also wieder was gelernt.

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Beitrag von LopeOver So Jul 04 2010, 20:09

Wusste ich vorher auch nicht. Bei uns gibts keine Möhren mehr! Minchen darf und und bei Mary will ich es nicht, da Möhren auch die Rosse fördern und die Madame wirklich oft genug herum rosst Zwinker !
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Beitrag von Trapper So Jul 04 2010, 21:44

Hi

Da wurde gelistet...:
Was kann ich nach dem Tierarztbesuch tun?
Kein Kraftfutter oder Getreidebestandteile, kein Gras, keine Möhren, kein Brot und keine Äpfel.

Ähmmm....das sollte klar sein.
Aber nirgendwo steht, dass das Pferd nun keine Möhren mehr fressen darf oder das Äpfel nicht mehr verfüttert werden sollen.
Was da gelistet wurde, ist das, was ein Pferd in der Regel zu futtern bekommt.

Was ein Pferd nach einem akuten Schub bekommt, ist ne handvoll Heu mit Stroh.
Selbst das wurde in der Listung vergessen.
Liest sich, als wenn man ihm ruhig weiter Heu geben kann.....wohlgemerkt...nach dem TA Besuch!

Ist mir immer noch nicht verständlich.

Weiter...wir haben noch nen Araber und einen Norweger mit Rehe.
Norweger kein KF, wenig Weide.
Araber wenig KF, wenig Weide...aber Möhren und Äpfel Zwinker
Beide reagieren auf viel Weide.
Der Araber wurde mit KF vollgestopft und bekam dadurch seine Rehe.
Der Norweger stand immer im hohen Gras.

Im Moment halte ich Möhren mit 1 % als Auslöser für Rehe und das nur, weil es wohl Pferde gibt die selbst auf Sandalen reagieren würden.
Gras und KF sind für mich zu 99% der Auslöser für Futterrehe.

LG
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Beitrag von rakete So Jul 04 2010, 21:45

Ich habe ja keine Rehepferd aber die Borreliose "kann" Rehe auch begünstigen!
Trotzdem füttere ich im Winter einen Sack Futtermöhren die Woche (seid Jahren)und im Sommer kriegt er die "teuren" aus dem Supermarkt (nur nicht so viele :zwink: )!

Morgens gibt es etwas KF + Heu,mittags eine Handvoll KF + Heu und abends nochmal das gleiche wie morgens.Weide Stundenweise!Gearbeitet wird er normal und so wie der Gesundheitszustand es zuläßt.Wenn er wie im Moment wieder nicht fit ist wird KF reduziert aber nicht gestrichen,ginge auch nicht weil der SB 3x am Tag füttert und da muß er auch was zu beißen haben.Sonst würde er durchdrehen wenn 14 Andere was kriegen und er nicht!

Vielleicht hab ich bis jetzt auch nur Glück gehabt mit der Möhrenmenge,auf der anderen Seite füttern bei uns im Stall fast alle Futtermöhren über den Winter (1 Sack die Woche pro Pferd)!Das Möhren Rehe so stark begünstigen ist mir allerdings neu!

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Beitrag von Fellnase So Jul 04 2010, 21:56

Ich habe den Thread hierher verschoben
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Beitrag von Fellnase So Jul 04 2010, 22:03

Möhren sind süß, also Zuckerhaltig -> viel Kohlenhydrate, die auch Rehe begünstigen.

Wie groß ist denn so ein Sack ? 10 kg ?
Das finde ich schon ziemlich viel / Woche, wenn auch Weidezeit ist.
Meiner frißt im Winter max. 3 kg Möhren / Woche, im Sommer 1-2 Möhren / Tag als Leckerlie.

Bei dem Fjord meiner Bekannte war ein Verdacht auf Rehe (was dann doch keine Rehe war), durfte das Pferd laut TA nur 3 kg Heu / Tag bekommen.
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Beitrag von fribi So Jul 04 2010, 22:19

Vermutlich ist es auch hier wie bei anderen Dingen: die Dosis macht das Gift.

Ich kann mir schon vorstellen, dass eine zu große Menge Möhren bei Hufrehe schädlich sein können. Aber eine Handvoll dürfte nichts ausmachen.

Im Cavallo-Sonderheft Fütterung steht, dass schimmlige, verdreckte oder stark angefaulte Möhren schwere Koliken verursachen können, dass sie Ursache von Durchfall sein können und dass sie sogar Hufrehe auslösen könnten. Aber ansonsten würden Möhren dem Pferd nicht schaden, vor allem bei ungespritzten Futtermöhren.

Allerdings wäre ich persönlich bei einem Rehekandidaten vorsichtig und würde als erstes Kraftfutter minimieren oder ganz streichen und auch die Menge an Möhren stark reduzieren..............
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Beitrag von Trapper So Jul 04 2010, 22:42

Hi

Ich kann mir schon vorstellen, dass eine zu große Menge Möhren bei Hufrehe schädlich sein können. Aber eine Handvoll dürfte nichts ausmachen.

Genau so denke ich auch.
Was bei uns aber Thema war, war..... das Möhrchen Rehe auslösen.
Das ist das, was ich nicht in den Kopp reinbekommen kann.
Eine Beleg dafür scheint es nicht zu geben.

Hat ein Pferd Rehe, dann achte ich auf alle Futtermittel.
Das Pferd läuft ständig auf ner Art von Diät.
Wobei das KF und der Weidegang stark zu reduzieren sind.

Komisch war, das an diesem WE der TA bereits 3 Fälle von Rehe hatte.
Wäre die nächste Frage:
Kann das wechselhafte Wetter Rehe begünstigen?
Koliken ja...aber Rehe?

LG
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Beitrag von fribi So Jul 04 2010, 22:54

Eine Hufrehe kann verschiedene Ursachen haben:
- Traumatische Rehe bei Ausdauerleistungen wie z.B. Distanzritten
- Belastungsrehe bei einem permanent überlasteten Bein

- Stoffwechselstörung im Dickdarm (häufigste Ursache)
--> Hierbei gelangen massenhaft Kohlenhydrate in den Darm, ohne dass dieser sich darauf einstellen konnte. Dadurch sterben stärke- und zuckerknackende Bakterien ab, was Gifte freisetzt. Die Rehe beginnt. (verkürzt dargestellt)
Am häufigsten sind Fütterungsfehler schuld.

- Geburtsrehe (Nachgeburt bleibt zu lange im Uterus)
- Toxische Rehe (durch Giftpflanzen, Allergien, Koliken.........)
- Zuckerstoffwechselstörung EMS oder Cushing

Quelle: Cavallo Medizin-Kompendium

Von wetterbedingter Rehe steht da nichts drin..........
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Beitrag von Fellnase So Jul 04 2010, 22:58

Doch, das Wetter hat damit zu tun:

Die Nächte waren bis vor einer Woche sehr kalt, unter +10°.
Wenn tagsüber warm und sonnig ist und die Nächte kalt sind, steigt das Zuckergehalt im Gras und begünstigt so die Rehe.
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Beitrag von fribi So Jul 04 2010, 23:00

Das ist richtig, Fellnase. Deshalb ist das Frühjahr und der Herbst eine "gefährliche" Zeit. Aber jetzt sind doch auch die Nächte warm???
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Beitrag von Fellnase So Jul 04 2010, 23:01

Jetzt ja, aber bis vor einer Woche nicht. Über Nacht kommt die Rehe auch nicht.
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Beitrag von Trapper Mo Jul 05 2010, 00:15

Hi

Wenn tagsüber warm und sonnig ist und die Nächte kalt sind, steigt das Zuckergehalt im Gras und begünstigt so die Rehe.

Yupp...das kann ein Grund sein.
Wachstum stagniert und die Halme halten sich fest.
Yepp..

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Beitrag von azgirl Mo Jul 05 2010, 01:45

Zucker ( Fructan ) , und Staerke.
Sollten bei Hufrehe vermieden werden .

Ein Ueberschuss an diesesn Dingen kann auch Hufrehe verursachen.

Darunter fallen all die Gertreidesorten, Mueslis,Zusatzfutter, Moehren, Aepfel usw.

Der Fructangehalt in Gras ist unterschiedlich , kommt auf die Tageszeit an.
Glaub frueh am Morgen und am Nachmittags ist es am hoechsten.
( muesste noch mal nachsehen gehen ).
Der Fructangehalt aendert sich ebenfalls mit dem Wetter.

Also wenn man denkt das ein Reheschub was mit dem Wetter zu tun hat koennte es eher daran liegen das ein Pferd Gras gefressen hatte wenn der Fructangehalt erhoeht war.

Mein Mustang hatte acute Hufrehe.
Er durfte nur Bermuda Heu bekommen, Salz , Wasser.

Kein Kraftfutter ( viel Staerke und Zucker - Molasses usw. ).
Kein Alfalfa Heu. Zu Naehreich, zuviel Staerke.
Keine Moehrchen , Aepfel & Co. enthaelt Fructan.
Kein Gras, Weide usw.wegen Fructan, haben wir ja eh nicht .

Was wahrscheinlich der Ausloeser der Hufrehe bei meinem Mustang war:
Er hatte zu viel getrocknete Mesquite Bohnen ( Staerke & Zucker ) gefressen, bekam eine Colic davon und innerhalb von 24 Std. die ersten Anzeichen von Hufrehe.





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Beitrag von LopeOver Mo Jul 05 2010, 07:16

Ich frage mich nur "Warum das Risiko eingehen?"
Wenn selbst nur der Verdacht besteht, dass Möhren Rehe begünstigen und ich habe ein Risikopferd, dann lasse ich die Möhren halt weg.
Bei mir gibts jedenfalls keine mehr.
Mary bekommt stattdessen Bananen, Äpfel, etc.
Minchen bekommt gar nichts zwischendurch. Warum auch?
Ich vertrau da schon meinen Tierärzten.
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Beitrag von Joy Mo Jul 05 2010, 07:22

Bei uns am Stall darf ein Pferd wegen der Rehegefahr auch keine Möhren etc. mehr fressen.
Das wurde nicht nur vom Tierarzt empfohlen, sondern stand auch in dem Untersuchungsbericht der Klinik, in der das Pferd stand. Ich würde in der Hinsicht auch kein Risiko eingehen.
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Beitrag von fribi Mo Jul 05 2010, 08:22

Sind denn Bananen und Äpfel weniger zuckerhaltig als Möhren?
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Beitrag von Trapper Mo Jul 05 2010, 08:56

Hi

Mary bekommt stattdessen Bananen, Äpfel, etc.

Hmmm...die Äpfel standen ja auch auf der Liste, Bananen sind wahrscheinlich in Bezug auf Kohlenhydrate ebenfalls hoch.
Es ist eine verflixte Gratwanderung.
Auf der einen Seite soll im Futter Abwechslung sein, man will auch "natürliche" Vitamine zu füttern, auf der anderen Seite ist man sich im Klaren, das es nicht gut für's Pferd ist.
Ich denke, besonders Rehe Pferde müssen einfach auf Diät bleiben.

Ich hatte mal ein Gespräch mit meinem alten Doc.
Er sagte, viele Pferde werden regelrecht kaputt gefüttert.
Man meint es gut, macht aber das Falsche.
Da wird KF gekauft, das wirklich erste Sahne ist und alles beinhaltet, was unsere Hüpfer so brauchen.
Wir bringen das aber aus dem Gleichgewicht, in dem man noch zusätzliche Pülverchen rein mischen.
Wird das Pferd z.B. auf Grund von zuviel KF spinnig, dann bekommt es eher was, das er ruhiger macht, als das man die Futtergabe reduziert.
Es wird einfach nicht unterschieden zwischen Pferden, die täglich Leistung erbringen müssen und welchen, die eher im Erhaltungsbetrieb laufen.
Pferde die die besagte Leistung nicht erbringen müssen, dafür aber auf der Weide stehen und dann noch KF bekommen sind die, die bei uns erkrankt sind.
Leistung hat bei "mir" nichts mit 3-4 mal die Woche für ne Stunde in's Gelände oder ein wenig in der Bahn rumgurken zu tun, solche Pferde brauchen nur Heu und Mineralien.
Leistung erbringen z.B. Reiner, die 30-40 Minuten im Galopp durch die Bahn flitzen oder ein Springpferd das 5 mal die Woche gut gearbeitet wird.


Ich kann das nur unterschreiben, da auch alle Rehe Pferde die ich kenne, vollkommen überfüttert wurden.
Auch der aktuelle Fall bei uns, ist erkrankt, weil das Pferd vollgestopft wurde.

Sicher, es wird Pferde geben die besonders empfänglich sind, die richtig gefüttert wurden aber auf Grund eines nicht richtig funktionierenden Stoffwechsels dann Rehe bekommen.
Aber frech wie ich bin, schätze ich, das bei der Futterrehe zu 90% der Mensch Schuld war.
Der Araber vom Nachbarn ist so ein Fall.
Der Mann hat wohl seit wenigstens 30 Jahren Pferde.
Hat sie aber immer nach dem gleichen Schema gefüttert und der Arab hat es nicht vertragen.

Rehe ist ein ätzendes Thema aber auch ein Wichtiges.
Treffen kann es jedes Pferd.
Wenn man sieht wie ein Pferd darunter leidet...wirklich schlimm.

Ich geh mal auf die Suche und schau, wie es genau Begründet wird, dass einige Futtermittel gefährlich bzw bei Rehe Pferden nicht gefüttert werden sollten.
Also Höhe der "nicht guten " Inhaltsstoffe.

LG
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Beitrag von blondie Mo Jul 05 2010, 09:13

Ja... das ist sicherlich ein sehr umstrittenes Thema... sehe es aber auch so die Menge machts!

In Experimenten konnte Hufrehe schon bei 7,5 g Fruktan pro kg Körpergewicht ausgelöst werden.

Karotten enthalten pro 100g 1 – 5 g Fruktan

Äpfel enthalten pro 100g 5 – 10 g Fruktan


Mein Haffi bekommt über den Sommer KEIN KF warum auch? die paar Stunden wo er in der Woche mal "Gassi" geht ist keine schwere Arbeit....

er bekommt nach einer Dressurreitstunde als Belohnung eine Handvoll Hafer und einen Apfel/Möhre/Brot was gerade zur Hand ist, mehr nicht.

Wir füttern im Winter auch Möhren wobei ich auch finde das es ziehmlich "viel" ist, einen 10kg voll am Tag auf 7 Pferde verteilt... macht so pie mal Daumen 1 kg möhren pro Pferd am Tag.

Weide... Fruktan... hier ist nicht nur der Fruktangehalt wichtig sondern auch die Stärke, was mittlerweile auch bewiesen ist. Fruktan ist hinsichtlich EMS Pferde die theoretisch Diabetiker sind Gift! EMS kann man nicht gleich einer Rehe setzen da es 2 vers. Standpunkte sind. Es ist zwar richtig das ein EMS Pferd schnell an Hufrehe erkanken kann aber ein Hufrehe Pferd muss nicht EMS PFerd sein (Gründe siehe fribri Beitrag)...

Fruktan ist nicht der einzige Faktor bei der Auslösung von Rehe auf der Weide. Es gibt viele Faktoren, die einzeln oder zusammen eine Rehe auf der Weide auslösen. Vermutlich ist es bei uns in Europa eher ein Mix aus verschiedenen Faktoren als das Fruktan alleine, was die Hufrehe auslöst.


Ich habe mich mit dieser Thematik auch schon lange befasst...

Kaltes Wetter oder Nachtfrost
Kein Wachstum aber gesteigerte Fruktanspeicherung
Rehegefahr

Kaltes oder frostiges Wetter und strahlender Sonnenschein
Sehr hohe Energieproduktion und massive Speicherung von Fruktan, da kein entsprechendes Wachstum
Sehr hohe Rehegefahr

Bedeckter Himmel und warmes Wetter
Wenig Energieproduktion aber Wachstum
Geringe Rehegefahr

Warmes Wetter und genügend Feuchtigkeit
Energieproduktion aber Wachstum und Abbau der Fruktanspeicher
Mittelmäßige Rehegefahr

Die sicherste Weide hinsichtlich Fruktan:

Früher Morgen nach einer Nacht mit Temperaturen deutlich über 5°C in einer Wachstumsphase des Grases mit gut ausgebildeten grünen Blättern.

Die gefährlichsten Bedingungen hinsichtlich Fruktan:

Später Nachmittag oder Abend an einem sonnigen Tag, wenn das Gras vor oder in der Blüte steht, wenn das Gras stark gestresst ist oder zu jeder Tageszeit, wenn die Nachttemperaturen unter 5°C lagen.

Hier eine Super Seite dazu :


http://equivetinfo.de/html/weide_fruktan.html

Ach ja noch was dazu...

Der Fruktangehalt in OBST und auch im HEU ist auch Wachstumsbedingt niedrig oder hoch! Bei Heu wäre es so dann am besten im grünen bis gelben Bereich zu mähen Zwinker


Zuletzt von blondie am Mo Jul 05 2010, 09:20 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Trapper Mo Jul 05 2010, 09:18

Hi

ich hab da was gefunden.




„Verboten“

* Kraftfutter
* Hafer, Gerste, Mais,..
* Weizenkleie
* Pelletiertes Kraftfutter
* Müsli,…
* Melasse
* Fetthaltige Futtermittel
* Luzerneheu

Mit Einschränkung bzw. strenger Kontrolle

* Karotten, Äpfel
* Weidegras





„Erlaubt“

* Heu
* Stroh
* Vitamin/Mineralergänzung
o ohne Zucker/Stärke!
o Phospat ergänzen bei nennenwerter Zuckerrübenschnitzelverfütterung

Sofern nötig

* Unmelassierte Zuckerrübenschnitzel
* Spezialfutter mit geringem Energiegehalt bzw glykämischen Index

********************


Anforderung an Futterration



Rohfaserreich:

* Raufutter: Heu, Stroh,...
o Fermentierbare Kohlenhydrate
o z.B. Zellulose
o geringer glykämischer Index

* Zuckerrübenschnitzel:
o hoher Pektingehalt
o wegen höherem Kaloriengehalt nur als Zusatz
o unbedingt unmelassierte Form, da sonst viel Zucker





Kalorienarm:

* Kein Getreide weil:
o kalorienreich
o hoher Stärkegehalt
o hoher glykämischer Index


Im Zusammenhang lesbar: http://www.equivetinfo.de/html/futterung.html


Die Fütterung von Pferden mit Hufrehe ist einerseits einfach, andererseits dann aber in der Praxis doch mit Problemen behaftet. Einfach in sofern, als das Grundprinzip die Einhaltung des Bedarfs des Pferdes ist. Das bedeutet den Erhaltungsbedarf bestimmen und nicht überfüttern. In der Regel müssen die Pferde abspecken. Die allermeisten betroffenen Pferde benötigen kein Kraftfutter.

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Beitrag von fribi Mo Jul 05 2010, 09:28

"Die allermeisten betroffenen Pferde benötigen kein Kraftfutter."

Und dennoch verbringen viele liebende Pferdebesitzer viel Zeit damit, das "beste" Müsli für ihr Pferd zu finden. Denn die Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen............ Die wenigsten bedenken, dass "viel hilft viel" in Sachen Pferdefütterung nicht unbedingt förderlich ist...........

Das Einzige, woran ich nicht sparen mag ist Heu (ich habe einen "Magenkandidaten"). Hafer habe ich auf eine Minimenge reduziert, damit er auch etwas bekommt, wenn die anderen Pferde nebenan alle ihre großen Portionen erhalten (von den sieben Pferden in diesem Stalltrakt ist nur eines ein Turnierpferd - die anderen sind Freizeitpferde wie meiner auch...).

Aber um zum Thema zurückzukommen. Rehepferde benötigen eine gut dosierte Fütterung. Die Angaben von equivet scheinen mir logisch und gut zu sein!
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Beitrag von blondie Mo Jul 05 2010, 09:33

Stimmt... leider sieht man das viel zu oft... in meinen alten Stall beim Züchter war das leider auch so... da wurde Bottichweise Rübenschnitzel mit Hafer verfüttert Huh deshalb hatte ich mit denen dann iwann riesen Stunk... weil ich gesagt hatte meiner soll das nicht mehr bekommen.

fribi schrieb:Die Angaben von equivet scheinen mir logisch und gut zu sein!

Ja finde ich auch, ich werd auch meine Haltung hier etwa nach richten hab ja 2 leichfuttrige... und einen Risikokandidaten...

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