Unruhige Hände

[Fellnase]

Ich eröffne hier einen Thread, weil bei "gebisslos reiten" das Thema aktuell ist. Vllt können wir hier über diverse "Handprobleme" beim reiten erläutern und vllt mit guten Tipps helfen.

Ich selber habe ein Problem mit der Hand gehabt, weil ich sie sehr schnell und oft seitlich über den Mähnenkamm gezogen habe. Meine RL lies mich die Gerte quer vor mir halten, zusammen mit den Zügeln. So merkte ich es sofort, wann es in die falsche Richtung ging.
Es hat auch viel Selbstkontrolle benötigt und beim reiten sich immer wieder sagen: wo sind die Hände... Jetzt habe ich dieses Problem nicht mehr, es klappt total gut.

[Jojo]

jaa, die Hände...
finde den Thread super, vorallem weil es ja gerade aktuell ist.

Ich hatte ein Zeit lang das Problem, dass ich meine Hände extrem eingedreht habe und dadurch mein ganzer Arm fest geworden ist, an Nachgeben war da nichtmehr zu denken. Zum Glück hab ich das mittlerweile ganz gut im Griff, da meine RL mich immer und immerwieder daran erinnterte.
Ganz selten passiert es noch mal, dass sie nicht ganz gerade stehen.

[azgirl]

Ganz locker bleiben ( wenn du steif wirst -wird das Pferd auch steif ).... tief einsitzen.... richtig vom Bauch aus atmen....nach vorne schauen oder da wo du hinwillst...Pferd gleichmaessig zwischen den Knien dirigieren... stell mir vor ich hab einen kleinen Teller Suppe in der Hand ( also in dem Umkreis sollen die Haende sein und nix verschuetten).
Weiche Zuegelfuehrung, stell dir vor du haellst in jeder Hand einen kleinen Vogel.

[Amigo1595]

Puh die Hände.... Ja also ich drehe meine Handgelenke immer so komisch ein, was auch zur Folge hat dass ich meine Arme manchmal komisch halte, der Ellbogen steht dann so nach aussen ab.... Bin auchschnell mal drin mit den Händen übern Mähnenkamm zu streifen, hmm und dann ist da noch das Problem dass ich mit recht breiter Hand mittlerweile reite und die Hände eher rechts und links neben dem Widerrist auf den Schultern "ablege"...

Aber wir arbeiten dran, ich sag mir immer "Nobody is perfect..."

[*Isafold*]

schön bei eingedrehten händen ist auch die vorstellung, in jeder hand eine kaffee- (kakao, tee...) tasse zu tragen.

allerdings möchte ich auch keine "starre" zügelführung. ich möchte weiche und bewegliche hände. ich mag diese auf den punkt festgestellten hände nicht, auch wenn sie von dort aus weich einwirken. ich brauche flexibilität. dabei darf auch mal ne hand an den mähnenkamm kommen oder weiter nach innen geführt werden

eine tolle übung ohne pferd: man benötigt ein kleines trampolin (notfalls würde es wohl auch ohne gehen), einen stuhl und zügel. die zügel werden an der stuhllehne befestigt. man erklimme mit den zügeln in der hand das trampolin und beginnt zu hüpfen. hoch, schnell, linkes bein, rechtes bein, "entlastent"... was einem so einfällt. weils mit stehendem stuhl ja einfach wäre, wird dieser auf die hinteren beiden beine gekippt... ziel ist natürlich, das der stuhl sich möglichst wenig bewegt. man kann auch mal den stuhl ins V/A "schicken". macht tierisch spaß und schult unglaublich die koordination und das gefühl.

[Quarterlove]

Das ist ja ne witzige Idee mit dem Trampolin Aber hört sich total gut an...wir haben ein Trampolin und ich werds echt mal ausprobieren.
Aber es freut mich zu lesen, dass auch andere Probleme mit der ruhigen Hand haben oder sie zu sehr eindrehen....
Werde mit Begeisterung diesen Thread weiterverfolgen

[Joy]

Ganz oft liegt die Ursache bei Problemen mit der Handhaltung noch in anderen Bereichen.
So setzt eine feinfühlige Hand auch einen ruhigen Oberkörper voraus.
Es ist also wichtig, dass der Reiter einen losgelassenen Sitz besitzt. Dann reduzieren sich nach und nach auch andere Baustellen wie unruhige Hände.

Viele Reiter haben auch Probleme mit der Koordination ihrer Hände. Grade bei einer beidhändigen Zügelführung sollte der Westernreiter in der Lage sein, seine Hände in alle Richtungen zu bewegen. Auch unabhängig voneinander.

[Funi]

jaa die lieben Hände...

ich neige auch zum eindrehen & sie zu tief zu halten.

Mir selbst hilft nur immer wieder dran erinnern!
Die Übung mit der Gerte quer vor dem Körper mit den Daumen festgehalten (also auf den Fäusten) kenn ich auch. Hat zeitweise auch geholfen

Ansonsten hab ich den Kids immer gesagt, sie sollen sich vorstellen Kerzen in den Händen zu halten und die müssen schööön grade gehalten werden, sonst tropft das heiße Wachs auf sie und das arme Pony runter.
Das Bild mit dem Vögelchen in der Hand hab ich auch oft verwendet

[Nonstop Hanover]

Die Hände sind bei mir auch so ein Problem.. Ich halte sie immer zu hoch! Jojo ist da ein gutes Lehrpferd, hat man keine weiche Hand schnickt er nämlich mit dem Kopf und fällt nicht so gut uns VA. Da kann man sich immer gut "überprüfen".

[Monky]

Ich finde, ruhige Hände bekommt man nur durch einen guten und ausbalancierten Sitz... Sprich mal die Hände weg vom Zügel und auf Becken und Schultern achten. Wenn man unsicher und wackelig sitzt, verklemmt man sich im Rücken und Stützt sich mit den Ellenbogen in dem man sich fest macht. So kann man seine Hände nicht sitzunabhängig vor sich tragen....

[Gast]

Ich empfehle Unterricht an der Sitzlonge.

[Vina]

Was ist eine Sitzlonge
Kopiere hier grade einfach mal rein, was ich geschrieben habe im anderen Thread..

Unterricht an der Longe finde ich ganz gut. So machen wir manchmal Sitzübungen :
Einer longiert, der andere setzt sich rauf & hält seine Hände als würde er die Zügel halten.
In allen 3 Gangarten ist das eine gute Sitzübung und da Sitz und Handhaltung untweigerlich zusammenhängen auch eine gute Übung für die Hände.

[Gast]

Sitzlonge = Sitzübungen an der Longe.... auch Reitstunde an der Longe

[Aik]

Ich brauche mal ein paar Tipps.
Meine Hände sind im Galopp so unruhig, das geht gar nicht.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bekomme ich das nicht
unter Kontrolle.
Habt ihr evtl. ein paar Übungen die ich machen könnte, damit
das besser wird?

[shakira96]

Was mir ganz gut geholfen hat, war, als ich an die Longe genommen wurde und da einfach mal nicht aufs Pferd konzentriert war und ich mich somit ganz und gar auf MICH konzentrieren konnte. Dazu brauchst du noch nicht mal Zügel in der Hand, achte einfach darauf, dass die Hände da sind, wo sie hin sollen. Hast du einmal das richtige Gefühl verinnerlicht, wo sie im Galopp richtig sind, dann bist du schon viel freier.
Vielleicht findest du ja mal jemanden, der 'euch' an die Longe schnallt.   

[Aik]

Dann frage ich mal ganz blöd, wo habt ihr eure Hände.
Ich habe damals mal gelernt sie weit auseinander zu halten, warum
auch immer, kann ich heute nicht mehr sagen. War ein Westerntrainer, der
hat das damals so gelehrt.
Ich bin ja alleine, also ist keiner da, der mich an die Longe nehmen könnte.
Und Galopp macht Aik leider noch nicht an der Longe.

[Pensiero]

Inwiefern unruhig? Gehen die Bewegungen viel vor und zurück oder hin und her - oder einfach alles? Wie ist Dein restlicher Sitz? Hast Du eine gute Mittelpositur und kannst Spannung in den Körper bringen? Oft hängen unruhige Hände mit einer zu geringen Körperspannung zusammen.

Zur Korrektur könnte man z. B. machen, dass man die Hände leicht auf dem Vorderzwisel auflegt. Ich persönlich mag das nicht so sehr, weil man hier die Hände nicht trägt, sondern eher nach unten drückt. Aber es könnte helfen, unruhige Hände zu stabilisieren. Jedoch besteht auch das Risiko, dass man nach vorne fällt.

Aber meistens liegt es eben an der zu geringen Körperspannung.

[Aik]

Meistens reite ich den Galopp eigentlich im leichten Sitz, weil Aik soviel Schwung
hat. Ja meine Bewegungen gehen zuviel vor und zurück.

[Pensiero]

Okay, Du sagst, er hat viel Schwung. Klar, dass dann auch zu Dir die Bewegungen übertragen werden. Aber heißt für mich: Deine Körperspannung ist zu gering. Im Prinzip ist der leichte Sitz nicht die Lösung des eigentlichen Problems. Sondern hier musste Du ganz bewusst an Deiner Körperspannung arbeiten.

Dennoch kannst Du ja dann im leichten Sitz die Hände an den Zwiesel bzw. etwas seitlich vom Widerrist nehmen. Leg die Hände mal auf, bekomme mehr Stabilität in den Körper. Das bedeutet, v.a. Deine Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt werden muss. Im Prinzip kommt das durch vieles Reiten. Zudem kannst Du aber auch noch zu Hause die Rücken- und Bauchmuskeln trainieren.

[Aik]

Vielen Dank für den Tipp, ich werde das mal ausprobieren.
Wahrscheinlich liegt es auch an meinem Körper, ich habe Rheuma und bin nicht
ganz fit. Ich werde mich hier mal umhören, ob es nicht auch einen Verein gibt, wo
ich Muskelaufbautraining machen kann ganz vorsichtig.

[blondie]

Stimmt was Pensiero sagt

Du kannst auch ganz bewusst mal was ausprobieren wenn du aussitzt im Galopp, nimm die Zügel in eine Hand und leg die andere Hand auf deine Brust (du merkst sofort wenn du das "schaukeln" anfängst) - so kann man sich sehr gut selbst korrigieren.

Meine RB hatte das Problem auch - Fitnessstudio hat ihr auch geholfen.

[gipsyking]

Hast Du mal versucht, mit Zügelbrücke zu reiten?
Das stabilisiert die Hände sehr schön.
Allerdings kommen unruhige Hände meistens aus einem festen Becken.
Wenn das Becken den Schwung des Pferdes nicht mitnehmen kann, ruckelt es woanders.
Entweder Oberkörper und Arme oder, wie bei manchem Reiter, Kopf und Nacken.


Du kannst Deinem Pferd auch einen Halsring umlegen (vom Martingal, Hundeleine, Zügel, Führstrick) und zusätzlich zum Zügel in den Riemen reinfassen.

Im Galopp kann man auch schön, wie beim Springunterricht, die Hände rechts und Links am Pferdehals abstützen. (bei einer kräftigen Mähne ruhig reingreifen).

[Floke]

ist der brav beim Galoppieren?
Dann nimmst die Zügel locker in die äußere Hand und drehst mit dem inneren Arm (gestreckt bis in die Fingerspitzen) große Kreise rückwärts. Das Hilft dem Becken locker zu werden und dem Oberkörper hinten zu bleiben. Erst wenn das geht, kannst an den Händen arbeiten.

[Joy]

Da es das Thema schon einmal gibt, habe ich die Threads zusammengeführt
LG Joy

[kosima]

Hmmm...unruhige Hände gehen meist mit einem nicht so lockerem Sitz einher. Ich vermute mal, dass dein Becken bis runter zu den Fußgelenken etwas fest ist. Wenn du im leichten Sitz galoppierst, dann lege die Zügelhände links und rechts neben dem Mähnenkamm ab und versuche von den Fußgelenken an bis hoch zum Becken locker mitzuschwingen. Im leichten Sitz ist das sehr gut möglich, weil du dann nicht den Fokus auf ruhige Hände legen mußt (sie liegen ja am Hals an   ), sondern dich darauf konzentrieren kannst, locker zu sein, leicht mitzuschwingen.

[Gesponserte Inhalte]