Wieviel Tierarztkosten ist euch euer Pferd wert?

[Teami]

Die Überschrift habe ich jetzt mal etwas provokativ gewählt.... In einigen anderen Themen ist das Thema der Tierarztkosten nämlich immer wieder aufgetaucht und ich möchte jetzt mal einfach realistisch dazu einen Denkanstoß geben. Es ist natürlich sehr schwer, eine Summe zu nennen, das ist auch hier nicht nötig, denn es kommt natürlich auf die jeweilige Situation an.

Mein Pferd bedeutet mir viel, sehr viel. Ich habe vor 2,5 Jahren auch meine über 30 Jahre alte Stute nach einer Verletzung für über 700 Euro nähen und verarzten lassen, obwohl ich keinen "wirtschaftlichen Nutzen" davon hatte. Ich fand, ich war es ihr nach über 20 Jahren treuer Freundschaft schuldig, sofern sie nicht leiden musste, bzw. das Leben für sie noch lebenswert war.

Aaaber, mir ist klar, wenn mein Pferd mir Tierarztkosten über viele 1000Euro verursachen würde, könnte und wollte ich (und auch mein Mann würde mich da auf den Boden der Tatsachen zurückholen) das wohl nicht mehr tragen, denn ich habe auch eine Verantwortung meiner Familie gegenüber.

Würde die Behandlung meines Pferdes z. B. bedeuten , das ich meinem Kind das Studium nicht mehr finanzieren könnte, müsste ich einen anderen Weg wählen. Auf der anderen Seite würde ich bei einer größeren Op auch immer wieder überlegen, ob ich das nicht nur meinem Portemonnaie, sondern vor allem auch meinem Pferd zumuten wollte. Wie lange und wie sehr muss es leiden? Ist danach ein normales lebenswertes Pferdeleben noch möglich? Welche Folgekosten treten auf (Diätfutter, Medikamente u.s.w.)?

Mein Fazit: Muss meine Familie , müssen meine Kinder dafür auf elemantare Dinge wie Studium , Führerschein, Kleidung, Bildung im Allgemeinen verzichten, steht mein Pferd an zweiter Stelle und die Kinder an erster. Unter Umständen würde ich auch daraus die Konsequenz ziehen. (ich hoffe, ich werde nie vor diese Entscheidung gestellt)

Wie würdet ihr das handhaben?

[Fuddi]

Vorab gesagt, ich hab keine Kinder und in der Hinsicht auch neben den Pferden keine Verantwortung zu tragen. Allerdings ist es schon so, dass ich eigentlich seit letztem Jahr nur noch für meine Pferde arbeite. Auch in diesem Monat ist bisher jeder Cent den ich verdient habe für TA drauf gegangen, und es ist noch kein Ende ab zu sehen, im letzten Jahr hatte ich innerhalb von 3 Monaten TA-Kosten von über 2000€, da war auch eine OP im Gespräch gegen die ich mich aber letztenendlich entschieden habe weil ich einerseits die Kosten nicht hätte tragen wollen ohne ne Garantie von 100% zu haben, dass dadurch alles besser wird und andererseits war es auch so, dass ich mich ganz bewusst im Sinne meines Pferdes dagegen entschieden habe weil ich wusste, dass er das mental nicht verkraftet hätte, auch wenn er danach körperlich fit gewesen wäre. Nun habe ich dann halt ein Pferd das nur noch begrenzt reitbar ist, aber damit kann ich leben.
Anders sieht es jetzt bei meinem Jungpferd aus, der mir momentan die hohen TA-Kosten beschert, wenn da ne OP nötig sein sollte wird die gemacht, einerseits weil ich denke, dass ich ihm das zumuten kann, dass der das gut verkraftet und andererseits weil ich denke, dass sich das bei einem gerade mal 5-jährigem lohnt. Das soll jetzt nicht heißen, dass der 16-jährige, bei dem ich mich gegen die OP entschieden hab, mir das nicht wert wäre, aber er hat so gesehen seine "Karriere" schon hinter sich und hat es so gesehen auch verdient, dann halt jetzt nicht mehr so viel zu leisten, und eingeschränkt ist er dadurch ansonsten auch nicht, er ist halt nur reiterlich nicht mehr voll belastbar.
Wenn ich dann aber nen 5-jährigen hab, der noch sein ganzes Leben vor sich hat und bei dem die OP erfolgsversprechend wäre, dann würde ich die machen lassen.
Für mich hängt es also immer stark von der Situation und vom jeweiligen Pferd ab, aber klar gibt es auch irgendwo ne Grenze, nicht dessen was ich leisten WILL sondern dessen was ich leisten KANN.

[Teami]

Ja, das WOLLEN und KÖNNEN spielt da auch eine große Rolle und das Alter des Pferdes, wie ich finde , auch. Wobei das WOLLEN unter Umständen mit z. B. einem Kredit machbar wäre (daher meine Einschränkung mit " das könnte und wollte ich nicht"). Aber will man einen Kredit aufnehmen? Wenn das Geld im Überfluss da ist, gäbe es ja auch keine Grenzen. Ab da würde ich nur noch im Sinne des Pferdes entscheiden.
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert....
Es sind noch ganz , ganz viele ungenannte Faktoren da, die eine Entscheidung mit beeinflussen.

[tine]

Also für mich hängt das Wollen auch ganz eng mit Erfolgsaussichten zusammen, wenn ich natürlich weiß, dass es 100% Erfolg hat, dann wäre mein Kreditlimit halt das Limit des möglichen...
Ich bin jedoch nicht bereit zig tausend für eventuelle Verbesserungen zu zahlen, dann ist's halt so und das Pferd genießt sein Rentnerleben...
Natürlich hängen auch noch andere Entscheidungen damit zusammen und es ist eine absolut individuelle Entscheidung. In den Ruin würde ich mich auch nicht bringen, denn es bringt dem Pferd auch nix eine z.B. teure OP zu bekommen, aber Anschlussbehandlungen können nicht mehr finanziert werden etc. pp.
sehr schwierig und absolut Situationsabhängig

[Baracuda]

das ist ein interessantes Thema, finde ich
Ich habe keine und möchte auch zukünftig keine Kinder und habe daher mein komplettes Einkommen nur für mich und meine 2 Pferde.

Von daher sind mir die beiden jeden Cent wert den ich besitze, oder eben irgendwie ran schaffen kann. Ich bin seit etwa 1,5 Jahren eigentlich nur damit beschäftigt genug Geld ran zu schaffen um meine Große immer wieder zusammen flicken zu lassen.
Ich bin durchaus bereit und habe auch schon einige sehr teure Behandlungen durchführen lassen, allerdings muss es dem Pferd dadurch deutlich besser gehen. Sie muss nicht reitbar sein, aber sie muss ohne Medikamente schmerzfrei sein.
Ich würde zB niemals einen Beinbruch richten lassen.. Weil das etwas ist wo das Pferd durch den Eingriff sehr belastet ist und der Erfolg auf Schmerzfrei fast 0 ist.

Einen Kredit bei der Bank würde ich nicht nehmen. Das ist vermutlich auch nie nötig, da ich ganz liebe Menschen hinter mir habe die mir im Notfall Geld leihen würden

[Bláinn]

Ich hab (noch) keine Kinder aber für mich und auch für meinen Freund ist klar: Wir tun ALLES in unser Macht stehende, FALLS unsere Pferde mal so krank sein sollten um sie zu retten, aber wenn zu dem Zeitpunkt Kinder schon da sein sollten, dann ist für uns klar, dass diese an 1. Stelle stehen.

Wir haben beide Geld auf der hohen Kante, aber ab einem gewissen Grad muss man sich eben wirklich überlegen ob das Leben des Pferde danach noch Sinn und vor allem Freude hat!

Wieviel Geld ich genau "reinstecken" würde, kann ich jetzt so pauschal echt nicht sagen, denn es kommt ja auch immer auf die Siuation drauf an, was es ist und was die prognose vom Ta ist! Wenn der sagt, dass das Pferd danach wieder wie der alte ist, dann würd ich es natürlich machen lassen.

Im Notfall wären auch meine Eltern bereit mir Geld zu leihen, aber bin einfach der Meinung, dass meine Eltern nicht dafür da sind, ihre Kinder ewig zu unterstützen, sprich das würd ich nur im äußersten Notfall annehmen!

[whitii]

Oh, also einiges.
Wir hatten schon zwei Pferde gleichzeitig in der Klinik. Eins mit Kolik, eins mit Sehnenriss. Da sind so 2.500 - 3.000 nur Klinikaufenthalt rumgekommen. Haben zur Zeit irgendwie so 2 Pferde im Jahr in der Klinik -.-

Aber was gemacht werden kann, wird auch gemacht.

[Pensiero]

Bei mir ist es ähnlich wie bei Baracuda: Hab keine Kiner und möchte auch keine bekommen. Somit bin ich für die Pferde und den Hund relativ frei.

Da ich einige Jahre bei einem TA gearbeitet habe stehe ich Krankheiten und Verletzungen sehr realistisch gegenüber. Deshalb kann ich auch recht gut abschätzen, ob die Krankheit/Verletzung sehr schwerwiegend ist oder nicht.

Natürlich geschehen immer unvorhergesehene Dinge. Und meist dann, wenn man etwas knapper bei Kasse ist.

Als bei meinem ersten Pferd die Diagnose kam: Kolik aufgrund eines Tumors und der zuerst behandelnde TA sagte: "Da geht nix ohne OP" war ich fertig.
Denn ein Pferd mit 18,5 Jahren noch so einer OP zu unterziehen (fußballgroßer Tumor auf den Eierstöcken), das kam einfach nicht in Frage, weil die Heilungschancen nicht mal bei 10% lagen - vorausgesetzt sie hätte die Fahrt in die Klinik überlebt.

Eine Woche lang wurde sie gepäppelt, dann ging es nicht mehr und ich ließ sie einschläfern.

Das hat mich auch relativ viel Geld gekostet. Der Versuch der Behandlung war es mir wert und ich bin sehr dankbar für diese eine Woche, die ich noch mit ihr erleben durfte. Aber dann war es einfach aus.


Für meine beiden älteren Pferde müsste es immer von der Situation abhängen, was für eine Krankheit/Verletzung in Relation zu den Heilungschancen.
Bei meinem Dreijährigen habe ich gleich von Anfang an eine OP-Versicherung abgeschlossen, damit hier wenigstens ein Großteil der Kosten entfallen.

Naja, aber hoffe wir eben alle, dass nichts Schlimmes passieren wird.

[Whitehorse]

Ich denke, es kommt auch darauf an, was das Pferd hat. Wie hoch ist die Chance wieder ganz Gesund zu werden? Wie alt das Pferd ist? Es spielen eine Menge Faktoren die Rolle. Zumindest eine Menge Faktoren bis bei mir das Limit erreicht ist.

Ich habe eine fast 27-jährige Hannoveranerstute, wie manche hier wissen. Sie hat hochgradig Arthrose. Wenn sie nun eine "Wunde" hat, bekommt sie auch die notwendige Behandlung. Ist es aber eine Erkrankung, die schwerwiegender und somit auch meist kostspieliger ist, dann ist bei ihr klar, dass ich sie eher einschläfern lassen würde. (Wir kämpfen uns zur Zeit eh von Tag zu Tag)

Bei meinem 2,5 jährigen Araberhengst sieht die Sachlage aber ganz anders aus. Mit ihm habe ich noch viel vor. Sollte bei ihm etwas passieren, dann würde ich mir erfolgsaussichtliche Behandlungen auch etwas kosten lassen.

Ich muß aber auch dazu sagen, ein Tierarzt darf ein Tier nicht einfach so einschläfern.

Wenn man ein Tier hat, unabhängig ob Pferd, Hund oder Katze, muß man damit rechnen, dass auch Tierarztkosten entstehen können.

[Gast]

Ich hab nun bald 2 Kinder, noch keinen festen Arbeitsplatz, also nur einer in der Familie der Einkommen hat.
Trotzdem habe ich mein Pony und werde auch erstmal alles tun, damit ich ihn behalten kann. Dennoch geht meine Familie vor.
Haben wir keine Arbeit kann ich mir dieses teure Hobby nicht mehr finanzieren.
Mit den TA-Kosten sieht es auch so aus. Alles geht bis zu einem bestimmten Limit. Dann kommt es noch auf die Situation an, krieg ich nen kredit??? Kann ich mir einen weiteren Kredit leisten??? Hab ich wichtigere (familieninterne, existentielle) Kredite noch abzuzahlen?? Gibt es andere Lösungen ... anderweitig Geld leihen (Eltern usw.)??

Von daher kann ich jetzt auch nicht pauschal sagen, dass ich egal was kommt immer alles machen lassen würde/könnte. Wenn ich keine Verantwortung habe, kein Haus, kein Kind, nix... dann kann ich die Meinungen, absolut jeden Cent ins Pferd zu stecken gut nachvollziehen. Aber Leute mit Familie müssen einfach bissel weiter in die Zukunft denken.

[Amigo1595]

Also das ist auch für mich immer wieder eine schwierige Kiste. Momentan habe ich noch keine Kinder, mein Freund und ich haben dies allerdings in den nächsten 2-3 jahren auf jeden Fall in Planung, ebenso wie der Plan steht, nächstes Jahr in eine größere Wohnung umzuziehen die dann definitiv auch mehr kostet....

Mein Pferd hat mich an TA Kosten bis jetzt ( habe ihn seit 1,5 Jahren ) so um die 400-500 Euro gekostet, es steht momentan auch noch eine Rechnung aus die bestimmt wieder um die 250 Euro kommen wird, zusätzlich mach ich nächste Woche ein komplettes Blutbild....

Das kostet echt viel KOhle, klar wusste ich das vorher aber ich muss schon auch sagen dass es so ist das ich jeden Cent der übrig ist ins Pferd stecke.... Was ich definitiv gerne und mit LIebe mache, ich bereue meine Entscheidung zu nem eigenne Pferd auch nicht und würde es immer wieder tun, ich liebe den kleinen Racker über alles, aber wenn ich dann eine Familie habe muss ich auch ehrlich gestehen das im alleräußersten Notfall auch das Pferd dann an zweite Stelle rückt.
Allerdings hab ich im äußersten NOtfall evtl. die option, mir privat geld zu leihen, einen Kredit würde ich nur aufnehmen wenn es privat nicht geht und dann auch nur wenn ich wüsste, dass es sich wirklich "lohnt" ( wie viele vor mir schon beschrieben haben, erfolgschancen etc..... )....

[marlene´s chef]

in unserem fall steht die kosten/nutzen frage im vordergrund. allerdings hatten wir in unseren vielen jahren mit "gebrauchten" zuchtstuten und nunmehr 54 geburten immer gleich viel TA kosten.

bei durchschnittlich 35 pferden sind es 2.500Euro TA kosten. da sind drin: entwurmung, impfung und pässe für die fohlen. das sind knapp 70Euro pro pferd und jahr.

wir haben im schnitt alle zwei jahre einen unfall mit ca. 1500Euro TA, den aber zumeist eine der haftpflichtversicherungen übernimmt.

kosten/nutzen hieß in diesem jahr zum beispiel:
trennen von einer an hautkrebs erkrankten stute und von der fast erblindeten alten frohsinn.
das hieß vorletztes jahr aber auch die entscheidung für eine OP eines kreuzbandabrisses bei einem 3jährigen hengst. prognose war eher schlecht, aber es hat sich gelohnt, denn er hat die OP kosten an gegebenen reitstunden bei weitem wieder reingeholt.

nüchtern betrachtet bedeutet das, dass man den zu erwartenden gewinn gegen die TA kosten stellen muß.

wir fahren damit deswegen so gut, weil wir noch nie koliken, lungenentzündungen, bronchiten oder andere erkrankungen hatten. da wir viele händlerpferde und konfiszierte pferde haben, kann man auf keinen fall von zufall sprechen. die haltung und die fütterun sind das a und o und natürlich bei den reitpferden eine angepasste und solide ausbildung und nutzung.

[azgirl]

Meine Pferde sind abgesichert, das heisst sie haben ihre eigenen Konten .
Sollte es einmal noetig sein diese Konten zu ueberschreiten , kein Problem.
Wir sind selber gut abgesichert. Diese Konten haben zwar den Zweck fuer andere Sachen aber was sein muss das muss sein. Es giebt immer einen Weg.
Unsere Pferde gehoehren zur Familiy und koennte ich nicht gerecht fuer sie Sorgen dann wuerde ich sie auch nicht haben.
Ich setzte kein Preis Limit an ein Lebewesen fuer das ich mich verantwortlich gemacht hab.

Wie schon angesprochen wurde spielen da noch andere Faktoren mit.
Z.B. mein Mustang hatte Acute Laminitis .
Hatte mehrere TA & Schmiede, jeder versicherte mir das wir es wieder hinbekommen werden.
Das Pferd quaelte sich fuer 1 1/2 Jahren ab, musste am Ende eingeschalefert werden.
Kosten fuer die Behandlungen : $15.000.
Die Kosten sind mir total egal gewesen ( und nein wir sind NICHT reich ),
was ich mir bis heute aber nicht verzeihe ist das ICH mein Pferd solange leiden hab lassen.

[Nedserd]

Ich setzte kein Preis Limit an ein Lebewesen fuer das ich mich verantwortlich gemacht hab.

Unterschreib ich

Ich finde man sollte sich in seiner Lebensplanung vorher darüber Gedanken machen. Was verdiene ich, was werde ich verdienen?
Möchte ich einmal eine Familie und kann ich mir ein Pferd dazu leisten?
Für ein Pferd sorgen und Verantwortung tragen, dazu gehört für mich auch der TA, egal wie hoch der Preis ist.
Heutzutage hat Hinz und Kunz ein Pferd, weil sie meinen wenn sie die monatlichen Kosten tragen können, dann können sie sich das Pferd leisten.
Dann muss ich mich entscheiden, vorher! Kind oder Pferd!
Aber im nachhinein zu sagen...ja jetzt wo ich ein Kind habe (oder ein Kind da ist), ist mir das Leben meines Pferdes weniger Wert, finde ich....

Ich habe mich für ein Pferd entschieden, da ich keine Kinder möchte. Und wenn sich das mal ändern sollte, dann muss sich mein Lohnzettel dementsprechend anpassen und wenn das nicht möglich ist dann kann es eben kein Kind geben wenn ein Pferd schon da ist.
Ich persönlich aktiviere jede nötige Menge an Geld für die Gesundheit meines Pferdes. Und ich werde auch nicht den lieben Gott spielen und meine Pferd, aufgrund von vorheriger Unüberlegtheit, vorzeitig aus dem Leben verabschieden!
Wenn das Leben des Pferdes nicht mehr Lebenswert ist, ist es natürlich was anderes!

[amidar]

Eine Lebensplanung macht nicht wirklich Sinn, denn es kann schneller anders kommen, als man möchte.
Bei mir würde die TA Rechnung vermutlich bei 1000€ aufhören.
Dafür hat mein Pony aber vorher ein saugeiles Leben gehabt. Und man hätte ja immer noch die Option, ihr einen "reichen" neuen Besi zu suchen, wenn es gar nicht mehr ginge.
Also ich würde nicht auf Biegen und Brechen versuchen, sie zu behalten, nur weil ich nicht auf sie verzichten kann.

[Nedserd]

Eine Lebensplanung macht nicht wirklich Sinn, denn es kann schneller anders kommen, als man möchte.

Wenn es anders kommt dann kommt es anders, aber von vornherein schon so naiv ranzugehen....
Und am ende muss der Partner Pferd drunter leiden....

[fribi]

Ich stand bereits vor der Entscheidung, als Nick schwer krank in der Klinik stand. Als damals 4-Jähriger war es klar, dass man vermutlich anders handeln würde, als wenn es ein 30-jähriges Pferd wäre. Erstens brauchte er wirklich viel Kraft, um die Krankheit bekämpfen zu können und zweitens muss trotz aller Liebe zum Tier auch ein gewisser Kosten-/Nutzenfaktor betrachtet werden.

Es war damals so, dass ich nicht nur einmal überlegt hatte, ob es sich "lohnen" würde, die Behandlungen weiter laufen zu lassen. Ich habe das Glück, dass mein TA recht realistische Ratschläge gibt und als er mir als letzten Versuch ein 300 Euro teures Medikament empfahl (nur für eine einmalige Dosis!), willigte ich dann doch ein. Zum Glück, denn Nick ist heute wieder fit.

Die TA-Kosten beliefen sich damals auf über 10.000 Euro. Die ersten Rechnungen habe ich sofort bezahlt, aber die restlichen durfte ich in Raten abstottern.

Also ich kann definitiv nicht in Euro beziffern, wieviel mir Nick an TA-Kosten wert ist. Aber ich würde schon weitere Verantwortungen (Familie etc.) und auch Diagnosen mit in die Entscheidung einbeziehen.

[Teami]

Zitat nedserd:Dann muss ich mich entscheiden, vorher! Kind oder Pferd!
Aber im nachhinein zu sagen...ja jetzt wo ich ein Kind habe (oder ein Kind da ist), ist mir das Leben meines Pferdes weniger Wert, finde ich....


Selbstverständlich ist mir das Leben meines Pferdes weniger wert als das meiner Kinder. In den meisten Fällen (zumindest wenn man sich vorher überlegt hat, ob man sich generell mit Einplanung von TA Kosten ein Pferd leisten kann) braucht man da aber nicht in Zahlen zu rechnen. Da geht es dann eher um die Zeit, vor allem , wenn man gerade Kleinkinder hat. Die Zeit, bis die Kinder größer und selbstständiger sind, muss man meist überbrücken mit Kindermädchen oder Reitbeteiligung.

Meine Tiere bedeuten mir sehr viel, sie sind Familienmitglieder, aber dennoch stehen sie eindeutig ganz hinten in der Familie an.

[fribi]

Meine Tiere bedeuten mir sehr viel, sie sind Familienmitglieder, aber dennoch stehen sie eindeutig ganz hinten in der Familie an.

Und das ist auch richtig so!

Man kann auch nicht verbindlich sagen, was im eigenen Leben in den nächsten Jahren passieren wird. Klar, man hat so seine Vorstellungen - aber wie oft kommt es ganz anders als geplant? Meine Stallnachbarin wollte auch keine Kinder und war plötzlich schwanger Heute ist sie übrigens froh, dass sie so ein süßes Mädchen bekommen hat...............

[Gast]

Ich bin kinderlos und bleibe es auch......das nur am Rande.

Aber, egal welches Tier......sie gehören zur Familie und wenn ich ein Tier in meine Familie hole, dann habe ich ein "Leben lang" Verantwortung dafür (in Guten und in Schlechten Zeiten).......

Ich habe für meinen Kleinen eine OP/Krankenversicherung und habe auch Geld zurückgelegt (hätte aber auch Freunde, die mir immer was geben würden)! Weil ich habe eine Verantwortung übernommen, egal wie teuer es wird (und diese Gedanken sollte ich mir schon vorher machen, weil ein Lebewesen ist kein Spielzeug, was man in den Schrank legen kann oder "entsorgen" / weggeben kann, wenn es mal kaputt ist........meine Einstellung dazu!)

Meine Oma ist auch schon alt (fast 29Jahre), aber warum sollte ich nicht alles Mögliche versuchen (für den Fall, dass sie was hat), um ihr zu helfen? Für ein Lebewesen, was in meiner Familie lebt, trage ich die Verantwortung, ob nun Mensch oder Tier......

Ich rechne nicht in Kosten/Nutzung, weil warum holen sich so viele "Privatmenschen" ein Pferd (Hund, Katze.....)? Weil sie mit diesem Tier was erleben wollen, ihre Freizeit genießen möchten, sich evtl. einen "Traum" erfüllt haben......und wenn es dann krank ist? Oh, nö.....jetzt wird es aber teuer......kann weg?

Für meine Tiere würde ich genauso viel tun, wie für die Menschen, die ich liebe........weil, dass sind sie mir allemal wert und die Verantwortung habe ich übernommen! Es gibt immer einen Weg.......

[fribi]

Ich finde schon, dass eine Art von "Kosten-/Nutzen-Rechnung" aufgestellt werden sollte. Aber vielleicht ist die Bezeichnung nicht richtig für das, was ich meine.

Ich verstehe darunter, dass man wissen sollte, welche Aussichten die vorgesehene Behandlung für das Tier hat. Wie hoch sind die Chancen auf Erfolg? Wie wird es danach leben können (Schmerzen z.B.)? Wie muss das Pferd dafür kämpfen (evtl. leiden), um dieses Ziel zu erreichen?

Wie schon geschrieben wurde, ein TA darf ein Tier ja nicht nur deshalb einschläfern, weil der Besitzer die Behandlungskosten nicht bezahlen kann..............

[Gast]

Kurz OT:

Die Diskussion: "Pferd wichtiger als Kind" ist in meinen Augen absolut "sinnfrei"! Denn: Blut ist dicker als Wasser- IMMER! Auch im Verhältnis Mensch zu Mensch! Ein Kind wird seiner Mutter in so einem Fall immer vor gehen. Und das auch völlig okay und richtig so. Würde man eine Stute fragen, was ihr wichtiger ist: Ihr Fohlen oder ihr Reiter/Besitzer, dann würde sie immer Ersteres nennen!

Sorry, aber andere Behauptungen gehen hier echt völlig am Leben vorbei.

OT Ende.

( Nein, ich will/habe auch keine Kinder. Dennoch bin ich dem oben Geschriebenen absolut überzeugt! )

[blondie]

also ich weiß nicht ... aber warum geht denn Pferd und Kind nicht? @nedserd & Javellin

Denke das hier viele sind denen es gelingt alles unter einen Hut zu bekommen. Wobei ich denke dass das eine andere Diskussion ist.

Ich würde für meine Pferde ebenfalls alles in meiner Macht stehende tun um sie zu retten/ gesund zu halten - wobei ich auch abwägen würde - was sind die Erfolgschancen und ob ich das meinem Pferd zu muten möchte.

[Baracuda]

Eine Lebensplanung macht nicht wirklich Sinn, denn es kann schneller anders kommen, als man möchte.
Bei mir würde die TA Rechnung vermutlich bei 1000€ aufhören.
Dafür hat mein Pony aber vorher ein saugeiles Leben gehabt. Und man hätte ja immer noch die Option, ihr einen "reichen" neuen Besi zu suchen, wenn es gar nicht mehr ginge.
Also ich würde nicht auf Biegen und Brechen versuchen, sie zu behalten, nur weil ich nicht auf sie verzichten kann.

Ich persönlich finde es sehr schwer die Rechnung an einer Summe fest zu machen. Denn um ehrlich zu sein die letzte Mauke meiner Nuss hat mich schon über 1000 Euro TA gekostet, weil sie so entartet ist das wirklich gar nichts mehr geholfen hat außer ständige Spritzen. Wir hatten vorher auf Milben, Bakterien, Pilze und echt alles behandelt und die Rechnung wurde höher und höher und die Mauke trotz allem schlimmer und schlimmer. Ein Pferd wegen Mauke abgeben in meinen Augen absolut undenkbar..

Naja sich trennen können ist immer so eine Sache. Ich war damals als es mit Luci gerade am schlimmsten war auch so verzeifelt, wusste irgendwann nicht mehr wie lange ich noch zig Tausende Euros jeden Monat ran schaffen kann und habe überlegt wie es eben weiter gehen soll, denn ich will ja nur das beste für mein Pferd (wie eben jeder hier in diesem Forum) und sie hatte nie etwas was man nicht wieder hin bekommen hätte.

Nur sind wir doch mal ehrlich, wer nimmt so ein Pferd....
Jeder der sich solche Rechnungen auf dauer leisten kann hat genug Geld sich ein sehr gutes, gesundes und junges Pferd zu leisten und tut dies vermutlich auch und jeder der sich auf eine Anzeige meldet die eben ein Pferd verschenkt weil sie krank ist, kann sich ein Pferd wie meine Lucia niemals leisten. Dort hätte sie es noch viel schlechter als bei mir, weil eben da nicht mal ihr Erhalt ohne schmerzen sicher währe...
Der einzige Weg mein Pferd los zu werden ist und bleibt der Schlachter,, und sorry,, das kann ich einfach nicht

[Funi]

ich weiß auch nicht was diese Entscheidung Pferd oder Kind soll.
Das ist doch an der Stelle hier eine non-sense Diskussion....natürlich gehen Kinder immer vor egal ob vor oder nach dem Pferd bekommen und egal ob mit eingeplannt oder uneingeplannt...so kitschig das klingen mag, aber wer sein Baby das 1. Mal in denr Händen hält, der wird spätestens dann ebenfalls davon überzeugt sein, dass das "Wunder des Lebens" mehr wert ist als das "Haustier"

Ich habe keine Kinder und ob ich später mal welche haben werde oder nicht, dass ist meiner Meinung nach hier an der Stelle auch egal!

b2t
Ich möchte für mein Pony alles tun was in meiner Macht steht!
Natürlich werde ich Kosten und Nutzen abwägen! Und das ist in meinen Augen nicht herzlos, sondern nur vernünftigt. Ich werde nicht nur mein Nutzen vom/am Tier betrachten (á la oh du bist jetzt nicht mehr reitbar?! Hmm ja dann weg mit dir! SO NICHT!!!) sondern, werde ich vorallem die Nutzen fürs Tier beachten!
Wird es danach schmerzfrei sein usw...
Was bringt es denn meinem Pferd es in die 21384 Op zu schicken, wofür ich das Geld habe, aber mein Pferd ist nur noch ein "Frack" welches ich am Leben erhalte, weil ich mich nicht trennen kann?! Das solls ja dann auch nicht sein!

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