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Lektionen für die Ruhe

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Beitrag von blondie Di Jun 21 2011, 13:15

ok verständlich... dann noch ein Grund mehr von gaaaaaanz vornen zu beginnen Yes

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Beitrag von Ósk Di Jun 21 2011, 13:58

Aaalso, ich hatte ja auch so ein übereifriges, auf Rennen getrimmtes Pferdchen. Trygg ist früher Rennpassprüfungen und Fünfgang gegangen und kannte auch nur die treibenden Hilfen. Rolling Eyes Schenkel = Rennen. Die Zügel aufzunehmen war für sie gleichbedeutend mit antölten, Zügel lang, kannte sie kaum, ergo ist sie auch da losgegangen und hat sich nicht entspannt und gedehnt. Dazu kam eine absolut hohe Leistungsbereitschaft und ein unbedingter Wille zu laufen. Mit ihr habe ich tatsächlich quasi nochmal von vorn angefangen. Sie musste viel neu lernen, sie hatte gelernt so zu laufen, das es nett aussieht, aber nicht reell. Anstatt in Stellung nur im Genick abzuknicken ist gleich der ganze Hals mit"abgebrochen" . Ähnlich wie Samu kannte sie den Zügel auch als 5. Bein.
Gemeinsam mit meiner RL hab ich mit ihr in Anlehnung an "Bausteine Dressurreiten" von Corinna Lehmann gearbeitet. Übrigens ein sehr sehr gutes, lehrreiches Buch... Zwinker
Angefangen hab ich mit ihr mit gaaaanz viel Schrittarbeit.
Eine der Ersten Übungen war das für sie neue gymnastizierende Lenken mit den Händen seitlich verschoben im Schultertakt. Dadurch wurde das Hinterbein in den Wendungen nicht mehr blockiert und sie hat gelernt, dass die Hand einfach nur freundlich die Richtung zeigt. Im Stand haben wir Stellung mit anschliessendem Strecken geübt. Eine "Anlehnung" aus dem Dressurlehrbuch haben wir auf später verschoben, das kommt mit dem Fortschritt von allein. Es geht ja primär nicht um die Form, sondern um eine reelle gymnastizierende Arbeit.
Nachdem wir den das Lenken geklärt hatten haben wir uns an den inneren Schenkel "gemacht". Sie sollte begreifen, das auch dieser dazu da ist, die Richtung zu weisen und nicht unbedingt das Tempo bestimmt. Dazu habe ich sie auf eine enge Volte geführt und um mein inneres Bein kreiseln lassen. Parallel dazu hab ich immer den inneren und äusseren Zügel abwechselnd rauslaufen lassen, jedoch den Schultertakt beibehalten. So hat sie gleichzeitig den inneren Schenkel und den Weg in die Tiefe gefunden.
Eine weitere gute Übung für uns war das Stellungsreiten, sowohl Konter- als auch Innenstellung. Dadurch hat sie gleichzeitig den Weg in die Tiefe und in die Ruhe gefunden.
Angetrabt bin ich erst wenn sie gaaaanz ruhig war und dann wie @Niesel schon sagte langsam aufgestanden und beim einsitzen immer einen Miniimpuls am äusseren Zügel gegeben. Die innere Hand hat (noch) deutlich sichtbar die Richtung vorgegeben.
Besonders das mit der inneren Hand hat sie gut davon weggebracht sich aufs Gebiss zu legen und loszurennen. Denn wenn die Hand nicht nach hinten zieht kann das Pferd nicht dagegen drücken.
Wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, das ich in der späteren Arbeit immer im Wechsel mit dem Schultertakt nach innen, aussen einen kleinen Impuls gegeben habe.
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Beitrag von fribi Di Jun 21 2011, 14:15

Ich könnte mir den Longenkurs ganz gut vorstellen........
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Beitrag von azgirl Di Jun 21 2011, 14:43

Alte Frau hier, hat gelernt dass sie sich nicht mehr auf ein " heisses " Pferd setzt. Zwinker

Before ich reiten gehe , egal ob in der Aena oder im Gelaende , bring ich erst mal Ruhe ins Pferd.
Das heisst ich frage Pferd erst mal durch Bodenarbeiten ab wie es denn heute drauf ist.

Zu Uebermuetig ?
Dann lass ich es erst mal laufen,meistens frei, viel Bewegung viele Wendungen. ( Roundpen ist da gut, Halle , Platz tut es auch ).
Danach geziehlte Bodenarbeiten, von mir weichen , HH, VH, Rueckwaerts, vieleicht ueber eine Stange , um eine Stange , Tonne oder was auch immer.
Kopf senken, seitliche Halsbiegungen, Give to the Bit usw.

Bei dann ist meistens wieder Ruhe ins Pferd eingekehrt, seine Aufmerksamkeit ist ganz bei mir und es ist schon aufgewaermt.

Erst dann setzt ich mich aufs Pferd.

Bei einem ruhigen Pferd kommt man auch nicht in die Versuchung sich in einem Kraftakt zu messen.
Den verlierst du ja sovieso da Pferd immer der staerkere ist und wenn ein Pferd das mal herausgefunden hast, dann bist du der Verlierer. Also ein Pferd sollte das niemals herausfinden.

Also lenke seine Kraft in Arbeit um.
Pferde lernen durch Wiederhohlungen.
Ich bestimme immer das Tempo.
Wenn mein Pferd sich nicht in den schnelleren Gangarten benimmt, geht ich wieder in den Schritt ueber.
Im Schritt verlang ich dann Biegeaufgaben, Give to the Bit , Wendungen, Kreise , immer auf beiden Seiten.Solange bis es wieder leicht an den hilfen ist.
Faengt es wieder an im Trab, Galopp zu rennen und meine Hilfen nicht anzunehmen....
Wieder zureuck in den Schritt , zureuck zu Biegearbeiten.
Mach in solange bis Pferdchen herausfindet das ein von mir vorgegebenes Vorwaerts Tempo ( im Trab, Galopp ) viel angenehmer ist als die ARBEIT im Schritt.

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Beitrag von Ósk Di Jun 21 2011, 14:51

@Azi: Das mit dem Laufenlassen funktioniert aber nur, wenn der Grund wirklich "nur" Übermotivation und Lauflust ist. Nicht jahrelang eingehämmerter Vorwärtsdrill unter dem Reiter. Denn dieser Drill tritt dann eben auch meistens nur unter dem Reiter auf, im Freilauf/Bodenarbeit/Longe bewegen sich diese Pferde meist ganz normal. Trygg hätte ich vorher auspowern lassen können wie ich wollte, die wäre unterm Reiter trotzdem bis ans Ende der Welt gerannt. Klar sie war immer Lauffreudig, aber dieses Vorwärtsgehetze unter dem Reiter war mit dem Vorwärtslaufen frei nicht zu vergleichen.
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Beitrag von azgirl Di Jun 21 2011, 16:38

@ Osk.
Yup, solche Pferdchens giebt es auch.
Ist ja nicht ihre Schuld sondern die der Reiter /Trainer usw.

Die Pferde verlieren das Vertrauen in die Reiterhand/ Hilfen.
Da hilft nur wieder von Vorne anfangen was machmal nicht so einfach ist. Besonders bei aelteren Pferden bei denen es jahrelang so eingepraegt wurde.
Was ein Pferd mal gelernt hat , vergisst es ( meistens ) nicht.
Da hilft nur ihm Neues zu lehren was die alten, nicht erwuenschten Methoden abaendert und ins positive umleitet.
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Beitrag von Ósk Di Jun 21 2011, 16:49

Klar, genau so ein Pferdchen hatte ich als RB...das ist die Schuld des (ehemaligen) Reiters. Neinja
Sie ist 19, und jahrelang im IsiSport gelaufen. Dort Rennpass, Speedpass, eben viel auf Tempo. Dann stand sie lange Zeit als Verkaufspferd auf einem grossen Hof. Da ist sie wohl jeder geritten, der mal a bizli Zeit hatte, und die einfachste Methode ist dann mal eben um die Ovalbahn zu düsen.

Genau so wie du es sagst, bin ich das Problem auch angegangen. Auch heute noch verfällt sie schnell wieder ins alte Muster, aber die Konsequente Arbeit hat auch bewiesen, dass man vieles wieder wegtrainieren kann. Schade, dass wir nur so wenig Zeit miteinander hatten. Im Artikel des Monats Juni habe ich Bilder von einer schwarzen Stute eingestellt - das ist sie, das war unser Ergebnis nach 3 Monaten. Ich habe aber vom gleichen Tag auch noch Bilder wo sie komplett ins alte Muster fällt.

Konsequente, ruhige Arbeit lohnt sich sehr. Wenn man dem Pferd jede Woche etwas neues zeigt, wie es die Welt "neu entdecken" kann, ein Trainingserfolg ist sogar recht schnell nach wenigen Wochen sichtbar.
Lasst euch nicht entmutigen! Ihr geht mit der richtigen Einstellung an die Sache!
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Beitrag von azgirl Di Jun 21 2011, 16:51

Yup, ich hab das schon gelesen.
Hast du super gemacht Yes .
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