Wanderritt oder Distanzritt ?

[marlene´s chef]

in den ferien und zu verschiedenen feiertagen machen wir lange ritte. je nach können und wünschen der reiter sind wir zwischen 20km und 60km am tag unterwegs. wir haben ja vollblüter und mischlinge daraus, so dass sie (und wir natürlich auch) gerne tempo machen. so dauert ein ritt von 40 km im schnitt 3,5h reine reitzeit. nach der hälfte gibt es kaffepause oder mittagessen. in den ferien machen wir mit den ferienkindern, die genug sitzfleisch mitbringen 3 solche ritte in einer woche.

gestern bekam ich eine drollige mail. im muldental soll ein "wohin-auch-immer-ritt" gemacht werden. organisiert vom vfd. drei betriebe treffen sich in einem sternritt in der mitte: in grimma. für alle betriebe ist der weg ca. 20km. der organisationsleiter war der meinung, dass der weg für einen rückritt definitiv zu weit wäre. er wünschte sich übernachtungsmöglichkeiten.

ich habe eine lustige passende mail zurückgeschrieben. die antwort war: wir sind ja auch wanderreiter und nicht so verrückte distanzler wie ihr.

wo macht ihr den unterschied zwischen wanderreiten und distanzreiten?

[PICO2001]

Naja Distanzreiten ist bisl was Anderes! Also man muss schon versuchen so schnell wie möglich zu sein, aber es gibt verschiedene Passagen, wo dann immer in TA ist und Puls und Atmung und so von den Pferden überprüft und das muss in einem gewissen Rahmen sein. Das bedeutet beim Distanzreiten muss man sein Pferde so nutzen, dass es nicht zu geschafft ist und das is echt schwer, denn man muss achtsam mit den reserven umgehen. MAn wei ja nie wie gerade der Puls ist und so! Aber das macht den Kick aus, das Pferd sozusagen so schnell und so gesund und fit wie möglich an den Stationen vorzustellen!!! Und bei uns hier in Sachsen sind die TÄE da teilweise extrem pingelig!! Aber ist ja auch gut so! Hetztjagden müssen und sollen auch ni sein!!!

[fribi]

Auch hier gibt Wikipedia eine gute Unterscheidungshilfe:

Als Wanderreiten bezeichnet man mehrtägige Wanderungen zu Pferd. Im Mittelpunkt stehen dabei das Naturerlebnis, die langsame, ursprüngliche und umweltfreundliche Art des Reisens, das bessere Kennenlernen sowohl der Landschaft als auch des Pferdes, mit dem man beim Wanderreiten den ganzen Tag zusammen ist und von dessen Wohlergehen das Ankommen am Ziel entscheidend abhängt.

Distanzreiten (engl. Endurance Riding) ist ein Pferdesport, in dem es darum geht, eine große Entfernung zu Pferd so schnell wie möglich zu überwinden. Dabei kommt es auch darauf an, die Pferde nicht zu überfordern.
Eintages-Distanzritte werden auf Strecken ab 25 bis ca. 160 Kilometer ausgetragen. Daneben gibt es noch (seltener) Mehrtageswettbewerbe wie die Ritte „Wien-Budapest“ und der „Trabweg West“, der vom Elsass an die Nordsee führte.
Auch wenn der Distanzsport ein Wettkampf „gegen die Uhr“ ist, nehmen viele Teilnehmer nach dem Motto „Angekommen ist gewonnen“ teil.

Also ich sehe da große Unterschiede, vor allem was das Tempo anbelangt.

[Hildchen]

Unsere Tagesstrecken bei Wanderritten liegen im Höchstfall bei 40km.
Wandern ist ja auch kein Marathonlauf. Wir sind schon zügigen Schritt gegangen, aber wenn man eben auch Gepäck mithat, was von der Gegend sehen will und eben auch Spaß mit den Pferden will, sind denke ich solche Strecken für einen Wanderritt genug.
Und manchen Leuten reichen auch eben 20km, kommt auch aufs Gelände an.
Wenn man ständig große Höhenunterschiede dabei hat, kann man nicht im Galopp rumheizen.
Und es gibt halt außer Vollblütern noch andere Rassen, die ein solches Tempo nicht durchhalten würden.
Bevor man sich also über den kürzeren Tagesstreckenwunsch lustig macht, sollte man ein wenig in die Richtung überlegen.
Und ein Sternritt bedeutet ja auch nicht, möglichst schnell die Kilometer runterreißen, sondern am Ziel möchte man gemütlich beisammen sitzen, auch am Abend z.B., und erst am nächsten Tag wieder weiterziehen.
40km in 3,5 Stunden sind nun wirklich kein "Wander"ritt mehr. Das ist durchaus Distanzritt-Tempo. So war das sicher auch gemeint.
Ich bin übrigens in meinem Leben schon sehr viele Wanderritte gegangen, hab auch das Wanderreitabzeichen der VFD, weiß also eigentlich schon, wovon ich rede. Und mein verstorbener Mann ist seinerzeit auf Distanzen unterwegs gewesen, bisschen Einblick hab ich daher auch bekommen (so als Wasserträger )

[sady]

Also, ich finde das Tempo auch eher als Distanz. Meine letzte Übernachtung war beim Hannes Dörr am Güldenhof. Die Unterhaltung mit ihm war sehr interessant. Die reiten 120 km in 8 Stunden
Hier kann man sich die Reportage angucken
www.güldenhof.de
lG

[marlene´s chef]

cool
dann sind wir doch eher distanzler. nicht ganz so viele kilometer an einem tag, aber das tempo kommt schon hin. nur unsere pferde sind unbeschlagen und die meisten reiten ohne sattel.
aber: güldenhof gefällt mir.

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