Rassenmix - gut verträglich?

[fribi]

Gar nicht so einfach, eine passende Überschrift zu finden, wenn man mit nur wenigen Worten auf den Thread hinweisen möchte............

Einige von euch haben ja völlig unterschiedliche Rassen beisammen. So z.B. ein Shetty mit einem Kaltblut oder auch einen Vollblüter mit einem Quarter. Unter Umständen sogar Pferd und Esel.

Mich interessiert jetzt einfach mal, wie diese unterschiedlichen Rassen miteinander "können" - oder eben auch nicht. Ich meine mich zu erinnern, dass ich mal gelesen hätte, dass sich die ähnlichsten Pferde am besten verstehen. Sogar gleiche Fellfarben würden bevorzugt werden.

Gibt es Erfahrungsberichte?

[Funi]

Also wo ich im moment arbeite auf dem Hof stehen nur Isis zusammen in einer Herde. Die Herde ist groß (29Pferde) aber total ruhig. Klar reiben immer mal wieder Ponies aneinander aber es gibt nie große Weidenunfälle oder ähnliches.
Es wurde 1x (soweit ich weiß) versucht ein Pferd (Haffi - Lewitzer -Mix) in die Herde zu integrieren, das hat aber nicht geklappt. Woran es lag weiß ich nicht, das war vor meiner Zeit.

Bei meiner ehemaligen RB standen 4 Isländer und 1 Shetty zusammen. Die Herde war ebenfalls ruhig. Das Shetty gehörte einfach dazu. Die stehen schon seit jahrzehnten so zusammen und das klappt. In die Herde sollte jetzt auch ein neues Pferd integriert werden. Ich glaube ein Traber. Ging nicht! Das liegt aber glaube ich nicht daran, dass es ein Traber ist, sondern einfach daran, dass diese Herde echt schon ewig so besteht und nie verändert wurde.
An dem Stall (von meiner RB) gibt es eine 2. Herde in der steht ein Haffi mit nem warmblut zusammen und zu denen kann man immer mal wieder einen der Isis rüberstellen, das geht wunderbar. Die 3 vertragen sich...ne zeitlang stand der Haffi auch mit 2 Isis zusammen, die auch nur eingestellt waren und nicht der Familie gehörten. Das klappte auch herrvorragend.

An dem Stall von meiner Freundin stehen bestimmt 20 Pferde zusammen größtenteils Warmblüter aber auch Haffis, ein Isi, ein Paint und was anderes kleines (ka so genau). Die stehen zwar zusammen aber so richtig gut klappt das nicht. Da gibts häufiger mal Weidenunfälle...

[blondie]

Ja... da kann ich auch einiges erzählen...

Ich denke aber auch das es hier unterschiede gibt wie man ein Pferd darauf vorbereitet und welche Rang ein Pferd in einer Gruppe hat /hatte.

Ich konnte bei unserem WB feststellen das unsere Haffi-Gang absolut rassistisch in der Hinsicht war... der wurde nur gejagt und verprügelt in der Anfangszeit... so richtig eingelebt hatte er sich aber auch nach 3 Jahren nicht es gab immer wieder Reiberein auch mit dem Tinker-Stall (2 Tinker, 1 Welsch/Shetty, 1 Fjordi) mit der Fjordoma konnte er am besten (die wollte einfach nur ihre Ruhe).

Mein Pferd ist im Rang mittig gewesen, nicht Chef nicht ganz unten. Er ist schon früh von mir zu anderen Ställen mitgegangen, mit anderen Pferden unterwegs gewesen. Ihn konnte ich damals wirklich überall hinstellen ohne Probleme... wobei man jetzt auch sieht das er einfach älter wird und je älter umso "grieskrämiger" (finde ich) ... wobei sich das mit der Zeit auch legt

Das Verhalten bzgl. der Farbe konnte ich nicht nur bei Pferden beobachten, gibt es bei Katzen auch!

[Gast]

Ich denke auch, dass es aufs Pferd drauf ankommt und wie es bisher gehalten wurde.
Willi war immer sehr verträglich. Im Verein war er rangniedrig, und da sind alle möglichen Rassen zusammen gewürfelt. Wir haben da 1 Tinker, 3-4 Haffis, Reitponys, Warmblüter, .... welshponys waren auch schonmal da...
und es hat immer geklappt.

Und bei Heidi und Willi.... joa. Willi ist jetzt der Boss geworden und genießt das. Heidi ordnet sich unter. Aber so richtige Reibereien gabs nicht.

[marlene´s chef]

wir haben (durch zufall) immer 10er Herden.
- die hengste, vollbüter, warmblüter und deren mischlinge, von 1 - 16 jahren. wir haben auch schon einen criollo scheckenhengst in diese überwiegend braune und flotte truppe integriert. der stand aber mit einem freund immer eher abseits. gekloppe gibt es wenig und wenn, dann sind das eher männliche albernheiten
- die tragenden stuten mit dem deckhengst und den saugfohlen. das ist die stabilste und ruhigste truppe. obwohl auch hier immer wieder stuten dazukommen oder weggehen ist diese truppe die ruhigste.
- nichttragende stutentruppe und mit 1 - 8 jährigen stuten. gräßlichste und unverträglichste truppe. täglich neues rumgezicke, vor allem beim wassergeben und beim umstellen. ständig wird ein anlaß gesucht seine gute erziehung zu vergessen. schlimmste stute hier ist unipony, eine 7jährige braune, hafi-araber-mix stute.
- 2 wallache, pensioner, werden von den stuten verhauen und machen die hengst verrückt. daher stehen sie gemeinsam in einer box.

es ist wie im wahren leben. die jungs sind mir da die liebsten.

da wir auch pferde verkaufen und einkaufen und immer wieder neue pensioner haben, geht das eingewöhnen relativ unproblematisch. voraussetzung ist immer, dass die neuen auch die pferdesprache verstehen und nicht nur menschisch.

schecken und shetties machen die größten probleme und stehen am häufigsten wochenlang abseits bis sie freunde finden.

[Ósk]

Bei uns stehen in der einen Herde Isis und ein Lewitzer und in der anderen zwei Isis, ein WB, ein Hafi und ein Fjordi. Bis vor kurzem war noch ein Welsh-Cob, noch ein Fjordi und ein WB und ein Araber da. Die haben sich immer fast problemlos verstanden. Auch in der fast reinen Isiherde gibts wenig "Rassismus".

[cymberlie]

Hallo,
in unserer Herde stehen zur Zeit,
2x Knabstrupper, Trakehner, Zweibrücker, Rheinländer, Tinker-Lewitzer-Mix, Appaloosa, 2 Hafi's, Welsh, Welsh-Shetty-Mix. Im Alter von 3-21, 2 Wallache und 9 Stuten.

Über Sommer hatten wir 2 Herden, eine Herde waren 7 Stuten und ich fands grauselig, ein gezicke ohne Ende.

Die Größte Herde war bei uns mal zwischenzeitlich 22 Pferdekopfstark.
Rasse: die oben genannten, + Kaltblut, Shetty, Mini-Shetty, Deutsches Reitpony, Isländer-Araber-Mix, Tinker, Isländer (ich bekomme gar nicht mehr alle zusammen!).
Alter: von in der Herde geboren bis 39 Jahre!
Es gab Pferde die konnten sich nicht riechen, aber im großen und ganzen war die Herde immer ausgeglichen, die jungen Wilden insgesamt 5 Wallache im Alter von 2 -7, waren halt öfters am Toben und Kämpfen, störten aber die Rentner nicht.

Ich denke es ist wirklich Pferd abhängig, Charakter, Rang usw. und man kann es nicht Rasse oder Altersabhängig machen, hauptsache sie haben ausreichend Futter und Wasser und genug Fläche um sich aus dem Weg zu gehen!

Liebe Grüße

[Ósk]

Ich denke, es gibt auch weniger Gezicke und Rangkämpfe in einer Herde, wenn die Herden gewachsen sind, sprich fast alle Pferde in die Herde hineingeboren werden. So ist das ja bei Funi der Fall. Aber das ist ja in Pensionsställen niemals möglich. So werden die jüngeren von der Herde in ihre Position hineinerzogen.

[Gast]

Ich denke schon, dass die meisten Pferde sich mit anderen ganz gut arrangieren können. Es bleibt ihnen in den vom Menschen zusammengewürfelten Herden ja auch nichts anderes übrig. Die wenigsten Pferde werden damit Probleme haben und es gibt ja auch dicke Freundschaften zwischen Pferden unterschiedlicher Rassen.

Ich habe aber genauso schon beobachten können, dass sich manche Rassen gerne etwas von anderen isolieren und lieber unter sich bleiben, sofern wenigstens noch ein Pferd derselben Rasse Herdenmitglied ist.

Mit anderen Worten, es gibt immer so'ne und solche.

[make my day]

Dass Pferde ziemlich rassistisch sind, hab ich auch schon miterlebt.
An meinem alten Stall wurde ein Rappe von der überwiegend hellen Herde auch nicht akzeptiert und integriert.
Aber rassemäßig klappte das wunderbar. Wir hatten
Shetty
Tinker
Traber
Paint
Hessen
Mixe und
Kaltblüter
ohne Probleme zusammenstehen...in einer Herde von ca 10 Pferden.

[Pensiero]

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass meine älteren Württemberger, die bevor sie zu mir kamen nur mit gleich großen Pferden zusammen waren, die Haflinger bei uns am Stall nicht akzeptieren bzw. leiden konnten. Meine erste Stute und meine jetzige Stute mussten einige Zeit lang jeweils mit einer Haflingerstute zusammen auf die Weide. Meine Stuten waren nie wirklich glücklich, konnten die Hafis offensichtilich nicht leiden. Ich ließ mir dann sagen, dass die "großen" Pferde die "Kleinen" nicht für voll nehmen...

[Bláinn]

Interessantes Thema vor allem für mich mit einem Isländer, wo es ja oft heißt: Isländer können schlecht/gar nicht mit anderen und sind rassistisch gegenüber anderen Pferde (alles schon gehört, sowohl von Isireitern, als auch von Nicht-Isireitern!)

Ich kann hier nur sagen: Für mich ist mein Isländer, genauso ein Pferd, wie der Araber-Tinker Mix von meinem Freund! Natürlich ist das A und O, dass Pferde einfach gut sozialisiert aufwachsen.

Ich hab meinen seit Jahren nur in einer gemischten Herde - er als einzigster Isi und er fühlt sich pudelwohl! Mit dem Pferd von meinem Freund ist er ein Herz und eine Seele.

Nur eins kann ich feststellen: Bláinn mag mehr die kleineren Pferde. Solche großen, rassigen Warmblüter (bis auf eine Ausnahme) sind nicht so sein Fall - zumindest hat er die in Punkto spielen, Fellpflege und zusammen stehen eher immer gemieden!

Dort wo ich Báinn gekauft hab, steht auch ein Hafimix in der Wallachherde und eine Freibergerstute in der Stutenherde - es geht einwandfrei! Deswegen glaub ich das Ammenmärchen, dass in einer Isiherde nur Isis stehen können, nicht ganz! Es mag Herden geben, aber da würd ich mir auch erst noch überlegen ob es nicht an etwas anderem liegen könnte. Z.b wenn die Herde schon lange so beisammen ist und extrem verschworen ist.....

[Ósk]

@Bláinn: Das hab ich auch schon öfter gehört & gesehen. In der Praxis ist es jedoch nach meiner Erfahrung meistens genauso wie du sagst.

In der Isiszene wird das Thema ja sehr breit getreten.

[Bláinn]

Manche wollen glaub, dass ihre Isis als Exoten angesehen werden

[Gast]

Ich denke auch eher dass das ein Thema in den Köpfen der Isi Besitzer ist. Nicht die Isis haben ein Rassismus Problem sondern die Besitzer. Viele Isi Besitzer meinen immer noch ihre Pferde seien etwas Besseres... Schön, dass es bei Dir nicht so zu sein scheint, Bláinn...
Bei uns stehen ja die Hafis mit den Minis zusammen und das klappt super. Der Größte spielt leidenschaftlich gern und ausdauernd mit dem Kleinsten. Der Mérens muss noch bis morgen separat stehen und dann werden wir sie zusammenführen.

[fribi]

Wenn ich mir eure Beiträge so anschaue denke ich, man kann sagen, dass sich Pferde nach Möglichkeit an gleichartige Kumpels halten. Also gleiche Rasse, Größe und Farbe. Wenn es jedoch gut sozialisierte Pferde sind, haben sie auch keine Probleme, sich mit rassefremden Pferden zu arrangieren und sogar Freundschaften sind möglich.

Habe ich das so richtig zusammengefasst?

[Gast]

Ich hab meinen seit Jahren nur in einer gemischten Herde - er als einzigster Isi und er fühlt sich pudelwohl! Mit dem Pferd von meinem Freund ist er ein Herz und eine Seele.

Hm, ich kannte mal eine Isistute, die sich als einziger Isi in der gemischten Herde augenscheinlich auch sehr wohl gefühlt hat. Hatte auch dicke Kumpel in der Herde. Als sie dann aber in einen Stall mit fast nur Isis kam, ist sie noch mal regelrecht aufgeblüht und hat sich auch im Körperbau sehr positiv verändert, obwohl das Training nicht geändert wurde.

Im alten Stall hatte die Besi übrigens immer Schwierigkeiten mit dem Tölt. Die Stute hat den auch nie auf der Koppel gezeigt. Im neuen mit der Isiherde, bekam sie den Tölt dann geschenkt und die Stute töltete dann auch wieder mit den anderen Isis auf der Weide.

Ich denke bei diesen Rassenverträglichkeiten ist eben schon die individuelle Rasse von Bedeutung. Rassen die seit Jahrhunderten sehr rein gezüchtet wurden bzw. sich vermehrt haben, weil sie geographisch isoliert lebten auf Inseln bzw. Halbinsel wie eben z. B. Isis oder Araber, ist das Bedürfnis nach Angehörigen der eigenen Rasse sicher höher als bei Rassen, wo ohnehin gezielt viel fremdes Blut eingekreuzt wurde.

Bei unseren Arabären konnte ich in der gemischten Herde jedenfalls auch schon beobachten, dass die lieber unter sich blieben.

[rakete]

Mein Pferd stand schon mit einem Pony zusammen und auch schonmal mit einem Friesen.Den Friesen fand er supertoll!

[Krümelchen]

Bei all meinen RBs waren die Pferde immer in gemischten Herden.
Wirklich "rassistische" Züge hab ich dort nie gemerkt.

Jeder hatte so seinen"Lieblingskumpel", aber das waren m.E. nach gewachsene Pferdefreundschaften, und die auch völlig Rasseunabhänging.
z.b. ein WB und ein Haffi
und ein anderer Haffi und ein Shetty

[RedRebell]

Ich habe ja auch einen Mix (QuarterxHafi) und der verträgt sich mit allem und jedem - so lange der ihm nicht ans Futter geht (Hafi eben)
Er stand schon in dieversen Gruppen und kam bis jetzt immer aus. Er ist ein sehr verspielter und naiver Junge. Der schmiert immer so lange bei anderen Pferden rum, bis sie keine Nerven mehr haben und ihm die *rschkarte zeigen. Derzeit steht er in einer 4er Weiber WG - 3 Traberstuten, eine Hafi x Irgendwas-stute und er. Das geht auch super. Nur, dass leider keiner von den Mädels mit ihm spielen wollen.

Im vorigen Stall war eine reine Haflingerstute. Die war richtig agressiv und ging echt voll auf die anderen los. Ich mag ja eigentlich Haflinger gerne, aber die war echt asozial. Wer weiss wie die groß wurde....

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