Pferdeäppel auf der Straße

[Ladoly]

Unser kleiner Hof liegt ja mitten im Dorf. Das heißt, wenn jemand ausreiten geht, müssen wir definitiv durchs Dorf reiten. Und verständlicherweise lässt da auch ab und an ein Pferd mal was fallen.

Und jetzt haben wir ein riesenkrach mit der ganzen nachbarschaft wegen den äppeln. Klar, ich kann verstehen, dass die leute nicht wollen, dass die Straße vor ihrem Haus vollgeschissen ist. Aber ich sehe jetzt auch nicht ein, wieso ich da jetzt umdrehen, pferd in stall stellen, schippe und karre holen und den haufen wegmachen soll.

Wir haben das bisher so geregelt, dass wochenends, wo viele reiten, alle 2 - 3 stunden einer durchs dorf läuft und alle haufen mitnimmt. Jetzt sind die nachbarn aber so pingelig, dass das nicht reicht und die teilweise selber den haufen in nen eimer machen und uns die äppel dann vor die haustür werfen.

Nach Gesetz muss man die Äppel ja entfernen, sobald man wieder zuhause im stall ist, oder? Ich reite aber z.B. meistens länger als eine Stunde aus und da kommt das mit den 2 Stunden dann meistens schon fast hin.

Wir haben auch eine zeitlang sofort umgedreht und die erst weggemacht, aber das ist total blöd, wenn ich zum beispiel reitschüler dabeihabe und die dann in einer stunde nach dem reiten abgeholt werden und es ist ja auch so ärgerlich, wenn ein pferd am ende des dorfes äppelt, also drehen alle um, einer macht das weg, dann reiten wieder alle los und das nächste pferd äppelt, das geht mal garnicht...

So, wie macht ihr das?

[fribi]

Sprichst Du von der Straße oder von Gehwegen? Ich habe das Glück, dass ich nicht durch Ortschaften reiten muss, unser Hof liegt weit außerhalb. Aber von der Straße würde ich die Äppels vermutlich nicht wegräumen - und auf Gehwegen würde ich gar nicht erst reiten.

Wenn jedoch bereits Ärger von Anwohnern da ist, wäre es wohl am besten, dies direkt mit ihnen zu klären. Dann weden sie vielleicht einsehen, dass es für die Reiter schwierig ist, die Entsorgung während eines Ausrittes zu erledigen. Und wenn sie wissen, dass die Äppels zuverlässig weggeräumt werden, sind sie vielleicht nachsichtiger.

[make my day]

Hi
Wie das gesetzlich aussieht, weiß ich nicht.
Bei uns war das folgendermaßen:

Mein alter Hof lag am Ortsrand und es ging ein kleiner Privatweg dorthin hoch.
Deshalb hatten wir da schonmal keine Probleme mit den Äppeln.
Das Gelände grenzte direkt an und deshalb hatten wir eigentlich nie Straßen zu überqueren.
Mein jetziger Stall liegt außerhalb und da haben wir eine Landstraße zu überqueren.
Da die Äppel wegzumachen (wenn überhaupt welche auf den paar Metern hinterlassen werden) wäre lebensgefährlich

Würde ich in einem Stall direkt im Wohngebiet stehen, würde ich die Äppel wegmachen.
Erstens wäre ich nicht auf Stunk mit den Nachbarn aus und 2. würde ich das auch verlangen, wenn ich Anwohner dort wäre.

Aber ich sehe jetzt auch nicht ein, wieso ich da jetzt umdrehen, pferd in stall stellen, schippe und karre holen und den haufen wegmachen soll.

Das beispielsweise sehe ich als selbstverständlich an.
Am Stall/Anbindeplatz macht man ja schließich auch die Äppel weg, die das Pferd hinterlässt.

[Ladoly]

@make my day: ich meinte damit nur, deswegen den ausritt zu unterbrechen. nachher werden die äppel weggemacht.

@fribi: ich meine die Straße, nicht die gehwege.

[LopeOver]

Wenn es nicht anders geht, steige ich ab und schiebe die Äppel mit dem Fuß irgendwo an den Straßenrand, wenn möglich ins Grüne.
Im vorigen Stall hatten wir auch so ein Theater, da die SB im Ort unbeliebt waren. Da hatten wir tatsächlich einen blauen Sack und ein Schippchen dabei und haben das Ganze dann direkt entsorgt.
Total bekloppt und wir haben uns schnell dazu entschieden, einen längeren Weg um den Ort herum zu suchen.

[Gast]

§32 StVO - Verkehrshindernisse

(1) Es ist verboten, die Straße zu beschmutzen oder zu benetzen oder Gegenstände auf Straßen zu bringen oder dort liegen zu lassen, wenn dadurch der Verkehr gefährdet oder erschwert werden kann. Der für solche verkehrswidrigen Zustände Verantwortliche hat sie unverzüglich zu beseitigen und sie bis dahin ausreichend kenntlich zu machen. Verkehrshindernisse sind, wenn nötig (§ 17 Abs. 1), mit eigener Lichtquelle zu beleuchten oder durch andere zugelassene lichttechnische Einrichtungen kenntlich zu machen.

Unverzüglich heißt in diesem Fall nicht sofort, sondern ohne große Verzögerung. D. h. der Reiter hat noch Zeit zum Stall zurückzukehren, sich mit entsprechendem Werkzeug zu bewaffnen und dann den Haufen wegzumachen.

Allerdings ist ein einzelner Haufen kaum als gefährlich einzustufen, da Pferdekot im allgemeinen ja nicht schmierig ist. Das jemand darauf ausrutscht oder ein Fahrzeug ins Schleudern kommt, ist ja sehr unwahrscheinlich.

Bei großer Belästigung, weil sehr viele Reiter den Weg frequentieren, sollten die Haufen allerdings schon beseitigt werden. Weniger wegen möglichen Gefahren, sondern gewissermaßen aus Anstand. Ich denke allerdings auch, dass man hier eine angemessene Frist einräumen sollte und keine sofortige Beseitigung verlangt werden kann. Direkt nach dem Ausritt fände ich völlig in Ordnung.

Die Beseitigung von solcherlei Unrat ist übrigens normalerweise auch in der jeweiligen Gemeindesatzung geregelt. Da solltest du dich mal informieren.

Im Übrigen finde ich es immer wieder verwunderlich, dass so was sogar in den Dörfern zunehmend zum Problem wird. Irgendwo gehört das doch zum Landleben dazu. Natürlich nicht so extrem, dass man vor lauter Kot die Straße nicht mehr sieht, aber was ist an einem vereinzelten Äppelhaufen denn schlimm? Wenn er nicht ganz frisch ist, riecht er ja noch nicht mal. Und wenn ein paar Autos drüber gefahren sind, ist auch kaum noch was davon übrig.

[Funi]

also bei uns muss es auch weg gemacht. Kann ich auch nach voll ziehen.
Wir "dürfen" allerdings erst Ausreiten und nachdem Ritt, wenn die Pferde versorgt sind ziehen wir nochmal mit Hake und Äppelboy los und
entfernen den Mist.

[make my day]

@make my day: ich meinte damit nur, deswegen den ausritt zu unterbrechen. nachher werden die äppel weggemacht.

Naja gut, absteigen würde ich dafür wohl auch nicht...dann eben anch dem Ausritt

[lunadie]

jenachdem wie nett die Leute sind,kann man sich auch ein Busgeld einhandeln,am besten bei der Gemeinde nachfragen,wie man sich verhalten soll,muss.

http://www.reiterpost.de/Reitsport+RECHT+Rechtsfragen_rund_ums_Pferd+Verschmutzung_durch_Pferdeaepfel_1246.htm

[Ladoly]

Im Übrigen finde ich es immer wieder verwunderlich, dass so was sogar in den Dörfern zunehmend zum Problem wird. Irgendwo gehört das doch zum Landleben dazu. Natürlich nicht so extrem, dass man vor lauter Kot die Straße nicht mehr sieht, aber was ist an einem vereinzelten Äppelhaufen denn schlimm? Wenn er nicht ganz frisch ist, riecht er ja noch nicht mal. Und wenn ein paar Autos drüber gefahren sind, ist auch kaum noch was davon übrig..

^^ genau so empfinde ich das auch. Die Pferdeäppel sind nur das eine Thema, mittlerweile wollen die leute schon, dass unsere beiden Hunde am besten sogar beim laufen am hof angebunden werden. Geschweige denn beim ausreiten. Früher hatten wir die immer freilaufend dabei. Dann gabs ne strafe, wegen dem freilaufen, dann haben wir ne lange leine mitgenommen und sie im dorf drangemacht vom pferd aus. Nein, das ging auch nicht, die leine darf nur 2 meter lang sein, das ist doch echt der hammer... jetzt gehen die hunde garnicht mehr mit.

[rakete]

Bei uns ist das auch ein rießen Problem!

Der Stall liegt an einer vielbefahrenen Straße ,da zu reiten (ob wohl man ja ein "Auto" ist) wäre Selbstmord.Also reiten wir auf dem Radweg und da fallen auch schonmal ein paar Äppel...

Wenn man es früh genug merkt geht man schnell auf den Grünstreifen,wenn´s nicht klappt fahren wir die Reitstrecke mit Auto und Besen ab wenn wir wieder im Stall sind und die Pferde versorgt sind!

Leider gab es beim SB schon Ärger von der Stadt...die lieben Anwohner hatten sich beschwert!
Es ist wie überall,es gibt die die es immer weg machen und die die es nie wegmachen.
Egal ob in der Halle oder auf dem Hof

[fribi]

Puh, was bin ich froh, dass unser Stall quasi direkt im Gelände ist. Ich brauche durch keine bewohnte Ansiedlung zu reiten, kann stundenlange Ausritte machen (wenn es sein muss, sogar ohne eine Autostraße zu queren...........).

Aber ich kann mir gut vorstellen, wie Anwohner reagieren, wenn täglich relativ viele Pferde durch die Straßen geritten werden!

[Marlene]

Zu diesem Thema sage ich nur typisch deutsch.
Bei uns gibt es einerseits Leute die sich riesig freuen wenn sie mal ein Pferd sehen. ("Guck mal n Ferd. Darf ich`s streicheln".) und den Pferdekot auf die Erdbeeren ( mit Sahne schmecken sie besser javascript:emoticonp(''))oder ins Gurkenbeet (Achtung gibt Monstergurken) streuen.
Andererseits die, die uns am liebsten die Schaufel nachschmeisen. Eigenartiger Weise sind die lezteren die, die an Sylvester riesige Feuerwerke auf der Straße abfackeln und den ganzen Müll dort liegen lassen. javascript:emoticonp('')
Ausgewiesene Radwege (Blaues Schild mit weisem Fahrrad) und Gehwege sind per Gesetz tabu für Reiter, aber die Gemeinden können diese Wege auch umwidmen, um Gefährdungen zu vermeiden.
So kann man allen Ärger nachhaltig vermeiden, benötigt aber eine starke Lobby im Gemeinderat.
Ich selbst versuche bei uns gerade ein 40km Schild durchzusetzen, da eine unübersichtliche Kreuzung, 90Grad Kurve, Gemeindezentrum mit Ausfahrt und Engstelle, Feuerwehrausfahrt und unsere Reiter auf wenige 100m an der Durchgangsstraße zusammentreffen. Ich hoffe Feuerwehr und Nutzer des Gemeindezentrums von unserer Sache Überzeugen zu können und so mein Anliegen im Gemeindeparlament durchzusetzen.

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