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Mein Pferd droht mir - oder doch nicht???

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Beitrag von fribi So Dez 12 2010, 22:48

Seit einigen Wochen (oder Monaten?) fällt mir auf, dass Nick extrem die Ohren legt, wenn ich zu ihm in die Box komme. Vor allem dann, wenn er gerade beim Heu mümmeln ist und ich womöglich eine Schaufel oder eine Schubkarre bei mir habe. Obwohl dies ja eine eindeutige Drohung ist, kommt dies bei mir nicht als solche an. Ich habe überhaupt keine Angst und ignoriere Nick meistens. Zwinker

Nick ist sehr sensibel. Seit einem halben Jahr oder noch länger wird Nicks Box sonntags von einem Helfer des Hofs ausgemistet. Der tut zwar keinem Pferd etwas zu Leide, aber er ist leider ziemlich "anstrengend" und nicht immer verhält er sich so, dass die Pferde ihn richtig einschätzen könnten. Ich gehe mal davon aus, dass Nicks Veränderung mit der Tatsache zusammen hängt, dass sich eben so jemand immer mal wieder in seiner Nähe befindet. Mit einer Hektik, die er von mir so nicht kennt.

Mir ist z.B. auch aufgefallen, dass Nick manchmal fast auf den Paddock flüchten will, nur wenn ich mit einer Schaufel oder einem Besen in der Hand in seine Box komme. Ich empfinde diese Situationen für mich nie als gefährlich und glaube auch nicht, dass mir Nick etwas tun würde. Es sieht für mich eher nach Angst aus, was Nick da zeigt.

Wenn es mir zu blöd ist, wird Nick während des ausmistens auf den Paddock "verbannt". Ich schicke ihn dann raus und er muss "draußen" bleiben. Ist kein Problem.

Ich suche jetzt keine Tipps, wie ich mich verhalten soll. Mir geht es eigentlich eher darum, ob jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit seinem Pferd gemacht hat. Oder ähnliche Beobachtungen. Liegt sein Verhalten daran, dass Nick so ein Sensibelchen ist? Schulterzuck
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Beitrag von Fellnase So Dez 12 2010, 23:06

Ich denke der Helfer deutet das Ohrenanlegen von Nick als Bedrohung und scheucht ihn wahrscheinlich dann mit einem Besen o.ä. weg, weil er eilig hat und er Nick auch nicht einschätzen kann.

Mein Pferd macht es auch, aber er hat einen anderen Hintergrund. Er war, als ich ihn kaufte, beim fressen für Mensch und Tier lebensgefährlich. Man konnte ihn nicht nähern, wenn er frass, er ging gnadenlos auf alle los.
Ich kann ihn jetzt beim fressen "händeln", er tut mir nichts, er lässt mich an das Fressen ran und er darf erst dann fressen, wenn ich es erlaube. Aber wenn ich ihn beim fressen nähere, z.B. um die Abschwitzdecke abzunehmen o.ä., legt er die Ohren an, dreht den Kopf zu mir, tut aber weiter nichts. Ich weiss es auch, ich vertraue ihn völlig, aber ich denke eine ihn fremde Person würde schon Angst und Respekt vor so einem Verhalten bekommen und das könnte mein Pferd dann auch in der Tat ausnutzen.

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Beitrag von Gast So Dez 12 2010, 23:08

Wenn es merklich schlimmer werden sollte ,wäre es für mich ein Anzeichen davon das wirklich etwas vorfällt was sein Verhalten beeinflußt.

Ich weiß nicht wie sensible Nick ist aber bist Du sicher das der Stallhelfer nicht vieleicht auch die Pferde zu grob behandelt?
Bei so etwas(wenn es plötzlich in Zusammenhang mit einer gewissen Person vorkommt) bin ich immer recht vorsichtig und würde einfach mal beobachten ob es bei anderen Pferden im Stall ähnliche Stressanzeichen gibt.

Als ich mein Pferd vor 2 Jahren im Training hatte,hat sich sein Verhalten auch stark geändert.Nur das er nervös wurde und unruhig sobald ich oder jemand an die Box kam.
Hinterher hab ich rausgefunden woran es lag.In dem Trainingsstall ist immer ziemlich viel Stress vor seiner Box gewesen.Kinder,Einsteller die hingegangen sind,Pferde wurden direkt vor seiner Box geputzt.Beim ausmisten wurden die Pferde auch recht grob behandelt und da der Trainer permanenten Krach mit seiner Frau hatte haben das auch alle inkl.Pferde immer abends lautstark mitbekommen.

Als ich(auch wegen anderen gravierenden Dingen) das Training abgebrochen habe und ihn abgeholt hab,hat es noch eine Weile gedauert bis sich sein Verhalten wieder normalisiert hat.

Ich denke das irgendwas Nick Stress bereitet und er nicht genügend Ruhe in der Box hat.Deshalb seine Drohgebärde.

Beobachte das mal genau und versuche rauszufinden was das auslöst.Ich weiß nicht ob es daran liegt das er extrem sensibel ist oder nicht vieleicht doch irgendwas vorgefallen ist was sein Verhalten beeinträchtigt hat.Dafür kenn ich ihn nicht genug und den Stall in dem er steht.

Bei mir kann ich nur sagen das mein Pferd sehr darauf reagiert ob in seiner Umgebung Streit,ständiger Lärm,Stress oder grobe Behandlung statt finden.Mir ist es deshalb immer wichtig gewesen das er in einem Stall steht wo er seine Box wirklich als Ruheplatz hat und nicht ständig Betrieb vor seiner Box ist(damit meine ich nicht das keiner vorbei gehen soll/kann sondern nur das eben nicht ständig jeder in seine Box geht oder davor Pferde anbindet,Leute lauthals diskutieren/streiten und allgemein eine gute Stimmung im Stall ist).

Mehr kann ich Dir da leider nicht zu sagen Schulterzuck .
Ich hoffe Du findest die Ursache dafür heraus Zwinker

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Beitrag von fribi So Dez 12 2010, 23:24

Ich denke mal, es ist bei Nick ähnlich wie bei Fellnases Pferd. Nur dass der Helfer die Pferde, bei denen er ausmistet, nicht wegscheucht. Er ist allerdings nicht selbstsicher, was den Umgang mit Pferden anbelangt. Da er sehr klein ist, wird er sowieso Komplexe haben. Und die Pferde nehmen ihn allgemein nicht ernst. So kann es durchaus vorkommen, dass er in einer Box steht und wieder rausgehen möchte. Aber das Pferd steht im Eingang, er kommt nicht daran vorbei. Nun sagt er ständig "Pferd (jeweiliger Name), geh mal auf die Seite!" Pferd reagiert aber nicht, nimmt die Aufforderung gar nicht wahr, weil die Körperhaltung nicht dazu passt. So kann das minutenlang gehen................

Ich bin mir auch immer absolut sicher, dass Nick mir nichts tun würde. Deshalb kann ich das auch ignorieren. Ich kann Nick durch eine kleine Geste aus der Box schicken, er bleibt auch brav draußen stehen, wenn ich das möchte. Dennoch legt er auch mir gegenüber die Ohren........... vielleicht schon gewohnheitsmäßig?

Und ja, ich denke, dass es mit seiner Sensibilität zu tun hat. Andere Pferde am Stall, die auch von jenem Helfer "betreut" werden, stört es offensichtlich nicht so. Ansonsten ist der Stalltrakt, in dem Nick steht, nicht sonderlich stressig für die Pferde. Dies wäre eher in anderen Stallteilen der Fall.
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Beitrag von azgirl Mo Dez 13 2010, 03:00

- wird Nick seine Box ausgemistet , oder geht irgentjemand rein waehrend der Hauptfuetterungszeit , also stoert ihm beim Fressen ?
- wenn er dir die Ohren anlegt steht du dann hinter ihm oder vor ihm, oder legt er sie an allgemein ?
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Beitrag von blondie Mo Dez 13 2010, 06:25

Keine schöne Sache... mich würde aber der 2. Punkt von Azi auch interessieren.


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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 06:33

Nein, die Pferde werden beim fressen nicht gestört. Allerdings hat Nick ja ein Heunetz, so dass er immer fressen kann, wenn er will. Es ist selten, dass er gar kein Heu mehr hat und dann mit Stroh vorlieb nehmen muss.

Außer mir und der RB geht halt nur der Helfer rein, der ausmistet. Und das auch nur sonntags - und auch dann nur, wenn ich nicht komme. Sonst miste ich selbst (bzw. Motzer).

Es ist schon so, dass er ganz automatisch die Ohren anlegt, wenn man die Box betritt. Und wie gesagt, ich empfinde dies bei mir nicht als "ernst gemeinte" Drohung. Vermutlich empfindet es auch der Ausmister nicht so - obwohl es bei ihm vielleicht angebracht wäre............. aber der gute Mann "versteht" die Pferde nicht. Er tut keinem Pferd etwas (aus unserer Sicht), aber so wie er die Pferde nicht versteht, so verstehen sie ihn auch nicht. Er gibt keine klaren Signale, er schimpft und tut (weil so viel Mist da ist oder weil die Schubkarre nicht so will wie er), aber die Pferde mag er. Und sie ihn im Grunde auch, weil er immer eine Möhre mitbringt...........

Ich glaube, dass Nick auch ihm nichts tut, obwohl er die Ohren legt und dies ja eigentlich schon als Drohung angesehen werden sollte. Aber ich merke halt auch, dass Nick seit einiger Zeit Angst vor Schaufeln, Besen etc. hat. Aber nur dann, wenn ich damit zügig in seine Box gehe.

Dass Nick mit einem Werkzeug geschlagen würde glaube ich nicht. Es ist eher die Art des Ausmisters, die die Pferde nicht einordnen können. Und Nick ist in dieser Hinsicht sehr sensibel. Er möchte vom Menschen Sicherheit vermittelt bekommen, was dieser Mann überhaupt nicht kann.

Und noch einmal - ich empfinde Nicks Verhalten nicht als bedrohlich, auch wenn es für Außenstehende vielleicht so aussehen mag. Es scheint mir eher so eine vorsorgliche Abwehrhaltung zu sein, die er dann sofort aufgibt, wenn er wieder "sicher" ist. Warum er das dann auch bei mir macht, ist mir eigentlich schleierhaft............ Schulterzuck
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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 06:40

Ach ja, das habe ich vergessen:
Wenn ich in die Box komme, steht Nick an der linken Seite, der Eingang ist rechts. Ich stehe ja nicht, ich bewege mich.

Und noch einmal - ich denke, das was ich geschrieben habe wirkt schlimmer, als es eigentlich ist.............. Nick legt die Ohren - mehr nicht. Aber das tut er schon. Es ist eher so, wie es Fellnase oben beschrieben hat............

Deshalb interessiert es mich ja auch, ob Andere so etwas bei ihren Pferden auch schon beobachtet haben.

Übrigens, wenn Nick mich begrüßt, also über den Paddock zum Eingang des Paddocks kommt und wartet, bis ich vom Auto bis zu ihm gekommen bin, ist von Ohrenlegen nichts zu sehen. Auch nicht, wenn ich ihn rufe, dass er zu mir kommt. Deshalb muss es mit der Situation innerhalb der Box zu tun haben.

Wobei, mir fällt gerade ein, dass er auch dann die Ohren anlegt, wenn er etwas tun soll, was er im Moment nicht unbedingt machen will. Es ist, als ob er mir das dadurch zeigen will. Und seit er auf der Weide von einem anderen Pferd gemobbt wurde (Nick hat diesen Koppelpartner nicht mehr) legt er auch in der Halle immer die Ohren, wenn ein anderes Pferd zu dicht an ihm vorbei geht. Aber er hat noch nie versucht, nach einem anderen Pferd zu schlagen. Es ist eher ein rechtzeitiges Signal für den anderen, doch bitte weg zu bleiben.............
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Beitrag von Baracuda Mo Dez 13 2010, 08:28

Hallo,
Luci hat das (als sie noch Boxenpferd war) auch immer gemacht und dann wurde sie wohl echt richtig gefährlich. Sie hat mit dem Ohrenlegen einfach zu oft Erfolg gehabt und das so gelernt.
Sie verteidigt ihre Box als ihren Bereich. Alle die da , ihrer Meinung nach ,nicht rein sollen werden angedroht. Genauso beim fressen. Sie ist futterneidisch und droht alle weg. Bei mir hat sie gelernt das sie keine Chance damit hat, weil ich sie dann eben wegschicke oder ignoriere. Ich gehe dann auch einfach ans Futter, denn ich darf mich in der Box überall aufhalten egal ob es ihr passt oder nicht. Als ungefährlich würde ich diese Situation niemals einschätzen auch wenn sie mir (aktuell) nichts macht, den ich habe gesehen wie das ausarten kann. (Bevor ich Luci gekauft habe hat sie nicht mehr nur gedroht, sondern gezielt nach Menschen getreten)
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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 08:48

Nick hat noch nie nach Menschen gebissen oder getreten. Er ist sowieso recht menschenbezogen und sehr freundlich und verschmust. Ich beobachte das Ohrenlegen auf jeden Fall - aber dennoch ignoriere ich es meistens. Wenn es mir zu blöd ist schicke ich Nick weg.

Vorsichtshalber sage ich auch zu den jeweiligen RBs, sie sollen Nick während des Ausmistens auf den Paddock stellen. Aber nach wie vor bin ich der Meinung, dass Nick nur droht, ohne weitere Maßnahmen ergreifen zu wollen.

Es darf auch jeder in die Box kommen, egal ob er die Person kennt oder nicht. Und auch nicht immer werden gleich die Ohren gelegt......
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Beitrag von Gast Mo Dez 13 2010, 10:07

Ich kenn so ein Verhalten auch.

Die Angst vor Werkzeugstielen würde ich sehr ernst nehmen und nicht nur auf "unsachgemäße" Handhabung zurückführen. So naiv war ich auch mal. Bis ich dann irgendwann gesehen habe, wie ein Pferd damit geschlagen wurde. War zum Glück nicht meins. Die Pferde hatten alle Angst vorm SB und sind teilweise alle auf die Paddocks rausgerannt, wenn der nur die Stallgasse betreten hatte.

War übrigens auch kein Pferdemensch. Seine eigenen hat er wie Maschinen behandelt. Mit ihnen geredet, sie gelobt oder gestreichelt hat er nie. Aber wenn sie mal nicht so wollten oder konnten, wie er wollte (meistens aus Angst oder Unverständnis) gab's immer gleich Prügel. Bin froh, dass ich dort weg bin.

Das Ohrenanlegen kann außer Misshandlungen aber auch noch andere Gründe haben. Unser Wallach macht das immer, wenn er unausgeglichen ist, hat aber auch noch nie gebissen oder getreten. Aktuell ist das der Fall, weil die Pferde nicht mehr auf die Weide können. Sobald die Weidesaison wieder anfängt, hört das Ohrenanlegen auf. Unsere Pferde haben übrigens Heulage ad libitum. Es liegt also definitiv nicht an zu wenig Futter, sondern an der fehlenden Möglichkeit zur Futtersuche.

Das Ohrenanlegen bei Nick würde ich keinesfalls aggressiv werten, sondern eher als ein Anzeichen dafür, dass irgendwas nicht ganz optimal ist (Umgang, Haltung etc.).

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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 10:39

Aura schrieb:
Das Ohrenanlegen bei Nick würde ich keinesfalls aggressiv werten, sondern eher als ein Anzeichen dafür, dass irgendwas nicht ganz optimal ist (Umgang, Haltung etc.).
So sehe ich das auch Aura. Und ich finde es gut zu hören (bzw. lesen), dass auch Andere dieses Verhalten kennen. Ich kann jedoch definitiv ausschließen, dass Nick geschlagen wird. Aber Nick kann speziell den Helfer, der ausmistet, nicht "verstehen". Und das macht ihm Angst. Das ist auf jeden Fall meine Einschätzung.

Ich habe es schon selbst erlebt, dass dieser Helfer in einer Box steht und raus will (geht nur über den Paddock), aber das Pferd steht im Boxeneingang und er kann nicht raus, ohne dass sich das Pferd auf die Seite bewegt. Nun redet er auf das Pferd (als Beispiel nehmen wir mal Melody) ein: "Geh mal auf die Seite." Pferd reagiert überhaupt nicht, schaut weiter interessiert, was draußen los ist. "Mello, geh mal weg" Wieder keine Reaktion von Melody. "Meeeelllllooooo, auf die Seite....."

Das geht dann so lange, bis sich das Pferd zufälligerweise doch irgendwann mal bewegt. Er bräuchte nur die Seite des Pferdes anzutippen, die weichen soll, aber das macht er nicht. Schulterzuck Und ich glaube auch immer noch nicht, dass er eines der Pferde schlagen würde. Meine Vermutung tendiert dazu, dass die Pferde diesen Menschen einfach nicht verstehen können. Und das verunsichert solche Sensibelchen wie Nick ziemlich. Da ist es doch einfach, mal vorsorglich schon mal zu drohen und die Ohren anzulegen............. Zwinker
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Beitrag von Gast Mo Dez 13 2010, 11:32

Wenn du Verprügeln mit dem Stiel mit Sicherheit ausschließen kannst, ist es ja gut. Trotzdem finde ich es komisch, dass Nick manchmal davor flüchtet. Ich würde in der Hinsicht auf alle Fälle wachsam bleiben. Vielleicht gibt es ja jemand anderen, der die Pferde damit schlägt.

Die Erklärung, dass Nick vorsorglich droht, wäre natürlich auch denkbar. Wann das genau anfing, weißt du ja auch nicht mehr, richtig? Vielleicht gibt es aber auch einen Zusammenhang mit Ende der Weidezeit? Ich würd's einfach weiter beobachten und gucken, ob und unter welchen Umständen sich das wieder legt.

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Beitrag von Gast Mo Dez 13 2010, 12:10

Wenn ich es richtig verstanden habe wird nur Sonntags von dem Helfer gemistet?

Um wirklich auszuschließen ob es an ihm liegt oder ob er irgendwas damit zu tun hat würde ich sonntags einfach überaschend mal auftauchen wenn der Nicks Box mistet.
Ob es nun etwas ist was aus Unwissenheit des Helfers vorkommt oder nicht anscheinend scheint dessen Umgang mit Nick zu sein der das Verhalten ausgelöst hat(sofern Dir nicht noch etwas einfällt?).

Vieleicht kannst Du einfach mit dem Helfer reden ihm die Situation erklären und ihm sagen wie er sich am besten Nick gegenüber verhalten soll.

Beobachte das ganze auf lange Sicht und wenn es verschwindet ist es gut ,sollte es andauern und sich merklich steigern(das er nicht nur Ohren anlegt sonder anfängt zu beißen,schnappen) wäre das für mich ein Anzeichen das schon etwas gravierendes dieses Verhalten auslöst.

Man muß dazu sagen das nur das Ohren anlegen meist auch ein Zeichen von Unsicherheit ist und deshalb wirklich nichts mit Aggressionen zu tun haben muß.So wie Du es beschreibst sieht es auch danach aus das es mehr mit dem ersteren zu tun hat.

Ich kannte in Berlin mal eine Quarter Stute die aus den USA nach Deutschland verkauft wurde und wie sich rausstellte in den USA von den Besitzern schwer mißhandelt wurde. Die ist letzten endlichst zu meiner ehemaligen RL gekommen und war mehr oder weniger am Ende.Keiner durfte zu ihr in die Box.Sofort drehte die sich anfangs um und fing an zu treten,beißen und zu steigen.Sie muß wohl ebenso beim satteln schlimme Erfahrungen gemacht haben.Im Grunde war sie einfach ein unsicheres Pferd was wirklich schlimm mißhandelt wurde und sich verteidigt hat.

Besagte RL hat das Pferd nach viel Arbeit super hinbekommen. Wo immer meine RL hinging folgte ihr die Stute .Die ging auch hinterher im Unterricht mit(nur halt satteln durfte nur meine RL sie).Bei fremden ängstlichen Menschen und bei anderen Pferden legte sie aber immer noch die Ohren an(ohne beißen)und suchte immer die Nähe meiner RL wenn sie unsicher war,eben weil sie ihr so vertraute und wußte da passiert mir nichts.Das ist aber ein Zeichen von Unsicherheit nicht von Aggression, ist jemand sie geritten der ihr Sicherheit geben konnte kam es gar nicht vor.

Ich denke auch nicht (so wie Du es beschrieben hast ),das Nick das als Drohung meint .Das ist jetzt etwas lang geworden aber ich finde einfach das es schade ist ,das Ohren anlegen bei Pferden generell oft falsch interpretiert wird und als Drohung/Aggression/Dominanz abgetan wird.

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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 12:16

Danke für Deine Hinweise Aura. Es hat aber definitiv bereits vor Ende der Weidezeit angefangen. Ich würde sogar meinen, dass es erstmals gegenüber den anderen Pferden auftrat, als er noch mit einer anderen Gruppe auf der Weide war und als Rangniedriger gemobbt wurde. Zunächst legte er nur dann die Ohren, wenn ihm in der Halle ein anderes Pferd zu nahe kam.

Je mehr ich darüber nachdenke - auch wenn ich jetzt darüber schreibe - erscheint es mir am wahrscheinlichsten, dass er in der Box seine Ruhe haben möchte und dies durch die angelegten Ohren signalisiert. Verstärkt wirde diese Geste durch die Unsicherheit gegenüber manchen "Boxenbesuchern" wie eben dem Helfer, der zum ausmisten kommt.

Frage an Alle: machen das nur so wenige Pferde, also Ohren anlegen ohne wirklich ernstlich zu drohen?
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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 12:22

@ Anouca
Mein voriger Post hat sich mit Deiner Antwort überschnitten.

Ich kann ausschließen, dass Nick misshandelt wurde. Ich habe ihn ja von seinem Züchter gekauft, das sind ganz einfache Bauern in der Schweiz, die ganz lieb mit allen ihren Tieren umgehen. Man darf dafür nicht ins Wohnhaus gehen............ Zwinker Aber das Verhältnis Nicks zu besagtem Bauern war ganz toll Love

Es hat vielleicht nicht ausschließlich mit dem Helfer zu tun, der sonntags ausmistet. Möglicherweise kommen auch andere Dinge dazu, die anderen Pferden nichts ausmachen (besagtes Mobbing). Was den Helfer anbelangt kann ich nicht mit ihm reden. Der ist sehr "einfach" gestrickt und wird sich nicht ändern. Aber ich werde Nick natürlich weiterhin im Auge behalten und bei eventuellen Änderungen ins Negative sofort eingreifen.

Danke an Alle, die hier ihre Meinungen schreiben, denn das öffnet den Blick auch in andere Richtungen.......
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Beitrag von Gast Mo Dez 13 2010, 13:34

fribi schrieb:Es hat aber definitiv bereits vor Ende der Weidezeit angefangen. Ich würde sogar meinen, dass es erstmals gegenüber den anderen Pferden auftrat, als er noch mit einer anderen Gruppe auf der Weide war und als Rangniedriger gemobbt wurde. Zunächst legte er nur dann die Ohren, wenn ihm in der Halle ein anderes Pferd zu nahe kam.
Dann hat er sich vielleicht in dieser Zeit angewöhnt, vorsichtshalber die Ohren anzulegen, wenn er sein Gegenüber nicht einschätzen kann.

Frage an Alle: machen das nur so wenige Pferde, also Ohren anlegen ohne wirklich ernstlich zu drohen?
Finde ich nicht. Bei einer ernstgemeinten Drohung, der meistens auch ein Angriff folgt, drückt ein Pferd die Ohren ja so flach an den Hals, dass man sie fast schon nicht mehr sieht. Ich finde, das sieht man eher selten.

Ein Zurückklappen aus Unsicherheit oder um zu zeigen, dass dem Pferd jetzt gerade irgendetwas nicht gefällt, finde ich dagegen nicht so selten.

Ich denke, das Problem ist wirklich, dass ein Zurückklappen der Ohren so oft falsch verstanden wird und viel zu oft gleich als Drohung gewertet wird. Vielleicht auch, weil der Reiterwelt in den letzten Jahren die Dominanztheorie so sehr eingeimpft wurde. Rolling Eyes

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Beitrag von fribi Mo Dez 13 2010, 14:31

Na so was, heute habe ich die neue Pegasus bekommen und da gibt es einen Artikel "Das Pferd, ein Schauspieler?".

In diesem Artikel geht es u.a. auch um das von mir beschriebene Phänomen. Zuerst wird von Pferden berichtet, die gelernt haben, auch ohne Drohgebärden sofort zu attackieren. Oder von solchen Pferden, die die Erfahrung gemacht haben, dass lahmgehen vor Ausritten schützt (allerdings kommt das eher selten vor und meist bei Pferden, die zu wenig Zuwendung bekommen).

Aber was mich natürlich sofort angesprochen hat ist die Aussage, dass derjenige falsch liegt, der jedes Ohrenanlegen gleich als Vorbote eines Angriffs auffassen würde. Ohrenanlegen könne ebensogut ein sogenanntes angst-aggressives Verhalten nach dem Motto "Bitte, tu mir nichts!" bedeuten.

Was die Unterscheidung natürlich zunächst mal erschweren kann (vor allem, wenn man das Pferd nicht so gut kennt), weil bei beiden Varianten die zusätzlichen körpersprachlichen Signale (zusammengekniffene Nüstern, nach hinten gezogene Maulwinkel oder angespannte Kaumuskulatur) gleich sind.

Manchmal legen Pferde auch nur die Ohren an, ohne weitere Signale zu geben. Dies kann auch bei einer Begrüßung sein (aha!!). So begrüßen sich Pferde auch schon mal mit angelegten Ohren und zwicken sich in die Seite - und das ist freundschaftlich gemeint.

Quelle: Pegasus 1/2011


Zuletzt von fribi am Mo Dez 13 2010, 17:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von azgirl Mo Dez 13 2010, 16:45

- Legt ein Pferd die Ohren flach nach hinten mit gesengtem Kopf , geht vieleicht auf dich /anderes Pferd zu , bedeutet das " Geh mir aus dem Weg oder ich jage dich , beisse , schlage nach dir."

- Legt ein Pferd die Ohren flach nach hinten bleibt aber sonst stehen.
ist es eher eine Aggression, nach irgeteiner Situation , Gegenstand/ Mensch Pferd. Es ist genervt.

- Dreh es seine Ohren einfach nach hinten , bedeutet es dass es nur " sehen " will was hinter /seitlich von ihm vorgeht.
Das kann oft den Anschein haben dass das Pferd agressive ist .
Mann muss bedenken dass die Augen des Pferdes einen begrenzten Blickwinkel haben und mit den Ohren verbunden sind.

Pferde drehen ihre Ohren nach allem was sie interessiern oder als Fluchtier eben potenzial fuer sie ein Gefahr haben koennte.
Geraeusche, Gerueche, Bewegungen die sie nicht einschaetzen koennen.
Ebenfalls Gegenstaende die ihnen nicht ganz geheuer sind.
Ein Pferd kann z.B. nach einer Mistforke aeugeln, die Ohren verdrehen nur um sicher zu gehen dass das Ding ihm nicht zu Nahe kommt.
Entweder weil es eben ein sensiebles Pferd ist oder mal damit gepiekst worden ist.
Waere das Pferd mit einem Gegenstand / von einer Person aber misshandelt worden wuerde das Pferd viel Agressiever aggieren.
Flucht oder Angriff.
Da liegen dann die Ohren ganz flach , Augen verdrehen sich ( sind ja mit den Ohren verbunden ) und dann zeigt es Zaehne, schlaegt vorne /hinten, steigt usw.
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Beitrag von blondie Mo Dez 13 2010, 17:25

Ich habe mich bisher dazu nicht geäußert da ich nur die agressiven Ohrenanleger kenne...

Meine Freundin ihre WB-Stute ist auch so eine sobald sich jemand ihrer Box nur nähert giftet sie mit flach zurückgelegten Ohren... ist aber auch nur Drohgebährde die tut nix...

Azi hat das ja auch schön beschrieben Yes

Man muss sich ja auch immer vor Augen halten das die Box ja eigentlich das Pferd sein Reich ist Yes

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