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Chambon

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Beitrag von Catana Mi Aug 09 2017, 11:51

Hallo, ihr Lieben! Uns gibts auch noch  Wink

Sam gehts super, die Weide und die Bewegung tun ihm sehr gut. Die Arthrose hält sich zurück und wir haben sogar einen Stoppelfeldgalopp wagen können, dieses Jahr! Yeah

So, nun zum eigentlichen Thema:
Hat jemand von euch schon einmal mit einem Chambon gearbeitet? Ich meine nicht den Gummi-Halsverlängerer (den einige Leute als Chambon bezeichnen), sondern den "Stoßzügel" von dem ein Seil über die beiden Seiten eines Genickstückes zum Gebiss geführt wird.
Sinn ist ja, den Weg nach unten zu zeigen, ohne dabei die Rückwärtswirkung eines Halsverlängerers (HV) zu haben. Gleichzeitig gibt ein Chambon genug Freiheit, mit dem Hals auszubalancieren.

Ich weiß, dass einige hier Hilfszügel komplett ablehnen, aber ich habe jetzt in 7 Jahren mit meinem "alten Herrn" die Erfahrung gemacht, dass ich ihm den Weg nach unten nicht über Handarbeit, Longenkurs, Kappzaumarbeit und Co. zeigen kann. Komplett verschnüren will ich ihn ja auch nicht, ich müsste ihn nur zu jeder Zeit einrahmen und das kann ich nicht, wen ich den Schritt in die Distanz vom Longieren mache. Auch Routine und immer wieder ein Schritt zurück helfen da nicht, sobald er sich "allein" fühlt, wird er unsicher, verkrampft und rennt.
Ist auch beim Reiten so, aber darum soll es hier ja nicht gehen.

Also, zurück zum Thema: Wer hat schonmal Erfahrungen, gute wie schlechte, mit einem Chambon gemacht, wer kann mir etwas zur Handhabung, Tipps in der Gewöhnung oder einen Denkanstoß zur Arbeit geben?
Interessant wäre auch, ob man das Seil auch in die Ringe eines Kappzaumes schnallen kann, um die Aufwärtsbewegung vom Gebiss zu nehmen, falls das Pferd sich doch heraushebt.
Joggen Legt los, Mädels! (Und Jungs, falls vorhanden  Zwinker )
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Beitrag von Friedaaa Mi Aug 09 2017, 12:25

Läuft das über eine Art Rolle? Wenn ja hab ich das mal getestet. 2 Minuten. Dann hab ich es schnell runter gemacht. Aber ich weiß nicht, ob du das meinst
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Beitrag von Gingin98 Mi Aug 09 2017, 13:21

Auch wenn meine Pferdezeit mittlerweile gefühlt 100 Jahre zurück liegt, kann ich trotzdem mal etwas beitragen! Das freut mich. Yes

Ich hab das Chambon damals ausprobiert, weil mir die Wirkungsweise als die Logischste aller Hilfszügel in Bezug auf den Weg nach unten erschien (und immer noch erscheint).
Ich hab ihn bei meinem jungen Haflinger eingeschnallt und ihm erst mal im Stand die Wirkungsweise demonstriert, damit er davon nicht so überrascht wird. Also ein paar mal den Kopf langsam heben lassen, damit das Chambon langsam "eingreifen" und er es spüren kann, und wieder senken lassen, damit er merkt, wie er dem Druck entgehen kann - nämlich nach unten, wo ich den Dickschädel gerne haben wollte. Zwinker Dann das ganze noch mal geführt mit mir dicht dran und schließlich an der Longe. Man kennt ja auch sein Pferd und kann einschätzen, wann man so weit ist.

Mir hat beim Chambon gefallen, dass es in der gewünschten Haltung keinerlei Einfluss auf das Pferd hat und somit so gut wie nicht vorhanden ist. Das Pferd kann frei nach vorne und unten abtauchen, ohne einen Zug im Maul zu verspüren. Das ist bei anderen Hilfszügeln eben nicht der Fall und kamen für mich für diese Übung nicht in Frage.

Mein Hafi hat das Chambon gut angenommen und wäre nicht alles so gekommen, wie es kam, hätten wir bestimmt auch auf lange Sicht einen Erfolg damit erarbeiten können.

Es ist aber ganz klar so wie bei allem anderen auch: jedes Pferd ist anders, der eine kapiert es gleich, der andere mags gar nicht. Da hilft nur eins: ausprobieren und mit gesundem Verstand an die Sache herangehen.

Liebe Grüße,
Eva Wink
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Beitrag von Catana Do Aug 10 2017, 11:13

Friedaaa schrieb:Läuft  das über eine  Art Rolle? Wenn ja  hab ich  das mal getestet.  2 Minuten.  Dann hab ich  es schnell  runter gemacht.  Aber ich  weiß nicht,  ob  du  das  meinst

Ne, ich glaube, dass ist es nicht.
Das Chambon besteht aus einem stoßzügelartigem Lederriemen, der in den Gurt zwischen den Vorderbeinen eingeschnallt wird, einem Lederriemen im Genick mit einem Ring an jeder Seite und einer Schnur, die von dem "Stoßer" durch die beiden Ringe geführt und dort eingehakt wird.
Rollen sind da eigentlich keine dabei.

Der Hintergrund ist ja, dass er wirkungslos ist, solange das Pferd in einer V/A Haltung läuft. Hebt sich das Pferd heraus, entsteht ein Druck im Genick und gleichzeitig ein leichter Zug im Maul aufwärts (nicht Rückwärts, wie bei vielen anderen Hilfszügeln), was erstmal paradox erscheint, aber Sinn bekommt, wenn man die Abkauübungen zugrude legt. Es wird also über die Impulse im Maul das Pferd zum Kauen angeregt und so das Genick gelockert, welches widerum über leichten Druck zum Nachgeben gebracht werden soll.

So hab ich das Schätzchen verstanden. Macht das Sinn?
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Beitrag von Gingin98 Do Aug 10 2017, 12:52

Japp, genau so. Yes Smile
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Beitrag von amidar Fr Aug 18 2017, 12:32

Der Weg in die Tiefe soll doch von hinten stattfinden. Hinterhand aktivieren, dann kommt die Dehnungshaltung von alleine.
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Beitrag von Catana Sa Aug 19 2017, 11:01

@amidar: Das Buch hab ich auch gelesen, das Pferd nur leider nicht. Sams HH ist aktiv, teilweise schon "zu aktiv". Er tritt unter, schiebt von hinten, hält sich dann aber im Rücken in der Schultergegend und damit auch im Hals und Genick fest. Die Bewegung geht da nicht weiter, weil er 15 Jahre nicht gelernt hat, wie er sich anders als fest halten kann.
Wie ich oben beschieben habe, brachten Methoden wie Longenkurs, andere Handarbeit und Kappzaumarbeit an Longe, Doppellonge, Langzügel und frei wenig bis gar nichts und er fällt immer in alte Muster zurück sobald die leitende Hand einen Schritt zu weit weg geht.

Ich möchte hier auch gar nicht weiter rechtfertigen, warum ich das Chambon probieren möchte, sondern Erfahrungen andererer sammeln, um zu wissen, wie ich es am besten einsetze.
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Beitrag von Catana Di Aug 22 2017, 10:30

So, das erste mal mit Chambon longiert, das zweite mal damit gearbeitet.
Beim erste mal war es quasi nur da, icht irgendwie auf Druck verschnall o.ä., damit Sam sich das Gefühl erstmal selbst erklären konnte. Führen damit klappte ohne Probleme, die Strippen stören ihn nicht und auch Traben neben mir war gar kein Problem. Zum Ende der Kennenlern-Einheit habe ich es so verschnallt, wie es endgültig soll, also ohne Wirkung bei normaler Haltung und habe ihn auch da an der Hand traben lassen und ihm aktiv gezeigt, wie er der Wirkung beim Herausheben entgehen kann, ihn also mit tiefen Kopf im Trab geführt.

Gestern habe ich dann ähnlich angefangen zum Warmführen und dann im Trab die Distanz vergrößert, bis ich ihn normal longieren konnte.
Und siehe da, er testet aus und sucht sich selber einen Weg. Zunächst hat er sich eingerollt, was er immer macht, wenn er etwas "unbequem" findet, aber duch stärkeres Aktivieren der HH hat er sich dann auch nach vorne gedehnt.
Auch die Einheit gestern war nicht lang, er hat ja die Muckis nicht, um sich länger da zu halten, aber sehr effektiv. Ich bin danach ganz kurz 2 Runden geritten und getrabt und ich hab das erste mal gefühlt, wie die Bewegung aus der HH über den Rücken nach vorne-unten an den Zügel kam. Nicht lange (was klar ist, von 0 auf 100 kann keiner erwarten), aber das war es absolut wert!
Für uns also scheinbar vorerst der richtige Weg.
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Beitrag von Gingin98 Di Aug 22 2017, 10:52

Freut mich Yes Smile
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Beitrag von Ostfriesenmädel Mi Aug 23 2017, 21:14

Hört sich interessant an, hast Du Bilder davon ?
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